West Side Story – ein Musical voll Dynamik und Emotionen

Das Musical „West Side Story“ hat nicht nur wegen der wunderbaren Musik Leonard Bernsteins im Spannungsfeld von sozialer Realität und Poesie, viel Temperament und sentimental romantischen Klängen eine zeitübergreifende Anziehungskraft. Der brisante Plot von aufeinandertreffenden Kulturen, Sehnsüchten, Hoffnungen und enttäuschten Erwartungen sowie der alle Schranken überwindenden Kraft der Liebe, hat in Zeiten vermehrter Fluchtbewegungen und Migrationsproblematik auch eine besondere Aktualität.

Der Musical-Spezialist und Regisseur Gil Mehmert, hatte mit seiner Inszenierung der „West-Side Story“, die Premiere war am24.11.2018 in der Oper Dortmund, ein sensibles Händchen für Unterhaltung und gleichzeitiger Einbeziehung der allgemeinen gesellschaftlichen Brisanz.

Grundlage war neben der Musik von Bernstein der Stoff nach einer Idee von Jerome Robins und den Gesangstexten von Stephen Sondheim. Deutsche Fassung von Frank Thannhäuser und Nico Rabenald mit englischen Songtexten.

Der allgemeine aktuelle Bezug, wird schon beim Bühnenbild-Hintergrund auf einer Leinwandprojektion deutlich. Auf einem Highway sieht man links einen Autoreifen mit einem Aufdruck „Somewhere“ (irgendwo). Symbol für die Sehnsucht, irgendwo ein glückliches und friedliche Leben führen zu können. Das Bühnenbild entspricht einem etwas heruntergekommenen Viertel in New York mit den typischen Feuerleitern. Da der Raum begrenzt ist, wird in der Mitte eine multifunktionale Drehbühne genutzt. Die kann wahlweise als Tankstelle, wo Tony bei Doc hier arbeitet (Symbolfunktion: Sehnsucht, Freiheit), oder als ein Geschäft für Brautmoden (wo Maria bei ihrer Schwester arbeitet) umfunktioniert werden.

Die Liebe zweier Menschen aus unterschiedlichen Gruppen ist aktueller denn je. Zu sehen ist das Ensemble der "West Side Story".(Foto: © ©Anke Sundermeier, Stage Picture)
Die Liebe zweier Menschen aus unterschiedlichen Gruppen ist aktueller denn je. Zu sehen ist das Ensemble der „West Side Story“.(Foto: © ©Anke Sundermeier, Stage Picture)

Die Situation zwischen den schon länger ansässigen „Jets“ und den „Sharks“ in New York ist aufgeheizt. Die beiden Gangs kämpfen um die Vorherrschaft im Viertel. Gegenseitiger Hass und Verachtung äußert sich in Gewalt-Ausschreitungen. Die „Sündenböcke“ für die prekäre Situation sind die jeweils anderen. Die Jets waren „zuerst da“ und fühlen sich überlegen.

Die Situation eskaliert, wie bekannt, als sich Tony (früherer Anführer der Jets) in Maria (Schwester von Bernardo, den Anführer der Sharks) verliebt mit der Katastrophe am Ende…

Musical-Star Anton Zetterholm als Tony begeisterte mit seiner warmen und kraftvollen Stimme, die auch wunderbar mit der klaren Stimme von Iréna Flury harmonisierte. Aber auch alle anderen, wie Schwester Anita (Dorina Garuci), der Anführer der Jets Riff (Markus Schneider) sowie Ben Cox als Bernardos Vasall und Heiratskandidat für Marias,überzeugten.

Die Erwachsenen Doc (Axel Gottschick), Lieutenant Schrank (DanielBerger), Officer Krupke (Edward Steele) und Glad Hand (Florian Sigmund) spielten diese als eher hilflose, manchmal zynische Menschen, die vor der problematischen Situation schon kapituliert haben.

Ein großes Kompliment für die tänzerische und akrobatische Leistung der Jets, Sharks, Jet-Girls oder Shark-Girls und der großartigen Choreografievon Jonathan Huor. Die schönen Kostüme boten auch für das Augeetwas.

Die Inszenierung konfrontiert die die Liebe und Sehnsüchte von Maria und Tony direkt (manchmal nebeneinander) stark mit der immer schwelenden Gewaltbereitschaft der gegnerischen Gruppen.

Wie die Musik von Bernstein Genre-übergreifend, entstand hier scheinbar locker das Tanzen aus dem Gesang heraus, und das Singen aus dem Spiel.

Für eine atmosphärisch stimmiges und gelungene musikalische Begleitung der Handlung sorgte die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Philipp Armbruster und hatte einen großen Anteil an der gelungenen Aufführung, die mit Standing Ovations vom Publikum gefeiert wurde.

Informationen zu weiteren Aufführungsterminen erhalten Sie wie immer unter www.theaterdo.de oder Tel:0231/ 50 27 222.




Insektenkrimi „Die Wanze“ als Bühnenstück im KJT Dortmund

Am Donnerstag, den 29.11.2018 um 19:00 Uhr findet im Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT) die Premiere von „Die Wanze“ (ab 8 Jahren) statt. Das Stück von Paul Shipton wurde für die Bühne bearbeitet von Karin Eppler, Gerd Ritter und Daniela Merz und wird unter der Regie von Peter Kirschke aufgeführt. Das Multitalent arbeitet schon seit 2009 als freier Regisseur und Komponist. Beim KJT festangestellt als Regieassistent und Inspizient ist er seit 2012.

