Theaterstück um soziale Gerechtigkeit und Haltung

Im Studio des
Dortmunder Schauspiels hatte am 12.10.2018 „Everything belongs to
the Future“ von der feministischen Autorin und Journalistin Laurie
Penny unter der Regie von Laura N. Junghanns seine Premiere. Vier
Schauspiel-Studierenden der Kunstuniversität aus Graz stellten sich
mit diesem Stück im Rahmen ihres einjährigen Aufenthalts in
Dortmund als erste Gruppe des neu am Schauspiel Dortmund beheimateten
Schauspielstudio als Teil des Ensembles vor.

Die jungen
Studierenden hatten sich mit Laurie Pennys bissig-wütend und
nachdenklicher Novelle einen aktuell brisanten und schweren Stoff
vorgenommen. Das Stück ist in einer dystopischen Gesellschaft der
Zukunft im Jahr 2098 in Großbritannien (Oxford) angesiedelt.

Zeit ist zum
Luxusgut geworden, das sich eine Elite von Reichen und
Hochqualifizierten dank der blauen Pille „The Fix“ leisten
können. Vor Jahren unter anderem von dem Wissenschaftler Dave
entwickelt, einem inzwischen achtundneunzig jährigen im Körper
eines fünfundzwanzig jährigen Mannes. Nur 1% können sich den Luxus
leisten, während der Rest in immer prekärer werdenden
Lebensverhältnissen vor sich hin vegetieren und unablässig altern.
Eine Gruppe, die gemeinsam in einer heruntergekommenen
Wohngemeinschaft leben, versuchen sich entgegen zu stellen und planen
die Revolte. Zunächst mit Hilfe von Dave, der ein Generikum von „The
Fix“ für alle Menschen entwickeln will. Die Situation spitzt sich
zu, und die verschiedenen Personen müssen sich entscheiden und
Haltung zeigen. Wem kann man trauen?…

Die zwei Welten
wurden in der Inszenierung sichtbar getrennt. Die Umgebung im
Vordergrund im Gefängnis oder der Wohngemeinschaft wurde eher
schäbig und düster mit entsprechendem Mobiliar dargestellt. Im
Hintergrund war eine Fläche mit drei Räumen zu sehen. Durch
Glasfenster war es dem Publikum erlaubt, in die Welt der Eliten
(Universität Oxford, Apotheke Pharmazeuten)) u hinein zu blicken. Im
Mittelbereich war durch eine Art Guckloch -symbolhaft – eine größere
armlose Büste von Aphrodite (Göttin der Schönheit), um die herum
die blauen „The Fix“-Pillen kreisend projiziert wurden.

Auf die Künstler
und Bediensteten, die bei der jährlichen Immatrikulations-Feier für
die neuen Studenten dabei sind, wird von den Herrschenden herab
gesehen. Sie sind für sie nur schmückendes Beiwerk. Parker, einer
der Professoren und Pharmazeut, spricht hochmütig zu der kommenden
Elite. Kevin Wilke füllt die Rolle des Macht bewussten und
arroganten Parker stark aus.

Die Geschichte wird
in Rückblicken erzählt. Die junge Nina, enthusiastisch gespielt von
Bérénice
Brause, erzählt am Anfang ihre Geschichte in Gefangenschaft. Sie ist
diejenige aus der Widerstandsgruppe, die ihre „Ideale“ bis zum
Ende am konsequentesten verteidigt. Aus
Solidarität mit der
armen Bevölkerung nimmt
sie bis zum Schluss die
„Wunderpille“ nicht.
Soziale Gerechtigkeit und
gleiche Chancen für alle sind der Maßstab. In
einem Spiegel hinter ihr kann das Publikum ihren Alterungsprozess,
auch bitter enttäuscht von den „Verrätern“, an einer Projektion
verfolgen.

Noch denkt Nina (Bérénice Brause), dass Alex (Mario Lopatta) und Dave (Frieder Langenberger) gemeinsame Sache mit ihr machen. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Noch denkt Nina (Bérénice Brause), dass Alex (Mario Lopatta) und Dave (Frieder Langenberger) gemeinsame Sache mit ihr machen. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Ihr
Freund
Alex, gespielt von Mario Lopatta, steht etwas unsicher
zwischen den Welten. Eigentlich
auf der Seite des Widerstand, ist er aber auch frustriert durch den
jahrelangen erfolglosen Kampf und eher pessimistisch. Das private
Glück mit Nina ist ihm zunächst einmal am Wichtigsten. Um
es nicht zu gefährden, lässt er sich mit schlechtem Gewissen von
der Gegenseite bestechen. Die
innere Zerrissenheit wird von dem jungen Schauspieler glaubhaft auf
die Bühne gebracht.

Als
Entwickler von „The Fix“ hat Dave, sensibel gespielt von Frieder
Langenberger, in mehrfacher Hinsicht ein schlechtes Gewissen und
will seiner Verantwortung für die Menschen gerecht werden.

Besonders
schmerzt ihn, dass der an der Entwicklung beteiligte Freund und
Kollege, von den Herrschenden vernichtet und totgeschwiegen wurde.

Die
experimentelle elektronische Musik von der Künstlerin Sonae fügte
sich wunderbar in das geschehen ein.

Gerechtigkeit,
die Rolle des Alterns in der Gesellschaft oder die Aufgabe von Kunst
und Kultur sind Angesprochene Themen in der Aufführung.

