Opern-und Operettengala mit Emotionen und Schwung

Im Rahmen des Klangvokal Musikfestival Dortmund fand am 28.Mai 2022 im hiesigen Konzerthaus die große Opern-und Operettengala statt. Für die Freunde dieser beiden Genres konnten mit der österreichischen Sopranistin Daniela Fally (1980 in Niederösterreich geboren) und dem Tenor Daniel Behle (1974 in Hamburg geboren) zwei starke Stimmen für diesen Abend gewonnen werden. Begleitet wurde die Gala musikalisch durch das renommierte WDR Funkhausorchester unter der schwungvollen Leitung von dem 1949 in Ungarn geborenen Dirigenten Stefan Soltész. Das Orchester konnte das Publikum gleich zu Anfang mit der Ouvertüre zu “Il barbiere di Siviglia” von Gioachino Rossini auf einen stimmungsvollen Abend einstimmen.

Daniela Fally und Daniel Behle verzauberten das Publikum mit Opern- und Operettenmelodien. (Foto: (c) Bülent Kirschbaum)
Daniela Fally und Daniel Behle verzauberten das Publikum mit Opern- und Operettenmelodien. (Foto: (c) Bülent Kirschbaum)

Mit der Arie “Una voce poco fa” aus dieser Oper hatte Daniela Fally ihren ersten Auftritt. Es schien, als würde sie gerade die anspruchsvollen Koloraturen besonders auskosten. Der erste Opern-Teil des Abends bot eine schöne Auswahl von bekannten Arien oder Duetten von Gioachino Rossini, Gaetano Donizetti, Giacomo Puccini, Georges Bizet oder Jules Massenet. Auch der Tenor Daniel Behle konnte nicht nur mit seiner Stimme punkten, sondern legte wie seine Kollegin viel Emotionen und Inbrunst in Stimme und Körpersprache. Ob als Solisten oder gut aufeinander eingestimmt im Duett, waren beide mit viel Hingabe für die Situation der Personen in der jeweiligen Oper. Liebes-Leid und Lust oder Schmerz versuchten sie dem Zuhörer*innen musikalisch nahe zu bringen. Die Sopranistin wechselte zu jeder Arie passend das Kleid.

Der zweite Teil nach der Pause war der Operette gewidmet. Etwas frivol zeigte sich nach der Ouvertüre vom Zigeunerbaron (Johann Strauss) Daniela Fally bei ihrer Arie “Spiel ich die Unschuld vom Lande” aus der Fledermaus. Es folgte ein temperamentvolles Duett aus Gräfin Mariza “Komm mit nach Varasdin” (Emmerich Kálmán). Gefühlvoll wurde es bei  “Dein ist mein ganzes Herz” aus dem “Land des Lächelns” (Franz Lehár).

Das Publikum bekam die Gelegenheit, die Ouvertüre zu der im letzten Jahr entstanden Operette “Hopfen und Malz” zu hören.

Eiin englischsprachige Musical-Song (Glitter and be gay) von Leonard Bernstein, gefühlvoll präsentiert von Daniela Fally, beendete den Abend. Ohne schwungvolle Zugaben ging es natürlich nicht nach Hause.

Creatures – und andere komische Vögel

Die Theatergruppe artscenico hat ja schon immer besondere Orte für ihre Theaterperformances gewählt. Sei es Parks, besondere Gebäude oder Friedhöfe. Den Dortmunder Hauptfriedhof haben sie vor einiger Zeit bereits bespielt, jetzt ist die ehrwürdige Trauerhalle des über 100 Jahre alten Bestattungsortes dran.Ars tremonia war bei der Premiere am 28.05.2022 dabei.

Die große Trauerhalle ist schon ein Raum, der ehrfurchtgebietend wirkt und Stille gebietet. Matthias Hecht als eine Art Pastor lässt eine Computerstimme Definitionen zu “Stille” herunterrasseln. Die Stille wird durch das Auftauchen der ersten “Kreatur” zwar nicht gebrochen, denn die Tanzdarbietung auf der Empore lenkt alle Blicke auf sich. Erst später gesellen sich die anderen Kreaturen dazu. Deren Kommunikation beginnt mit Atmen und steigert sich dann zu Vogelgeräuschen. Sind die “Creatures” vielleicht (komische) Vögel, die sich in die Trauerhalle verirrt haben. Sind sie freundlich oder sind sie feindlich gesinnt?

Die Creatures gemeinsam bei einer ihren musikalischen Darbietungen. (Foto: (c) Guntram Walter)
Die Creatures gemeinsam bei einer ihren musikalischen Darbietungen. (Foto: (c) Guntram Walter)

Auf jeden Fall haben sie Instrumente und Lieder mit dabei. Bass, Trompeter, Akkordeon und Gesang machen das Stück zu einem Live-Konzert. Elisabeth Pleß sing eine sehr langsam gezogene Version von Radioheads “Creep”, Es gab einen weiteren Song von Radiohead, eine Version von “Fly Robin Fly” (Silver Convention) und zum Abschluss “Dark Side of the Moon”, aber nicht von Pink Floyd, möglicherweise von Dune.

