Geierabend 2019 mit neuen Figuren und Ideen

Nach dem Motto„Zechen und Wunder“ bringt das Geierabend-Ensemble ab dem10.01.2019 auf der Zeche Zollern in Bövinghausen ihr neues Programmmit neuen Kräften, neuen Figuren und Ideen an den Start. Es istschon die 27. Session und der Trupp von 13 Kabarettisten, Comediansund Musikern werden vom 10.01.2019 bis 05.03.2019 sage und schreibe an37 Abenden auftreten.

Der letzte Pütt im
Pott hat dicht dicht gemacht, und nicht nur deswegen brechen neue
Zeiten an.

Auch bei dem
speziellen Ruhrgebiets-Karneval mit der geballten Ladung aus bissiger
Satire, schräger Comedy, Live-Musik und den besonderen schwarzen
Ruhrpott-Klamauk stehen Veränderungen an.

Das fängt in dieser
Session mit dem neuen Regie-Team mit Heinz-Peter Lengkeit und Till
Beckmann an, die neue Power einbringen wollen. Lengkeit kennt sich ja
in den Höhen und Tiefen des Ruhrgebiets gut aus. Der Bochumer wurde
als Darsteller von Shows wie „RuhrRevue“, Fußballfieber oder
aber dem Hape Kerkeling-Musical Musical „Kein Pardon“ bekannt.
Seit 2016 wirkt er bereits beim Geierabend an der Regie mit.

Beckmann, ein Kind
einer großen Theaterfamilie, ist vor allem von der Bühne bekannt.
Er hat ein besonderes Gespür für die Sprache und Mentalität des
Ruhrgebiets. Das hat er zum Beispiel mit einer Revue bei den
Ruhrfestspielen oder als Drehbuchautor zu Adolf Winkelmanns „Junges
Licht“ bewiesen.

Neu im Ensemble ist
der aus Hamm stammende Obel Obering, vielen sicherlich noch bekannt
von vergangenen Tagen als der Obel von „Till & Obel“ (1985
bis 2000 erfolgreiche Comedy-Programme). Das bedeutet eine ungeheure
„Ost-Erweiterung“ (Hamm), wie bei der Pressekonferenz schmunzelnd
erklärt wurde. Zu zwei Aufführung (27.01.2019 und 03.02.2019)
werden sogar Busse mit je 50 interessierten Zuschauern aus Hamm
erwartet.

Obel ist nicht nur
ein begnadeter Parodist, er wird auch mit Franziska Mense-Moritz ein
Duett als Reminiszenz an den französischen Chansonnier Charles
Aznavour singen.

Der Rest des
Ensembles ist aus den letzten Jahren (fast) erhalten geblieben.
Natürlich dürfen da der „Präsident“ (Roman Henri Marczewski)
und der „Steiger“ (Martin Kaysh) als Moderator mit bissigem Humor
nicht fehlen.

Wie wird sich das "neue" Ruhrgebiet entwickeln? Der Geierabend wird sich des Themas in gewohnt satirischer Weise annehmen. (Foto: © StandOut)
Wie wird sich das „neue“ Ruhrgebiet entwickeln? Der Geierabend wird sich des Themas in gewohnt satirischer Weise annehmen. (Foto: © StandOut)

Nach dem Rückzug
von Hans-Martin Eickmann als Bestandteil der „Zwei vonne
Südtribüne“ wird diese Nummer wegfallen. Aber keine Angst. Wie
Franziska Mense-Moritz erklärt, wurden zum Thema Fußball neue
Figuren und Sichtweisen entwickelt. Genaues wurde noch nicht
verraten. Das Publikum darf gespannt sein.

Das gilt auch für
die bei der Premiere am 10.01.2019 (18.30 Uhr Einlass, 19.30 Uhr
Beginn) für die Publikumswahl zum „Pannekopp“ des Jahres
vorgestellten Kandidaten.

Die altbewährte
„Band“ wird wieder für den guten musikalischen Hintergrund
sorgen.

Für das leibliche
Wohl sorgt wieder die Gastronomie Tante Amanda. Der Sponsor
Brinkhoff‘s liefert die passenden Getränke.

Übrigens:

Wer es nicht in die
Zeche schaffen sollte, kann die schönsten Nummern bei WDR5 nach
hören. Ab dem Karnevalswochenende gibt es zudem das komplette
Programm als Videostream im Comedy-Portal des WDR.




„Romeo und Julia“- Adaption als Musiktheater in Dortmund

Das Liebesdrama„Romeo und Julia“ von William Shakespeare ist hinlänglich bekannt. Nun wurde dieser Stoff als eine Adaption nach Dortmund und als Konflikt zwischen einer deutschen und türkischen Metzger-Familiein Form eines modernen Musiktheaters mit dem Titel „Romeo und Zeliha“ in der Jungen Oper Dortmund aufgeführt.

Die Komposition des
Musiktheaters ist von Fons Merkies und das Libretto von Maartje Duin.
(Deutsch von Barbara Buri). Die Uraufführung war 2011 an der Holland
Opera, die Premiere hier am 10.11.2018. Die Regie hat Justo Moret.

