Hoesch-Museum zeigt Geschichte von Eisen und Stahl im Siegerland

Eine beeindruckende Geschichte der Eisen- und Stahlerzeugung hat das Siegerland zu bieten. Seit über 2500 Jahren werden in diesem Raum Sachen aus Eisen und Stahl hergestellt. Die Wanderausstellung „EisenWasserLand“ im Hoesch-Museum erzählt bis zum 12. September 2021 die Entwicklung von den Kelten bis zur Gegenwart.

Erarbeitet wurde die Wanderausstellung von den ehemaligen thyssenkrupp Steel Europe-Mitarbeitern Axel Ganseuer und Karl-Heinz Schäfer. An ihrer ersten Station im Dortmund wird sie durch ausgewählte Archivalien und Exponate ergänzt.

Eisen haben bereits die Kelten verarbeitet, die um 500 v. Chr. In diese Gegend kamen. Eisenschwerter und weitere Eisenware zeugen davon. Eisen wurde kontinuierlich in den Zeiten des Mittelalters gewonnen, wobei die Kohle für die Verhüttung in die nahen Wäldern erzeugt wurde. Schon damals wurde wohl erkannt, dass ein Raubbau an der Natur nicht sinnvoll ist und hat die Haubergswirtschaft erfunden, ein Beitrag zur nachhaltigen Niederwaldbewirtschaftung. Der Niederwald wurde in Parzellen aufgeteilt und pro Jahr durfte nur eine Parzelle zur Verkohlung genutzt werden.

(v.l.n.r.) Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums), Dr. Karl Lauschke (Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums) und Dr. Jens Stücker (Direktor des MKK) zeigen 2500 Jahre Montangeschichte des Siegerlandes.
(v.l.n.r.) Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums), Dr. Karl Lauschke (Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums) und Dr. Jens Stücker (Direktor des MKK) zeigen 2500 Jahre Montangeschichte des Siegerlandes.

Das ging über Jahrhunderte so, bis es zu rasanten Entwicklung der Industrialisierung kam. Die Betriebe in Eichen und Ferndorf kamen über die Hüttenwerke Siegerland AG 1951 zur Dortmund-Hörder Hüttenunion und wurden 1969 in die Hoesch Siegerland AG umgewandelt. Somit ist der Bogen zum Hoesch-Museum geschlagen. „Es ist aber keine Werbeausstellung, sondern eine kulturhistorische“, betonte Isolde Parussel, die Leiterin des Hoesch-Museums. Denn die ganze museumspädagogische Arbeit wurde vom Hoesch-Museum geleitet.

Die Ausstellung wird nach Dortmund am Kreuztaler Standort von thyssenkrupp Steel Europe sowie im Besucherzentrum Duisburg und im dortigen Ausbildungszentrum gezeigt.

Die Öffnungszeiten des Hoesch-Museums sind

Dienstag und Mittwoch von 13 – 17 Uhr

Donnerstag von 9 – 17 Uhr

Sonntag von 10 – 17 Uhr

an Feiertagen geschlossen

Galerie im Depot lädt zur künstlerischen Gedankenreise ein

Im Rahmen der Reihe „Depot stellt vor“ zeigt die Künstlerin Bärbel Thier-Jaspert vom 15.07.2021 bis zum 25.07.2021 in der Galerie im Depot hier in Dortmund insgesamt fünfunddreißig Arbeiten auf Papier, Leinwand und dazwischen ungewöhnliche Buchobjekte. Entstanden sind die Werke vor über anderthalb Jahren, wie die Künstlerin beim Pressegespräch verriet. Thier-Jaspert ist seit 1999 Mitglied des Depot Dortmund.

Passend zur Ferienzeit lädt ihre Ausstellung „Weißt du noch?“ die Besucherinnen und Besucher ein, ihre Gedanken auf eine assoziative Reise zu schicken. Es entstehen ganz persönliche Bilder und Erinnerungen an Orte und Landschaften. Ihre groß- und kleinflächigen Arbeite auf Leinwand sind oft in himmelblauen oder verschiedenen Weiß- und Grautönen gehalten. Die Strukturen auf der Leinwand werden ab und an durch nachträgliche feine Zeichnungen zusätzlich bearbeitet.

