HIP TAP PROJECT – Ein Theater in Bewegung

Es tut sich was im Fletch Bizzel! Einige Premieren konnten schon stattfinden und jetzt stand sogar ein Mini-Festival auf dem Programm.

Das Theater Fletch Bizzel, in Kooperation mit der Kulturwerkstatt Fletch Bizzel, den Kulturbrigaden und dem Kulturrucksack Dortmund hat ein ‚bewegtes‘ Wochenende erleben können. Im ausverkauften Haus klatschten, stampften, tanzten, steppten und strahlten die internationalen Künstler:innen des „HIP TAP PROJECT“ von Freitag bis Sonntag im ganzen Haus.

Daniel Luka, der vielseitiger Performer und Choreograf, der mit hochkarätigen Künstler:innen der internationalen Tanz-und Musikszene zusammenarbeitet, war mit der international renommierten Pariser Companie ‚Hip Tap Project‘ zum ersten Mal zu Gast in Dortmund.

Tap Dance auf höchsten Niveau gab es im Fletch Bizzel. (Foto: © Kulturbrigaden)
Tap Dance auf höchsten Niveau gab es im Fletch Bizzel. (Foto: © Kulturbrigaden)

Es war das Ergebnis einer Begegnung im Netz zwischen der neuen Leiterin des Hauses und dem Tänzer. Rada Radojcic suchte während des Lockdowns einen guten, online unterrichtenden Stepplehrer.

Herausgekommen ist dabei ein Live Programm für das Theater Fletch Bizzel. „BOOM TCHAK!“ heißt das Ganze und Tap Dance, Hip Hop, Body Percussion, Schlagzeug und Kontrabass verschmolzen zu einer f Performance auf der Grenze zwischen Bühnen-Show und Konzert.

Das Publikum war begeistert und sie klatschten, klopften und summten so ausgelassen mit, dass man die aktuellen Krisenmeldungen für einen kurzen Moment hinter sich lassen konnte.

Leela Petronio, Daniel Luka, Jep Meléndez, Ludovic Tronché und Bruno Rousselet boten eine wunderbar professionelle Show, die trotzdem große Publikumsnähe und eine heitere Intimität zuließ. Das Fletch Bizzel wurde zu einem kleinen, bunten und friedvollen Tanzort. Die Kurse am Sonntag wurden gut angenommen – und Beine wurden geschüttelt, Körper geklopft und konzentriert geklatscht, was das Zeug hielt.

Noch zu erwähnen ist die besondere Gelegenheit die sich für auch für Kinder und Jugendliche bot und eine große Resonanz hatte. Bei KIDZ UND TEENS konnten, Dank der Förderung des Kulturrucksacks der Stadt Dortmund, alle Kinder am Samstag an den kostenlosen Körper- & Tanz-Workshop „Booster your Body“ teilnehmen.

Text von Theodor Freima




Die fantastische Reise der Kinder des Sultans

Am 20.03.2022 war es endlich so weit. Die wegen einer Corona-Erkrankung verschobene Uraufführung von „Die Kinder des Sultans“ (Fantastische Oper in neun Szenen) von Avner Dorman (Libretto Ingeborg von Zadow) konnte in der Oper Dortmund stattfinden.

Es handelt sich um ein Auftragswerk der hiesigen Oper im Rahmen einer Kooperation der Jungen Oper Rhein-Ruhr. Die musikalische Leitung hatte Christoph JK Müller.

Die bekannten Sänger*innen der Dortmunder Oper brachten neben ihren starken Stimmen eine gehörige Portion Spielfreude mit, obwohl durch die Erkrankung von Hyona Kim (Tante, Kamel) Ruth Katharina Peeck (Junge Oper) helfend einspringen musste.

Zum Schluss gibt es ein großes Fest: (v.l.n.r.) Youngbin Park (Wasserverkäufer), Morgan Moody (Onkel), Denis Velev (Sultan), Sooyeon Lee (Fadeya), Santiago Sánchez (Taseh), Natascha Valentin (Wahrsagerin) Foto: (c) Anke Sundermeier, Stage Picture
Zum Schluss gibt es ein großes Fest: (v.l.n.r.) Youngbin Park (Wasserverkäufer), Morgan Moody (Onkel), Denis Velev (Sultan), Sooyeon Lee (Fadeya), Santiago Sánchez (Taseh), Natascha Valentin (Wahrsagerin) Foto: (c) Anke Sundermeier, Stage Picture

Die Geschichte: Die Zwillinge Fadeya (Sooyeon Lee) und Taseh (Fritz Steinbacher), bisher mit ihrer Mutter Constanze in einer modernen westlichen Welt aufgewachsen, machen sich auf eine große Reise. Sie wollen endlich ihren Vater, den Sultan von Sultanien kennenlernen und viele Fragen stellen. Auf ihren abenteuerlichen Weg müssen sie sich nicht nur fremdem Gebräuchen und Menschen stellen, sondern begegnen auch Dämonen in Form einer hungrigen Riesenschlange, einem reißenden Fluss sowie einer scheinbar unüberwindbaren Wand. Hilfe und Unterstützung bekommen sie vor allem von einem Kamel (verwandelte Tante). Während ihr neidischer und intriganter Onkel (mit viel Spaß gesungen und gespielt von Morgan Moody) verhindern will, dass sie zum Palast zu ihrem traurigen und einsamen Vater (Denis Velev) gelangen. Begleitet wird das Geschehen von einer Wahrsagerin (Natascha Valentin) und dem Wasserverkäufer (Youngbin Park).

Ein großes Kompliment an Tatjana Ivschina für die bunten und fantasievolle Kostüme sowie eindrucksvolle Bühnenbilder und Effekte. Die Musik war abwechslungsreich, rhythmisch mit orientalischen anmutenden Elementen und eindrucksvollen Klangwelten.

Hoffnungsvoll optimistisch im Fall des „Kamel-Songs“ (Wer ein Kamel als Freund hat)

Das „Lied der Eltern“ (Aus zwei Welten kommen wir) ist ein Statement für mutige Offenheit gegenüber „dem Fremden“ und Zusammenhalt.

Außerdem zeigt diese Oper (ab 8 Jahre), wie wichtig es ist, Freunde zu finden und auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben.

Der Dortmunder der Opernchor unter Leitung von Fabio Mancini spielte wieder einmal eine bedeutende Rolle als „Volkschor“ oder zur Darstellung des reißenden Flusses.

Informationen zu weiteren Aufführungsterminen erhalten Sie wie immer unter www.theaterdo.de oder 02321/50 27 222