Djelem Djelem Festival zum elften Mal in Dortmund

Vom 6. bis 22. September 2024 findet in Dortmund das Djelem Djelem Festival statt. Es ist das größte Kulturfestival der Rom*nja und Sinte*zze und wird bereits zum elften Mal ausgetragen. Die Stadt Dortmund und die Roma-Selbstorganisation Romano Than e.V. laden gemeinsam mit vielen Partnern dazu ein.



Zu den Festivalorten gehören das Dietrich-Keuning-Haus, die Evangelische Stadtkirche St. Petri, die Auslandsgesellschaft Dortmund, die Nähmanufaktur Amen Juvjla Mundial, die Steinwache, die Schauburg, die Jüdische Gemeinde, das Domicil und das Museum Ostwall.

In diesem Jahr liegt der Fokus besonders auf der Nachwuchsförderung. Auch die Bedürfnisse, Ängste, Perspektiven und Träume der jungen Roma-Generation stehen im Mittelpunkt. Gleichzeitig wird die dunkle Vergangenheit thematisiert. Die Verfolgung und Ermordung vieler Rom*nja und Sinte*zze während des Nationalsozialismus wird nicht vergessen. Wie verbinden sich Vergangenheit und Zukunft? Diese Fragen werden in einem umfangreichen Programm behandelt. Es umfasst Konzerte, Ausstellungen, Filme, Fortbildungen und Begegnungen an den genannten Orten in Dortmund.

Vielfältiges Programm und kulturelle Highlights bei Djelem Djelem

Schwerpunkte sind die Verbindungen zur jüdischen Gemeinschaft und die Wiederbelebung des Roma-Puppenspiels, das von den Nazis verboten wurde. Der Zugang zu den meisten Veranstaltungen ist kostenlos.

Ein Teil des Teams und der Veranstalter*innen der 11. Ausgabe des Djelem Djelem Roma Kulturfestivals, darunter Roxanna-Lorraine Witt, Veranstaltungsreferentin bei der Stadt Dortmund (4. v. l.) sowie Ana-Maria Preduca und Tarzan Adzaj vom Verein Romano Than (4. und 5. v. l). Foto: © Stadt Dortmund / Tanita Groß
Ein Teil des Teams und der Veranstalter*innen der 11. Ausgabe des Djelem Djelem Roma Kulturfestivals, darunter Roxanna-Lorraine Witt, Veranstaltungsreferentin bei der Stadt Dortmund (4. v. l.) sowie Ana-Maria Preduca und Tarzan Adzaj vom Verein Romano Than (4. und 5. v. l). Foto: © Stadt Dortmund / Tanita Groß

Ein Highlight des Festivals ist das Konzert des internationalen Jugendorchesters des Elijah e.V. Am 7. September 2024 tritt es von 15 bis 16 Uhr auf dem Friedensplatz auf. Etwa 55 junge Musiker*innen werden dabei sein. Am selben Tag findet auch die erste „Mari Gilia – Nacht der Sinti-Kultur“ statt, von 17 bis 22 Uhr auf dem Friedensplatz.

Das traditionelle Familienfest des Festivals findet am 14. September 2024 von 12 bis 18 Uhr auf dem Nordmarkt statt. Es gibt Musik, Stände und Unterhaltung für die ganze Familie. Zudem bieten Vereine und Initiativen aus der Dortmunder Stadtgesellschaft Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung.

Ein besonderes Highlight ist der Auftritt des rumänischen Superstars Cipian de la Bistrita mit seiner Band.

Das vollständige Programm mit genauen Terminen, Uhrzeiten und Veranstaltungsorten finden Sie auf www.djelemdjelemfestival.de oder in einem Faltplan, der unter anderem im Dietrich-Keuning-Haus erhältlich ist.




Kunst, Wissenschaft und Fußball in Dortmund: Specials zur EM bei Phoenix des Lumières

Das immersive Kunstzentrum Phoenix des Lumières in Dortmund bietet während der Zeit der Fußball-Europameisterschaft besondere Events an: Bei Abendvorführungen der immersiven Ausstellung „Kosmos: Eine unendliche Reise“ können sich Besucherinnen und Besucher auf eine Expedition durch das Universum entführen lassen. Zusätzlich veranstaltet Phoenix des Lumières „Science Nights“, bei denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu spannenden Themen wie Star Trek, Geisterteilchen und dunkler Materie sprechen. Auch der Science Slam ist ein Highlight für Kunst- und Wissenschaftsinteressierte jeden Alters.



Kunst, Wissenschaft und Fußball passen nicht zusammen? In Dortmund schon!

Auch an Phoenix des Lumières geht in der fußallbegeisterten Stadt Dortmund die Europameisterschaft nicht vorbei. Um EM-Besucherinnen und -Besuchern ein einzigartiges Kulturerlebnis ergänzend zum Stadionbesuch zu bieten, präsentiert das immersive Kunstzentrum ein erlebnisreiches Extraprogramm während der Laufzeit der EM. Auch im Bistro entsteht Stadion-Feeling: Gäste erhalten hier ein Bier mit handgemachtem Brötchen und Metzger-Currywurst oder mit einer Brezel.