Assoziationen und Anregungen zum Nachdenken bieten auch die an den Seiten auf „weißen Schleifen“ angebrachten Sinnsprüche oder Stichworte. Die minimalistischen Zeichnungen führen assoziativ in familiäre Lebens- und Wohnsituationen, die bei einigen sicher Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit wach rufen.

Eine Buchobjekte von Bärbel Thier-Jaspert - zu sehen in der Galerie im Depot. (Foto: © Depot Dortmund)
Eine Buchobjekte von Bärbel Thier-Jaspert – zu sehen in der Galerie im Depot. (Foto: © Depot Dortmund)

Ein besonderer Bestandteil der Ausstellung sind die ungewöhnlichen bunten, zumeist mit nur einem Schlagwort auf den bunt gestaltetem Deckblättern versehenen Buchobjekte. Eindrucksvoll ist da beispielsweise die sensible Illustration zu einem Gedicht von Heinrich Heine.

Der Eintritt ist frei und eine vorherige Anmeldung (nach momentanen Stand) nicht mehr notwendig.

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch geschlossen.

Donnerstag und Freitag von 17:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.

Samstag und Sonntag von 16:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen finden Sie auf www.depotdortmund.de

Sehnsucht nach Nähe

Das Künstlerhaus am Sunderweg zeigt noch bis zum 25. Juli die Ausstellung “All Tomorrow’s Parties”. Sechs Fotografinnen und Fotografen zeigen ihre Arbeiten, die sich um zwischenmenschliche Beziehungen drehen. Dabei geht es von Partys über Beziehungen zu Puppen bis hin zu Demonstrationen in Hongkong. In Zeiten von Corona steht natürlich die grundsätzliche Frage von Nähe zur Diskussion.

Das Nachtleben von Berlin hat es Miron Zownir angetan. Seit den 80er Jahren fotografiert er für seine Reihe “Berlin Noir” die Protagonisten des Nachtlebens mit ihren Partys und ihrem Lebensstil. Die analogen Schwarz-Weiß-Fotos entwickeln eine enorme Faszination auf den Betrachter.

Auch während der Pandemie wird gefeiert. Natürlich heimlich und unerlaubt. Dennoch schaffte es Constantin Grolig einige Raves im Ruhrgebiet zu fotografieren, ohne die Menschen bloßzustellen. In seinen Fotos wird deutlich, wie vergessene Orte zu einem Platz des gemeinsamen Tanzes werden, immer in Angst vor Entdeckung durch die Behörden.

nche Menschen suchen sehr stark die emotionale Nähe zu Puppen. Julia Steinigeweg schafft Fotos, die beim Betrachter unterschiedliche Gefühle hervorrufen. (Foto: © Julia Steinigeweg)
Manche Menschen suchen sehr stark die emotionale Nähe zu Puppen. Julia Steinigeweg schafft Fotos, die beim Betrachter unterschiedliche Gefühle hervorrufen. (Foto: © Julia Steinigeweg)

Lois Hechenblaiker hatte Glück oder Pech, je nachdem. Er war in Ischgl als die Pandemie dort ausbrach und zum Symbol für Behördenversagen wurde, da Profit über die Gesundheit der Touristen gestellt wurde. Der ausgelebte Hedonismus wird beim Fotografen zu einer Anklage gegen den Umgang des Menschen mit der Natur.

Ein außergewöhnliches Thema hat Julia Steinigeweg für ihre Serie gefunden: Das Verhältnis von Menschen zu Puppen. Steinigeweg hat hier bewusst die sexuelle Komponente außen vor gelassen, um sich auf die tief empfundene Hinwendung zu konzentrieren. Da Puppen mittlerweile sehr menschenähnlich gefertigt werden können, verströmen manche Bilder eine etwas gruselige Atmosphäre.

Sabine Springer zeigt Bilder aus einem Club, in dem Paare ihre Sexualität gemeinsam feiern können. Dabei arbeit sie dank Infrarot sehr diskret. Springer geht es um ein Bild von Sexualität und Verlagen, aber auch um Kommunikation und Verständnis.