Die
Inszenierung verzichtet
auf einseitige Zuweisungen von „gut und böse“. Die Charaktere
werden in ihren Konflikten und in ihrer Zerrissenheit und in den
gesellschaftlichen Rollen gezeigt. . Es bleibt ( nicht nur) der
Jugend überlassen, sich sozialen
Ungerechtigkeiten entgegen zu stellen und sie trotz aller negativen
Erfahrungen und Schwierigkeiten nicht nur hilflos zu akzeptieren.

Informationen
zu weiteren Aufführungsterminen
erhalten Sie wie immer unter www.theaterdo.de

oder
Tel.: 0231/ 50 27 222.




Theater im Depot zeigt „Coraline – Sei vorsichtig was du dir wünscht“

Es ist wieder soweit. Im Dortmunder Theater im Depot (Immermannstraße 29) stellt das Junge Ensemble Kulturbrigaden unter der professionellen Anleitung und Regie von Rada Radojcica als neue Premiere ihr Stück „Coraline – Sei vorsichtig, was du dir wünscht“ (nach dem bekannten Animationsfilm von Henry Selick) vor.

Die Aufführungen
der Kulturbrigaden zeichnen sich vor allem durch ihre phantasievollen
Kostüme und Masken und einer besonderen Dynamik aus Spiel, Akrobatik
und atmosphärischer Musik aus.

Zum Stück:

Die kleine Coraline
entdeckt hinter einer Geheimtür in dem neuen Haus ihrer Familie eine
besondere, spektakuläre und etwas gruselige Parallelwelt. In dieser
fiktiven Welt wartet eine schönere Version ihres eigenen Lebens auf
sie. Alles ist hier größer, witziger und leckerer. Problematisch
wird es, als ihre Parallelwelt-Mutter versucht, sie gewaltsam für
immer in ihrem fiktiven Zuhause zu halten. Mutig muss Coraline darum
kämpfen, sich und ihre wahren Eltern zu retten. Gut, das ihr dabei
die Nachbarn und sogar eine sprechende schwarze Katze helfen…

Es ist nicht alles Gold was glänzt - das muss auch Coraline erkennen. (Foto: © Rada Radojcic)
Es ist nicht alles Gold was glänzt – das muss auch Coraline erkennen. (Foto: © Rada Radojcic)

Eine spannende
Geschichte zwischen der heimeliger Normalität im realen leben und
den Nscheinbaren Verlockungen in einer Parallelwelt für große und
kleine Leute ab 8 Jahren.

Premiere des
Stücks ist am Samstag, den 13.10.2018 um 18:00 Uhr im Theater im
Depot.

Eintritt
Premiere
: VVK 15 € / 8 € erm.

Abendkasse: 17 € /
10 € erm.

Weitere
Informationen und Aufführungstermine erhalten Sie unter Tel: 0231/
98 21 20

oder
www.depotdortmund.de

Vorverkauf für die
Karten gibt es auch an den in der Stadt bekannten Ticket-Shops.




Studio-Stück mit sozialer Sprengkraft und Aktualität

Am Freitag, den
12.10.2018 gibt es um 20:00 Uhr im Studio des Dortmunder Schauspiels
mit „Everything belongs to the Future“ von Laurie Penny (in einer
Fassung von Laura N. Junghanns und in der deutschen Übersetzung von
Anne-Kathrin Schulz) in mehrfacher Hinsicht eine Premiere.

Erleben kann das
Publikum nicht nur eine Uraufführung, sondern auch vier
Schauspiel-Studierende aus Graz (Österreich), die für ein Jahr Teil
des Dortmunder Ensembles sind. Zu sehen und hören sind die
Jung-Schauspieler Berenice Brause, Frieder Langenberger, Mario
Lopatta und Kevin Wilke.

Sie stellen sich im
Rahmen des neu am Schauspiel Dortmund beheimatete Schauspielstudio
unter der Regie von Laura N. Junghanns mit diesem Stück auf der
Basis der Novelle von der britischen Autorin und derzeit wichtigste
feministischen Bloggerin Laurie Penny vor. Bezeichnet für sie sind
vor allem ihre gesellschaftskritischen Werke voll Wut. Ihre 1.
Novelle (2011) „Everything Belongs to the Future“ ist ein
dystopisch-fiktionaler, in der Zukunft in Oxford (2098) spielender
Stoff.

Worum geht es?

In Oxford
(Großbritannien) des Jahres 2098 sorgt seit einiger Zeit eine
besondere Erfindung des Wissenschaftlers Dave für Furore. Es geht um
die blaue Super-Pille „The Fix“. Sie verspricht (da sehr teuer)
den Reichen sozusagen „ewige Jugend“. Das Medikament hält den
Alterungsprozess ab seiner täglicher Einnahme auf und verspricht den
super-reichen 1% der Bevölkerung, eine nicht enden wollende Party
und unbegrenzte Möglichkeiten. Die Übrigen vegetieren in immer
prekärer werdenden Verhältnissen vor sich hin – und altern
dagegen unaufhörlich weiter. Eine Gruppe, die gemeinsam in einer
heruntergekommenen Wohngemeinschaft lebt, plant die Revolte. Wem ist
aber in dieser Welt noch zu trauen?…

Die vier
Schauspieler repräsentieren verschiedene Charaktere. Der
Wissenschaftler, der Pharmazeut aus der reichen 1%-Welt und die
beiden andern aus der Welt der restlichen 99 %. Mögliche
Verlockungen und Seitenwechsel sind nicht ganz ausgeschlossen.