Der Sommer bei Phoenix des Lumières bietet Sonderevents zur EM – Abendvorführungen der beliebten Sonderausstellung „Kosmos: Eine unendliche Reise“ und die „Science Nights“. Bildnachweis: © Culturespaces / Falko Wübbecke
Der Sommer bei Phoenix des Lumières bietet Sonderevents zur EM – Abendvorführungen der beliebten Sonderausstellung „Kosmos: Eine unendliche Reise“ und die „Science Nights“. Bildnachweis: © Culturespaces / Falko Wübbecke

Zum Sonderprogramm während der EM gehören Abendvorstellungen der beliebten Sonderausstellung „Kosmos: Eine unendliche Reise“. Ab dem 14. Juni können Besucherinnen und Besucher jeweils von Dienstag bis Samstag ab 17:30 Uhr auf beeindruckende Weltraumreise durch die Tiefen des Universums gehen.

Darüber hinaus finden ab dem 17. Juni an vier Montagen die „Science Nights“ statt. Ab jeweils 18:30 beziehungsweise 19 Uhr laden diese dazu ein, sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Kunstschaffenden auszutauschen und neue Perspektiven zu entdecken. Der Einlass startet 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung.

Zum Einstieg am 17. Juni führt Prof. Metin Tolan, Präsident der Uni Göttingen in fiktionale Galaxien mit seinem Vortrag „Die Star Trek Physik – Warum die Enterprise nur 158 kg wiegt und andere galaktische Erkenntnisse“. Weiter geht es am 24. Juni mit Prof. Anna Franckowiak von der Ruhr-Uni-Bochum mit einem Vortrag zu „Jagd nach Geisterteilchen – Neutrino-Astronomie am Südpol“. Am 1. Juli können Zuschauerinnen und Zuschauer beim Science Slam begabten Poetinnen und Poeten lauschen. Der Slam zum Thema „Kosmos“ ist in Zusammenarbeit mit Science & Stories entstanden. Den Abschluss der Reihe bildet am 8. Juli Prof. Dr. Hendrik Hildebrandt, der nach vielfacher Nachfrage und seiner ausverkauften ersten „Science Night“ in die Phoenixhalle zurückkehrt. Sein Vortrag zu „Euclid – unser kosmologisches Weitwinkelobjektiv im Weltall“ spricht sowohl Erwachsene als auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an, denn zum Start der Ferien hat Dr. Hildebrandt sein Programm eigens für Jugendliche überarbeitet. 

Im Anschluss an die Vorträge wird zum Abschluss bei jeder „Science Night“ die Sonderausstellung „Kosmos“ gezeigt. Das Sommerferienprogramm bei Phoenix des Lumières verschiebt sich aufgrund der EM um eine Woche nach hinten.

Die limitierten Science-Nights-Tickets sind erhältlich unter: https://www.phoenix-lumieres.com/de/science-nights

Programm Science Nights 

17.06. | 18:30 Uhr
Prof. Metin Tolan, Präsident der Uni Göttingen: „Die Star Trek Physik – Warum die Enterprise nur 158 kg wiegt und andere galaktische Erkenntnisse“

24.06. 18:30 Uhr
Prof. Anna Franckowiak, Ruhr Universität Bochum: „Jagd nach Geisterteilchen – Neutrino-Astronomie am Südpol“

01.07. 19 Uhr
Science Slam zum Thema „Kosmos“ in Kooperation mit Science & Stories

08.07. 18:30 Uhr
Prof. Dr. Hendrik Hildebrandt, Ruhr Universität Bochum: Euclid – unser kosmologisches Weitwinkelobjektiv im Weltall

Außerhalb des Sonderprogramms haben Fußballfans und Fans des Surrealismus gleichermaßen die Möglichkeit die aktuelle Dauerausstellung zu besuchen: „Dalí: Das endlose Rätsel“, „Gaudí: Architektur der Fantasie“ und die zeitgenössische Tanzerfahrung „3 Movements“. Musikalisch untermalt wird das immersive Ausstellungserlebnis von Künstlern wie Pink Floyd, „The Doors“ und George Gershwin.




Falling down – Radikalisierung in der Bubble

Nein, mit dem Film „Falling Down“ von 1993 mit Michael Douglas hat das Stück von trafique nichts zu tun. Es geht in dem Theaterstück um die gefährliche Radikalisierung im heimischen Zimmer. Gezeigt wurde es am 15. Dezember im Dortmunder ROTO-Theater.



Die Figur des fiktiven Protagonisten Stefan S. orientiert sich an einem realen Fall. Stefan S. kriminelle Laufbahn ist die eines Internet-Trolls, der innerhalb eines Jahres vom Hassmail-Schreiber zum Organisator und Influencer eines rechtsextremen Netzwerks aufsteigt.

Es ist ja zunächst nichts Verwerfliches: Menschen tauschen sich gerne mit Gleichgesinnten aus, anstatt mit Leuten, die gegensätzliche Ansichten vertreten. Doch das birgt auch Gefahren. In einer Filterblase („Bubble“) kann eine Person eine verzerrte Vorstellung von der Realität entwickeln, da sie nur mit Informationen konfrontiert wird, die ihre bestehenden Überzeugungen stützt. Dadurch können Vorurteile verstärkt werden. Das wiederum führt dazu, dass die gesellschaftliche Polarisierung verstärkt wird, indem sie Menschen in „uns“ und „sie“ einteilen. Also „Freund“ und „Feind“.