Ort und Mittelpunkt der Handlung ist ein Garten. Der Käfer Muldoon, der seltsamerweise„Wanze“ genannt wird, ist der beste Privatdetektiv. Gerade ist er dem dem Fall eines vermissten Ohrwurms beschäftigt. Warum verschwinden immer mehr Insekten spurlos? Dann wird er plötzlich zur Ameisenkönigin berufen. Sie beauftragt ihn und den Kommandanten Krag, eine Ameise mit einem weißen Fleck auf dem Kopf zu suchen. Die Geschichte entpuppt sich als als eine politische Verschwörung und wird extrem gefährlich. Sein Kumpel Jake, eine Stubenfliege, steht ihm hilfreich zur Seite. Reicht das gegen die mörderische Riesenspinne und das Wespen-Killer-Kommando? Chandler lässt grüßen.

Schauspieler Rainer Kleinespel vom KJT-Ensemble hat die schwierige Aufgabe übernommen, gleich in alle „tierischen“ Rollen zu schlüpfen und allein durch Vorstellung Welten entstehen zu lassen.

Ein Solo-Stück für Rainer Kleinespel in "Die Wanze". (Foto: © Birgit Hupfeld)
Ein Solo-Stück für Rainer Kleinespel in „Die Wanze“. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Die Vorstellung soll neben Spannung und Spaß und als Objekttheater eine Einladung zum Spiel bieten. Es ist aber auch eine Fabel auf (aktuelle) politische Mechanismen. So wird zur Ablenkung ein Sündenbock gesucht, um die eigentlichen (Macht)-Interessen durchzusetzen.

Atmosphärisch begleitet wird das Stück durch passende Geräusche und Musik aus dem Jazz- und Blues Genre.

Man darf auf die Umsetzung auf der Bühne gespannt sein.

Übrigens: Am Dienstag, den 27.11.2018 um 17:30 Uhr wird auch wieder ein pädagogischer Themenabend angeboten.

Interessierte Pädagoginnen und Pädagogen können sich unter eschmidt@theaterdo.deoder Tel: 0231/ 50 28771 anmelden.

Die Premiere am 29.
November 2018 ist bereits ausverkauft.

Weitere Vorstellung in näherer Zeit:

Freitag: 07.12.2018
10:00 Uhr, 14.12.2018 10:00 Uhr

Sonntag: 23.12.2018
16:00 Uhr. 29.01.2019 11:00 Uhr, 27.01.2019 11:00 Uhr

Dienstag: 26.02.2019
10:00 Uhr




Scheckübergabe für geplantes Kinderhospiz im KJT

Nach dem Pressegespräch zur neuen Produktion „Die Wanze“ kam es am 22.11.2018 im Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT) zu einer Scheckübergabe in Höhe von 11.500,- Euro aus den Händen von Gabriele Kroll (Lions Club, Sparkasse Dortmund) an Elisabeth Grümer (Vorsitzende der gleichnamigen Hospiz-Stiftung).

Das Geld soll für das geplante Kinderhospiz „Sonnenherz“ in unmittelbarer Nähe des vorhandenen Hospiz St. Elisabeth in Dortmund-Westrich verwendet werden. Der vorgesehene große Parkplatz wird sich bis nach Castrop hinein erstrecken.

Ein langer Atem und Hartnäckigkeit waren notwendig, um das wichtige Projekt in Gang zu bringen.

Die Initiative wurde schon im April 2018 durch die Einnahmen (sowie folgende Spenden) aus einem Benefiz-Abend im KJT vom hiesigen Kinder- und Jugendtheater und dem Lions Club Dortmund Fluxa e.V. unterstützt. (Wir berichteten). Zudem konnte der Lions Club noch 4000,- Euroda zugeben. Das führte insgesamt zu der erfreulichen fünfstelligen Summe.

Scheckübergabe "mit Herz" im Bühnenbild von "Babus Bauch brummt" im Kinder- und Jugendtheater: (v.l.) Beatrix Engelmann-Beyerle, Gabriele Kroll, Elisabeth Grümer und KJT-Direktor Andreas Gruhn freuen sich über die finanzielle Unterstützung für den Bau des neuen Kinderhospiz "Sonnenherz" (Copyright: KJT Dortmund)
Scheckübergabe „mit Herz“ im Bühnenbild von „Babus Bauch brummt“ im Kinder- und Jugendtheater: (v.l.) Beatrix Engelmann-Beyerle, Gabriele Kroll, Elisabeth Grümer und KJT-Direktor Andreas Gruhn freuen sich über die finanzielle Unterstützung für den Bau des neuen Kinderhospiz „Sonnenherz“ (Copyright: KJT Dortmund)

Das geplante Kinderhospiz hat einen Vorbildcharakter in NRW. Nur in Berlin und Hamburg gibt es etwas Vergleichbares. Das besondere ist, dass neben der Sterbebegleitung (drei Betten) auch Kinder in Tages- und Nachtpflege (neun Betten) und ein liebevolles Umfeld geboten werden soll. Die Not der Eltern der betroffenen Eltern ist groß, und es gibt schon 40 Familien, die Bedarf an der Einrichtung angemeldet haben. Es geht um Leben und Tod und die starken Belastung der Familien. Der Baubeginn ist für September geplant. Bis dahin ist es dringend notwendig, dass für den Bau weitere Gelder generiert werden.

