Essen und Trinken im Überfluss: Die Ausstellung „Schlaraffenland“ im Dortmunder Kunstverein
Vom 15. September bis zum 22. Dezember 2024 zeigt der Dortmunder Kunstverein die Ausstellung „Schlaraffenland“. Zehn künstlerische Positionen beleuchten die Utopie des Überflusses beim Essen und Trinken, wobei auch kritische Perspektiven nicht fehlen: Leben wir durch die industrielle Massenproduktion bereits im „Schlaraffenland“? Denn Lebensmittel sind immer und überall verfügbar.
Mythos und Moderne: Die kulturelle Bedeutung des Schlaraffenlandes
Der Mythos des „Schlaraffenlandes“ wird erstmals im „Le fabliau de Cogagne“ aus dem Jahr 1250 erwähnt und verbreitete sich anschließend nach den Niederlanden und Deutschland. Im Spanischen heißt das Schlaraffenland „Jauja“, was einen Ort in Peru bezeichnet, an dem Milch und Honig fließen. Verwandt damit sind das keltische „Tír na nÓg“ sowie das japanische 宝の国 (Takara no Kuni), wobei letztere weniger stark den Fokus auf Essen und Trinken legen.
Aufstand im Schlaraffenland
Zum Schluss habe ich noch etwas von Deichkind zum Thema. „Aufstand im Schlaraffenland“ gefunden:
Die Leute kommen und protestieren
Sie wollen nicht länger konsumieren
Sie schmeißen all die Leckereien
Direkt in eure Fresse rein!
Sie reißen jetzt die Schnauze auf
Widerstand wird aufgebaut
Sie klettern auf den Käseberg
Und rufen auf zur Gegenwehr!
________________________________________
Öffnungszeiten:
Mittwoch–Freitag: 15 – 18 Uhr
Samstag und Sonntag: 12 – 18 Uhr
Eintritt frei.
Sonderprogramm
21.09. (SA), 16–21 Uhr
MUSEUMSNACHT
Performance
Julius Metzger: Invisible Labor Bar
11.10. (FR), 20 Uhr
QUEER CINEMA III
Pride Power
17.10. (DO), 19 Uhr
FILMABEND #25
Ulrike Ottinger: Bildnis einer Trinkerin
25.10. (FR), 19 Uhr
WEINPROBE
In Kooperation mit Restaurant Labsal
21.11. (DO), ab 19 Uhr
THEMENABEND #7: SCHLARAFFENLANDSOZIOLOGIE
Dr. Daniel Kofahl (Ernährungskulturwissenschaftler):
Wo Genussüberfluss und Askesemangel herrschen
12.12. (DO), 19 Uhr
DIALOGISCHE FÜHRUNG
Mit Mira van Leewen (Deutsches Kochbuchmuseum, Dortmund) und Linda Schröer