Zur Geschichte: Die
benachbarten Metzger-Familien, eine türkische und eine deutsche,
sind in einem erbitterten Streit um das beste Lammkotelett
eingetreten. Von ihren Vätern zu unfairer Spionage angestiftet,
verlieben sich Romeo und die türkischstämmige Zeliha ineinander. Im
Spannungsfeld zwischen Loyalität zur Familie und der Kraft ihrer
jungen Liebe, müssen sie schwere Entscheidungen treffen. Das
Schicksal zwischen Würsten und gewetzten Messern nimmt seinen
unheilvollen Verlauf…

Die Bühne wurde von
Emine Güner geschickt genutzt. Im hinteren Bereich hing „tierischer
Kadaver“ an einer Stange, im Raum wurde zwei größere und zwei
kleinere nach einer Seite offene und verschiebbare weiße Schränke
sinnvoll in das Gesamtgefüge der Handlung eingebaut.

So dienten die zwei
kleineren Schrankkästen etwa als Metzger-Auslage und die die
Größeren als Zimmern von Romeo und Zeliha. Zusammengelegt konnten
sie zum Schluss zusammen gestellt aber auch als Bare für die beiden
Liebenden dienen.

Rinnat Moriah als
Zeliha und Zachary Wilson als Romeo spielten und sangen ihren Part
mit viel Empathie. Der schwierige Sprech- und Parallelgesang wurde
von allen Beteiligten der Produktion souverän und mit Engagement
gemeistert.

Rinnat Moriah (Zeliha), Zachary Wilson (Romeo) ©Anke Sundermeier, Stage Picture
Rinnat Moriah (Zeliha), Zachary Wilson (Romeo)
©Anke Sundermeier, Stage Picture

Als doppelte
Herausforderung schlüpfte der von der Dortmunder Oper gut bekannte
Morgan Moody in die die Rolle des Vaters von Romeo und in die des
Bruders Mehmet. Ian Sidden (zuletzt als Doktor Grenvil in La
Traviata zu hören und sehen) wiederum in die von Zelihas Vater und
die des von Hass besessenen Cousins Murat.

Nicht nur die
gesanglichen Herausforderungen mussten sie bewältigen. Sie mussten
sich nicht nur äußerlich in die verschiedenen Personen verwandeln,
sondern sich auch in die unterschiedlichen Mentalitäten und Kultur
der verschiedenen Personen hinein versetzen.

Sidden spielte den
türkischen traditionellen Vater, der sentimental an seine Heimat
denkt und seine Tochter autoritär (aus seiner Sichtweise aus Liebe)
erzieht , sowie Zerihas Cousin Murat als einen von übersteigerten
„Ehrgefühl“ heraus handelnden jungen Mann und brodelnde Vulkan.

Das dieses Stück in
in unserer heutigen Zeit spielt, wird deutlich, wenn der Vater seiner
vermeintlich „frechen Tochter“ Zeliha mit „YouTube oder
Netflix“-Verbot droht.

Moody stellte den,
genau wie sein türkischer Metzger-Nachbarn, intriganten Unternehmer
dar, und den seine Schwester eigentlich liebenden Bruder, der aber
auch eine unheilvolle Rolle in dem Drama spielt. Moody und Sidden
bewiesen eine große Wandlungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen.

Den
musikalisch-atmosphärischen Rahmen schafften Mitglieder der
Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Satomi Nishi.

Jede Stimmung wurde
passend und oft mit orientalischen Klängen untermalt.

(Die zu hörende
Fassung ist ein Arrangement von Francesco Damiani).

Informationen über
Gelegenheiten, sich diese Aufführung zu erleben, gibt es noch
einige.

Näheres wie immer
unter www.theaterdo.de oder
telefonisch unter 0231/ 50 27 222.




Trash Up! Upcycling Festival zum Dritten im Depot Dortmund

Im Depot Dortmund
findet am 10.11.2018 (12 -18 Uhr) und dem 11.11.2018 (11 -18 Uhr)
schon zum dritten Mal das Trash Up! Upcycling Festival mit noch mehr
Workshops, kreative Mitmach-Aktionen sowie Filme im sweetSixteen
-Kino, Vorträge & Diskussionen sowie einer beeindruckenden
Ausstellung der elf unterschiedlichen Müllarten, die in jedem Jahr
pro Kopf in unserem Land so anfallen. Außerdem ist eine
Fotoausstellung zur Kalligraphie von Abfall von Mico Schmitt zu
sehen.

Die Dringlichkeit
des Problems der Vermüllung und die verheerenden Folgen für unsere
Umwelt und Gesundheit ist hinlänglich bekannt. Es geht darum, dass
Bewusstsein zu Schärfen und auf kleinere Verhaltensänderungen beim
Einkauf doch längerfristig Einfluss auf die Unternehmen nehmen.
Deren Angebote sind oft ja zwecks Gewinnmaximierung auf die
Bequemlichkeit der Kunden ausgerichtet gewesen.