Am 8. Dezember veranstaltet der Baumarkt „Bauen und Leben“ hinter dem Hafenamt in Dortmund einen Weihnachtsbasar zugunsten des Hospiz, und im Mai plant der Lions Club einen Wandertag.

Elisabeth Grümer erklärte beim Pressegespräch, wie sehr sie sich über die vielen Unterstützer freut, die das Projekt schon jetzt durch ihre Geld- und Sachspenden ermöglichen wollen und auch Lebenszeit für die gute Sache einbringen.

Wer auch spenden möchte, ist herzlich willkommen.

Spenden unter: Sparkasse Dortmund, IBAN DE09 4405 0199 0001555 53

Ansprechpartnerin ist Elisabeth Grümer, zu erreichen unter : 02305/ 6427

oder buero@stiftung-hospiz.de




Camping-Feeling auf der UZWEI im Dortmunder U

Eine besondere Installation können die kleinen und großen Besucher auf der UZWEI (2. Etage) im Dortmunder U vom 23.11.2018 bis zum 07.04.2019 unter dem Motto „CAMPING“ erleben.

Während es draußen noch eher kalt ist, zaubern die beiden Szenografen Dirk Mempel und Jens Neubert auf rund 350 m² Raum eine Campingplatz-Landschaft als Reservat für Sehnsüchte.

CAMPING ist Teil des EU Projekts „smARTplaces“ des Dortmunder U.

Was wird geboten:

Auf einer geräumigen Fläche befinden sich unter anderem sieben kleinere Zelte und ein von einem Mann aus Gelsenkirchen gekauftes größeres Zelt aus den 1970erJahren (einer Hochzeit des Campings) mit einigen typischen Klappstühlen als Sitzgelegenheiten. Das große Zelt dient sozusagen als „Kino- und Foto-Raum“, der die spezielle Camping-Geschichteder früheren Besitzer lebendig und einige Erinnerungen in die Besucherinnen und Besucher wach werden lässt.

Interessant ist die Verbindung von analoger und virtueller Welt. Mit einem liebevollen Blick für Details wurden Accessoires aus der analogen Welt wie etwa eine bequeme Hängematte zum Wohlfühlen in die Landschaft integriert. Geschickt werden aber auch die Möglichkeiten der modernen digitalen virtuellen Welt einbezogen. So vermittelt ein virtuelles „Lagerfeuer“ nicht nur ein Gefühl von Wärme, sondern bietet auch den Anwesenden die Gelegenheit, sein Handy mittels eines speziellen QR-Codes zum Leuchten zu bringen und auf einer Ladestation zu laden.

An einem virtuellen Grill können zwei Personen nebeneinander ein „Grillduell“veranstalten.

Auf einer Holzwippe können zwei Menschen mit ihren Autos virtuell in den Urlaub fahren. Dabei müssen sie mit Gewichtsverlagerung geschickt dafür sorgen, anderen Autos oder Personen auf dem Bildschirm auszuweichen.

Spaß am Spielen macht auch eine Station, auf der man virtuell sein Auto mit den nötigen Dingen bepacken kann. Das erfordert Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen.

Sogar Minigolf kann man spielen, auch wenn am Ende nur ein Abschlussloch zum Einlochen dient.

Bringen Camping-Feeling auf die UZWEI (v.l.n.r.) Jens Neubert und Dirk Mempel (Künstler) sowie Mechthild Eickhoff (UZWEI).
Bringen Camping-Feeling auf die UZWEI (v.l.n.r.) Jens Neubert und Dirk Mempel (Künstler) sowie Mechthild Eickhoff (UZWEI).

Die Besucher sind eingeladen, sich auf einer Leinwand unter vierzig verschiedenen Hintergründen von Wüste bis Mond ihren ganz persönlichen (virtuellen) Hintergrund auszuwählen oder in einem großen Sandkasten (virtuelle) Burgen und anderes zu bauen.

Für die richtige Stimmung sollen zudem aufwendige Lichtinstallationen mit LED-Lampen sorgen.

Der Stromverbrauch ist da sicherlich schon immens.

Es sollen Räume zum „Chillen“, Erfahrungsaustausch, Spiel und Spaß, Diskussionen, Vorlesungen und anderes geschaffen werden. Ein weiteres Ziel ist, Camping-Kultur lebendig werden lassen.

Der Besuch der UZWEI ist kostenlos zu den normalen Öffnungszeiten.

Am 07.12.2018 ist zum Beispiel ein besonderer „Lagerfeuer-Abend“ geplant, der bis gegen Mitternacht gehen sollen.

Angedacht sind eventuell auch Übernachtungsmöglichkeiten. Da gibt es aber viele rechtliche und Sicherheitsaspekte zu bedenken.

Übrigens: Wer Campingurlaubs-Fotos aus seiner Vergangenheit für die Installation anbieten möchte, hat bei Zustimmung aller (auf den Fotos zusehenden) Personen die Gelegenheit dazu.