Dieses Phänomen erleben wir bei religiösen Fanatikern ebenso wie bei Rechtsextremen. Stefan S. (gespielt vom Namensvetter Stephan Weigelin) ist so ein Beispiel. Auf seinem Kanal „Faust“ kotzt er sich „privat“ über die fehlenden „deutschen Werte“ auf und erfährt Zustimmung. Geschützt von den eigenen Vier-Wänden und der Zweidimensionalität des heimischen Computers handelt er jahrelang anonym. Der Kanal wächst und wächst und radikalisierende rechte Strippenzieher (gespielt von Anna Marienfeld) vereinnahmen ihn. Doch dann geht er zu weit. Er verliert die Kontrolle über sein Netzwerk und „die Geister, die er rief“ verselbständigen sich, bis es zur Katastrophe kommt.

Das Stück wird von Weigelin sehr eindrucksvoll gespielt, vor allem sein Wechsel zwischen der Hauptfigur Stefan und dem Darsteller Stephan. Dazu kam das wunderbare Bühnenbild. Eine durchsichtige Filterblase mit Tisch und PC sowie eine Leinwand für die Videos reichte, um die Gedankenwelt eines sich radikalisierenden Menschen darzustellen. Es ist erschreckend, wie schnell so etwas passieren kann. Daher muss die Gesellschaft versuchen, Einfluss zu nehmen, beispielsweise durch die Unterstützung von Gegenextremismus-Programmen oder schon sehr früh die Medienkompetenz stärken.  

Text und Regie kam von Björn Gabriel, für die Ausstattung und Produktion war Anna Marienfeld zuständig. In den Videos waren noch Anna Marienfeld, Clara Thull, Björn Gabriel, Sissi Weigelin und Lisa Reutelsterz zu sehen.




Das ist Kolonial

Eine Ausstellungswerkstatt zum Kolonialismus und seinen Einflüssen

Seit dem 18. März 2023 präsentiert das LWL Zeche Zollern diese Ausstellung, die noch bis zum 15. Oktober 2023 zu sehen ist. Und im Gerede ist diese Ausstellung erst seit kurzem. wegen eines Hinweises auf einen Safe Space Termin an Samstagen für 4 Stunden für People of Color, also Afrodeutsche und Deutsche mit asiatischen, orientalischen oder auch nicht mitteleuropäischen Wurzeln und somit nicht der weißen Mehrheit in unserem Land offen ist … 5 Monate hat es gebraucht, damit die AltRight Szene aufmerksam und final Hassaktiv wurde. Und die Junge Union (JU).



Das Ganze kochte auf, als gut fünf Monate nach der Eröffnung der Schau „Das ist Kolonial“ zwei Rechtsaußen sich via TikTok erstmals darüber auszulassen begannen … Hier stimmte die von Kuban geführte JU ein, unisono mit der AfD.

Mitte September machte schließlich die Washington Post, USA, einen Artikel zu diesem Thema.

Das Thema Kolonialismus wird in Deutschland leider zu nebensächlich behandelt … zuerst einmal hatten wir uns mit den Folgen der 1.000 Jahre VogelschiSS zu beschäftigen … wenn auch erst spät, weil wir zuvor das schmutzige Wasser ja zum Saubermachen noch brauchten. Also fing man ab 1968 endlich gründlich an. Schaut man sich die Reaktion auf ein gewisses antisemitisches Flugblatt in der Keimzelle zur Säuberung des Deutschen Reiches an, muss man leider konstatieren, wir war nicht gründlich genug. Zumal es im Osten der Republik, in der ehemaligen „DDR“ keine Aufarbeitung gab, weil man per ordre de Mufti des ZK der SED (heute Die Linke) antifaschistisch und auch nicht antisemitisch war … wobei letzteres immer wieder anderweitig zu erleben war.

Der Kolonialismus hatte entgegen vielerlei Meinungen einen tiefen Einfluss auf Deutschland und unser Bundesland Nordrhein-Westfalen. Überall in Deutschen Reich gab es bis in die 1960er Kolonialwarenläden, in denen es wie der Name suggerierte, Lebensmittel und Waren gab, die aus den Kolonien oder tropischen Ländern gab, wie z.B. Bananen und Ananas. So unser Kaffee oder der Tee, die Ananas, die Banane, die Schokolade, das Usambara-Veilchen, auch manche Straßennamen, u.v.m. sind Produkte des Kolonialismus.

Im Kaiserreich wurde nach der Berliner Afrikakonferenz und dem offiziellen Erwerb von überseeischen Besitzungen, Kolonien, stark für diese geworben, um sie auch durch Deutsche zu besiedeln. Aus meiner Familie z.B. gingen gleich drei Urgroß- und Großonkel in die Welt und gründeten Plantagen. Einer in Kamerun, einer in Tansania und einer in Papua Neuguinea.

Der Besucher wird zu der partizipativen Ausstellung von zwei virtuell ihm gegenüberstehenden empfangen und in das Thema eingeführt … wie sehr der Kolonialismus noch heute hier und in den Kolonien präsent ist. alleine der systemische Rassismus, der durch sogenannte Völkerschauen die untere Entwicklungsstufe der Kolonisierten zeigen sollte. Oder wie wir heute noch auf Afrika schauen als Kontinent, der nicht alleine gehen könne. Dessen Volkswirtschaften immer noch nur als Rohstofflieferanten gesehen werden. Dies wird durch immense Importzölle von Fertigprodukten zementiert, während die Rohstoffe unsere Fabriken und Volkswirtschaften billig versorgen. Unsere Überschussprodukte hingegen überschwemmen die afrikanischen Märkte und zerstören Existenzen.