Ein wichtiger
Kooperationspartner für das Festival sind wieder die Urbanisten und
die DEW21 sowie andere Unterstützer. Von den Urbanisten können die
BesucherInnen etwas über „Aquaponik – nachhaltige
Lebensmittelproduktion im urbanen Raum“ erfahren.

Ein Teil der
Ausstellungsfläche ist mit einladenden Sitzgelegenheiten
ausgestattet, die für wichtige Diskussionen zwischen den Besuchern
und Aktivisten sowie lokalen Start-Up Unternehmen in dem Bereich
Müllvermeidung oder Konzepten gegen Essensverschwendung dienen
können. Greenpeace (Ortsgruppe Dortmund) wird von 12:00 bis 18:00
Uhr Anregungen zu alternativen Geschenkverpackungen geben.

Hoffen auf viele Besucher und neue Ideen: (v.l.n.r.) Marion Edelhoff (Geschäftsführung Depot), Frank Haushalter (Projektleitung Trash up),  Paula Pongratz (Workshop), Thoman Zigan (Tanz auf den Ruinen) und  Florian Artmann (Urbanisten).
Hoffen auf viele Besucher und neue Ideen: (v.l.n.r.) Marion Edelhoff (Geschäftsführung Depot), Frank Haushalter (Projektleitung Trash up), Paula Pongratz (Workshop), Thoman Zigan (Tanz auf den Ruinen) und Florian Artmann (Urbanisten).

Das Festival willohne erhobenen Zeigefinger und auf spielerischer Weise und mit Spaß Anregungengeben, wie wir Müll vermeiden können. So wird zum Beispiel am amSamstag den 10.11.2018 von 13:00 – 17:30 Uhr von Paula Pongratz(München) Kindern und anderen Interessierten gezeigt, wie man etwaaus alten Materialien (Elektroschrott) „PostapokalyptischenSchmuck“ herstellen kann. Die Teilnehmer sollen ihrer Kreativitätfreien Lauf lassen.

Besonders spannend: Samstag 14:00 -15:30 Uhr zeigen Shia und Hanno Su (WASTELAND REBEL) Köln mit ihrem Vortrag Zero Waste – ein Leben ohne Müll? – Unser Müll lässt sich extrem reduzieren.

Auch musikalische Unterhaltung wird an den beiden Festivaltagen geboten. Am Samstag zwischen12:00 und 18:00 und Sonntag zwischen 11:00 und 18:00 Uhr gibt es Funk Soul Jazz Hip Hop (DJ DR. Štefan) & DJ Jupp Heimbreaks sowie am Nachmittag auch Micos Klavier in der Mülltonne (Live Musik).

Von Pongratz sollen, wie sie beim Pressebericht erklärte, nur bei Bedarf kleine Denkanstöße und Tipps gegeben werden. Sie verriet, dass sie sich selbst aus gefundenen Gegenständen auf der Straße etwas Individuelles als Schmuck hergestellt hat. Kaum zu glauben. Aber Schlüsselanhänger kann man auch aus alten Skateboards herstellen!

Für das leibliche Wohl werden Waffeln, vegane Kost und natürlichverschiedene Getränke verkauft.B

Das Tagesticket
kostet 5,00 € und 4,00 € ermäßigt (Schüler, Studenten,
Dortmund-Pass Inhaber)

Erstmals wird auch
ein gesamtes Festivalticket für 8,00 € und 6.00 € ermäßigt
angeboten.

Kinder bis 13 Jahren
und Begleitpersonen von Menschen mit Schwerbehindertenausweis haben
freien Eintritt.

*Bis auf den
Workshop „Futternäpfe für Hunde aus alten Paletten“
(Materialkostenbetrag in Höhe von 25,00 €) am Sonntag,
den11.11.2018 (11:00 – 17:30 Uhr) mit Stefanie Treiber (WDR) Köln
ist das gesamte Workshop-, Vortrags- und Filmangebot im
Eintrittspreis enthalten.

Anmeldung zu den
Angeboten ist nicht erforderlich, die Plätze aber limitiert.

Genaue und nähere
Infos gibt es unter www.trashup-dortmund.de
oder in dem Informationsblatt im Depot Dortmund.




Starke Farbwelten im Dortmunder Kunstbetrieb

Im Dortmunder
Kunstbetrieb zeigt die in Santiago de Chile geborene Künstlerin Ana
Maria Avilés
Toro vom 10.11.2018 bis zum 08.12.2018 unter
dem Titel „coloratura“ über
18 Bilder in verschiedenen Formaten. Sie lebt seit 2007 in
Deutschland und arbeitet schwerpunktmäßig im Bereich Malerei.

Nach eigenen Angaben
war sie von dem besonderen Reiz und eigenen Charme der
Industriekultur im Ruhrgebiet fasziniert. Faszinierend für die
Künstlerin sind verlassene Orte, die Geschichten verbergen.

Daneben befasst sich
die Künstlerin auch im Augenblick neben Tier-und Naturmotiven,
Interieurs und einer Reihe mit kleineren Porträts-Zeichnungen
(teilweise mit Kohlestift). Die ausgestellten Werke stammen aus den
Jahren 2014 bis 2018.