Dystopisches Theater in "Everything belongs to the future" von Laurie Penny. Mit NachwuchsschauspielerInnen aus Österreich. Zu sehen sind (v.l.n.r.) Mario Lopatta, Berenice Brause und Frieder Langenberger. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Dystopisches Theater in „Everything belongs to the future“ von Laurie Penny. Mit NachwuchsschauspielerInnen aus Österreich. Zu sehen sind (v.l.n.r.) Mario Lopatta, Berenice Brause und Frieder Langenberger. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Ohne schwarz-weiß
Zuweisungen steckt viel Zündstoff in dem Stück und und drängt zu
einer persönlichen Haltung. Obwohl fiktional in die Zukunft
projiziert, steckt einiges in dem Stoff, dass es uns auch in der
Gegenwart schon als vorstellbar erscheinen lässt, so Anne-Kathrin
Schulz.

Die Inszenierung
ist, wie die Regisseurin verriet, durchaus filmisch (entsprechend der
modernen Sehgewohnheiten wie etwa Netflix) angelegt.

Eine schwierige
Herausforderung war es, fünf verschiedenen Orte (darunter eine
Apotheke, Wohnung der Gemeinschaft, Universität Oxford ) und zwei
verschiedene Zeitebenen zu einem sinnvollen und für das Publikum
verständlichem Ganzen zusammen zu bringen. Die Zeitebenen wechseln
von der Gegenwart des Stückes (2098) in Rückblicken zu Ereignissen
in der Vergangenheit.

Atmosphärisch
begleitet wird die Aufführung von der Künstlerin Sonae mit
experimenteller elektronischer Musik der modernen Pop-Kultur.

Behandelt werden
Fragen nach dem Umgang mit dem Alter, der Kunst in diesem speziellen
Kontext sowie natürlich das Thema sozialer Gerechtigkeit.

Für die Premiere am
12.10.2018 um 20:00 Uhr im Studio des Dortmunder Schauspiels gibt es
noch Rest-Karten. Informationen zu weiteren Aufführungsterminen und
karten gibt es wie immer unter tel: 50 27 222 oder unter
www.theaterdo.de




Ich, Europa – Einladung zum Perspektivwechsel im Schauspiel Dortmund

Zur Zeit macht sich
bei uns und vielen benachbarten Ländern eine gewisse
„Europa-Müdigkeit“ und kritische Einstellung breit. Zeit, sich
einmal mit der Thematik auseinander zu setzen. Mit einer eher
unvertrauten Perspektive von außen und Texten von elf Autorinnen und
Autoren aus neun Ländern (darunter die Türkei, Kurdistan, Iran,
Libanon, Syrien, Afghanistan, Algerien, und Bosnien) soll nun im
Schauspiel Dortmund der fiktive Figur Europa Gehör zu verschafft
werden.

Was verbindet uns,
was trennt uns? Was sind die bedeutenden Wert für Europa?

In der griechischen
Mythologie ist Europa schließlich ist die Tochter des phönizischen
Königs Agenor, die von Zeus in der Gestalt eines Stiers nach Kreta
entführt wurde.

Der Regisseur Marcus
Lobbes führt mit der Uraufführung des Stücks „Ich, Europa“ am
Samstag, den 13.10.2018 um 19:30 Uhr im Schauspielhaus die
Monolog-Splitter von elf Texten aus den verschiedenen Ländern zu
einem bildgewaltigen besonderen Panorama zusammen.

Dort kommt die Figur
Europa selbst, vermittelt durch elf Schauspieler*innen (fast das
ganze Schauspiel-Ensemble) in Monologen von 7 bis 10 Minuten zu
Wort.

Keine Angst, es wird
keine trockene, sondern lebendige und vielseitige Darstellung geben.

Nahost und Europa,
Morgenland und Abendland, sie verbindet eine lange Geschichte und
ambivalente Beziehung aus Nähe und Distanz, die sowohl von
fruchtbarer Koexistenz wie konfliktreichem Streit geprägt ist.

Das Panorama der
Aufführung umfasst zum einen die schon über 1400 Jahre dauernde
Liebes- und Leidensgeschichte zwischen dem Morgenland und Abendland,
aber auch die Krisen und Fragen der Gegenwart werden scharf unter die
Lupe genommen.

Verschiedene Geschichten über Europa aus verschiedenen Blickwinkeln. (im Bild: Alexandra Sinelnikova und im Hintergrund Uwe Schmieder). Foto: © Birgit Hupfeld
Verschiedene Geschichten über Europa aus verschiedenen Blickwinkeln. (im Bild: Alexandra Sinelnikova und im Hintergrund Uwe Schmieder). Foto: © Birgit Hupfeld

Die Texte stammen
von unterschiedlichen Menschen wie Schriftsteller, Regisseure,
Journalisten und anderen mit einer zumeist gebrochenen Biographie
(zum Beispiel Gefängnishaft).

Einer davon wurde zu
einem großen Teil von Matthias Seier, dem Dramaturgieassistenten des
Hauses entwickelt.

