Besondere Einblicke in die Arbeitsweise des JugendTanzTheaters

Schon seit 2008 arbeitet das JugendTanzTheater am Ballett Dortmund unter der Leitung von Justo Moret mit tanzbegeisterten jungen Menschen (ab 16 Jahren) und fördert sie. Die Gruppe ist divers mit Menschen verschiedenen Alters und Herkünften zusammengesetzt.

Nicht nur die Begeisterung für die „Weltsprache“ Tanz übt einen Reiz aus, sondern auch die Möglichkeit, in einem partizipatorischen Projekt gemeinsam etwas von Anfang zu erarbeiten. Da ist kein Choreograf, der von oben herab alleine alles vorbestimmt. Alle sind am Entwicklungsprozess beteiligt. Das ist eine große Verantwortung, macht den Beteiligten aber auch viel Spaß.

Beispielbild: Ballett ist eine tänzerische Erzählung einer Geschichte. (Foto: © romanen / pixelio)
Beispielbild: Ballett ist eine tänzerische Erzählung einer Geschichte. (Foto: © romanen / pixelio)

In einer Werkschau gaben am 21.06.2022 im Dortmunder Opernhaus eine Gruppe von zehn junge Frauen unter dem Titel „Wir stellen uns vor“ nicht nur Einblicke in den Prozess der Vorarbeit (zum Beispiel Aufwärmen), sondern ließen das Publikum an den sich schrittweise steigernden Anforderungen und Lernprozessen teilhaben.

Koordination von Armen und Beinen, Drehungen, stabiles Gleichgewicht und Präzision sind dabei wichtige Elemente. Die Auswahl der passenden Musik ist natürlich für die Wirkung ebenfalls sehr bedeutsam. Am Ende entsteht eine Art tänzerische Erzählung einer Geschichte ohne Worte. Als Inspiration für die Tanztheaterprojekte dienen etwa Bilder, Skulpturen oder Erzählungen. Gegen Ende wurden von den Tänzerinnen drei Kostproben geboten. Das Publikum konnte sich von einer professionellen Leistung der Beteiligten überzeugen.

Durch das Programm führten mit Humor und Begeisterung die Projektleitung Justo Moret und Svenja Riechmann sowie die Inspizientin Jelena-Ana Stupar Moody.

Zwischendurch wurden drei Trailer von früheren Projekten (2016: Faust, 2018: Being Titania, 2019: Trust) auf der Leinwand gezeigt.

Interessante Info nebenbei: Der Dortmunder Ballettdirektor Xin Peng Wang hatte sich nach Aufführung seines Handlungsballetts „Faust“ gefragt, wie die jungen Tänzer*innen den Stoff (mit der gleichen Musik) interpretieren würden. Das taten diese dann auf ihre ganz eigene Art.

Übrigens: Es war nur ein Teil des JugendTanzTheaters (größere Gruppe) auf der Bühne zu sehen und erleben. Manche sind erst kurz dabei, manche schon ein paar Jahre.

Junge tanzfreudige Männer sind ebenfalls willkommen, wenn auch noch in der Minderheit.

Niemand, der Spaß am Tanzen hat und sich ausprobieren möchte, sollte sich durch das Können der anderen in der Gruppe abschrecken lassen. Es gilt Teamwork.

Neue sind immer herzlich Willkommen!




Galerie im Depot als Ort für eine spartenübergreifende Installation

In Anlehnung an das Gedicht „Auf einen Garten“ des arabischen Lyrikers Achmed Ben Mohammed Mokri haben die vier Künstler*innen Bärbel Thier-Jaspert, Michael Jaspert, Marc Bühren und Bettina Köppeler mit dem Wunsch nach einem künstlerischen Austausch ein besonders Projekt entwickelt.

Das Ergebnis kann von Besucherinnen und Besuchern vom 24.06.2022 bis zum 17.07.2022 in der Galerie im Depot in Dortmund mit allen Sinnen erkundet werden.

Wandeln auf grünen Rasen in der Galerie im Depot: (v.l.n.r.) Michael Jaspert, Bärbel Thier-Jaspert, Marc Bühren und Bettina Köppeler)
Wandeln auf grünen Rasen in der Galerie im Depot: (v.l.n.r.) Michael Jaspert, Bärbel Thier-Jaspert, Marc Bühren und Bettina Köppeler)

Die Künstler*innen haben ihre ganz persönlichen Zugänge zu den Versen in jeweils unterschiedlichen Arbeits- und Ausdrucksformen umgesetzt. Die fünf Strophen erzählen von der grünen Architektur, von Menschen, die sich dort begegnen, sowie der Vielfalt, die man im Garten (noch) vorfinden kann.

Der Galerieraum wurde ausgehend von der ersten Zeile des Gedichts „Mit einem Mantel dichten Grünes/ bist du o Garten, ganz bedeckt“ mit einer Roll-Rasenfläche ausgelegt, den man auch barfuß betreten kann. Der Geruch von Erde und eingespielte Naturgeräusche schaffen eine ganz besondere Atmosphäre der Ruhe und Inspiration. Auf dem authentischen grünen Rasen entspinnt sich im gemeinsamen Zusammenspiel von Kunst und Natur eine ganz besondere Melange aus Bildern, Zeichnungen, Versen, Fotografien, dreidimensionalen Objekten und Audiofragmenten.

Das Ganze fügt sich zu einem imaginären Garten als Erlebnis, Erfahrungsort und Ort der Ruhe, Erholung und Inspiration. Es ist eine Ausstellung im Spannungsfeld von Zivilisation und bedrohter Natur.

Die bunten Makrofotografien gefährdeter Insekten stellt Michael Jaspert die Fotografie eines Plastikbechers im Garten gegenüber. Bärbel Thier-Jaspert zeigt auf der einen Seite Schwarz-weiß Fotografien von Insekten, denen sie filigrane Zeichnungen (Fotos) nach dem Vorbild alter Meister gegenüber stellt.

Bettina Köppeler hat in einem großflächigen Ölgemälde in eine schön Pastellfarben erscheinende Naturlandschaft kleine Zeichen der Zivilisation (etwa Blumentopf) gesetzt. Der Mensch ist nicht mehr vorzufinden.

In seinen dystopischen Arbeiten befasst sich auch Marc Bühren mit einer Welt, in der Menschen nicht mehr existieren. Der durch seine Werke mit manuellem und digitalen 3D-Druck und Temperamalerei bekannte Künstler stößt Fragen nach unseren Umgang mit Ressourcen an.

Das Ausstellungsprojekt wird vom Dortmunder Kulturbüro gefördert.

Am Sonntag, den 26.06.2022 wird von 14:00 bis 18:00 Uhr vor Ort ein Künstlergespräch mit den vier Künstler*innen mit mit Besucherinnen und -besuchern angeboten.

Es gibt noch einige interessante Veranstaltungsangebote während der Ausstellungsdauer statt.

Informationen erhalten Sie unter www.depotdortmund.de

Öffnungszeiten: Do: 16:00 – 20.00 Uhr So: 14:00 – 18.00 Uhr Eintritt ist frei