Politisch wird es bei Thaddé Comar. Seine Arbeiten “How was your dream?” von 2019 dokumentieren die Proteste in Hongkong. Sein Thema ist die Nichtverfolgbarkeit des Individuums und das Aufgehen des Protestes in einer nicht länger individuellen Identität.

Gemeinschaftsausstellung von Künstlern aus Dortmund und Mülheim

In der BIG gallery in der Rheinischen Straße (Westentor) neben dem Dortmunder U ist vom 04. Juli bis zum 29. August 2021 die Ausstellung „Unter AnDeren – AnDer Wand“ – eine Zusammenarbeit des Westfälischen Kunstbund Dortmund (WKD) mit der Gast Künstlergruppe AnDer aus Mülheim zu sehen.

Das Wortspiel im Titel verrät, dass kein Thema vorgegeben ist, sondern als aus versicherungstechnischen Gründen nur die Wand genutzt werden darf. Jeder der acht beteiligten Künstler*innen aus jeder Gruppe soll seinen ganz persönlichen Zugriff zeigen. Es geht um Austausch Dialog und Interaktion.

(v.l.n.r.) Axel M. Mosler (WKD), Irmgard Koeniger-Rosenlecher (WKD) und Jochen Leyendecker (AnDer) präsentieren Arbeiten der Westfälischen Kunstlerbundes Dortmund und der Künstlergruppe AnDer aus Mülheim.
(v.l.n.r.) Axel M. Mosler (WKD), Irmgard Koeniger-Rosenlecher (WKD) und Jochen Leyendecker (AnDer) präsentieren Arbeiten der Westfälischen Kunstlerbundes Dortmund und der Künstlergruppe AnDer aus Mülheim.

Vielseitig sind die künstlerisch verarbeiteten (oft aktuellen) gesellschaftlichen Themen sowie auch die verwendeten Materialien und künstlerischen Ausdrucksformen. Ob Acryl, Öl auf Leinwand oder moderne Fotoarbeiten, um nur einige zu nennen.

Hier nur zwei interessante Beispiele: Brigitte Felician Siebrecht (WKD) verarbeitet in ihrer Arbeit FAKENEWS (150cm x 150 cm: Zeichnung auf Pigmentdruck auf Leinwand 2020) die gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Ein Paar in Schwarz-weiß möchte Nähe und sich küssen. Die Corona Viren sind als „Störenfriede“ dazwischen. Sie mischt analoge Zeichnung/ Malerei zusätzlich mit digitalen „Ornamenten“ (QR-Codes).

Der Betrachter braucht zum Decodieren eine App, um letztendlich zu erfahren, ob es sich um eine neue „eingebaute“ Bedeutung handelt oder nur um eine Spiegelung des schon dargestellten. Facebook & Instagram Texte werden in QR Codes verschlüsselt. Diese kann man mit dem Smartphone entschlüsseln und sie auf ihren widersprüchlichen oder verschwörungstheoretischen Inhalt testen.

Brigitte Felician Siebrecht (WKD) und ihre Arbeit "FAKENEWS".

Brigitte Felician Siebrecht (WKD) und ihre Arbeit „FAKENEWS“.

Natalija Usakova (AnDer Mülheim) aus Lettland bringt die Betrachter ihrer Arbeiten French Girl (60 cm x 50 cm, Acryl auf Leinwand 2019) oder Kiss me (70 cm x 130 cm, Acryl auf Leinwand 2019) dazu, unsere Sinneswahrnehmung zu Hinterfragen. Die „verpixelten“ Arbeiten (Schwarz-weiß) verändern sich mit dem Perspektivwechsel.

Es gibt viel zu entdecken!

Natalija Usakova (AnDer Mülheim) und ihre Werke "French Girl" und "Kiss me".


Natalija Usakova (AnDer Mülheim) und ihre Werke „French Girl“ und „Kiss me“.

Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erhältlich.

Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Sonntag: 10:00 bis 17.00 Uhr

Ausstellungsprojekte zu „Club, Kunst & Kultur“ in Dortmund

Der Hardware MedienKunstVerein (HMKV ) und die UZWEI im Dortmunder U haben unter dem Motto „Hello again, Dortmunder Clubkultur! We can‘t get you out of our heads“ ein gemeinsames Kooperationsprojekt mit lokalen Clubs, Akteur*innen sowie Medienkünstlerinnen und Künstler ins Leben gerufen. Vom Lockdown in der Pandemie-Zeit besonders hart betroffen, soll der Szene jetzt Solidarität und Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Schwerpunkt liegt dabei auf den politischen Aspekt von Clubs als Orte des Widerstands, Emanzipation, Erinnerung, Einebnung von Klassengrenzen und Diversität.

Dabei übernimmt die Ausstellung „Hello again“ auf der UZWEI die lokalen Clubs, verschieden Akteur*innen aus Dortmund aus der Gegenwart und Vergangenheit vor und bietet Einblicke in unterschiedliche Aspekte von Clubkultur. In einer einladenden Club-Atmosphäre mit Bar und gemütlichen Sitzgelegenheiten können die Besucher*innen mit geliehenen oder mitgebrachtem Kopfhörern an verschiedenen Stationen interaktiv in das Clubleben von gestern bis heute eintauchen. Interviews mit verschiedenen Persönlichkeiten der Clubs (aus verschiedenen Bereichen) geben interessante Einblicke. Ausstellungsdauer: 25. Juni – 07.11.2021

Louis Henderson, Evidence of Things Unseen But Heard, HD-Video, 2018 (still), 20:00 Min.

Louis Henderson, Evidence of Things Unseen But Heard, HD-Video, 2018 (still), 20:00 Min.

Der HMKV geht mit der dezentralen Medienkunst-Ausstellung „Can‘t Get You Out of My Head“ in sieben Dortmunder Clubs und macht diese zum ersten mal seit langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit dabei: sind: Großmarktschänke, Langer August, Oma Doris, Rekorder, subrosa, Tresor West , Zum Schlips. Diese Orte sollen sollen als Kulturorte sichtbar und neu erfahrbar gemacht werden. Es ist eine Einladung an Interessierte, die gesellschaftliche Rolle von Clubkultur in Krisenzeiten neu zu lesen.

An den nächsten sechs Wochenenden können Besucher*innen in diesen Club verschieden lange Video-Installationen erleben wie etwa in der Großmarktschänke afrokolumbianische „Picó-Kultur“, die in der karibischen Küstenregionen Kolumbiens stark präsent ist. Selbstgebaute , eindrucksvoll bemalte Soundsysteme, bestehend aus Lautsprechern,Verstärkern und Turntables gehören zu dieser Kultur.

In die 1970 und frühen 1980iger Jahre führt Louis Hederson mit „Evidene of Things Unseen But Heard“ (HD Video, 20:00 Minuten). Es geht um die historische Bedeutung der aus dem karibischen Raum stammenden Soundsystem-Kultur für Schwarze Communities in Großbritannien (Bristol). Dieser Ausdruck afrokaribischer Identität wurde durch die neoliberale Regierung Thatcher unterdrückt. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen mit gewaltsamen polizeilichen Überfall ausgehend von den sogenannten .„St. Pauls Riots“.

Ans Ende des Universums mit „one day, the universe began to breathe“ führen Jana Kerima Stolzer / Lex Rütten die Besucher*innen. Eine Gruppe Raver bleibt als Einzige nach dem „Ende“ des Universums übrig. Die Loslösung von Raum und Zeit gelingt ihnen durch die Aufgabe von Schlaf, durch Konsum unterschiedlicher Substanzen, repetitivem Tanz und Körpernähe. (Tresor West).Zwei-Kanal Videoinstallation, 4K Video. 2021, 30:00 Min.

Genau Informationen über die Club-Event-Termine und anderen Veranstaltungen im Rahen der Ausstellungsprojekte erhalten Sie unter: https://hmkv.de/ausstellungen/ausstellungen-detail/cant-get-you-out-of-my-head.html