Ein radikal
subjektiver Theaterabend zwischen Leidenschaft und Zorn,, der durch
seine vielen unterschiedlichen Perspektiven seine eigene Spannung
erhält.

Es ist eine Spurensuchen nach einer gemeinsamen Geschichte und Werten, und gibt gleichzeitig einen Einblick in die lebendige Literaturszene des Balkans und der arabischen Welt.

Die zugesandten
Texte mussten von den Schauspielern für das Theater gekürzt und
bearbeitet werden.

Musikalisch
atmosphärisch begleitet wird die an die 90 Minuten dauernde
Aufführung wieder einmal von Tommy Finke (Musikalischer Leiter des
Schauspiels Dortmund).

Arabische Übertitel
sollen das Verständnis auch von hier lebenden geflüchteten Menschen
aus diesem Sprachbereich erleichtern.

Für Geflüchtete
bietet das Schauspiel Dortmund für alle Vorstellung des Stückes ein
Sonderfreikartenkontingent aus Sponsoring-Mitteln an. Bei Interesse
melden Sie sich bitte bei Lisa Bunse: lbunse@theaterdo.de

Gefördert von:
Auslandsgesellschaft e.V. und der Dr. Schlensker & team Gmbh.

Informationen und
Karten unter: 0231/ 50 27 222 oder www.theaterdo.de




Witzig-ironische Inszenierung des „Barbier von Sevilla“

Der dritte Tag des
Premieren-Wochenende im Opernhaus Dortmund bot mit „Il barbiere di
Siviglia“ (Der Barbier von Sevilla) von Gioachino Rossini (1792
bis 1868) und dem Libretto von Cesare Sterbini eine witzige und
ironische Inszenierung von Martin G. Berger.

Die Aufführung
dieser komischen Oper wurde nicht nur mit humorvollen deutschen
Zwischentexten des Regisseurs, sondern auch durch Special Effects,
einige ironische Anspielungen und Symbolik, wechselnden
Bühnenhintergrund sowie phantasievollen Kostümen (Masken)
ordentlich aufgepeppt.

Das besondere an der
Inszenierung war aber neben der Hinzufügung der Figur eines
Erzählers,dass die Sängerinnen und Sänger zum Anfang und gegen
Ende wie Marionetten an Seilen (mit einem Fluggürtel befestigt)
hingen. Das diente als Sinnbild dafür, dass die Akteure auf der
Bühne in ihren jeweiligen gesellschaftlichen Konventionen (wie
fremdgesteuert) gefangen sind. Das war nicht nur eine Herausforderung
für die Kostüm-Abteilung, sondern sicher auch für die Sänger. Die
hatten aber sichtlichen Spaß daran, sich nicht nur mit ihren guten
Stimmen zu profilieren, sondern auch mit ihre komische Seite zeigen
zu können.

Kammersänger Hannes
Brock als Erzähler füllte seine Rolle gewohnt humorvoll und
charmant mit aktuellen Anspielung (etwa auf die „Me too“Debatte
und moderner Kommunikationsmittel wie das iPhone) aus. Im Laufe der
Handlung wurde er in das Geschehen hinein gezogen.

Im Zentrum der
Geschichte steht der Figaro (Petr Sokolov), ein Frisör und Hallodri
mit monetärem Charakter. Der will dem verliebten Grafen Almaviva
Sunnyboy Dladla) – natürlich gegen gute Bezahlung – helfen, die
junge Rosina (Aytaj Shikhalizada) für sich gewinnen möchte.

Der Graf (Sunnyboy Dladla) schreitet zur Tat und will die Konventionen abschneiden. Basilio (Denis Velev), Dr. Bartolo (Morgan Moody), der Puppenspieler (Hannes Brock) und Figaro (Petr Sokolov) sind skeptisch. (Foto: ©Anke Sundermeier, Stage Picture)
Der Graf (Sunnyboy Dladla) schreitet zur Tat und will die Konventionen abschneiden. Basilio (Denis Velev), Dr. Bartolo (Morgan Moody), der Puppenspieler (Hannes Brock) und Figaro (Petr Sokolov) sind skeptisch. (Foto: ©Anke Sundermeier, Stage Picture)

Sie ist das reiche
Mündel des Dr. Bartolo (Morgan Moody). Der wiederum möchte macht-
und geldgierig Rosina heiraten und ihr Erbe für sich behalten. Der
Graf will die starren Regeln auflösen, und ein bürgerliches Mädchen
heiraten, das ihn um seiner selbst willen liebt. Deswegen nähert er
sich Rosina nicht nur unter einem falschen Namen, sondern benutzt auf
Anraten des Figaro auch verschiedene Identitäten (Student, Soldat
oder Musiklehrer). Der intrigante Musiklehrer Basilio (Denis Velev),
ein Freund von Dr. Bartolo, verleumdet derweil sinnlos Menschen.
Rosina träumt von Freiheit und irgend jemanden, der sie aus ihrem
goldenen Käfig heraus holt. Eigentlich vom Charakter eher sanft,
kann sie, wenn es darauf ankommt, auch rabiat und zur „Schlange“
werden.

Ironische und
witzig werden die Charaktereigenschaften durch die Puppenspielerinnen
Julia Giesbart und Veronuika Thieme mit ihren Stoff-Puppen ob als
Schlange bei Rosalia oder dem „einäugigen Rufmord-Wurm“ bei dem
Musiklehrer Basilio auch bildhaft dargestellt.