Eröffnung:

Donnerstag, den
22.11.2018 um 19:00 Uhr

Öffnungszeiten;
Di/Mi und Sa/So: 1-18 Uhr, Do/Fr: 11-20 Uhr

Erweiterte Öffnungszeiten und Lagerfeuer-Abende:

siehe Hinweise auf der UZWEI oder im Netz unter www.aufderuzwei.de

Adresse + Kontakt:

UZWEI im Dortmunder
U

Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmunder, Tel:0231/50 23843 und Email: U2@dortmund.de




Schnuppermitgliedschaft: Angebot für die Mitglieder zweier Kultur-Fördervereine

Wie viele Vereine versuchen auch die Kultur-Fördervereine in Dortmund, der Überalterung und Stagnation bei ihren Mitgliedern mit innovativen Ideen und Strategien entgegen zu wirken. Dazu gehört nicht nur ein professioneller Auftritt im Netz, sondern auch ein breit aufgestelltes Angebot.

Die Theater und Konzertfreunde Dortmund e. V. und die Freunde des Museums Ostwall e.V. hatten sich im Sommer 2018 zusammen gesetzt, um zu überlegen, wie man sich für die Zukunft aufstellen kann.

 Kreatives Input bekamen sie von 12 Studierenden der technischen Universität Dortmund aus dem Fachbereich Marketing. In ihrer Bachelorarbeiten beschäftigten sich diese mit mit den Aufgaben und dem Erscheinungsbild der Theater- und Konzertfreunde. Wie zwei bei der Pressekonferenz anwesenden Studierenden, Olga Klegrewe und Maximilian Krugmann, berichteten, standen dabei das operative Marketing sowie Besuche und Gespräche mit einigen Kulturvereinen in unserem Land auf der Agenda. Über 120 Tipps und Anregungen sind daraus entstanden.

Ein interessantes Kooperation-Projekt wird nun hier in unserer Stadt für die Mitglieder der beiden oben genannten Fördervereine an den Start gebracht.

Dir gegenseitige Schnuppermitgliedschaft ist ein besonders Angebot an die Mitglieder sowohl der Theater- und Konzertfreunde wie auch der Freunde des Museums Ostwall.

Neue Wege mit der Schnuppermitgliedschaft gehen die Freunde des Museums Ostwall und die Theater- und Konzertfreunde. (v.l.n.r.) Dr. Walter Aden (Ehrenvorsitzender Theater- und Konzertfreunde), Antje Utermann-Funke (Freunde des Museums Ostwall), Klaus Fehlemann (Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall), Monika Otte (Theater- und Konzertfreunde), Gerhard Stranz (Theater- und Konzertfreunde) sowie die Studierenden Olga Klegreve und Maximilian Krugmann.
Neue Wege mit der Schnuppermitgliedschaft gehen die Freunde des Museums Ostwall und die Theater- und Konzertfreunde. (v.l.n.r.) Dr. Walter Aden (Ehrenvorsitzender Theater- und Konzertfreunde), Antje Utermann-Funke (Freunde des Museums Ostwall), Klaus Fehlemann (Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall), Monika Otte (Theater- und Konzertfreunde), Gerhard Stranz (Theater- und Konzertfreunde) sowie die Studierenden Olga Klegreve und Maximilian Krugmann.

Es ermöglicht den „Schnupper-Mitgliedern“, die spezielle Kultur-Reise, Ausstellungsbesuche und sonstiges des anderen Fördervereins in seiner Exklusivität sowie Vergünstigungen in Anspruch zu nehmen. Es ist eine Chance, ihnen neue kulturelle Zugänge zu ermöglichen. Die Schnuppermitgliedschaft gilt zunächst bis Ende 2019.

Es ist darüber hinaus durchaus erwünscht, dass sich eventuell darüber hinaus weitere Interessierte einen Schlüssel für den Zugang zu einem der Freundeskreise erhalten oder sich eine Doppel-Mitgliedschaft ergibt.Es geht auch darum, mit neu gefundenen Kultur-Freunden einen Austausch zu entwickeln.

Wie Gerhard Stranz (Vorstandsmitglied der Theater- und Konzertfreunde Dortmund e.V.)erläuterte, ist die Idee dahinter die Möglichkeit:

  1. In einen anderen Kulturbereich „hinein zu schnuppern“.

2. Menschen anzusprechen, die sonst draußen stehen.

3. Anregungen für andere Kulturvereine in NRW und darüber hinaus zu geben.

Dr. Walter Aden (Ehrenmitglied im Vorstand des Fördervereins der Theater- und Konzertfreunde e.V.) betonte, das es wichtiger ist, ein interessantes Angebot zu vermitteln, als die Menschen nur mit immer mehr Rabatten zu locken.

Nach dem Motto: gemeinsam sind wir stärker und entdecken und fördern die Vielfalt von Kunst und Kultur bieten sich für alle Seiten ungeahnte Möglichkeiten der Entfaltung und Bereicherungen für die Mitglieder. Im besten Fall führe es zur Aktivierung und langsame Verjüngung einer lebendigen Kultur, die für eine offene und demokratische Gesellschaft wichtig ist.

Es existiert ein Faltblatt für Personen, die an einer „Schnuppermitgliedschaft“ interessiert sind (ob derzeit schon Mitglied in einem der Fördervereine oder nicht).

