Achtziger-Jahre-Feeling zum Klangvokal-Abschluss

Mit einer 80er-Jahre-Musikparty endete das Klangvokal Musikfestival Dortmund am 16.06.2024 im hiesigen Konzerthaus. Das Orchester „Neue Philharmonie Westfalen“ unter der Leitung von Rasmus Baumann (auch am Piano) sorgte mit Unterstützung einer vierköpfigen Band (darunter Rockkeyboarder Marcus Schinkel) für ein ganz besonderes Klangerlebnis.



Mit Bonita Niessen, Viviane Essig, Ruud van Overdijk und Henrik Wager konnten ausdrucksstarke Stimmen für das Konzert gewonnen werden. Als Background-Sängerinnen fungierten Anja Günther, Laetitia Stengel und Nadine Trefzer. Charmant und humorvoll führte Dominik Freiberger durch den Abend.

Internationale Hits von Musikgrößen wie Madonna, Michael Jackson, Whitney Houston, Tina Turner, Pink Floyd, Prince, The Police, Elton John und anderen standen auf dem Programm. Bei „Another Brick in the Wall“ (Pink Floyd) und „We Are the World“ (Michael Jackson, Lionel Richie) brachte sich der Kinderkonzertchor der Chorakademie (Einstudierung: Raphael Arnault) effektvoll ein.

Marcus Schinkel und seine Kollegen konnten sich zwischendurch als Solisten in den Vordergrund spielen, etwa bei „Jump“ (Van Halen). Die Sänger*innen überzeugten sowohl solo als auch im Duett oder als Gruppe. Die beiden Frauen brachten zusammen bei „Simply the Best“ von Tina Turner den Konzertsaal richtig in Stimmung. Ruud van Overdijk hatte seinen ersten großen Auftritt bei „Another Brick in the Wall“. Henrik Wager begeisterte vor allem bei dem anspruchsvoll zu singenden „Take on Me“ (a-ha).

Als dann am Ende die Vier „Sweet Dreams“ (Eurythmics) anstimmten, gab es auf den Publikumsrängen kein Halten mehr. Alles stand und machte mit. Ein wunderbarer Abschluss für ein vielseitiges Musikfestival.

Die Konzertsaison folgt vom 11. Oktober 2024 bis 28. März 2025.




Dynamisch-ausdrucksvolle Performance des NRW Juniorballetts

Im Opernhaus Dortmund hatte das NRW Juniorballett am 14.06.2024 seine Premiere des Projekts „Da Vinci Mode“ mit speziellen Eigenkreationen für diese Company. Das Juniorballett feiert in diesem Jahr zudem sein zehnjähriges Bestehen.



Beteiligt daran waren gleich vier renommierte Choreografen. Wie der Titel andeutet, geht es um die Verbindung von Bildkunst, Ausdruckstanz und dazu passender Musik.

Jane Crow, Jihan Jung, António Ferreira, Milivoje Andrejević („Troupe“) Foto: (c) Leszek Januszewski 
Jane Crow, Jihan Jung, António Ferreira, Milivoje Andrejević („Troupe“) Foto: (c) Leszek Januszewski 

Die erste Choreografie „Proportions in Palette“ von Gaj Zmavc (Slowenien) wurde inspiriert von den großartigen Farbpaletten der Werke von Leonardo Da Vinci. Der Choreograf sorgte auch für die Musikauswahl und Visual Effects. Die sieben beteiligten Tänzer*innen vermittelten die Farbpalette ausdruckstark mit ihren Körpern in allen Schattierungen. Ihre minimalistisch-einfarbigen Kostüme verstärkten die Wirkung und Konzentration auf Bewegungen und Musik.

Beeindruckt von Edvard Munchs Gemälde „Der Schrei“ war der niederländische Choreograf Marijn Rademaker. Seine Choreografie „The Full Length“ stellt sich die Frage: Was macht das Bild mit uns? Wir nehmen uns und alles so ernst und möchten ständig so viel (das Höchste) erreichen. Es geht um innere Kämpfe und Balance im Leben. Munchs „Der Schrei“ löst unterschiedliche Gefühle wie etwa Angst oder Neugierde aus. Die Suche nach dem Sinn des Lebens sollte mit einer Portion Leichtigkeit angegangen werden. Dem trug diese Choreografie als Tanzkomödie mit der bewegenden Musik von Peter Tschaikowsky und der Dynamik Rechnung. Es ist erstaunlich, welche innovative Power das moderne zeitgenössische Ballett besitzt.

Inspiration für die dritte Choreografie „Troupe“ von Douglas Lee bot Pablo Picassos „L’acrobate“. Akrobatik und Tanz haben bemerkenswerte Ähnlichkeit. Beide können ihr Publikum in den Bann ziehen. Das bewiesen die vier Tänzer*innen in ihren farbigen, hochgeschlossenen Kostümanzügen zur surrealistischen Musik von Nicolas Savva.

Den Abend beendete die Dortmunder Erstaufführung von „Blushing“ des Choreografen Marco Goecke. Inspiriert von den individuellen, inneren Bildern, die unser Äußeres zum Erröten bringen, wurde eine Alltagssituation herangezogen (Begegnung mit Tänzer oder Tänzerin im Studio) und in eine eigene Bewegungssprache übersetzt. Es wurde nicht nur die spezielle Musik von Tom Waits, Garbage und anderen genutzt, sondern auch mit Geräuschen (Trampeln, Klatschen, auf Knien rutschen) gearbeitet. Das Ganze mit einer gewissen unterschwelligen Aggressivität und Hetze.

Ein wunderbares Erlebnis für die Freunde des modernen Balletts in all seiner Vielseitigkeit.

Infos über weitere Aufführungstermine erhalten Sie wie immer unter www.theaterdo.de oder Tel.: 0231/5027 222.