Das Gemenge muss
zunächst in einem Chaos enden. Von ihren Marionetten-Fäden erst
einmal befreit herausfinden, ob die neue Freiheit und Möglichkeit
der Selbstbestimmung erstrebenswert ist und welche Rolle sie
einnehmen wollen. Fast alle Figuren versuchen, an ihren Rollen
festzuhalten.

Am Ende löst sich
das Ganze durch Anerkennung der alten Hierarchien mit einem „kleinen
Happy End“ auf. Der Graf besinnt sich auf seine Rolle, schmiert und
bedroht Basilo, zwingt Dr. Bartolo zum Verzicht auf Rosina, und
heiratet diese. Nur seine Machtposition hatte ihm ermöglicht, seine
revolutionären Gedankenspiele einmal praktisch auszuprobieren, ohne
die Konsequenzen zu tragen.

Ob sich eine
Revolution gegen gesellschaftliche Festschreibungen dennoch lohnt,
wird jedem (im Publikum) selbst überlassen.

Berger nahm sich in seiner Inszenierung einige Freiheiten, so gab es keine Polizei, sondern der Herrenchor und die Statisterie des Theater Dortmund hatten ihren eindringlichen Auftritt als „öffentliche Meinung“. Auch kleinere Rollen wie der Notar fielen weg.

Neben dem
wunderbaren Puppen und Kostümen gab es auf der Bühne viel zu sehen.
Eines der Höhepunkte war die Rube-Goldberg-Maschine, die Basilio dem
verblüfften Dr. Bartolo vorführt. Diese Maschine hat keinen
praktischen Nutzen, bereitet aber durch das pure Hinsehen Vergnügen.
Ein Hingucker war auch das furiose Ende des ersten Aktes, als alles
auf der Bühne hin und her wogte.

Die sinnliche Musik
Rossinis zeichnet sich durch die sogenannte Rossini-Walze, einem
stetigen Anschwellen der Musik. Nicht nur die Zunahme der Lautstärke,
sondern auch allmähliche Hinzukommen weiterer Instrumente ist für
sie kennzeichnend.

Die Dortmunder
Philharmoniker unter der Leitung des ersten Kapellmeisters Motonori
Kobayashi setzte diese Musik sensibel um.

Ein interessantes
und gelungenes Opernwochenende, dass dem Publikum das neue
Opern-Ensemble näher brachte.

Informationen zu
weiteren Aufführungstermine erhalten Sie unter www.theaterdo.de
und Tel.. 0231/ 50 27 222.




Starke Stimmen beim Willkommenskonzert

Mit dem
Willkommenskonzert „Von Barock bis Broadway“ präsentierte der
neue Intendant Heribert Germeshausen am 06. Oktober einen weiteren
Teil des neuen Ensembles. Freuen konnten sich die Besucher auch auf
die Bühnenpremiere eines gebürtigen Dortmunders.

Am Samstag war die
Dortmund einiges los. Erst der Last-Minute-Erfolg des heimischen
Ballspielvereins gegen den FC Augusburg und dann war auch noch der
MusiCircus in der Stadt. Mehr als 600 Teilnehmer machten aus der
Westfalenmetropole eine klingende Stadt – ganz im Sinne von John
Cage.

Abends wich die
klingende Anarchie den geordneten Klängen von Klassik und Musical.
Dabei wurden Stücke aus dem aktuellen Programm gespielt. So sang
Aytaj Shikhalizada die Arie „Una voce poca fa“ aus der kommen den
Oper „Il barbiere die Siviglia“ und die Dortmudner Philharmoniker
spielten ein Medly aus „West Side Story“, das im November
Premiere feiert.

Beim MusiCircus wurde Dortmund zum Klangkörper. (Foto: ©Anke Sundermeier, Stage Picture)
Beim MusiCircus wurde Dortmund zum Klangkörper. (Foto: ©Anke Sundermeier, Stage Picture)

So konnten sich neue
Stimmen präsentieren. Neben der erwähnten Shikhalizade sangen
Sunnyboy Dladla, Stéphanie Müther und Matias Tosi. Hinzu kam Morgan
Moody als altbekanntes Gesicht und als besonderer Gast Mirko
Roschkowski. Roschkowski ist in Dortmund aufgewachsen und hat auf
vielen Bühnen in Europa gesungen, nur noch nicht in der Dortmunder
Oper. Das ist am Samstag geschehen.

Durch das Programm
führte der Intendant Heribert Germeshausen, der Matias Tosi das
Geständnis entlockte, dass er eigentlich Fußballprofi geworden
wäre. Vielleicht wäre Tosi ja auch in Dortmund gelandet, aber dann
in einem schwarz-gelben Trikot.

Der Abend wurde
abgeschlossen durch ein Feuerwerk mit Musik vom Triumphmarsch von
„Aida“. Leider war den Organisatoren nicht bewusst, dass nebenan
im Schauspielhaus noch das Stück „Im Studio hört dich niemand
schreien“ lief, was die Kollegen um Uwe Rohbeck und Co. ziemlich
störte.