Dieser Fokus auf den musikalischen Aspekt war sehr gelungen, hat mir gut gefallen. Ebenso die modernen Tanzeinlagen. 

Gruselig war es trotz den etwas düsteren Kostümen (Kostüme von Dena Heydari) nicht, eher wirkten die Kreaturen mystisch und geheimnisvoll. Auch nicht als die Akteure die Vorrichtung bedienten, mit der der Sarg hoch- und runter gefahren wird. Die eigene Vergänglichkeit wird jedem sofort bewusst, der die Trauerhalle besucht.

Nach ungefähr 70 Minuten ging ein gelungener Theaterabend zu ende, der durchaus experimentelle Züge trug, aber auch sehr musikalisch war. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Spieltermine gefunden werden. Im Herbst und Winter vielleicht. Denn dann ist die Zeit, in der Angst und Bedrohung stärker zum Tragen kommen.

Mit dabei waren Jochen Brüse, Matthias Hecht, Elise Marschall, Roman D. Metzner, Chino Monagas, Elisabeth Pleß, Lars Wege und Sascha von Zambelly. Die Idee und Kreation stammt von Rolf Dennemann.

Musikalische Lebens-und Spielfreude bei „Jugend musiziert Zukunft“

Beim 8. Foyer-Konzert der Reihe im Konzerthaus Dortmund, gemeinsam organisiert von Maiwald (Klavier & Flügel) und in Kooperation mit der hiesigen Musikschule standen mit „Jugend musiziert Zukunft“ die jungen Nachwuchs-Musiker*innen (zwischen 12 und 19 Jahren) im Mittelpunkt. Alle Beteiligten haben sich für den „Bundeswettbewerb Jugend musiziert“ qualifiziert.

Moderator Gerhard Stranz leitete den musikalisch vielseitigen Nachmittag mit einer warmen Begrüßungsrede ein. Schon zu Beginn begeisterte der junge Piet Bracklow das Publikum mit seiner konzentrierten Leistung am Marimbaphon und Vibraphon. Starke Koordination mit vier Holzschlag-Stäben. Dabei meisterte er moderne Stücke (wie etwa von Ney Rauro) oder das Bach Präludium  BWV 999 gleichermaßen.

Das 10-köpfige Barockensemble zeigte die Schönheiten der Alten Musik. (Foto: (c) Oliver Schapers)
Das 10-köpfige Barockensemble zeigte die Schönheiten der Alten Musik. (Foto: (c) Oliver Schapers)

Fabian Tavernise (Klavier) und Simon Rühlmann (Klarinette) zeigten ihre musikalische Bandbreite bei einer Brahms-Sonate und dem modernen, eher dissonanten vier Stücken von Alban Berg (1833 – 1897).

Alexandra Althoff (19 Jahre) am Violoncello – begleitet von ihrer Mutter Sigrid Althoff am Klavier – brachte all ihre Erfahrung mit in ihren Auftritt.

Das Repertoire reichte von Johann Sebastian Bach, zeitgenössisch moderne Musik über Rodion Schtschedrin (1932) bis zu Peter Tschaikowskys bewegenden Variationen über ein Rokoko-Thema op. 33. 

Dann hatten zehn junge Musiker*innen ihren Auftritt, die sich gemeinsam der „Alten Musik“ (Barock) verschrieben haben. Darunter auch wieder Fabian Tavernise (Cembalo, Violoncello) .  Man merkte den zehn jungen Menschen (12 – 18 Jahre) wie auch den anderen Musizierenden den Spaß am Zusammenspielen an. Wer sagt, dass junge Leute sich nicht für Barock interessieren?

Mal martialisch kämpferisch und temperamentvoll, mal friedvoll:

Den gelungenen Abschluss bildete das Trio „Letz fetz“. Luise Matz (vertreten durch ihre Lehrerin Bettina Geiger) an der Querflöte, Maria Bovensmann (Violoncello) und Joseph Chang (Klavier) überzeugten durch kongeniales Zusammenspiel. Bei so unterschiedlichen Stücken wie Short stories von Adam Vilagi (1977), Carl Maria von Weber (1786-1826) – Trio g-Moll op. 63 und Nikolai Kapustin (1917-2020) – Trio op. 86.

Der hoffnungsvolle jugendliche Dortmunder Musik-Nachwuchs wurden für die beeindruckenden Leistungen mit viel Beifall belohnt.