Ana Maria Avilés Toro zeigt ihre farbenfrohen werke in der Galerie "der Kunstbetrieb"
Ana Maria Avilés Toro zeigt ihre farbenfrohen werke in der Galerie „der Kunstbetrieb“

Avilés
Toro betrachtet ihre Motive mit einem ganz eigenen
„südamerikanischen“ Blick und mit Temperament und Lebensfreude.
Ausgangspunkt sind zunächst immer ihre verschiedenen Fotografien,
die sie von unterschiedlichen Objekten macht. Auf dessen Grundlage
komponiert sie individuell den Aufbau ihrer Malerei. Dabei nimmt
Avilés
Toro sich
die Freiheit, einzelne Details zu verändern und in ein (für sie)
stimmiges Gesamtbild zu schaffen.

Ist das Motiv mit
Graphit auf die Leinwand gebracht, beginnt ihre im Vordergrund
stehende Arbeit der leuchtenden Farbgebung vor allem in den Tönen
türkis , blau, Erdfarben oder gelb.

Die Farben sind rein
und werden zum Leuchten gebracht. Gasleitungen, Kokereien,
Zimmernischen und Hinterhöfe, Häuserfassaden oder Zimmernischen
werden nicht in ihrem schmutzigen Grau gezeigt. Das lebendige Leben
scheint in den Bildern zu vibrieren, und die vergangene
Industriekultur wird lebendig, vital und energiegeladen dargestellt.

Die Künstlerin hat
einen liebevollen und wachen Blick für Strukturen der Industrie.

Das ehemalige
Westfalenstadion (heute „Signal Iduna Park“) in unserer Stadt
scheint es ihr ebenfalls angetan zu haben und diente als Motiv. Das
sie viel in der Welt herum gekommen ist, zeigen ihre Bilder von
Außentreppen in New York, dem Pazifik, einer alten Salpeterfabrik in
Chile oder einem speziellen Botanischen Garten mit frei fliegenden
Schmetterlingen in Amsterdam.

Ruhige Interieurs
werden zu fröhlichen und temperamentvollen Räumlichkeiten, deren
Farben miteinander harmonieren. Es ist eine ganz individuelle
Betrachtungsweise einer Frau aus Südamerika auf unsere hiesige
Kultur mit leuchtender Farbgebung.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, den 10.11.2018 um 18:00 Uhr im Dortmunder Kunstbetrieb in der Gneisenaustraße 30 statt.

http://www.derkunstbetrieb.de




Virtuoses Streichquartett im Orchesterzentrum

Im Mittelpunkt des 1. Kammerkonzerts (Dortmunder Philharmoniker) im Orchesterzentrum NRW in Dortmund standen am Montag, den 05.11.2018 unter dem Titel„Vorbild und Fortschritt“ die Streicher. Dass mit dem Mannheimer Streichquartett kurzfristig eine andere Formation das Programm gestalten musste, tat der Qualität keinen Abbruch.

Mit dabei war die als erste Konzertmeisterin der Dortmunder Philharmoniker (seit 2011)bestens bekannte Shinkyung Kim an der Violine. Ihr zur Seite stand der Violinist Daniel Beil (u.a. 1. Konzertmeister der Essener Philharmoniker). Sebastian Bürger (u.a. seit 2003 auch 1.Solobratscher der Essener Philharmoniker) spielte an der Viola. Das Quartett komplettierte Armin Fromm (u.a. Solo-Cellist der Essener Philharmoniker) am Violoncello.

Als erstes auf dem Programm stand das Streichquartett C-Dur Hob. III:77(„Kaiserquartett“) von Joseph Haydn (1732 – 1809). Es ist nicht nur das bekannteste Streichquartett von Haydn, sondern wurde von ihm als musikalisches Statement für einen Frieden für Österreich. Ein Spätwerk (1796) in unruhigen Zeiten vor dem Hintergrund der Französischen Revolution.

Bekannt ist es vor allem wegen seine eindrucksvollen Variationen über die Kaiserhymne„Gott erhalte Franz den Kaiser“. Diese diente dann später als Vorlage für die Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland. Ein feierlich majestätisches Werk, gespickt mit einigen überraschenden Effekten.

Haydn, Bartók und Mendelssohn Bartholdy standen auf dem Programm des Mannheimer Streichquartetts (v.l.n.r.) Sebastian Bürger (Violine), Shinkyung Kim (Violine), Armin Fromm (Violoncello) und Daniel Bell (Violine). (Foto: © MSQ privat)
Streichquartetts (v.l.n.r.) Sebastian Bürger (Violine), Shinkyung Kim (Violine), Armin Fromm (Violoncello) und Daniel Bell (Violine). (Foto: © MSQ privat)

Eine ganz besondere Herausforderung stellte das 4. Streichquartett Sz 91 von Béla Bartók(1881 – 1945). Als ein klassisches Vorbild diente dem Komponist nach eigenen Angaben Mozart mit seinen in „wunderbarer Weise kontrapunktische und homophone Ideen“.

Bartók hat ein fortschrittliches vielschichtiges Werk geschaffen, das von gesteigerter Dramatik, Klagemelodien und sehr komplexe Harmonien um einen langsameren Satz entwickelt wurde. Dissonanzen und interessante Zupftechniken ergeben eine spannende und ungewöhnliche Mischung.