Neustart im Opernhaus Dortmund mit Verdis Aida

Der neue Intendant
Heribert Germeshausen der Oper in Dortmund legt in dieser Spielzeit
gleich gewaltig mit einem dreitägigen „Opern-Event-Wochenende“
los. Den Anfang machte am 05.10.2018 die Premiere von Giuseppe Verdis
(1813 -1901) Oper Aida (Libretto von Antonio Ghislanzoni) unter der
Regie von Jacopo Spirei. Das Publikum hatte die gute Gelegenheit,
Teile des neuen Ensemble bei dieser Gelegenheit genauer kennen zu
lernen.

Die anlässlich des
fertig gestellten Suezkanal konzipierte Oper (Uraufführung 1871
Kairo) hat alles, was man für eine italienischen Oper braucht.
Zwischenmenschliche Konflikte, ritueller Charakter der Massenszenen
für die Opernchöre, den exotischen Hintergrund und
spannungsgeladene innere Konflikte für die Sängerinnen und Sänger.

Der brisant aktuelle
Hintergrund ergibt sich sich aus dem unheilvollen Einfluss des
religiösen Fanatismus (wie auch in unserer Zeit) auf die Politik.
Die Handlung spielt im alten Ägypten (Memphis) unter dem Pharao,
dessen Politik von den Priester machtvoll beeinflusst wird.
Götterglaube wie etwa an Isis (Göttin der Wiedergeburt, Magie und
des Todes) oder Ptah („der Bildner“) beherrscht das Land und
befeuert den Krieg mit Äthiopien. In diesem politischem Kontext
lodern auf mehreren Ebenen die privaten persönlichen Konflikte.

Zur Geschichte:
Ägypten befindet sich im religiös forcierten kriegerischen Konflikt
mit Äthiopien.

Der ägyptische
Feldherr Radamès
und die äthiopische Sklavin Aida sind heimlich ineinander
verliebt. Dieser wiederum wird von Amneris,der Tochter des
ägyptischen Königs geliebt. Dieser fördert mit allen Mittel aus
politischen Gründen deren Heirat mit dem zunächst erfolgreichen
Feldherrn. Als ob das nicht schon genug Sprengstoff für emotionales
Chaos und Konflikte bietet, ist der König von Äthiopien (Amonasro)
auch noch der Vater von Aida. Hin und her gerissen zwischen Loyalität
zum Vater, dem Heimatland, Macht und Ehre, driftet alles scheinbar
unvermeidlich dem finalen „erlösenden Tod“ der beiden Liebenden
hin…

Das Bühnenbild
ansprechend zwischen Moderne, Jugendstil mit ägyptischen Ornamenten
nicht übertrieben pompös angelegt. Die Kostüme der äthiopischen
Sklaven waren im Gegensatz zu denen der Herrscher in Orange und mit
Kopftuch-Bedeckung in schlichter Schönheit gehalten.

Die entschiedende Situation: Radamès (Hector Sandoval) verrät aus Liebe zu Aida (Elena O'Connor) militärische Geheimnisse an ihren Vater Amonasro (Mandla Mndebele). (Foto: © Oper Dortmund)
Die entschiedende Situation: Radamès (Hector Sandoval) verrät aus Liebe zu Aida (Elena O’Connor) militärische Geheimnisse an ihren Vater Amonasro (Mandla Mndebele). (Foto: © Oper Dortmund)

Auffallend ist, das
der König von Ägypten wunderbar ironisch von Denis Velev
dargestellt, wie ein Popstar mit dunkler Sonnenbrille, goldenem
Jackett und Schuhen inszeniert wurde. Das entspricht seiner auch von
Verdi eher als schwach gesehenen Rolle als „Spielball“.

Spielte
Kostümbildnerin Sarah Rolke vor allem in der Szene in Amneris‘
Gemächern mit dem Art Deco in den 30er Jahre, wirken vor allem die
Priester in ihren Roben wie aus einem „Star Wars“-Film. Die
Kombination aus Martialischem und Dekadenten machte die allgemien
Spannung sichtbar. Es kann festgestellt werden, das die neuen
Ensemble-Mitglieder nicht nur mit ihren Stimmen überzeugen, sondern
sich auch als sensibel in der Darstellung der Charaktere und ihren
inneren Konflikte gezeigt haben.

Elena O‘Connor
stellte die Zerbrechlichkeit von Aida ebenso glaubhaft dar wie ihre
Selbstbewusstheit. Ihre kongeniale „Rivalin“ Hyona Kim (Amneris)
überzeugte in ihrer Darstellung der Gefühlswandlungen und
Entwicklung vor allem im zweiten Teil.

Aber auch die
anderen beteiligten Sängerinnen und Sängern wie Hector Sandoval als
Radamès,
Shavleg Armasi als intriganter Oberpriester Ramfis, Mandla Mndebele
als Aidas vater Amonasro, Una Sacerdotessa als Oberpriesterin und
auch ein alter bekannter Fritz Steinbacher als Bote füllten ihre
Rollen eindrucksvoll aus.

Der
Opernchor (Theater Dortmund) und die Statisterie Theater Dortmund
zeigte wie immer eine
gute Leistung und Spielfreude.

Was wäre die Handlung aber ohne die wunderbare Musik von Verdi? Diese wurde mit viel Gefühl für das richtige Timing von der Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz interpretiert. Die Musik war beeinflusst sowohl von Elementen der italienischen, sowie der französischen Oper. Einige orientalische Klänge waren jedoch zwischendurch passend eingefügt. Bekannt dürfte aber wohl vor allem der berühmte Triumph-Marsch der Oper sein.