Klangvokal 22 – Barocke Kirchenmusik im Orchesterzentrum

Am 27. Mai 2022 präsentierte das Festival Klangvokal Kirchenmusik aus der Barockzeit. Das Ensemble L’arte del mondo spielte Musik von Evartisto Felice Dall’Abaco (1675-1742), Johann Adolf Hasse (1699-1783) und Jan Dismas Zelenka (1679-1745). Besonders Zelenkas Messe “Missa omnium Sanctorum” stand im Mittelpunkt. Unterstützt wurden die Musiker unter der Leitung von Ulrich Arns vom Kammerchor der TU Dortmund und den vier Sängerinnen und Sängern Wendy Krikken (Sopran), Nicolas Tamagna (Altus), Hugo Hymas (Tenor) und Tomáš Kral (Bass).

Barocke Kirchenmusik auf hohem Niveau im Orchesterzentrum. (Foto: (c) Bülent Kirschbaum)
Barocke Kirchenmusik auf hohem Niveau im Orchesterzentrum. (Foto: (c) Bülent Kirschbaum)

Den Beginn des Konzertes machte aber ein Instrumentalstück eines Komponisten, der keine Verbindung zu Dresden hatte: Evartisto Dall’Abaco. Sein “Concerto A quattro” in D-Dur verbindet kontrapunktische Klarheit mit dem galanten französischen Stil. Barockmusik pur. 

Johann Hasses “Misere” in c-moll ist ein spannendes Musikstück, bei dem sich Arien und Choreinsätzen abwechseln.  Dass Hasse als spätbarocker Opernkomonist aktiv war, spürt man in jeder Note. Die einzelnen Teile könnten auch aus einer seiner unzähligen Opern stammen (werden sie vermutlich auch). Aber gerade das macht die Musik so interessant und abwechslungsreich, bei dem sich der Kannerchor und die vier Solisten auszeichnen konnten.

Temprament, außergewöhnliche Harmonik und reiche Melodien. Dennoch hatte es Jan Zelenka nicht leicht, sei es zu Lebzeiten, als er seinem Traumjob vergeblich hinterlief. Sei es nach seinem Tod, als der Barockmusiker in Vergessenheit geriet. Doch in den vergangenen Jahren wird Zelenka wieder öfter aufgeführt. Mit Recht. Seine “Missa omnium sanctorum” (ZWV 21) ist ein Meisterwerk. In seinen letzten Jahren versucht der Komponist alte Techniken mit neuen Elementen zu verknüpfen. Das ist in der Musik spürbar. Durchaus eine Herausforderung für alle Beteiligten, die sie aber meisterten. 

Ein gelungener Abend, der verdientermaßen Standing Ovations erhielt. 

Die Walküre – Vater-Tochter-Drama

Was war das für ein Operntag mit Richard Wagners „Walküre“ am 21. Mai 2022. Worauf sollte ich den Fokus lenken? Auf die überzeugende Stéphanie Müther als Brünnhilde? Auf Astrid Kessler und Daniel Frank als Liebes- und Geschwisterpaar Sieglinde und Siegmund? Auf die frische Bearbeitung von Regisseur Peter Konwitschny und Frank Philipp Schlößmann (Bühne und Kostüme)? Oder auf die Musik mit den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz? Zusammenfassend kann ich sagen, dass alle Komponenten dazu beigetragen haben, dass der Abend ein sehr gelungener Abend wurde.

Doch eine kleiner Wermutstropfen bleibt. Warum wurde der Dortmunder „Ring“ mit dem zweiten Teil eröffnet? Was ist mit dem „Rheingold“? Ich lese ja auch nicht den zweiten Teil von „Herr der Ringe“ vor dem ersten Teil. Dadurch fehlt mir persönlich der logische Faden. Warum handelt Wotan (Noel Bouley) so „merkwürdig“? Vereinfacht gesagt: Wotan hat beschlossen, dass die Welt nach Gesetzen handelt, an die sich alle halten müssen. Dummerweise auch er. Das hat für das Liebespaar Sieglinde und Siegmund (beide Wotans Kinder) schlimme Folgen. Denn statt der „freien Liebe“, muss Wotan auf die Moralgöttin Fricka (Kai Rüütel) hören, die ausgerechnet auch seine Frau ist. Zumal Sieglinde ihren Ehemann Hunding (Denis Velev) verlassen hat. So muss er der Walküre Brünnhilde, seiner Tochter, widerwillig den Befehl geben, Hunding siegen zu lassen und Siegmund nach Walhalla zu bringen. Doch Brünnhilde lässt sich von Siegmund erbarmen und wird im dritten Akt für ihren Frevel gegenüber Wotan bestraft.