Nach der Pause folgte das Streichquartett Es-Dur op. 44 Nr. 3 von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847), einem Geburtstagsgeschenk für seinen Bruder Paul.

Der erste Satz (Allegro vivace) zeugt von einer gewissen Begeisterung für seinen Komponisten-Kollegen Beethoven.. der zweite Satz ist dagegen wieder ein typisches rastloses und rasantes Mendelssohn-Scherzo. Der dritte Satz (Adagio) ist ruhiger und entrückt in „himmlischer Schönheit“ gestaltet.

Der vierte Satz (Molto allegro con fuoco) führte zum furiosem spielfreudigem Finale hin.

Für das begeisterte Publikum gab es noch mit eine Zugabe aus dem „Kaiserquartett“ von Haydn.




LesArt.Festival – Traumzeit und mehr mit Heide Keller

Im Rahmen des
LesArt.Literaturfestivals Dortmund 2018 gewährt die Schauspielerin
Heide Keller, die viele Jahre als Chefhostess Beatricein und gute
Seele in der Serie „Traumschiff“ zu sehen war, am 02.11.2018 im
Domicil mit ihrem Buch „Traumzeit und andere Tage“ Einblicke in
ihr bewegtes Leben.

Moderiert wurde die
Lesung von Rundfunkmoderator Matthias Bongard, der mit einigen Fragen
aus seiner (männlicher) Sicht schon mal mit der selbstbewussten
Schauspielerin aneinander geriet.

Dabei fing sie mit
ihrer schwierigen Geburt in Düren an und lieferte mit rheinischem
Humor und einem Augenzwinkern Anekdoten aus ihrem Familienleben mit
zwei jüngeren Geschwistern (Bruder und Schwester). Starke und
selbstsichere Frauen gehörten nicht nur in ihrer Verwandtschaft zu
ihren Wegbegleitern. Die Mutter trennte sich nach der Geburt des
jüngeren Bruders von ihrem Vater, der dann in Düsseldorf lebte.

Im weiteren Verlauf
zeigte sich der schon früh entwickelte unbedingte Wunsch von Heide
Keller, Schauspielerin zu werden. Sie zog aus diesem Grund
hoffnungsvoll nach Düsseldorf. Nach einem Vorsprechen in der
Schauspielschule fing dort ihre Theaterschauspiel-Karriere an. Bei
ihrer ersten bedeutende Rolle als Julia in „Romeo und Julia“.
Dabei lernte sie auch ihren ersten Mann Thomas kennen, mit dem sie
sieben Jahre verheiratet war. Der Weg führte sie bis zum Theater
nach Berlin.

Über 36 Jahre spielte Heide Keller die Chefhostess Beatrice auf dem "Traumschiff. (Foto: © Hartmut Salmen)
Über 36 Jahre spielte Heide Keller die Chefhostess Beatrice auf dem „Traumschiff. (Foto: © Hartmut Salmen)

Ihren frühen
Erfahrungen im Filmgeschäft machte sie etwa bei „Der Meisterboxer“
(Willy Millowitsch) oder dann bei der Comedy-Kultserie „Klimbim“
und diverse andere Rollen. Hochachtung zeigte sie besonders für
ihrem Kollegen Jochen Busse mit seiner ganz eigenen Art des Kabaretts
und Comedy.

Ihren größten
Bekanntheitsgrad erlangte sie jedoch durch die 36 Jahre als
Chefhostess Beatrice als ein Sinnbild für Fernweh und menschliche
Sehnsüchte. Sie „überlebte“ vier Kapitäne und stand für mehr
als 80 Folgen auf fünf Schiffen vor der Kamera. Am 1. Januar 2018
hängte sie dann ihre Uniform an den Nagel. Wie sie bei der der
Lesung betonte, solange sie noch „mit Stöckelschuhen die Gangway
hinunter spazieren konnte“.

Sie erzählte einige
lustige oder bewegende Anekdoten aus dieser Zeit und die stellte (mit
ein wenig Wehmut) die herausragende Bedeutung von Fernsehproduzent
Wolfgang Rademann für die deutsche Unterhaltungsindustrie heraus.

Es entsteht das Bild
einer Frau, die zufrieden und dankbar auf ihr Leben zurück blickt,
und dabei immer offensiv ihren eigenen Weg gegangen ist.




Dantes Inferno oder The Dancing Dead

Es ist keine
leichter Kost, das vorweg. Wer sich aber auf Xin Peng Wangs ersten
Teil der „Göttlichen Komödie“ von Dantes Inferno einlässt,
erlebt eine bildgewaltige Balletchoreografie. Die Solisten und das
Ensemble inklusive dem NRW Juniorballett entführen in eine Hölle,
die trotz aller Dissonanz eine ästhetische Komponente enthält und
die Liebe als Kraft feiert, die die Hölle überwindet. Ein
Premierenbericht vom 03. November 2018.