Kontaktanschriften für den Versand bzw. die Abgabe der Anmeldung zur zur Schnuppermitgliedschaft:

Theater- und Konzertfreunde Dortmund e.V.

c/o Signal Iduna Gruppe

Joseph-Scherer-Str. 3 , 44139 Dortmunder Tel.. 0231/135 2335/6

oder E-Mail:
mail@theaterundkonzertfreunde.de

sowie bei den Freunden des Museums Ostwall e.V. c/o Museum Ostwall im Dortmunder U

Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund Tel.. : 0231/ 50 232 47

oder E-Mail:
freundemo@dortmund.de




Zwei Theaterpremieren zu Heimat und Heimatverlust im Depot

Gleich an zwei Abenden, den 24. und 25. November 2018, kann das Publikum die Premieren der beiden neuen Produktionen von Rolf Dennemanns artscenico erleben. Diese setzen sich mit einem aktuellen und komplexen Themenbereich wie Heimat und Heimatverlust auseinander. AmSamstag steht um 20:00 Uhr „Zuflucht/ Time Lines“, am Sonntag um18:00 Uhr „El ojo de Hamlet – Nirgendwo“ auf dem Programm. Es werden, so Dennemann, keine Stücke im herkömmlichen Sinn sein, sondern eher Abende zum Kennenlernen.

Fangen wir mit dem Samstag, den 24.11.208 an: Zuflucht

Fünf Protagonisten aus vier verschiedenen Ländern, teils Flüchtlinge, teils Auswanderer, bringen ihre eigene und sehr individuelle„Lebensbestandteile“ in die Aufführung ein. Die Ausgangssituation beginnt in einem Café,wo sich die fünf Personen mehr oder weniger zufällig befinden. Sie sind auf Reisen, sind verabredet oder lesen. Man hört Schüsse, Glas zerbricht… Licht an. Die Zeit wird angehalten und die Protagonisten erzählen.

Dabei sind: Theaterpädagogin Anna Hauke (Polen), Tänzerin Photini Meletiadis (Griechenland), der anerkannte syrische Flüchtling Rezan Kanat (Schauspieler) sowie die Schauspieler und Regisseure Cynthia Scholz und Ismael „Chino“ Monagas (Venezuela).

Die Schauspieler und Regisseure Cynthia Scholz und Ismael „Chino“ Monagas vom El Bigote de Dali Teatro unterstützen artscenico bei den beiden Projekten.
Die Schauspieler und Regisseure Cynthia Scholz und Ismael „Chino“ Monagas vom El Bigote de Dali Teatro unterstützen artscenico bei den beiden Projekten.

Mit einem sehr individuellem Zugang und verschiedenen Betrachtungen über die Bedeutung und Rolle von Heimat, wird das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt. Begleitet wird die Bühnenpräsentation nicht nur mit atmosphärischer Musik, sondern auch durch durch Aussagen von„Facebook-Freunden“, die sich im Netz eine Art weitere Heimat geschaffen haben. Es wird auch eine kleine kulinarische Überraschung geboten.

Die zweite Premiere„El ojo de Hamlet -Nirgendwo“ (Autor Jorge Cogollo) am Sonntag, den 25.11.2018 ist eine Koproduktion von artscenico und El Bigote de Dali Teatro entstanden. Es wurde erstmals vor einem kleinen Publikum in einem Kellerraum inszeniert., wie die beiden Schauspieler Cynthia Scholz und Ismael „Chino“ Monagas beim Pressegespräch erklärten.

Grundlage bildet sowohl Shakespeares „Hamlet“ wie auch die „Hamletmaschine“ von dem deutschen Dramatiker Heiner Müller. Im Fokus steht Hamlet in seiner Exil-Situation. Wie verändert sich ein Mann in der Verbannung durch seinen Vater, einem mörderischen, brutalen und ineffizientem König? Eine Herausforderung für das Publikum und die Schauspieler. Der Text wird in einer bewussten Mischung von deutsch und spanisch vorgetragen. Das gibt ein kleines Gefühl dafür, wie schwierig die Verständigung in einer „fremden Sprache“ zunächst ist. Aber keine Angst: Körpersprache und eine Videoinstallation sorgen für ein besseres Verständnis und fügen sich zu einem Muster zusammen. Es soll jedoch auch gezeigt werden, wie die Menschen hier von Auswanderern leben und auch profitieren.

Infos und Tickets:E-Mail: info@theaterimdepot.de und 0231/ 982 2338.

Weitere Aufführungen sind für den März 2019 geplant.




Witzig-opulentes Weihnachtsmärchen im Schauspiel Dortmund

Es ist eine schöne Tradition, dass der Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund (KJT) Andreas Gruhn, jedes Jahr ein neues Weihnachtsmärchen auf die Bühne bringt. Nach einer Zwangspause (Renovierungsarbeiten im Schauspielhaus) freute sich das gesamte Ensemble darauf, das neue Weihnachtsmärchen „Cinderella“ nach Charles Perrault (also eine weniger blutige Version von Aschenputtel) mit der Premiere am 15.11.2018 endlich präsentieren zu können.

Neben dem gesamten KJT-Ensembles konnte man für die Rollen des Vaters von Cinderella (Bertrand) witzig und umtriebigen Hofherrn Comte de Charny den Schauspieler Harald Schwaiger als Gast gewinnen, der diesen Part mit viel Vergnügen und Spaß ausfüllte, Ein ehemaliges Ensemble-Mitglied des KJT, Talisa Lara, schlüpfte ebenfalls in zwei Rollen. Einmal spielte sie Solange, die hochmütige Tochter der Stiefmutter von Ella (Cinderella) und zum anderen in die von der Prinzessin Claribella (die den Prinzen Albert als mögliche Heiratskandidatin vorgestellt wird).

Daneben kamen insgesamt sechs StatistInnen zum Einsatz.

