Eröffnung des Internationalen Frauenfilmfestivals 2025 in Dortmund
Am 1. April 2025 wurde das Internationale Frauenfilmfestival (IFFF Dortmund+Köln) feierlich im Dortmunder Cinestar eröffnet. Nach der Begrüßung durch Festivalleiterin Dr. Maxa Zoller und Grußworten von Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sowie Gesprächen mit der Filmförderung und dem Dortmunder Kulturdezernenten Jörg Stüdemann startete das Festival mit einem eindrucksvollen und hochpolitischen Film.
Politische Brisanz zum Auftakt
Der Eröffnungsfilm „Die Möllner Briefe“ von Regisseurin Martina Priessner setzte gleich zu Beginn ein deutliches Zeichen. Der Film thematisiert eindringlich Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, welche zunehmend Raum in der Mitte der Gesellschaft einnehmen und von rechten Politiker*innen instrumentalisiert werden.
Martina Priessner begab sich, in enger Zusammenarbeit mit Ibrahim Arslan, einem der Überlebenden der rassistischen Brandanschläge von Mölln am 23. November 1996, auf eine erschütternde Spurensuche. Sie stieß dabei auf zahlreiche Briefe aus dem In- und Ausland, die unmittelbar nach den Anschlägen an die Betroffenen geschrieben worden waren und nur durch Zufall entdeckt wurden. Diese tröstenden und solidarischen Briefe hätten sonst vermutlich niemals die Familien der Opfer und Verletzten erreicht.
Der Dokumentarfilm veranschaulicht auf sensible Weise die physischen und psychischen Folgen, mit denen Betroffene bis heute kämpfen. Zugleich verdeutlicht der Film die Notwendigkeit einer kritischen Aufarbeitung rechtsradikaler Gewalttaten und die Bedeutung des offenen Dialogs darüber. Dies wurde auch durch das anschließende Gespräch auf der Bühne deutlich, an dem neben Ibrahim Arslan auch Gamze Kubaşik, Tochter des NSU-Mordopfers Mehmet Kubaşik (ermordet am 4. April 2006 in Dortmund), teilnahm.
Für den 4. April 2025 ist zudem eine Demonstration im Rahmen des 13. Tages der Solidarität geplant (Beginn 17:00 Uhr, Mallinckrodtstraße 190). Die Schaffung von Orten, beispielsweise eines Dokumentationszentrums zur wissenschaftlichen Erforschung und Erinnerung, ist dringend notwendig – gegen das Vergessen und Verdrängen.