Man versuchte durch „Rassenlehre“ die Vorherrschaft des weißen Mannes zu zementieren. So fabulierte einst Gloria von Thurn und Taxis, dass die Afrikaner zu viel schnackseln, was alleine Ursache der Probleme in „schwarz“ Afrika sei. Afrika wird immer noch nicht als bunt gesehen, oder dass es dort über 50 Staaten gibt, die immer noch in ihren kolonialen Grenzen existieren und fast ausnahmslos Vielvölkerstaaten sind.

In der Ausstellung werden die Probleme, die der deutsche Kolonialismus in den „Schutzgebieten“ verursachte schonungslos gezeigt. Beginnend beim Kunstdiebstal bis hin zu Verschleppungen und da sich die Ausstellung in erster Linie mit dem Bezug zu Nordrhein-Westfalen beschäftigt, kommt der Genozid and den Herero und Nama in Namibia nicht zum Tragen. Anhand von Einzelschicksalen werden u.a. die Verschleppungen und Entsendungen zur Ausbildung dargestellt.

An vielen Stellen in der Ausstellung kann man sich als Besucher mit einbringen, wird dazu aufgefordert, teilzunehmen. Wir werden aufgefordert unsere Gedanken und Eindrücke, Erlebnisse, Erfahrungen, Familiengeschichtliches mit einzubringen. Interessant was man auf den Karteikarten zu lesen bekommt. Es gibt Workshop Flächen, eine Bibliotheksliste, ein Sprachlabor, um eigene Texte zu sprechen oder aufgenommene Texte zu hören.

Die Kurator*innen haben neue Methoden der Darstellung und Rezeption gewählt, weil die frontale Darstellung dem Thema Kolonialismus nicht gerecht werden kann. Dazu zählt auch die Bitte an Samstagen von 10:00 bis 14;00 sich als Mitteleuropäer eventuell. freiwillig zurück zu halten und BiPoC den Vortritt zu lassen. damit sie sich ungestört, unbeeinflusst von der Mehrheitsgesellschaft, mit dem Thema auseinandersetzen zu können. Und genau das kritisierten also unsere kleinen HerrenMännekens aus der äuSSerten Ecke Rechts von der Anständigkeit. Genau diese haben immer noch nicht begriffen, was ihr Herrenmenschentum immer noch alles anrichtet. Und dabei geht es nicht nur um die „Negerküsse“ … sondern generell um Respekt. Auch wenn dieser immer noch hinkt und seit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der französischen Nationalversammlung vom August 1789 endlich allen bewusst sein, dass diese nicht nur für weiße, heterosexuelle Menschen gelten.

Die Ausstellungen ist kein Honigschlecken, sondern soll aufrütteln und auf Probleme hinweisen … etwas das HerrenMännekens vollends abgeht. Empathie ist dort im Gensatz nicht vorhanden.

Der Eintritt kostet €5.00, wobei der Dortmund Pass NICHT zu einem reduzierten Eintritt führt … Das LWL Museum in Münster hingegen den Dortmund Pass akzeptiert …




23. Dortmunder Museumsnacht am 23. September Anno 23 … 2023

Die Kulturbetriebe der Stadt Dortmund, die Museen, die Musikhäuser, das Polizeipräsidium, die VHS, die Kirchen, Phoenix des Lumières in Hörde, die Fachhochschule Dortmund, die Gedenkstätte Steinwache, das Stadtarchiv (feiert gerade sein 150jähriges Bestehen) und die Stadt- und Landesbibliothek Dortmund laden ab dem Nachmittag wieder zur Museumsnacht für junge, ältere und junggebliebene Erwachsene und natürlichen Familien ein.




Das Programm ist bunt und interessant und findet in allen Teilen von Dortmund statt. Hauptsponsoren sind DEW21 und DSW21, sowie Unternehmen aus und in Dortmund. Dabei werden auch wieder, wie in den Jahren zuvor, Außenveranstaltungen angeboten, die für Kurzweil sorgen. So auf dem Friedensplatz wieder Music Acts (Ray Dalton, Sven West Band, DJ JUF-X)und DJ Programme, oder wieder vor dem Dortmunder U und in und vor der DSW21 Zentrale und im benachbarten Café 21 … das hier angebotene kulinarische Angebot wird ergänzt durch die freudig die Museumsnacht Besucher erwartende Gastronomie von Dortmund.

 An insgesamt 40 Veranstaltungsorten in Dortmund finden 500 Veranstaltungen in einem acht stündigen Programm statt.

Das Museum Nachtticket im Vorverkauf ab heute für kommenden 14 Tage in der Höhe von €5,-/Person ist die Nutzung der regulären und Sonderverbindungen DSW2. Ab dem 23. August liegt das Museumsticket bei €14,50/Person. Junge Erwachsene bis 6 Jahren fahren frei, während die 6 bis 17 Jährigen weiterhin €3,- bezahlen (https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/museumsnacht/alles_rund_ums_ticket/alles_rund_ums_ticket.html).