Die bekannte Handlung wird durch die moderne Aufführung etwas emanzipatorisch verändert. Cinderella ist nicht mehr nur das passive „Aschenputtel“,das auf den „Traumprinzen“ wartet, der sie rettet. Sie ist nicht nur wild und weiß was sie will, sondern ist eine junge Frau, die ihr Schicksal selbstbewusst (wenn auch mit etwas Unterstützung) aktiv in die Hand nimmt, quasi eine Mischung zwischen „Pippi Langstrumpf“und „Merida“.

Nanu, schon vor der Ehe wird gefochten? Cinderella ist nicht so langweilig, wie die anderen Hofschranzen. Zu sehen ist das Ensemble sowie Jan Westphal und Ann-Kathrin Hinz (im Vordergrund)
Foto: ©Birgit Hupfeld
Nanu, schon vor der Ehe wird gefochten? Cinderella ist nicht so langweilig, wie die anderen Hofschranzen. Zu sehen ist das Ensemble sowie Jan Westphal und Ann-Kathrin Hinz (im Vordergrund)
Foto: ©Birgit Hupfeld

Ihre jugendliche Frische und Selbstbewusstsein wird von der Schauspielerin Ann-Kathrin Hinz stark ausgefüllt. Der Prinz Albert, auch eigenwillig, wird eher als Tunichtgut porträtiert, der die Unterstützung seines Cousins Antoine benötigt. Nicht nur beim Fechten und Reimen waren Jan Westphal (neu im Ensemble des KJT) als Prinz Albert und Thorsten Schmidt als Cousin (abgesehen von dem Liebespaar Cinderella undAlbert) ein kongeniales Paar.

Auf der anderen Seite standen die Stiefmutter und ihre Töchter: Hochmütig und auf eine reiche Partie aus. Diese Charaktere wurden von Johanna Weißert, unter anderem als Stiefmutter Mathilde Corbel, und von ihren Töchtern Constanze (Bianka Lammert) und solange (Talisa Lara) wunderbar auf die Bühne gebracht.

Eine interessante Idee war es, dass Geschehen wie einen Film von seinem Ende, dem rauschenden Hochzeitsfest von Cinderella und Prinz Albert aufzurollen.

Durch die Handlung führte französisch charmant Bettina Zobel, die auf der Bühne sowohl die Funktion als Tante Seraphine wie auch die der Fee innehatte.

Alle beteiligten SchauspielerInnen war die Spielfreude und die Lust an der Darstellung der unterschiedlichen Charaktere anzusehen und hören. Im Publikum wurde mehrfach herzlich gelacht.

Die Aufführung lebte von seinen ironischen Brechungen und oft nur kleinen Anspielungen. So hielt der Pfarrer nach der Beerdigung der ersten Frau von Philippe Bertand symbolhaft die Hand kurz in Erwartung einer„Spende“ auf. Der „liebeskranke Prinz“ wurde in kurzer Zeit sichtlich schwächer und schwächer, und musste in einem Krankenrollstuhl zunächst von einer, später sogar von drei Krankenschwestern betreut werden. Es gab viele dieser komischen Momente.

Ein Weihnachtsmärchen soll natürlich auch optisch vieles für die Augen des Publikums bieten. Das Bühnenbild wechselte als Drehbühne konzipiert von dem Haushalt des reichen Monsieur Bertrand nach dem Königspalast. Eine prachtvolle nach zwei Seiten führende golden scheinende Treppe und ein festlicher Kronleuchter enttäuschten das Publikum nicht. Die Umgebung konnte aber auch durch eine von oben herabgelassen Konstruktion zu einem Pferdestall für Cinderella umfunktioniert werden.

Die Kostüme waren fantasievoll und an verschiedene Epochen angelehnt. So gab es neben barocken Hochperücken und Kostümen andere, die etwa beim König (Andreas Ksienzyk) an den Bayern-König Ludwig erinnerten.

Ein großes Kompliment für die tollen vielseitigen Choreografien geht an Joeri Burger (bekannt als Pinocchio aus einem Weihnachtsmärchen vor fünf Jahren). Ob höfische Tänze, moderne Abwandlungen, die rasanten Fechtszenen, alles wurde geboten.

Die Musik zur Handlung gab es passend von Michael Kessler.

Zu erwähnen ist,das von Ann-Kathrin Hinz als traurige Cinderella, die nicht weiß, was alle gegen sie haben, ein Song anrührend live gesungen wurde.

Informationen zu weiteren Aufführungsterminen erhalten Sie wie immer unter www.theaterdo.de oder Telefon:0231/50 27 222




3. Philharmonisches Konzert mit den „letzten Dingen“

Der Monat November bringt uns das Thema Vergänglichkeit und „letzte Dinge“ näher.Aber nicht nur das. Schreckliche Ereignisse wie die sogenannte Reichsprogromnacht (1938), die nur den Auftakt für die massenhafte Vernichtung von Menschen jüdischen Glaubens (oder politisch andersdenkenden und sexuell orientierten Personen) bildeten, fanden im November, genauer am 9., statt.

Für das 3.Philharmonische Konzert am 13./14. November 2018 wählten die Dortmunder Philharmoniker unter der engagierten Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz Musikwerke von drei Komponisten aus, die mit dem Titel „Letzte Dinge“ in verschiedener Weise zu tun haben.