 Stéphanie Müther (Brünnhilde), Noel Bouley (Wotan) (c) Thomas Jauk, Stage Picture
Stéphanie Müther (Brünnhilde), Noel Bouley (Wotan) (c) Thomas Jauk, Stage Picture

Die Geschichte, dass sich Götter oder ähnlich hohe Tiere an ihren eigenen Gesetzen verstricken und böse auf die Nase fallen, ist nicht neu, aber die Wucht und Dramatik, die Richard Wagner in über drei Stunden auf die Bühne bringt, ist bemerkenswert. Vor allem der erste Akt mit Siegmund und Sieglinde ist atemberaubend, als beide erkennen, dass sie Geschwister sind, aber nichts gegen ihre Gefühle tun können und sich ihre gegenseitige Liebe gestehen. Die Dortmunder Philharmoniker und Gabriel Feltz scheinen die „Walküre“ auch zu genießen und kosten jeden Moment musikalisch aus.

Kommen wir zur Inszenierung. Konwitschny und Schlößmann haben ein kleines Faible für Küchen, denn in allen drei Akten steht die Küche im Mittelpunkt. Ist sie im Haus von Hunding noch ziemlich ärmlich, wird sie im Haus von Wotan etwas moderner, bis im dritten Akt eine schöne moderne Küche im Zentrum der Auseinandersetzung zwischen Tochter Brünnhilde und Vater Wotan wird.

Verständlich, denn Wagners „Ring“ ist immer noch eine hochaktuelle Erzählung von der Gier nach Macht und Reichtum bis zum Untergang. Da haben (fake) Wikingerhelme und ähnliches nichts verloren.

Ein großes Lob haben auch die Sängerinnen und Sänger verdient. Vor allem Stéphanie Müther als Brünnhilde. Zunächst fröhlich herumtollend mit ihrem Vater, gegen Ende voller Verzweiflung und Entsetzen nach seinem Urteilsspruch. Jeder im Publikum konnte mit ihr mitfiebern. Großartige Leistung. Nicht zu vergessen Astrid Kessler und Daniel Frank als Sieglinde und Siegmund, die den ersten Akt glänzend gestalteten. Auch Noel Vouley war als Wotan beeindruckend.

Jede Sekunde war ein Erlebnis. Ein Muss, nicht nur für Wagner-Fans.

Parkstreifzüge und Gedankengänge als Collage

Die Städtische Galerie Torhaus Rombergpark in Dortmund lädt Besucherinnen und Besucher vom 29.05.2022 bis 19.06.2022 zu der sehr persönlichen Ausstellung „Me And My Park“ der hiesigen Künstlerin Silvia Liebig (Jahrgang 1966) ein. Der schöne naturbelassene Rombergpark hat ja schon vielen Generationen zum Flanieren sowie dem Bewundern und Beobachten der Pflanzen- und Tierwelt inspiriert.

"Selphywand" von Silvia Liebig. Zu sehen in der Galerie Torhaus Rombergpark.
„Selphywand“ von Silvia Liebig. Zu sehen in der Galerie Torhaus Rombergpark.

Mit ihren Foto- und Bildcollagen, Tiermasken, Skizzen auf Papier (Liebespaare und mehr) stellt die Künstlerin den persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen der Betrachtenden ihr Narrativ zur Seite.

Neben all den schönen Erlebnissen in „ihrem Park“ (etwa mit dem Vater) stellt sie musterhafte Strukturen infrage und es kommt auch Bedrohliches (zum Beispiel für Frauen) vor oder es befindet sich eine Menschengruppe von Strafgefangenen im Zweiten Weltkrieg im Hintergrund. Es geht auch um die Beziehung von Mensch und Natur. Warum füttern zum Beispiel Menschen so gerne Tiere im Park? Was ist wichtig in unserem Leben? Der Rombergpark steht dabei stellvertretend für Parks dieser Art.

Die Besucher*innen der Ausstellung haben Gelegenheit, ein Selfie vor einer Leinwand mit den meisten Sehenswürdigkeiten des Parks zu machen. Das kann mit vielen Menschen im Netz geteilt werden.

Obwohl es keine offizielle Eröffnung der Ausstellung gibt, lädt eine Aktion am Sonntag, dem 29.05.2022 zwischen 11 und 16 Uhr ein, gemeinsam mit anderen Zufallsgästen zu essen und plauschen.

Auf der linken Seite des Raums im Torhaus ist ein langer Tisch mit Stühlen für bis zu zwölf Personen gedeckt, die dort zeitgleich Platz finden können. Das Porzellan-Geschirr stammt aus verschiedenen Haushalten. Jedes einzelne Teil hat seine ganz eigene Geschichte. Essen und Trinken bringt jede und jeder dazu selbst mit.

Genug Gesprächsstoff und zu entdecken gibt es auf alle Fälle.