Für Inhaber des Dortmund Tickets gibt es leider keine extra Preise, dafür ist aber der Vorverkauf von €5,- zu empfehlen.

Das Kombiticket gilt im gesamten VRR!

Dortmund hat schon lange seine alte Industrie hinter sich gelassen und entwickelte sich weiter zu einem modernen Hightech und Bildungsstandort. Dabei hat Dortmund die schon immer vorhandene vielfältige Kulturszene mitgenommen und weiterentwickelt. Zahlreiche Galerien und Kunstkooperativen zeugen davon, wie auch die lebhafte und einflussreiche Museumsszene zeugen davon. Übrigens stammen aus Dortmund einige namhafte Künstler, so z.B. Benno Elkan, der hier geboren und bis 1933 gewirkt hatte. Er erschuf die Menora vor der Knesset in Israel und leistete Entwicklungshilfe in München. Er wurde Mitgründer eines Münchener Fußballvereins … Bayern München. Hinter dem Dortmund U ist sein in Augmented Reality erstandenes, leider nie realisiertes Werk, „Frieden“ zu sehen. Es lohnt sich der Abstecher dorthin.

In den letzten Jahren nutzten 20 bis 30.000 Besucher die Dortmunder Museumsnacht Angebote, auch in der Corona Zeit. Auch diese Jahr werden wieder ähnliche Besucherzahlen erwartet.

Highlights für die 23. Museumsnacht am 23. September 2023? Für jeden ist etwas dabei, also für Groß und Klein … aber ganz bestimmt die Fantastische Bilderreise von Gustav Klimt bis Friedensreich Hundertwasser im Phoenix des Lumières, dass durch radio91.2 organisierte Konzert auf dem Friedensplatz und die Lightshow am Dortmunder U … Übrigens von der Dachterrasse haben sie einen fantastischen Blick über Dortmund, eigentlich ein Must!

Ticketverkauf – https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/museumsnacht/alles_rund_ums_ticket/alles_rund_ums_ticket.html

Programmheft – https://www.dortmund.de/media/p/museumsnacht/pdf_museumsnacht/Programmheft_zur_23._DEW21-Museumsnacht.pdf

Darin auch ein QR Code für Ihr Smartphone




Niemals vergessen! Immer erinnern!

Der Truck der Erinnerung vom Arolsen Archiv in Dortmund befindet sich an der Gedenkstätte Steinwache am Nordausgang des Hauptbahnhof Dortmund, der Auslandsgesellschaft und Feuerwache.



Die Ausstellung auf dem LKW aus den 1930er Jahren ist verstörend, erschreckend und sie tut weh. Sie muss und sollte es auch. Ganz besonders in diesen Zeiten, in denen wir wieder eine Gruppe im Reichstagsgebäude sitzen haben, die auch Verbindungen zu den gerade aufgegriffenen Reichsbürger-Terroristen haben. Der Stoff der Demokratie und unser aller Freiheit ist nur dünn und kann schnell zerrissen werden, durch Lügen, Vorurteile, Ungleichheit und Ignoranz.

Die Steinwache am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofes ist ein idealer Standort für diese Erinnerungs- und Ermahnungsausstellung. Sie ist zwar nicht groß, aber dafür umso intensiver. Fotos von Tätern, die ihre „Effizienz“ und „deutsche Gründlichkeit“ der NAZI Führung dokumentieren wollten und von Beobachtern, die dokumentieren wollten was passierte … der Abtransport von Juden, Mitbürgern, Freunden … Mitmenschen. Dies geschah zum Teil unter Lebensgefahr.

Viele der Fotos, von denen nur wenige gezeigt werden, stammen aus Privatarchiven, welche erst die Enkel gesichtet haben und dem Arolsen Archiv zur Verfügung stellten. Die NAZI Zeit Deutschlands wurde lange, zu lange, mit einem Tabu und einem Schleier des Vergessens belegt. aus Unsicherheit, Aus Nichtbewältigen können … wie soll man mit dem Bruch der Zivilisation umgehen … im Grunde hätte Deutschland als Nation auf die Couch eines Psychiaters gehört.

Dortmund war den NAZIs, als Hochburg von Gewerkschaften. KPD und SPD, zuwider, weshalb sie auch brutal in der Stadt ihre Ideologie durchsetzten. Nicht nur mit der Umbenennung, Nazifizieren von Straßennamen … So wurde die Rathenau-Allee zur Adolf-Hitler-Allee, die Stresemann- zur Göringstraße, die Erzberger- zur Schlageterstraße oder der Republikplatz zum Horst-Wessel-Platz.

Viele Anhänger der KPD, SPD, der Gewerkschaften, aber auch Personen aus anderen demokratischen Parteien und den Kirchen, schlossen sich illegalen Widerstandskreisen an. Dortmund blieb aufgrund seiner intensiven Widerstandsaktionen weiterhin bei der NS-Führung eine ungeliebte Stadt.

Das seit 1906 in der Dortmunder Steinstraße beheimatete Polizeirevier, die „Steinwa­che“, ist Mitte der 1920er-Jahre um ein Polizeigefängnis erweitert worden, welches ab 1933 in einigen Bereichen zur Folterung und Erpressung von Geständnissen poli­tischer Gegner missbraucht worden ist. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) machte die Steinwache zur sprich­wörtlichen „Hölle Westdeutschlands“.

