Zähne fletschen im Fletch – die Vampirsaga geht weiter

Anna kann jetzt auch Zähne fletschen!
Aus Anna, die Zahnlose – mit diesem Titel musste sich Anna seit mehr als einhundert Jahren herumärgern – ist Anna, die Mutige geworden. Obwohl sie schon im ersten Teil durchaus stark und mutig war und vor allem verliebt! In Anton, der Zahnarzt werden will – ein Horror für Vampire!

Am Wochenende startete der zweite Teil der Saga vom Kleinen Vampir nach den Büchern von Angela Sommer-Bodenburg auf der Bühne des Theaters Fletch Bizzel. Wer den ersten Teil verpasst hatte, konnte dem zweiten dennoch problemlos folgen, zudem gab es am Anfang eine kurze gespielte Zusammenfassung, in der noch einmal die erste Begegnung von Anton und seinem besten Freund Rüdiger, dem kleinen Vampir, gezeigt wurde.

Die Geschichte beginnt aber diesmal mit dem Besuch von Anna, Rüdigers kleiner Schwester, die ihrem Angebeteten gern ihren Schnuller verehren würde, den sie nun nicht mehr braucht. Ein heikles Geschenk, so ein durchgekauter mindestens hundertjähriger Schnuller. Aber Anna, wieder schön und mit großen Zähnen und Augen gespielt von Freya Erdmann, findet ihr Geschenk toll. Alles eine Frage der Perspektive.

Auch im zweiten Teil vom "Kleinen Vaampir" gehen die Abenteuer von Anton und Rüdiger weiter. (Foto: (c) Fletch Bizzel)
Auch im zweiten Teil vom „Kleinen Vaampir“ gehen die Abenteuer von Anton und Rüdiger weiter. (Foto: (c) Fletch Bizzel)

Anton (Nikke Wächter) lenkt lieber ab und wartet auf Rüdiger (Dzaklin Radojčić), doch der hat wenig Zeit für seinen Freund. Er ist selbst unsterblich verliebt, denn in der Vampirfamilie derer von Schlotterstein gibt es Besuch: Olga von Seifenschwein (Joy Meier), ein hübsches und mit allen Wassern gewaschenes Vampirmädchen, ist samt Sarg in die Gruft gezogen. Wobei man das mit dem Wasser nicht wörtlich nehmen kann – Vampire waschen sich nicht, sie verströmen einen Mufti-eleganti-Parfüm-Müffelgeruch aus, den Antons Mutter sehr seltsam findet. Am liebsten würde sie ihrem Sohn die Freundschaft ausreden, aber da ist sie bei Anton falsch.

Obwohl es diesmal durchaus schwierig wird für alle Beteiligten. Liebe und Eifersucht sorgen für jede Menge Missverständnisse und Zankereien und Action auf der Bühne – wieder musikalisch live untermalt von Dixon Ra.

Apropos Musik:
Es wird auch gesungen und getanzt in diesem Teil. Sehr schön performt vom Ensemble der Kulturbrigaden, zu dem neben den bereits Erwähnten auch Robin Galik gehört sowie diesmal mit kleineren Auftritten Christiane Wilke als Mutter von Anton und Vampirtante Dorothee sowie Rada Radojčić als Vampirbruder Lumpi – und vor allem als der ewige Feind Friedhofswärter Geiermeier, der den einzigen vampirfreien Friedhof Europas anstrebt. Den einzigen? Wie viele Vampire gibt es da draußen?

Auf der Bühne, die mit wenigen wandelbaren Elementen Antons Zimmer, Esszimmer der Familie Bohnsack als auch die Gruft derer von Schlotterstein darstellt, jede Menge. Und sie fühlen sich vampirwohl in Antons Wohnung, die sie zur Partyzone umfunktionieren. Ja, Party feiern die Vampire auch. Sie haben sich dazu, selbstbewusst wie immer, selbst eingeladen. Und sie fletschen durchaus ihre Zähne, beißen aber zum Glück nicht.