The Tenebrae Consort – Gregorianischer Choral und Musik aus der Tudorzeit

Schon 2017 war das „Tenebrae Consort“ zu Gast beim Klangvokal-Festival und eigentlich waren sie auch gebucht, um am 20. Mai 2020 in der Marienkirche zu singen. Doch Corona machte wie so oft einen dicken Strich durch die Rechnung und so mussten die Liebhaber englischer Chormusik zwei Jahre warten, um das Konzert zu erleben. Am 17. Mai 2022 war es am geplanten Ort – der Marienkirche – soweit.

The Tenebrae Consort gelang ein beeindruckendes Konzert in der Marienkirche. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
The Tenebrae Consort gelang ein beeindruckendes Konzert in der Marienkirche. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Zu hören gab es neben alten gregorianischen Gesängen, Musik der englischen Komponisten John Sheppard, William Byrd, John Blitheman und Thomas Tallis. Alle Vier komponierten in der Zeit, in der England zwischen dem katholischen Glauben und der Reformation stand, so komponierte Tallis beispielsweise zu Beginn noch für die katholische Messe, danach für die protestanische. Darüber hinaus gab es in der Regierungszeit von Maria (1553-1558) eine kurze katholische Restaurationszeit.

Laut Programmheft sollte das Konzert den Tagesablauf eines Mönches in einer mittelalterlichen englischen Kathedrale darstellen. Das Konzert selbst faszinierte mehr durch die Gegensätze zwischen den schlichten, aber kraftvollen gregorianischen Chorälen und dem polyphonen Gesang des 16. Jahrhunderts. Hier zeigte vor allem Tallis seine Meisterhaft, die vom Chor exzellent rezipiert wurde. Die fünf Sänger und die Sängerin nutzen den Klangraum, den die Marienkirche bot gut aus und zeigten, dass diese Art von Gesang auch den richtigen Ort braucht, um zu klingen.

Persönlich fand ich den gregorianischen Gesang „Komplet in der Fastenzeit“ zu Beginn ein wenig zu lang, hingegen waren beide „Lamentations of Jeremiah“ von Tallis eines der Höhepunkte des Konzertes.

Ein gelungener Ausflug in die Spätrenaissance an einem geeigneten Ort. Gesungen haben Martha McLorinan (Mezzosopran), Jeremy Budd (Tenor), Nicolas Madden (Tenor), Joseph Edwards (Bariton), Nigel Short (Bariton & Leitung) und Tom Herring (Bass).

Mädchen wie die – Rollenklischees und gefährliche Gruppendynamik

In dem neuen Jugendclubprojekt „Mädchen wie die“ nach einem Text von Evan Placey geht es um gesellschaftliche Rollenklischees, gefährliche Gruppendynamiken, Sexismus und der Angst vor Ausgrenzung. Insbesondere geht es aber um notwendige Solidarität unter Mädchen und Frauen. Dabei ist es wichtig, sich die eigenen sowie männlichen Vorurteilen und gängigen Rollenklischees bewusst zu machen, um sie zu überwinden. Am 20.05.2022 war Premiere im Dortmunder Kinder und Jugendtheater.

Jugendclubproduktion "Mädchen wie die" (v.l.n.r.) Charly Lutomski, Lea-Marie Hofmann, Alina Nikolova, Merit Briese, Julie Meyer, Beatrice Neumann, Camil Leon Demirović (c) Birgit Hupfeld
Jugendclubproduktion „Mädchen wie die“ (v.l.n.r.) Charly Lutomski, Lea-Marie Hofmann, Alina Nikolova, Merit Briese, Julie Meyer, Beatrice Neumann, Camil Leon Demirović (c) Birgit Hupfeld

Die sieben jungen Nachwuchsschauspieler*innen (darunter ein junger Mann) begaben sich unter der Leitung von Alina Baranowski und Jacqueline Rausch in einer Art Suchbewegung zwischen verschiedenen Zeiten, Orten und Situationen.

Dabei benutzten sie wenige Requisiten und drei verschiebbare multifunktionale beleuchtbare Bankkonstruktionen. Zudem werden daneben Videos (etwa aus dem Jahr 1945) auf einer kleinen Leinwand gezeigt.

Alle waren gleich gekleidet (hellgrau), geschminkt (grüner Lidschatten) und nach hinten gekämmten Haare.

Sie kennen sich seit der Kindergartenzeit und besuchten dann die St. Helens Schule.

Diese ist ein besonderer Ort für Mädchen, die wegen ihres kreativen Potenzials oder unkonventionellem Denkens auserwählt wurden.

Zusammen aufgewachsen, verbinden sie viele gemeinsame Erfahrungen und sie befinden sich in einer klaren hierarchische Ordnung. Man kennt all die kleinen Missgeschicke oder Erfolge jeder einzelnen.