In Dantes „Göttliche
Komödie“ geht es um die Reise des Dichters durch die drei Reiche
der Toten: Das Inferno, der Läuterungsberg und das Paradies. Im
ersten Teil konzentrierte sich Xin Peng Wang auf das Inferno, die
beiden anderen Teile werden in den folgenden Jahren gezeigt, so dass
die Zuschauer sich 2021 auf eine komplette Trilogie freuen können.

Im „Inferno“
lernt verzweifelte und unglückliche Dante (Javier Cacheiro Alemán)
den römischen Dichter Vergil (Dustin True) kennen, der ihn durch die
verschiedenen Höllenkreise führt. Hin und wieder erscheint Dantes
Jugendliebe Beatrice (Lucia Lacarra). Eine wichtige Rolle spielt auch
der Fährmann Charon (Cyrill Pierre), der für Nachschub an Toten
sorgt.

Die Toten,
dargestellt von Mitgliedern des Ensembles und des NRW Juniorballett,
machen den ersten Teil zu einem durchaus gruseligen Erlebnis, denn
sie stecken in Ganzkörperanzügen, die sie skelettartig aussehen
lassen. Ein großes Lob an Kostümbildner Bernd Skodzig. Die
tanzenden Toten symbolisieren die verschiedenen Sünden, die sich die
Menschen zu Lebzeiten zu Schulden kommen ließen. Hier konnten einige
Ensemblemitglieder in einem Pas de deux, Pas de trois oder Pas de
quarte ihr Können zeigen: Sehr beeindruckend waren die Reminiszenzen
an das klassische Ballett mit seinen Sprüngen und Drehungen.

Das Ensemble kämpft mit dem Höllentor. (Foto: © ©Maria-Helena Buckley)
Das Ensemble kämpft mit dem Höllentor. (Foto: © ©Maria-Helena Buckley)

Atemberaubend war
das Licht (Carlo Cerri) und das Bühnenbild von Frank Fellmann. Ein
sehr beeindruckendes Anfangsbild, als Dante unter der Last der Ketten
schier erdrückt wurde und später dann der umgedrehte Höllenturm.

Zum infernalischen
Genuss gehört natürlich die passende Musik: Mit Musik aus der
Symphonie „Decasia“ von Michael Gordon wurde das Inferno
akustisch wunderbar dargestellt. Gordon gehört zur Künstlergruppe
„Bang On A Can“ , und seine Musik ist im Grenzbereich zwischen
Klang und Geräusch anzusiedeln. Das Publikum wurde in den 75 Minuten
magisch in eine Welt hineingezogen, und ein Kopfkino entwickeltet
sich sich denjenigen, die sich darauf eingelassen haben.

Diese dunkle Sphäre
(oft verdrängt) gehört auch zum Leben, genau wie Schönheit, Liebe
und Genuss auf der anderen Seite.

Xin Peng Wang hat
mit „Inferno“ wieder ein Ballett geschaffen, das einen packt und
in die tiefen der Hölle zieht. Mit seinen exzellenten Solisten und
den beiden Ensembles kreiert er ein bildgewaltiges Ballett, das alle
Sinne anspricht. Was bleibt ist die Vorfreude auf den zweiten Teil.

Termine und Infos
unter www.theaterdo.de




Mörderische Kurzgeschichten aus der Hellwegregion

Zum neunten Mal istdie Region des alten Hellwegs zwischen Lippstadt und Witten sowieHamm und Iserlohn Grundlage für 22 deutschsprachige Krimistars fürihre besonderen mörderischen Kurzgeschichten. Herausgeber ist dasTeam H.P. Karr (Reinhard Jahn), Herbert Knorr (Leiter desWestfälischen Literaturbüros in Unna e.V.) sowie Sigrun Krauß. DieKrimi-Antologie 2018 steht unter dem Motto „Henkers.Mahl.Zeit“.

Wie der Titel schon
vermuten lässt, steht der letzte „Bissen“ im Mittelpunkt fast
aller oft grotesken, ironisch-makaberen Kurzgeschichten. So stirbt
zum Beispiel in „Aber bitte mit Sahne in Bad Sassendorf“ (Thomas
Krüger) ein Journalist an einem vergifteten Stück Sahnetorte, und
bei „Hagener Zwiebackleichen“ (Krischan Koch) bahnt Zwieback den
mörderischen Weg.

Die Leserinnen und
Leser bekommen aber nicht nur Krimi-Kost vom Feinsten serviert,
sondern erfahren auch einiges aus der Historie der verschiedenen
Städte und bekommen auch Einblicke in deren besonderen Lokalkolorit.

In der
Kurzgeschichte „Gefährliches Nachspiel in Kamen“ ( Kristin
Lukas) wird ein Fußballspieler der vom BVB (U 23) nicht nur
ausgerechnet mit dem westfälischen Nationalgericht „Himmel und
Erde“ vergiftet, sondern es wird auch die dauerhafte Rivalität
zwischen BVB und Schalke 04 ins Spiel gebracht.

Voll Dramatik und
immer noch trauriger Aktualität ist die Geschichte „Dortmund, das
Herz hämmert…) von Simone Buchholz. Hier geht es um die
verzweifelte Flucht einer jungen Frau vor ihrer Familie und der
Zwangs-Verheiratung.