Ein gelungener Einstand für das neue Team um den Intendanten Germeshausen.

Informationen
zu den nächsten Aufführungen erhalten Sie wie immer unter
www.theaterdo.de oder
telefonisch: 0231/ 50 27 222.




Fotografien zur internationale Schwerindustrie im Hoesch-Museum

Das Dortmunder
Hoesch-Museum zeigt vom 07. Oktober 2018 bis zum 06. Januar 2019 eine
Auswahl von 40 Arbeiten (aus dem Zeitraum 2004 bis 2018) des
freiberuflichen Fotografen Uwe Niggemeier zum Thema „Innenansichten
– Schwerindustrie International“.

1964 in Hagen
geboren, erwachte in dem heute in Bochum lebenden Fotografen schon
früh das Interesse für Schwerindustrie, insbesondere Stahlwerke
oder Schmieden und Gießereien in seinem Umfeld.Im Laufe der Jahre
rückten immer mehr die spannenden Produktionsabläufe und -aggregate
in den großen Stahlbetrieben in in den Mittelpunkt seiner Fotokunst.
Zunächst in der näheren Umgebung von Hagen, Dortmund, Essen und so
weiter, erweiterte er seinen Blickwinkel nach ganz Europa. Seit 1998
dokumentiert der Bochumer Fotograf (und Gästeführer im Bereich
Industriekultur) Schwerindustrieanlagen in ganz Europa. Seine
fotografischen Reisen führten ihn nach Belgien, Frankreich, Polen,
Tschechien, Ukraine, Russland, Italien, Spanien, Schweden, und
letztlich bis in die USA.

Zunächst noch als
analoge schwarz-weiß Fotografien, wandte er sich nach Verschwinden
der Industriekulissen in Mitteleuropa der farbigen Dokumentation der
Produktionsprozesse. Jetzt interessieren ihn vor allem die Erzeugung
und Warmumformungen von Stahl und Eisen.

Die gezeigten
Fotografien in der Ausstellung entstanden analog auf
Mittel-Negativfilm (6 x 7) und Großformat (4 x 5 Zoll) sowie digital
auf Vollformatsensor. Um ein möglichst überzeugendes Ergebnis zu
erlangen, geht es ohne digitale Bearbeitung (zum Beispiel das
Übereinanderstellen von zwei Fotos) nicht.

Die Fotos von Uwe Niggemeier zeigen die schwere Arbeit in der Schwerindustrie.
Die Fotos von Uwe Niggemeier zeigen die schwere Arbeit in der Schwerindustrie.

Es sind
ausdrucksstarken Fotografien, die den Betrachtern einen guten
Eindruck von den Produktionsabläufen in den Stahlwerken und den
schwierigen Arbeitsbedingungen wie Hitze, Staub und Vibrationen
geben. Schwierige Lichtverhältnisse und begrenzte Möglichkeiten,
die Kamera aufzustellen, erschwerten den Fotografen zusätzlich seine
Arbeit.

Ein großes
Kompliment für die Hartnäckigkeit und Ausdauer von Uwe Niggemeier.
Zum einen sind da die Reisekosten, dann die Notwendigkeit, sich immer
wieder auf unterschiedliche, oft schwierige Bedingungen in den
verschiedenen Ländern einzustellen. Das durchzuziehen, zeugt schon
von viel Herzblut und starkem Interesse an der Thematik.

Die eindrucksvolle
Fotoausstellung wird am Sonntag, den 07.10.2018 um 11:00 Uhr im
Hoesch-Museum eröffnet. Die Einführung wird Isolde Parussel
(Leiterin des Hoesch-Museum) halten.

Führungen:

Der Künstler führt
durch die Ausstellung am 11. November und 09. Dezember 2018, 11:00
bis 12.00 Uhr sowie am 06. Februar 2019 , 14:00 bis 15:00 Uhr.

(2,50 Euro /
ermäßigt 1,25 Euro zzgl. Eintritt).




Dem Acryl verfallen – Beatrix Kückelmann in der Artothek

In der Zeit vom
02.10.2018 bis zum 09.11.2018 zeigt die Artothek unter dem Titel
„Flowers meet Animals“ in der ersten Etage der Stadt- und
Landesbibliothek Dortmund 15 Acrylmalereien in unterschiedlichen
Formaten der Künstlerin Beatrix Kückelmann (Jahrgang 1955).

Wie diese beim
Pressegespräch erklärte, kommt sie ursprünglich von der
Seidenmalerei und hat so ihre Leidenschaft für kräftige Farben und
Formen entdeckt. Wie sie selbst sagt, ist sie dem Acryl verfallen.
Obwohl sie auch Portraits von Menschen malt, wird in den ausgewählten
Werken ab dem Jahr 2000 ihr besondere Liebe und Blick zu Flora und
Tierwelt deutlich. Ihre Inspirationen und Motive holt sich die
Künstlerin aus der Natur und von Fotos und Illustrationen aus den
Medien.