Da ist zunächst das „Scherzo triste op. 5“ des jüdischen Komponist Pavel Haas (1899– 1944) aus Brünn (Tschechien). Als Jude musste er sich nicht nur von seiner nicht jüdischen Frau scheiden lassen, sondern er wurde auch nach Theresienstadt deportiert und am 17. Oktober 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Sein während der Studienzeit entstandenes „Scherzo triste“ trägt schon in seinem Namen etwas Doppeldeutiges. Scherz, eigentlich ein fröhlicher Tanz, im Gegensatz dazu das Traurige „triste“.

Das Werk ist von rhythmischen Wechseln und dem Gegensatz von heiter-tänzerisch hin zu tief melancholischen Passagen geprägt. Besonders berührend, dass vier restaurierte „Violinen der Hoffnung“ von deportierten (jüdischen) Musikern, die während des Zweiten Weltkrieges im Streichorchester von Theresienstadt gespielt haben, bei den Konzerten hier 2018 zum Einsatz kamen.

Die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Gabriel Feltz bei der 9. Sinfonie von Bruckner.
Die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Gabriel Feltz bei der 9. Sinfonie von Bruckner.

Emigriert vor dem drohenden „Räuber- und Mördersystem“ der Nazis aus Deutschland ist der ungarische Komponist Béla Bartók(1881–1945) in die USA. Nie richtig zu Hause,starb er 1945 an seiner Leukämie-Erkrankung. Tragisch, dass ihm 17 Takte zur Vollendung seines an den beiden Abenden zuhörenden 3. Klavierkonzert Sz 119 fehlten. Mit dem international bekannten und renommierten Pianisten Gerhard Oppitz hatte man einen hervorragenden Interpreten der Musik von Bartó kam Klavier gewonnen. Die Musik zeichnet sich durch durch dominierende Dreiklänge, Terzvierklänge sowie auch Quartakkorde aus. Ab und zu sind Dissonanzen zu hören, die aber eher zurückhaltend eingesetzt werden. Die allgemeine Klangfarbe ist zum einen mild und pastoral,aber gleichzeitig auch erfrischend. Das Werk erforderte eine hohen Grad an Empathie von dem Pianisten.

Nach der Pause folgte die monumentale 9. Sinfonie d-Moll von dem österreichischen Anton Bruckner (1824 – 1896), die sogenannte „Unvollendete“ Es war dem Komponisten nicht vergönnt, einen vierten Satz für die Sinfonie zu vollenden. Neunte Sinfonien umgibt in der Musikgeschichte seit Beethoven ein fast sakraler Mythos. Erst mit Dimitri Schostakowitsch (1906 – 1975) und seiner Zehnten Sinfonie wurde dieser „Mythos“ durchbrochen.

Die Musik ist für die Tonsprache ihre Zeit ungewöhnlich kühn, zwischen Spätromantik und Moderne, in der Tradition von Beethoven, über Wagner bis zur Volksmusik angesiedelt.

Beim ersten Satz meint man einer musikalischen Welt bei ihrem Entstehen zuhören zu können.

Das Werk ist eine Wiederkehr von Musikentwicklung, Steigerungen hin zu einem orchestralen Höhepunkt und danach folgendem Zerfall.

Beschreibt der erste Satz die Entstehung einer Welt, den maximalen musikalischen Gegensätzen im zweiten Satz bis zum „Abschied vom Leben“ im dritten Satz und endet mit einem versöhnlichen E-Dur Schluss.Besonders der dritte Satz ist musikalisch-thematisch eindeutig von Bruckners Religiosität beeinflusst und gefärbt.




Impressionen mit „Mit Stift und Pinsel“ von Dagmar Knappe

Unter dem Titel „Mit Stift und Pinsel“ zeigt die Artothek in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund vom 13. November bis 21. Dezember 2018 über20 Zeichnungen und Bilder der 1968 in Freudenstadt geborenen Künstlerin Dagmar Knappe.

Gemalt hat sie schon immer gerne, und Pinsel und Stift gehören fest zu ihrem Reisegepäck bei ihren diversen Reisen, gerne an die Ostsee (Schwerin, Darß und andere Ziele), die sie vorwiegend mit dem Fahrrad erkundet hat. Seit2001 lebt und arbeitet Künstlerin in Dortmund und hat unsere Stadt auch in einigen Bildern „verewigt“

Zunächst hat Knappe sich autodidaktisch, später mit Kursen auf Malreisen – und in den vergangenen Jahren – durch einen Fernlehrgang malerisch entwickelt und vielfältige Techniken ausprobiert.

Zu sehen ist ein repräsentativer Querschnitt ihres vielseitigen Schaffens. Diese persönliche Ausstellung ist unter anderem ein Spiegel der Orte, an denen Dagmar Knappe sich in den vergangenen Jahren gerne aufgehalten hat und die sie besonders berührt haben.

Urlaubsimpressionen mit Pinsel und Stift zeigt Dagmar Knappe in der Artothek.
Urlaubsimpressionen mit Pinsel und Stift zeigt Dagmar Knappe in der Artothek.

Ihre Acryl- oder Aquarell- und Öl-Malereien in verschiedenen Formaten zeichnen sich einerseits durch sensible Farbgebungen aus. Mal eher impressionistisch mit Pastellfarben, mal in strahlend starken impressionistischen Farben zeigen ihre Werke eine fast fotografische Klarheit und spielen gekonnt mit Licht und Schatten-Effekten. Zusehen sind auch zwei nach Vorlage gezeichnete Kohle-Portraits.