Buchcover von "Henkers.Mahl.Zeit". (Cover: © grafit Verlag)
Buchcover von „Henkers.Mahl.Zeit“. (Cover: © grafit Verlag)

In „Pink Box
Erwitte“ ((Bernhard Aichner) setzt ein Künstler den vielen durch
die harte Arbeit gestorbenen russischen Zwangsarbeiter ein ganz
besonderes „Denkmal“ und gibt der Bevölherung einiges zum
nachdenken.

Der wohl durch seine
Ostfrieslandkrimis bekannte Autor Klaus-Peter Wolf lässt in „Das
Jahrestreffen der glücklichen Witwen in Unna“ deren Rachegelüsten
makaber-bissig freien Lauf.

Sie rächen sich an
ihren „Auftraggeber“, der sie dazu gebracht hat, älteren und
reichen potentiellen Männern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die
Opfer kommen dann „tragischer Weise“ ums Leben. Damit soll nun
Schluss sein. Schließlich gibt es noch andere Dinge, zum Beispiel
Kultur und wahre Freundschaft.

Eine vielseitiges
Angebot an „Krimi-Leckerbissen“, die den Leser mal mehr oder
wenige ansprechen und berühren wird. Auf alle Fälle wieder eine
„Mords-Unterhaltung“.

Henker.Mahl.Zeit –
Mord am Hellweg IX

Grafit Verlag

348 Seiten ISBN
978-3-89425-585-5 € 12,00 (D)




Weihnachtsmärchen 2018: Cinderella als wildes Mädchen

Am 15. November 2018
feiert das Weihnachtsmärchen der Spielzeit 18/19 seine Premiere:
Cinderella. Vielen bekannt durch den Zeichentrickfilm von Walt Disney
aus dem Jahre 1950, aber hierzulande kennen es die meisten unter dem
Namen „Aschenputtel“ der Gebrüder Grimm. Auch wenn das Märchen
uralt und in vielen Gegenden der Welt in der einen oder anderen
Variante bekannt ist: Die Basis des Stückes ist die Version von
Charles Perrault aus dem Jahre 1697.

Zurück in der alten
Heimat. Nach zwei Jahren, in denen das Weihnachtsmärchen des Kinder-
und Jugendtheaters (KJT) – wegen der Renovierung des
Schauspielhauses – im eigenen Haus aufgeführt werden musste, sind
alle Beteiligten froh, wieder zurück zu kommen. „Es war für uns
schon sehr anstrengend“, erzählte Andreas Gruhn, der Leiter des
KJT, denn das Ensemble musste wegen der geringeren Zuschauerplätze
die Stücke häufiger aufführen.

Die Geschichte von
Aschenputtel ist hinlänglich bekannt. Neben dem bekannten Märchen
der Gebrüder Grimm und dem erwähnten Zeichentrickfilm von Disney
gab es noch in den 70er Jahren die tschechische Version „Drei
Haselnüsse für Aschenbrödel“. Hier agiert
Aschenbrödel/Cinderella schon etwas selbstbewusster. Auch in der
Bearbeitung von Gruhn sind die beiden Hauptfiguren Cinderella und der
Prinz moderner gezeichnet. Cinderella ist ein „typisches junges
Mädchen“ und der Prinz hat auch mit inneren Konflikten zu kämpfen.

Das Ensemble von "Cinderella". (Foto: © Birgit Hupfeld)
Das Ensemble von „Cinderella“. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Gruhn hat sich
bewusst gegen die deutsche, durchaus brutale Version entschieden. Es
gibt also keine abgehakten Füße oder ähnliches. Es wird die
leichte französische Version aufgeführt mit viel Musik und
Choreografien. Die Kleidung lässt auf die Barockzeit (Anfang des 18.
Jahrhunderts) schließen. Die Musik orientiert sich an höfischen
Tänzen und französischen Volksliedern.

Neun
Schauspielerinnen und Schauspieler bevölkern die Bühne, darunter
zwei Gäste Talisa Lara, die zwei Jahre lang Ensemblemitglied im KJT
war. Hinzu kommt Harald Schwaiger, ehemaliges Ensemblemitglied des
Schauspielhauses unter Michael Gruner. Dazu stehen noch drei
Statisten auf der Bühne.

Am 13.11.2018 gibt
es von 15 bis 18 Uhr eine Lehrerfortbildung mit anschließendem
Besuch der Hauptprobe. Die Teilnahme an der Lehrerfortbildung ist
kostenlos. Erforderlich ist aber eine Anmeldung an die
Theaterpädagogin Erika Schmidt-Sulaimon: eschmidt@theaterdo.de

Von den 23.000 zur
Verfügung stehenden Karten sind schon über 19.500 verkauft. Es gibt
noch Karten für den:

15.11. um 19 Uhr

02.12. um 15 und 17
Uhr

06.12. um 17 Uhr

11.12. um 15 Uhr

16.12. um 15 und 17
Uhr

18.12. um 17 Uhr

23.12. um 11 Uhr

25.12. um 15 Uhr

16.12. um 11 Uhr




Der Weibsteufel oder wenn die Schachfigur selbst aktiv wird

Auf den ersten Blick
wirkt es so wie die klassische Dreiecksbeziehung. Eine Frau steht
zwischen einem älteren und einem jüngeren Mann. Doch der
österreichische Schriftsteller Karl Schönherr verfasste mit seinem
Stück „Der Weibsteufel“ keine Geschichte über eine willenlose,
getriebene Frau. Hier bestimmt die Frau letztendlich selbst ihr
Schicksal. Fast schon ein Stück feministischer Literatur, dass das
Theater glassbooth am 26.10.2018 zum ersten Mal unter der Regie von
Jens Dornheim im Theater im Depot aufführte.