Die Solidarität unter den Mädchen hat seine Grenzen erreicht, als ein Nacktfoto (schnell verbreitet im Netz) der einen (Scarlett), den Ruf aller anderen gefährdet. Darf sich ein Mädchen so benehmen?

Wie sich verhalten? Distanzieren und sich lustig machen, damit man selber nicht „in die Schusslinie“ gerät? Oder sich männlichem „Macho-Gehabe“ und Vorurteilen solidarisch entgegenstellen und sich verantwortungsvoll Position zu beziehen?…

Eine kurzweilige Aufführung zu einem wichtigen Thema, bei dem sich alle Beteiligten auf der Bühne mit viel Engagement einbringen konnten.

DEPECHE MODE – oder Überleben in der Zwischenzeit

Autor Serhiy Zhadan
Übersetzt von Juri Durkot und Sabine Stöhr

Im freien Fall auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, ein schräges, postsozialistisches Roadmovie

Charkiw 1993. Sowjetische Kriegsveteranen und neureiche biznesmeny, ein amerikanischer Erweckungsprediger. In ehemaligen Komsomolbüros der ostukrainischen Metropole residieren Werbeleute. Das Jugendradio bringt in Kooperation mit London ein Feature über die irische Musikgruppe DEPECHE MODE und die Rolle der Mundharmonika beim Kampf gegen kapitalistische Unterdrückung. Durch diese aberwitzige Szenerie irren drei Freunde, Teenager, Dog Pawlow, Wasja Kommunist und der Ich-Erzähler Zhadan, neunzehn Jahre alt und arbeitslos, um ihren Kumpel Sascha Zündkerze zu finden. Sie müssen ihm mitteilen, dass sich sein Stiefvater erschossen hat. Ihre Suche führt sie auf ein verfallendes Fabrikgelände, wo sie eine Molotow-Büste klauen, ins Roma-Viertel zu einem befreundeten Dealer und schließlich per Nahverkehrszug ins Pionierlager »Chemiker«, wo Zündkerze als Betreuer arbeitet. DEPECHE MODE, Zhadans erster Roman, adaptiert zu diesem Bühnenstück im Schauspiel Dortmund, führt mitten hinein in die Anarchie der postsowjetischen Umbruchzeit und entfaltet ihre enorme ästhetische, aber auch anarchische Produktivkraft.

Adi Hrustemović, Linus Ebner, Valentina Schüler und Mervan Ürkmez in "Depeche Mode" (Foto: © Birgit Hupfeld)
Adi Hrustemović, Linus Ebner, Valentina Schüler und Mervan Ürkmez in „Depeche Mode“ (Foto: © Birgit Hupfeld)

Am 24.02.2022 meldeten die Medien den Beginn des Überfallkrieges von Russland auf die Ukraine, doch der Krieg begann lange zuvor. Putin ging es um die Einflussnahme auf die Ukraine, nach der 2003 Orangenen Revolution, wieder 2014 nach dem Euro Maidan, Annexion der Krim, Separatisten im Dombass … seitdem herrscht in der Ukraine Krieg.
In seinen Romanen, Gedichten und Tagebüchern beschreibt der ukrainische Autor Serhij Zhadan wie der Krieg näher kommt, sich anschleicht, unter die Haut geht, die Menschen verändert, bis er offen ausbricht und seine ganze hässliche Gewalt mit den übelsten Fratzen zeigt, und wie dann Menschen immer noch weitermachen, weiter leben.
Zhadan lebt in Charkiw und berichtet von dort über die aktuellen Entwicklungen seit dem 24. Februar, der Zeitenwende in Europa.

Mit seinem ersten Roman DEPECHE MODE, unserem Bühnenstück, den wir in einer Fassung von Markus Bartl zeigen, erzählt er aus seiner Jugendzeit. Wir reisen zurück ins Jahr 1993 nach Charkiw, in stillgelegte Fabriken, neu eröffnete Werbeagenturen und gehen mit den drei Freunden Dog Pawlow (Valentina Schüler), Wasja Kommunist (Mervan Ürkmez) und dem Ich-Erzähler Zhadan (Adi Hrustemović), 19 Jahre alt und arbeitslos, auf einen Road-Trip durch die Anarchie der postsowjetischen Umbruchszeit. Die drei machen sich auf den Weg, um ihren Kumpel Sascha Zündkerze (Linus Ebner), zu finden. Sie müssen ihm mitteilen, dass sich sein Stiefvater erschossen hat. Ihre Suche führt sie auf ein verfallendes Fabrikgelände, wo sie eine Molotow-Büste klauen, zu einem befreundeten Dealer und schließlich per bummelnden Nahverkehrszug ins Pionierlager »Chemiker«, wo Zündkerze als Betreuer arbeitet. Der Dialog aber mit Zündkerze ist belanglos, geradezu unbedeutend. Man redet, aber aneinander vorbei. Ist sich seltsam fremd, ganz so wie das neue System, das von der Ukraine Besitz ergriffen hat und das Land und seine Menschen verändert.