Das Polizeigefängnis, bis Ende der 50er Jahre weiterhin als solches genutzt, ist An­fang der 1990er Jahre als Mahn- und Gedenkstätte mit einer ständigen Ausstellung eröffnet worden.

Neben politischen Gegnern sind es zu großen Teilen jüdische Bürger und ausländische Zwangsarbeiter, die von der Gestapo in die Steinwache nach Dortmund verschleppt worden sind. Bei massiver Mehrfachbelegung der Zellen und den damit verbundenen desolaten Zuständen sind in der Zeit von 1933 bis 1945 insgesamt mehr als 66.000 Menschen in der Steinwache inhaftiert gewesen: Zahlreiche Funktionäre politischer Parteien und der Gewerkschaften, Vertreter der christlichen Kirchen, jüdische Bürger, Sinti und Roma und ausländische Zwangsarbeiter, noch 45.000 1945, wurden in der Steinwache festgehalten, verhört und misshandelt. Ein Großteil der Verhafteten ist aus der Steinwache in Konzentrationslager gebracht worden.

Die jüdische Bevölkerung wurde seit 1933 systematisch ausge­grenzt und verfolgt. Jüdische Gewerbetreibende und Unternehmer sahen sich einer Verdrängungs­kampagne gegenübergestellt, die bald zu einer „Arisierungs”-Kampagne wurde. Bereits vor dem Pogrom vom 9./10. November wurde in Dortmund die schöne Synagoge am Hiltropwall, Platz der Synagoge, die sich in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Stadttheater einerseits, zur NSDAP-Kreisleitung andererseits befand, zerstört.

Juden aus dem Umland von Dortmund wurden von der Steinwache aus zu den Zügen verbracht, „verladen“ und in Ghettos im Osten, z.B. nach Riga, und Konzentrationslager „verfrachtet“. Die letzte Deportation erfolgte noch am 13. Februar 1945 nach Theresienstadt. Aber nicht nur Bürge­rinnen und Bürger jüdischer Herkunft, sondern auch Angehörige anderer „rassischer” oder sozial diskri­minierter Minderheiten wie die der Sinti und Roma wurden verfolgt und von Dortmund aus in die Ver­nichtungslager der Nationalsozialisten deportiert.

Das in den 20er Jahren so lebendige kulturelle und wirtschaftliche Leben, nicht zuletzt positiv beeinflusst durch Künstler und Unternehmer jü­discher Herkunft, verarmte in der Zeit des National­sozialismus. Dortmund konnte jedoch immerhin den zweifelhaften Ruf für sich in Anspruch nehmen, dass die Ausstellung über „Entartete Kunst” bereits 1935 – also zwei Jahre vor München, in Dortmund im damaligen „Haus der Kunst” am Königswall gezeigt wurde. Auch weitere Ausstellungen wie die HJ-Ausstellung „Schaffende Jugend” (1936), „Volk und Rasse” (1938) oder „Kunst der Front” (1940) verkündeten in erster Linie die Ideologie von Blut, Boden und Rasse. Dass diese Ideologie in einen Weltkrieg münden konnte oder musste, war für viele Anhänger und Gegner des National­sozialismus vorhersehbar. Und trotz vieler anderslau­tender Legenden blieb die wirtschaftliche Situation Deutschlands bis 1936 schwierig. Der vorgegaukelte Aufschwung war auf Papier, die MeFa Wechsel basiert, und ging mit sinkenden Löhnen einher.

Dortmund als Bergbau- und Industriezentrum unterlag heftigen Bombardierungen und verlor völlig, im Hagel der Bomben, sein städtebauliches Gesicht, das in der Zeit von 1890 bis 1930 entscheidend geprägt worden war.

Für die noch etwa 300.000 Dortmunder, die die letz­ten Kriegstage in ihrer Heimatstadt erlebten, schien die Stadt bei Kriegsende 1945, mehr als jemals zuvor, am Ende ihrer historischen Entwicklung zu stehen. Von Seiten der britischen Militärregierung und in Teilen der fragmentarisch wieder entstehen­den Stadtverwaltung spielte man sogar mit dem Gedanken, die Stadt außerhalb ihres historischen Kerns wieder neu zu errichten. Der Wiederaufbau brach dann auch mit allen Traditionen.




Das XXS-Dortmunder Kurzfilmfestival wieder an alter Stätte

Endlich wieder das XXS-Dortmunder Kurzfilmfestival mit „echten“ Menschen. Nachdem Corona-bedingt das Festival zweimal nicht im Opernhaus stattfinden konnte, war es 07. Dezember wieder soweit.



Bemerkenswert ist, dass das Festival durchaus internationaler geworden ist. Vor allem die vielen spanischen Beiträge bewiesen es. Doch das Wichtigste: Die zehn nominierten Kurzfilme, die um die vier Preise konkurrierten, boten alles, was Kurzfilme so besonders macht: In kurzer Zeit eine Geschichte erzählen. Und diese Geschichten waren lustig, zum Gruseln oder auch einfach traurig.   

Den Beginn machte „Stadtmusik“ von Elsa van Danke, die den 3. Platz abgeräumt hat. Hier wird eine Komponistin vom alltäglichen Nachbarschaftslärm genervt, bis sie den Stadtlärm dirigiert. Frei nach John Cage „Alles ist Musik“.

