Die Grenzen der Wahrnehmung – Match:Endlichkeit

Die Künstler Anna-Maria Bogner und Siniša Kandić stellen in der Ausstellung MATCH:ENDLICHKEIT , die im Künstlerhaus seit dem 08. Dezember 2023 läuft, die Art und Weise in Frage, wie wir Dinge sehen. Mit ihren Kunstwerken möchten sie, dass wir über die üblichen Arten des Sehens nachdenken und verstehen, wie wir Räume wahrnehmen. Dabei nutzen sie geschickt die Möglichkeiten und Grenzen unserer Sinneswahrnehmung und zeigen uns so neue Perspektiven auf bisher unbemerkte Aspekte von Räumen sowie darauf, wie sich Bilder in Räume verwandeln.



In der allgemeinen Bedeutung bezieht sich der Begriff „Raum“ auf einen abgegrenzten Bereich oder eine Umgebung, die physische Ausdehnung hat. Das bedeutet, ohne Grenzen kein Raum. Bogner spielt in ihren Kunstwerken mit der Raumwahrnehmung. In welchen Räumen bewege ich mich, wie konstituieren sich meine Räume, welche Räume öffnen sich mir und welche verschließen sich mir durch meine eigene Verortung im Raum?

In einem Raum entführt uns Bogner in die Zeit, als Urlaubsfotos nicht per WhatsApp, sondern per Diaprojektor geteilt wird. Da die Dias alle leer sind, können die Besucher durch Tagträume versuchen, ihre Wahrnehmung auszutesten.

In seinen „Vitrinen“ macht Siniša Kandić schwebende Bilder und zeigt uns, dass Bilder nicht nur flach sind. Er benutzt zwei Glasschichten, um die strengen Regeln der Malerei aufzubrechen. Das bedeutet, dass das Bild nicht nur auf einer Ebene ist, sondern wie in einem Raum schwebt. Der Außenraum, der Betrachter und die Elemente im Bild vermischen sich. Es ist wie ein faszinierendes Spiel, bei dem man immer etwas Neues entdecken kann So werden Bilder zu echten Raum-Bildern.

Um einen künstlerischen Ansatz zu verfolgen, hat Kandić einen ungewöhnlichen Weg gewählt und verwendet für seine Malerei Kaffeepulver. Das bringt interessante Fragen auf, zum Beispiel über das Bild selbst und wie der Künstler sich daran erinnert. Es zeigt, dass Kunst viele verschiedene Dimensionen haben kann.

Die Reihe Zeitungslektüre setzt sich mit dem „Bild aus der Zeitung“ auseinander. Durch den Einsatz unterschiedlicher Bildherstellungsverfahren führt der Künstler zu unerwarteten Bild-Dekonstruktionen, die oft bis zur Grenze der Unkenntlichkeit der ursprünglichen Bildvorlage und darüber hinausführen. So entsteht ein völlig neues Bild, in dem Kandić einen geistigen Raum für den Betrachter schafft.

Zusätzlich gibt es als Rahmenprogramm Performances verschiedener KünstlerInnen:

Samstag, den 16. Dezember, 17 Uhr, Camillo Guthmann

Samstag, den 6. Januar, 17 Uhr, Eleonora Arnold

Samstag, den 13. Januar, 17 Uhr, Julian Mattlinger

Sonntag, den 21. Januar, 17 Uhr, Anna Veronika Hargitai

Bitte beachten Sie: Vom 18. Dezember 2023 bis einschließlich 3. Januar 2024 bleibt das Künstlerhaus geschlossen.

Die Ausstellung ist ab dem 4. Januar 2024 wieder geöffnet.




Scherbergartenidylle – 4. Philharmonisches Konzert

Moritz Schreber (1808-1861) hat nicht nur seltsames orthopädisches Gerät erfunden, er war auch ein Vertreter der „schwarzen Pädagogik“. Bekannt ist er als der Namensgeber der heutigen Schrebergärten, die in Großstädten das Stadtbild prägen. Natürlich auch im Ruhrgebiet. Das 4. Philharmonische Konzert unter der Leitung von GMD Gabriel Feltz am 05. und 06. Dezember 2023 widmete sich diesem Thema.



Gute Wölfe kommen in Schrebergärten noch relativ selten vor, aber „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew ist immer ein Genuss, vor allem, wenn Bruno Knust die Geschichte vorliest und sprachlich damit in Dortmund ansiedelt.

„Peter und der Wolf“ ist ein musikalisches Märchen für Kinder, das der russische Komponist Sergei Prokofjew im Jahr 1936 geschrieben hat. Das Werk kombiniert Orchester- und Erzählerstimmen. Jedes Tier und auch Peter selbst werden durch spezifische Instrumente im Orchester repräsentiert. Die Ente wird beispielsweise durch die Oboe dargestellt, die Katze durch die Klarinette, der Vogel durch die Flöte und Peter durch die Streicher. Der Wolf wird durch drei Hörner dargestellt.

Es war ein vergnüglicher Auftakt für das Konzert, ein Klassiker, den man immer wieder gerne hören kann.

Nach der Pause konnten die Dortmunder Philharmoniker so richtig ihr Können zeigen. Auf dem Programm stand die komplette Ballettmusik zu „Daphnis und Chloé“ von Maurice Ravel. Das Ballett erzählt die Geschichte von Daphnis und Chloé, zwei jungen Hirten, die sich ineinander verlieben. Die Musik zu „Daphnis et Chloé“ ist besonders bekannt für ihre raffinierte Orchestration und die Verwendung eines Chores. Der Chor beim Philharmonischen Konzert bestand aus dem CHORWERK RUHR, Kammerchor der TU Dortmund und Mitglieder des Opernchors des Theaters Dortmund.

Beeindruckend ist vor allem der dritte Teil, der „Danse générale“. Der dritte Teil beginnt mit einem lebhaften und animierten Abschnitt, der die lebendige Handlung des Balletts darstellt. Die Musik durchläuft verschiedene Stimmungen und Themen, die den Fortgang der Geschichte begleiten. Der Chor verleiht dem Stück zusätzlich eine majestätische Dimension.