Vier Freunde müsst ihr sein, dann kann euch auch in der Ost-Ukraine nichts Schlimmes geschehen. Zumal, wenn ihr so sprechende Namen tragt wie Dog Pawlow, Wasja Kommunist, Sascha Zündkerze und Zhadan. Der letzte Name ist natürlich eine Ausnahme von der Regel der comicartigen Charakterisierung, der Ich-Erzähler heißt so wie der Autor. Das Literaturwunderkind Serhij Zhadan, 1974 im ostukrainischen Starobilsk, Oblast Luhansk, geboren und Verfasser von bereits elf Büchern Lyrik und Prosa, erzählt in seinem ersten Roman DEPECHE MODE von drei Freunden, die an vier Tagen im Juni 1993 nach dem fehlenden vierten suchen. Das 2004 erschienene Debüt wirft einen Blick zurück auf eine Ukraine, in der der Sozialismus vorüber ist, der Manchesterkapitalismus sich ankündigt, die Verwirrung komplett und die Suche nach dem Freund daher durchaus symbolisch zu verstehen ist.

Das zeigt schon das ungewöhnliche Personal des Road Movies DEPECHE MODE: prügelnde Polizeibeamte, besoffene Wodka-Schmuggler, durchgeknallte Kleinkriminelle, ein amerikanischer Erweckungsprediger, ein bekiffter Roma-Dealer und eine unschuldig-promiske verstrahlte Lolita, eindringlich durch Linus Ebner personifiziert. Denn noch spielen Liebe und Sex keine große Rolle. Die Herzen der Freunde schlagen für Alkohol in jeder Form sowie Tabak und Hasch, deren Konsum nach vorheriger Beschaffung durch Schmuggel, Betrug und Einbruch die Suche nach dem Freund recht kurzweilig gestaltet.

In der Mitte des Buches hören die Suchenden im Haus eines schwulen Chefredakteurs im „Superphono“ eine Sendung über die „legendäre irische Musikgruppe DEPECHE MODE“, in der die Reste sozialistischer Ästhetik („Dave beschließt, ein eigenes musikalisches Kollektiv zu gründen“) heftig aneinandergeraten mit der souveränen Wurschtigkeit des Moderators.

Später blättert Zhadan in einem Band der „Bibliothek des fleißigen Werktätigen“, worin die „humanitär-technische Abteilung des Donezker Gebietskomitees“ der ukrainischen Kommunisten allerlei hilfreiche Hinweise zum Verständnis der „Prinzipien und Tendenzen der Entwicklung der sozialen Produktionsverhältnisse“ gibt: von „1.1. Genosse! Stell Napalm her!“ über „1.3. Genosse! Bastle dir einen Molotowcocktail!“ bis zur Gasbombe unter 1.5. Eine bitterböse Persiflierung sozialistischer Parolen und Kampfbegriffe, die sich besonders in den Köpfen der AltRight bewegten Faschisten eingefressen haben, um ihre zersetzende Demagogie herauszuspucken.

Die Parodien und Travestien von eben noch ehrenwerten sozialistischen Texten, Motiven und Erklärungsmustern entfalten auch hierzulande erheblichen subversiven Charme. Dabei belässt es Zhadan jedoch nicht. Mit Genuss persifliert er die übliche Erzählweise: DEPECHE MODE bietet vier Prologe, ebenso viele Epiloge und schreitet mithilfe präziser Stundenangaben chronologisch voran. Bleibt den Freunden, die über sozialistische, mit Unsinnigkeit und Begrifflichkeiten überfrachteten Begriffe, ironisierend den „Piep-Schnurzismus“ so eloquent zu referieren vermögen wie über die Unmöglichkeit ehrlicher Geschäfte in der Ukraine. Hier ist Zhadan, das Ensemble, am Erheiterndsten. Man kann nicht anders als Lachen, aber es schwingt etwas Düsteres mit. Das zwingende Scheitern des Kommunismus an seinen eigen Ansprüchen, den er nie auch nur im Ansatz gerecht werden konnte.