Viele ihrer Bilder sind nach Vorlage so unterschiedlicher bekannter Künstler wie Turner, Klimt, Klee, Modersohn, Claude Monet, August Macke oder Lyonel Feininger entstanden. Das zeigt die künstlerische Vielseitigkeit von Knappe.

Ihre Arbeiten zeugen von einem liebevollen und respektvollen Blick von ihr auf Natur samt Tier- und Pflanzenwelt. So ist zum Beispiel auch ein „Raufußkauz“ (Buntstift/ Pastellkreide) zu sehen

Auf ihren vielen Reisen hat sie auch ein eine Art Tagebuch mit bezaubernden Zeichnungen der jeweiligen Umgebung erstellt. Hierin stecken ihre ganz persönliche Erinnerung und Eindrücke, die so für sie lebendig gehalten werden.

Die Ausstellung ist dienstags und freitags zwischen 10:00 und 19:00 Uhr in der Artothek zu sehen.




Authentische Zeugnisse aus dem Ersten Weltkrieg

Die Zeitschrift „Heimat Dortmund“ des Historischen Vereins für Dortmund und der Grafschaft Mark e.V. in Verbindung mit dem hiesigen Stadtarchiv hatte sich schon in einer früheren Ausgabe mit dem Ersten Weltkrieg(1914 bis 1918) auseinander gesetzt.

Es stellte sich laut Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführer des Historischen Vereins)aber schnell heraus, dass sowohl im Stadtarchiv Dortmund als auch in schriftlichen Überlieferungen wie Akten und Briefwechsel, Zeichnungen, Bilder und Feldpost, die von den Soldaten an die„Heimatfron“ geschickt wurden, Schätze verborgen lagen.

Dr. Andrea Zupancic (wissenschaftliche Leiterin des Bild- und Medienarchivs und Autorin eines Beitrags über die Hilfstätigkeiten vor allem der Frauen an der „Heimatfront“) berichtete beim Pressegespräch über altes, bisher unveröffentlichtes Bildmaterial und interessante Nachlässe aus der Zeit.

Mit der 3. Ausgabe2018 der „Heimat Dortmund“ (Titel: „…und schließe mein Schreiben mit stillen Grüßen“) und 100 Jahre nach Kriegsende beschäftigen sich neun Beiträge verschiedener Autoren somit erneut mit der Thematik des Ersten Weltkriegs.

Präsentierten die neue "Heimat Dortmund": (v.l.n.r.) Felix Bergmann (Autor und redaktionelle Leitung), Dr. Andrea Zupancic (wiss. Leiterin des Bild- und Medienarchives) und Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführer des Historischen Vereins)
Präsentierten die neue „Heimat Dortmund“: (v.l.n.r.) Felix Bergmann (Autor und redaktionelle Leitung), Dr. Andrea Zupancic (wiss. Leiterin des Bild- und Medienarchives) und Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführer des Historischen Vereins)

Hier kommen Kriegsteilnehmer selbst zu Wort, die teils mit Ironie, oder mit Ohnmacht und Verzweiflung eindringliche Zeugnisse vom Schrecken und Willkür des Krieges in einem breiten Spektrum ablegen. So berichtet zum Beispiel der junge Karl Sustersic mit schön gezeichneten und aquarellierten Feldpostkarten von seinen Lazarettaufenthalten (Beitrag: Hans Tutschku).

 Fotografien von der Ostfront des Garde-Reserve-Jägers Wilhelm Bohe zeigen das Leben zwischen Schlachtfeld und dem Alltag in der Baracke, vom„Heldenfriedhof“ der gefallenen Kameraden bis zur Latrine. (Beitrag: Felix Bergmann).

Wichtige Zeugnisse finden sich im Bestand der Dortmunder Kreisstelle des Roten Kreuzes mit zahlreichen schriftlichen Bittbriefen der Soldaten. Im Mittelpunkt der Fotografien stehen da vor allem die Bahnhöfe, in Dortmund zum Beispiel der Südbahnhof. (Dr. Andea Zupancic)

Frauen engagierten sich im Vaterländischen Frauenverein und sammelten spenden für die Truppen oder später für die Kriegsgefangenen.

Rüdiger Wulf, ehemaliger Leiter des Westfälischen Schulmuseums berichtet wiederum von den Schulchroniken in der Dortmunder Umgebung während der Mobilmachung in den ersten Kriegswochen und den darauf folgenden Schlachten. Deutlich wird so die „Anfangs-Euphorie“ und die dann später folgende Ernüchterung.

Der Historiker Rolf Fischer beschäftigt sich in seinem interessanten Beitrag mit der Kriegsteilnahme jüdischer Soldaten. Klar wird, warum sich diese ehemaligen „Kriegsteilnehmer für Deutschland“ nicht vorstellen konnten, dass sie Jahre später von den deutschen Machthabern verfolgt und vernichtet werden sollten und so lange in diesem Land blieben.

Sein Kollege Klaus Winter schreibt über das Gefallenengedenken der Dortmunder Reinoldi-Gemeinde mittels eines Gedenkbuchs.

Heimat Dortmund Stadtgeschichte in Bildern und Berichten Ausgabe 3 / 2018

„….schließe mein Schreiben mit stillen Grüßen“

56 Seiten mit ca.
100 z.T. farbigen Abbildungen

Klartext Verlag Essen, ISSN 09329757

5 Euro, erhältlich im Buchhandel.