„Alcanzar“ von Pedro J.Povenda ist eine Komödie über unsere Gesellschaft und ihren Machtstrukturen. Denn für den Außerirdischen bleibt nach einer Notlandung die Erkenntnis, wer es bis ganz nach oben schaffen will, muss weiß und männlich sein.

„Sweet Freedom“ war zwar der Favorit der Redaktion, hat aber leider keinen Preis gewonnen. Der Film von Dominic Wittrin über einen Überfall auf eine Tankstelle überzeugt durch viele Plot Twists und Humor.

Den zweiten Platz hat der Horrorfilm „Umbral“ von „Anabel Caravaca“ eingeheimst. Nach dem Tod ihres Sohnes schreibt seine Mutter ihm eine Geburtstagskarte und schiebt sie unter seiner Tür durch. Eines Tages kommt eine Antwort zurück. Ist es ihr Sohn oder etwas anderes?

Den Publikumspreis abgeräumt hat die Komödie „#couple Goals“ von Alexander Conrads. Anscheinend ist es für die Generation Z wichtig seine Beziehung mit schicken Fotos auf Instagram zu dokumentieren. Denn die Likes von Freunden oder die „Followern“ sind wichtig. Daher macht die Paare Fotos von schönen Bauwerken und ähnlichem. Was ist, wenn man aber nur ein Kiesstrand samt Industriekulisse am anderen Ufer hat?

Ein trauriger, aber dennoch wichtiger Kurzfilm ist „Valeria“ von Antonio Gil. Die 17-jährige Valeria wird in der Schule gemobbt und bekommt keine Hilfe von ihrer Mutter oder der Schulleitung. Letztlich sieht sie nur einen Ausweg… Der Film wurde von der Jury auf den ersten Platz gehoben. Mir persönlich blieben nach dem Film noch zu viele Fragezeichen offen.

Weiter ging es mit dem Animationsfilm „Surprise“ von Silvester Zwaneveld. Hier möchte ein kleines Alien auf einem fremden Planeten nur ein wenig Leben finden. Aber nicht nur wer zu spät kommt, wird vom Leben bestraft, sondern auch wer zu früh wieder abreist.

In „Tumba 2“ von Santi Lascano – ebenfalls ein Animationsfilm – beschwört ein Nekromant einen Haufen Skelette eines Friedhofes, um von ihnen ein Marmeladenglas öffnen zu lassen. Das sorgt für etliche komische Momente.

Bewerbungen sind eine nervenaufreibende Geschichte, das gilt sicher auch für die Bewerbung auf einer Clownsschule. Im Film „Clownwars“ von Elena Pilar Nyffeler kämpfen zwei Clowns um den begehrten Platz, um am Ende vielleicht zu erkennen, dass sie als Duo noch besser sind als alleine.

„Antonia“ von Lucia Casan Rodriguez handelt von der 65-jährigen Antonia, die allzu neugierig ist und unter einem Vorwand in die Wohnung ihres jungen Nachbarn zu gelangen. Was sie dort in der Toilette findet, ist leider nicht so ganz legal und als später noch der leicht aggressive Mitbewohner auftaucht, ist guter Rat teuer.

In der Jury saßen Mariele Millowitsch, Manuel Steitz und Melanie Scheiter. Durch den Abend führten Fabio Desiderio und Leonora Metaj, beide studieren TV- und Radiojournalismus/Moderation an der WAM.




Wieder ein „Bunter Teller“ im Kunstbonbon

Auch in diesem Jahr findet im Kunstbonbon (Chemnitzerstr. 11) in Dortmund wieder der vorweihnachtliche „Bunter Teller“ vom 04.12.2021 bis 21.12.2021 statt. Wenn Menschen noch eine kreative Idee für den Weihnachtsgeschenke-Einkauf brauchen, ist dort für jeden Geschmack etwas Passendes dabei.

Kunstvolle Kleinigkeiten, wie Postkarten, Zeichnungen, Illustrationen, Bücher, Kalender, bemaltes Porzellan, Bilder, Objekte, Skulpturen, Fotografien, Schmuck und mehr. Die Objekte sind für 1,50 Euro aufwärts erhältlich. Wer sich nicht in die volle Innenstadt begeben will oder online einkaufen möchte, ist im Kunstbonbon richtig. Er findet hier sicherlich ein ausgefallenes oder einzigartiges Geschenk für seine Lieben.

Finden Sie passende Weihnachtsgeschenke im Kunstbonbon.
Finden Sie passende Weihnachtsgeschenke im Kunstbonbon.

Beteiligte Künstler sind: Michaela Düllberg, Markus Jöhring, Claudia König, Ingrid Lacher, Hendrik Müller, Viginia Novarin, Ari Plikat, Almut Rybarsch-Tarry, Karin Schmidt, Lotte Wagner sowie Michael Wienand.

Die Eröffnung findet ab 15:00 Uhr am 04.12.2021 statt.

Öffnungszeiten: dienstags von 13 bis 18, freitags 15–18 und samstags von 12 bis 15 Uhr. Am 12.12.2021 ist vom 15 bis 18 Uhr ebenfalls geöffnet.

Es gibt außerdem wieder die „Grabbelkiste“ mit Überraschungspaketen (ein wenig wie „Schrottwichteln“ – man weiß nie was drin ist) für 2,50 Euro.