Ihre Bilder, ob auf
Leinwand und Papier, als Collage mit geschickt in die Blumenpracht
eingebauten Fotos aus New York oder Los Angeles, überraschen und
beeindrucken durch ihre kraftvolle Farbigkeit und Ausdrucksstärke.
Ob eine „beschwipste Ziege“ in seiner Farbenpracht, ein Affe, ein
Frosch(könig) oder die vielen bunten Blumen und Natur-Bilder, alles
scheint die Betrachter persönlich anzusprechen. Reizvoll bei den
Bildern mit den eingebauten Großstadt-Fotos inmitten der
Blumen-Naturpracht sind seine Gegensätze. Aus der Rehe heraus sticht
ein eindrucksvoll großes, in Beige- und Grautönen gehaltenes
Elefanten-Triptychon.

Beatrix Kückelmann vor ihrer "beschwipsten Ziege".
Beatrix Kückelmann vor ihrer „beschwipsten Ziege“.

Die Künstlerin benutzt meistens nur einen Pinsel, den sie mit Freude in unterschiedliche Acrylfarben eintaucht. Daraus ergeben sich interessante Farbnuancen. Kückelmann stellt ihre lebensfroh und humorvoll wirkenden Bilder zum ersten Mal in der Artothek aus.

Eher zurückhaltend,
hatte sie ihre Arbeiten bisher nur an wenigen Orten wie
beispielsweise Hattingen gezeigt.

Die Ausstellung ist
dienstags und freitags zwischen 10:00 und 19:00 Uhr in der Artothek
der Stadt- und Landbibliothek zu sehen.




Neue Ausgabe „Heimat Dortmund“ zur Autogeschichte Dortmunds

Die
Automobilgeschichte Dortmunds der letzten mehr als 125 Jahren ist
nicht nur für die Mobilitäts-Entwicklung einer damals stark
wachsenden Stadtgesellschaft von wesentlicher Bedeutung. Das Auto
bewegt uns, und Themen um das Auto ebenfalls. Jeder kann seine
Geschichte erzählen.

Die jetzt
erschienene neue Doppelausgabe der dreimal jährlich erscheinenden
Zeitschrift „Heimat Dortmund“ des Vereins für Dortmund und die
Grafschaft Mark in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund
beschäftigt sich in seinem aktuellen Heft unter dem Titel
„Chausseeflöhe und Rennboliden“ mit der Thematik „Auto“. Es
ist eine informative „Spritztour in die Dortmunder Autogeschichte“,
die in 17 Beiträgen von 13 Autoren unternommen werden.

Interessant ist
schon der Beginn mit dem Beitrag von Archivar Hermann Josef Bausch.
Das erste Automobil fuhr 1892 in Hörde (damals eigentlich noch nicht
zu Dortmund gehörend) unter der Ägide und maßgeblichen Führung
von Richard Kersting

Spannend seine
weiteren Artikel zum Beispiel zur frühen Elektromobilität ab 1906.
Erinnern sie sich noch an die O-Busse (Oberleitungsbusse bis 1968)?
Elektro-Fahrzeuge waren also schon lange ein Thema. Bausch gibt einen
Überblick über die Elektroflotte des städtischen Fuhrparks 1919
bis 1953.

Historische
Beispiele für elektrisch angetriebene Automobile im Dortmunder
Straßenverkehr zwischen 1917 und 1956 werden von dem Historiker Theo
Horstmann, sowie Hannes Tutschku (Mitarbeiter im Stadtarchiv)
gegeben.

Die Autogeschichte in Dortmund begann 1892 und hat bis heute viele Geschichten hervorgebracht. NAchzulesen ind er aktuellen Ausgabe von "Heimat Dortmund". Vorgestellt von (v.l.n.r.) Klaus Winter (Redakteur der Ausgabe) Adolf Miksch (Vorsitzender des Historischen Vereins), Dr. Peter Meintz (ADAC Dortmund), Hermann Josef Bausch (Stadtarchiv) und Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführer des Historischen Vereins).
Die Autogeschichte in Dortmund begann 1892 und hat bis heute viele Geschichten hervorgebracht. Nachzulesen in der aktuellen Ausgabe von „Heimat Dortmund“. Vorgestellt von (v.l.n.r.) Klaus Winter (Redakteur der Ausgabe) Adolf Miksch (Vorsitzender des Historischen Vereins), Dr. Peter Meintz (ADAC Dortmund), Hermann Josef Bausch (Stadtarchiv) und Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführer des Historischen Vereins).

In weiteren Artikeln
geht es um die Dortmunder Motorsport-Geschichte und um das
Automobil-Museum Dortmund. Ruhr-Nachrichten-Redakteur Oliver
Volmerich erinnert an die autofreien Sonntage 1973, von denen es
wenige fotografische Belege gibt.

Der Historiker Klaus
Winter berichtet über die Pionierin der Automobilbranche Hertha
Hoffmann.

Ein weiterer
Schwerpunkt widmet sich der Gründung, Rolle und Entwicklung des
Automobilclubs ADAC in Dortmund (Der ADAC in Dortmund von Anne-Sophie
Barreau und Dr. Peter Meintz) .

Seinen Ursprung in
Westfalen hatte der ADAC ja schon 1904 in Bielefeld. Ende der
1920iger Jahre in unserer Stadt. Außerdem geht es auch noch um die
Automobilgeschichte von Aral in unserer Stadt von Matthias Dudde.

Die aktuelle
Doppelausgabe „Chausseeflöhe und Rennboliden“ ist ab sofort für
10,- Euro im Stadtarchiv Dortmund oder in den Buchhandlungen
erhältlich.