Regisseur Jens
Dornheim hat dem Stück von 1914 einen Zeit- und Ortswechsel
verpasst: Es spielt jetzt in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und
auch nicht mehr im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet, sondern
im Ruhrgebiet. Daher hat Dornheim auch die Sprache ins Hochdeutsche
übertragen und nicht ins Ruhrdeutsche, um nicht einen ungewollten
Comedyeffekt zu erzeugen.

Denn das Thema ist ernst: Der Mann (gespielt von Ulrich Penquitt) ist eine ältere kränkliche Person, die als Hehler für Schmuggelware arbeitet. Sein Traum ist es, aus dem „Rattenloch“ herauszukommen und ein Haus auf dem Marktplatz zu kaufen. Seine Frau, im Stück „Das Weib“ genannt, wird von Alexandra Lowygina gespielt. Sie ist jünger rund attraktiver als ihr Ehemann. Doch bisher ist sie ihm treu geblieben. Carl Bruchhäuser spielt den „Soldat“. In Dornheims Bearbeitung ist er Mitglied eines Freikorps. Der Soldat versucht, die Hehlerei des Mannes zu beweisen.

Das Fatale der
Geschichte: Beide versuchen die Frau für ihre Zwecke einzuspannen.
Der Soldat soll die Frau verführen, um so an die Informationen zu
kommen, der Mann will seine Frau als Lockvogel benutzen, damit er bei
seiner illegalen Tätigkeit ungestört bleibt. Zudem betrachtet er
seine Frau als sein „Eigentum“.

Jetzt wird‘s
spannend: Die Frau fühlt sich missbraucht und entwickelt ihre
eigenen Pläne, die sie in die Tat umsetzt und im Laufe des Abends
immer mehr an Selbstbewusstsein gewinnt.

Noch steht die Frau (Alexandra Lewygina) abseits, aber weder der Mann (Ulrich Penquitt) noch der Soldat (Carl Bruchhäuser) ahnen von ihren Plänen. (Foto: © Uwe Faltermeier / Theater Glassbooth)
Noch steht die Frau (Alexandra Lowygina) abseits, aber weder der Mann (Ulrich Penquitt) noch der Soldat (Carl Bruchhäuser) ahnen von ihren Plänen. (Foto: © Uwe Faltermeier / Theater Glassbooth)

In „Der Weibsteufel“ steht und fällt alles mit der Rolle der Frau. Sie ist die zentrale Figur. Erst als Schachfigur benutzt, dreht sie den Spieß um. Alexandra Lowygina zeigt sich dabei von ihrer besten Seite. Angefangen von der treuen, naiven Ehefrau über den verführerischen Vamp bis hin zur eiskalten Fallenstellerin, zeigt sie die Bandbreite ihres schauspielerischen Könnens.

Die Männer spielen
nur die Nebenrollen, auch wenn sie glauben, die Hauptrolle zu sein.
Ulrich Penquitt interpretiert den Ehemann als bedächtige Person, die
glaubt, alles im Griff zu haben. Bruchhäuser hingegen zeigt den
Soldaten zunächst als schneidigen Menschen, der forsch seine
Karriere vorantreiben will. Doch die Frau erkennt schnell die
geheimen Wünsche nach Familie und treibt ihn ins Verderben.

Neben den
Schauspielern gab es weitere Gründe für das gelungene Stück: Die
atmosphärische Musik von Danny-Tristan Bombosch und das in
schwarz-weiß gehaltene Bühnenbild der Künstlerin Sabine Bachem,
das Anleihen an den Expressionismus der 20er Jahre aufleben lässt.

Es war eine
gelungene Premiere zum 15-jährigen Jubiläum von theater glassbooth.
Ein Stück, das unter die Haut geht, aber dennoch Platz lässt für
einige heitere Stellen. Drei tolle Schauspieler machen aus dem
„Weibsteufel“ einen dramatischen Parforceritt.

Freitag, 02. November 19:00 Uhr, Magazin Gladbeck (ausverkauft)

 

Sonntag, 04. November 18:00 Uhr, Magazin Gladbeck (ausverkauft)

 

Donnerstag, 08. November 20.00 Uhr, Theater im Depot Dortmund

 

Freitag, 09. November 20:00 Uhr, Theater im Depot Dortmund

 

Samstag, 17.November 20:00 Uhr, Katakomben Theater Essen

 

Samstag, 24. November 19:30 Uhr, Rottstr 5 Theater! Bochum