Das Geld geht dann als Spende an den Kinderhospizdienst „Löwenzahn“.

Im Kunstbonbon gilt die 2G-Regelung und Maskenpflicht. Bitte die entsprechenden Nachweise vor Eintritt bereithalten.




Viviane de Farias – brasilianisches Temperament im Reinoldihaus

Am 26. November 2021 entführte uns die Sängerin Viviane de Farias mit Samba und Bossanova in ihre brasilianische Heimat. Angereichert mit etwas Jazz sang sie über Einsamkeit, Glück, Sonnenaufgänge und mehr in ihrem Konzert im Rahmen des Festivals Klangvokal.

Brasilianische Rhythmen und jazzige Improvisationen sind das Markenzeichen von Viviane De Farias. Zusammen mit ihren Mitmusikern Dudu Penz am Bass, Mauro Martins am Schlagzeug sowie Tizian Jost am Piano sang De Farias über die kleinen und großen Sehnsüchte der Menschen am Zuckerhut.

Viviane De Farias brachte brasilianische Rhythmen nach Dortmund. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Viviane De Farias brachte brasilianische Rhythmen nach Dortmund. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Erfreulich war, dass die Sängerin die Texte ihrer Lieder kurz erklärte, meist die ersten Zeilen übersetzte, sodass sich das Publikum besser in die Stimmung hineinversetzen konnte. Und diese Stimmung war mal ausgelassen, mal erfüllt von der typischen Saudade, wie er wohl nur in portugiesischen Ländern zu Hause ist. Dabei vergaß Viviane De Farias nie das Rhythmusgefühl, die „Ginga“.

Nach zwölf Liedern war das Konzert leider schon vorbei, aber als Zugabe gab es mit „Somewhere over the rainbow“ in einer für Viviane De Farias typischen jazzigen Sambaversion.




Wanderausstellung zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland

Im Studio des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) ist vom 24.10.2021 bis zum 12.12.2021 die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ als fünfte und letzte Anlaufstelle im Rahmen des bundesweiten Festjahres zu Gast. Damit endet das gemeinsame Programm der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR).

Sie umfasst den umfangreichen Zeitraum vom Dekret Kaiser Konstantins von 321 (Recht für Juden, in den Stadtrat gewählt zu werden) bis in zu den jüdischen Gemeinden in der Gegenwart.

Die Ausstellung ist in vier Bereiche unterteilt, die durch vier begehbare und multifunktionalen Kuben repräsentiert werden. Dort befindet sich neben einer Leinwand mit einführenden Bildern jeweils vier Tablets und Kopfhörer. Visuelle und akustische Eindrücke vermitteln die Inhalte. Die Besucher*innen können diese durch Interaktion selbst entdecken und nach Interesse und Neugier ihr Wissen vertiefen. Der Einstieg ist einladend niederschwellig gehalten.

Präsentieren die interessante Ausstellung: Dr. Christian Walda, Stellvertretender Direktor des MKK ,und Ann-Kathrin Mäker (MKK Bildung & Vermittlung) Foto: © Kathrina Kavermann)
Präsentieren die interessante Ausstellung: Dr. Christian Walda, Stellvertretender Direktor des MKK ,und Ann-Kathrin Mäker (MKK Bildung & Vermittlung) Foto: © Kathrina Kavermann)

Kubus 1 behandelt im weitesten Sinne „Recht und Unrecht“, was jüdischen Menschen seit 1700 Jahren widerfahren ist. Themen sind etwa das Pest-Pogrom (1349, da ging es mit den Verschwörungstheorien, z. B. „Brunnenvergifter“ richtig los), die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Schoah. Der Fokus liegt auf Alltagsgeschichten und auch Persönlichkeiten.

Im Kubus „Leben und Miteinander“ thematisiert das unterschiedliche Zusammenleben von Jüdinnen und Juden sowie Christ*innen im Laufe der Jahrhunderte.

Der Kubus 3 „Religion und Geistesgeschichte“ erzählt vom 1. Jahrtausend, in dem besonders die Niederschrift des mündlichen Gesetzes bedeutsam ist. Behandelt werden außerdem die jüdische Aufklärung (Haskala) sowie die damit hervorgehenden Entwicklungen neuer Strömungen im Judentum. Zusätzlich können die Besucher*innen etwas über grundlegende Schriften und deren Verwendung für spezielle Anlässe oder über die Architektur der Synagogen oder der Konversion erfahren.

Beim Kubus 4 geht es um „Kunst und Kultur“ mit dem Schwerpunkt auf rituellen und kulturellen Aspekten. Feiertage mit ihren Riten und Symbolen werden hier erklärt, aber auch ein Einblick in die Kunst, Musik und Unterhaltungskultur gegeben. Da geht es auch um Fragen wie „was ist jüdische Kunst?“.

Der Bogen ist weit gespannt und geht von den Gemälden Felix Nussbaums, Marc Chagalls und Max Liebermann oder Architekturen von Erich Mendelsohn, Gottfried Semper bis hin zu Musik etwa von Friedrich Hollaender.

Informationen zu Führungen und dem Begleitprogramm erhalten Sie unter info.mkk@stadtdo.de oder 0231-5026028, wo man sich auch anmelden sollte.