Serhij Zhadan gelingt das Kunststück, aus hochtourigem Leerlauf höheren erheiternden Blödsinn zu generieren, was das Ensemble gekonnt interpretiert und umsetzt und den Zuschauer mitreißt. Das Stück ist eine einzige Lockerungsübung. Er lässt Traditionen und Autoritäten aller Couleur ungeheuer alt aussehen.
Aber am Ende wird es dystopisch. Es kündigt sich mit dem leeren Gespräch von Zündkerze mit seinem Freund Zhadan an … Der freie Fall. Wenn am Ende Zhadan seinen Schlussmonolog hält, sitzen seine drei Freunde, inklusive dem unterwegs wegen Notdurft verloren gegangenen Wasja, der blutig geschlagenen Dog Pawlow, am Küchentisch sich laut anschweigend im Halbdunkel einer undefinierbaren Zukunft. Die sinnentleerte, keinen Halt gebende nähere Zukunft. Was wird aus der Ukraine, was aus der Gesellschaft, den Menschen … Ein Putin kann keine funktionierende Demokratie an seinen Grenzen dulden, sie könnte attraktiver als seine dystopische, vergiftende faschistische Mafia und KGB Diktatur sein.

Bis dahin hat die Ukraine und seine Menschen noch zwei demokratische Revolutionen, eine Annexion, und einen Separatisten-Bürgerkrieg Zeit, sich des revisionistischen russischen Bären zu erwehren.

Darsteller: Adi Hrustemović, Mervan Ürkmez, Linus Ebner, Valentina Schüler
Regie: Dennis Duszczak
Ausstattung: Thilo Ullrich
Sounddesign: Lutz Spira
Dramaturgie: Sabine Reich
Licht: Stefan Gimbel
Ton: Christoph Waßenberg, Gertfried Lammersdorf
Regieassistenz: Ruven Bircks
Bühnenbildassistenz: Meike Kurella
Kostümassistenz: Ksenia Sobotovych
Inspizienz: Christoph Öhl
Soufflage: Violetta Ziegler
Die im Bühnenbild verwendete Sonne wurde von Lili Anschütz entworfen.

Termine: 29.05.2022 18Uhr und 25.06.2022 19:30Uhr

Serhiy Zhadan, 1974 im Oblast Luhansk/Ostukraine geboren, seit 2014 Kriegsgebiet,studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für „Die Erfindung des Jazz“ im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«.

Wenn Morgen auch noch ein Tag ist

Am 12. Mai präsentierte Tobi Katze im Fletch Bizzel sein Programm „Morgen ist leider auch noch ein Tag“, was auch als Buch erschienen ist. Depression ist mittlerweile durchaus ein Thema, neudeutsch könnte ich sagen, dass die awareness dafür gestiegen ist. Aber trotz Menschen wie Torsten Sträter oder Kurt Krömer, die die Krankheit in den Fokus gebracht haben, hängt depressiven Menschen immer noch nach, dass Depression eigentlich keine „richtige“ Krankheit sei. Der/Die Betroffene soll einfach mal was Lustiges machen, dann ginge das schon vorbei. Jeder sei mal traurig.

Tobi Katze thematisierte seine Krankheit Depression im Fletch Bizzel auf durchaus humorvolle weise. (Foto: © Sandra Limberg)
Tobi Katze thematisierte seine Krankheit Depression im Fletch Bizzel auf durchaus humorvolle weise. (Foto: © Sandra Limberg)

Doch die gesamte Problematik sitzt tiefer. Katze fängt ganz am Anfang an, nämlich beim Hausarzt. Denn zunächst müssen die Betroffenen ja den Hausarzt überzeugen, dass ihre Symptome fachmännisch untersucht werden sollten. Das kann je nach Hausarzt durchaus mit Schwierigkeiten verbunden sein.

Auch die „guten Ratschläge“ von Freunden sind nicht sehr hilfreich, vor allem wenn sie sich in Plattitüden erschöpfen wie „Reiß dich gefälligst am Riemen“ oder „Jeder hat mal einen schlechten Tag“. Als endlich der Tag der Diagnose gekommen war, fühlte sich Katze „nicht traurig, sondern leer“. Die Gespräche mit seinem Therapeuten nehmen einen guten Teil seines Bühnenprogramms und geben einen guten Einblick in dessen Arbeitsweise, Katze mit den richtigen Fragen die richtigen Antworten selbst geben zu lassen.

Auch ein ein kleines Stück zum Thema Antidepressiva gab es von Katze. „Ohne Antidepressiva säße ich nicht hier“, ist er über die Notwendigkeit dieser Medikamente überzeugt. Danach folgte ein besonders witziges Stück, als er nämlich bei seinem Geburtstag seine Erkrankung vor seiner Familie öffentlich macht. Auch hier herrschte Ratlosigkeit, gefolgt von Plattitüden, zeigte aber auch den Zusammenhalt in einer Familie, die sicherlich wichtig ist.

Denn, so Katze gegen Ende seines literarischen Programms, man braucht Geduld und Ausdauer, um mit Depressionen umzugehen, sie zu besiegen oder auch ein Leben lang mit ihr zu existieren. Daher seine logische Konsequenz als Philosophie: „Ist eben so“.