Ein bisschen Grusel steckt den Kleineren diesmal in den Knochen, man spürt es. Die Zähne klappern zwar nicht, aber mit verliebten Vampiren ist nicht so gut Kirschen essen. Vor allem, als dann noch kurz ein Blutstropfen bei dem offenbar anziehend riechenden Anton fließt.

Also: herrlich gefährlich im Theater.
Als Publikum warm einpacken und Zähne fletschen üben – falls mal ein Vampir vorbeikommt…

Am Ende gibt es langanhaltenden Applaus und wieder eine Fotosession mit den Heldinnen in ihren wunderschönen Kostümen.

Im Herbst besteht die Gelegenheit, beide Teile zu sehen – und wer weiß?
Es raunt über den Friedhof, dass es noch weitergeht mit Rüdiger, Anton, Anna und Verwandtschaft. Theaterchefin Rada Radojčić ist jedenfalls eingefleischter Fan und hat sogar persönlichen Kontakt zur Autorin.

Termine und mehr unter:
www.fletch-bizzel.de




Eine Achterbahnfahrt durch die Welt von Asterix und Obelix

von Alexander Pohl

Phoenix des Lumières,
„Asterix & Obelix – ein immersives Abenteuer“
in der alten Industriehalle auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix-West im Dortmunder Stadtteil Hörde

Bis zum 31. August 2025 kann – zu den regulären Öffnungszeiten – das Spektakel „Asterix & Obelix – ein immersives Abenteuer“ besucht werden.

Die farbenprächtigen Bilder sollen nicht nur Nostalgie bei langjährigen Comic-Liebhabern erzeugen, sondern auch jüngere Fans begeistern. Das Abenteuer führt Asterix, Obelix und Idefix, begleitet von einem Erzähler und einem eigens kuratierten Soundtrack, einmal um den Globus und nimmt Bezug auf nahezu alle Alben der Comic-Reihe.

Asterix und Obelix erleben ein großes Abenteuer in Dortmund im Phoenix des Lumières. (Foto: (c) Alexander Pohl)
Asterix und Obelix erleben ein großes Abenteuer in Dortmund im Phoenix des Lumières. (Foto: (c) Alexander Pohl)

Andreas Richter, Direktor von Phoenix des Lumières in Dortmund: „Unsere Show ist eine Hommage an die Erschaffer und die eingefleischten Fans zugleich, die die Asterix-Comics zu solch einem Erfolg gemacht haben. Gleichzeitig möchten wir die zeitlosen Welten der Gallier auch für Jüngere greifbar machen, die bisher keine oder wenige Berührungspunkte mit Asterix und Obelix hatten.“

Diese Show ist ein kurzweiliger Ritt durch die Geschichten und Bilder der beliebten Akteure und basiert auf den Originalzeichnungen, die ab 1959 von Autor René Goscinny (1926–1977) und Zeichner Albert Uderzo (1927–2020) bis Band 34 geschaffen wurden. Es geht dabei auch teilweise sehr ruppig zu, und die Römer bekommen ordentlich was auf die Mütze. Ist ja alles nur Spaß, aber die Anhäufung der Gewalt in Verbindung mit den Toneffekten nimmt viel Handlungsraum ein.
Zusammengehalten wird der Erzählstrang durch die Suche nach dem von den Römern entführten Druiden Miraculix. Während der 45-minütigen Projektion kann man sich frei in der Halle bewegen und so unterschiedliche Sichtachsen erforschen sowie noch einige Besonderheiten entdecken. Als Gast kann man mit einem Ticket so lange bleiben, bis geschlossen wird oder das Programm wechselt.

Die gesamten Öffnungs- und Spielzeiten sind hier zu finden:
https://www.phoenix-lumieres.com/de/besuch/oeffnungszeiten-und-tarife
Tickets sind hier erhältlich:
http://asterix.phoenix-lumieres.com/