Vitueller Blick in Ateliers

In Zeiten von Corona ist auch für die Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen eine große Herausforderung. Der Schritt ins Digitale mit Streamings, virtuellen Museen oder Galeriebesuchen, Lesungen oder andere Performances sind im Augenblick die einzige Möglichkeit künstlerisch zu arbeiten und ein Publikum zumindest virtuell zu erreichen. Zudem wurden soziale Netzwerke intensiviert.

Eine Gruppe von innovativen Kulturmanagern und Digital-ExpertInnen aus dem Ruhrgebiet sehen auch eine große Chancen der Digitalität, gerade in dieser Zeit.

Beteiligte am kooperativen digitalen Projekt „Der erste Kontakt“ sind neben dem Dortmunder U (Kommissarischer Leiter: Dr. Stefan Mühlhofer) auch das storylab kiU der FH Dortmund (Leiter und Initiator des Projekts Harald Opel), das Kulturforum Witten (Vorständin: Jasmin Vogel) und Projektfabrik Witten sowie freie Kulturschaffende aus Bochum.

Wollen Kunstschaffende virtuell vorstellen: (v.l.n.r.) Beáta Nagy, Wolfram Lakaszus, Jasmin Vogel (Vorständin Kulturforum Witten), Harald Opel (Leiter kiU im U der FH Dortmund) und Dr. Stefan Mühlhofer, Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund. (Foto: © Katrin Pinetzki / Stadt Dortmund)
Wollen Kunstschaffende virtuell vorstellen: (v.l.n.r.) Beáta Nagy, Wolfram Lakaszus, Jasmin Vogel (Vorständin Kulturforum Witten), Harald Opel (Leiter kiU im U der FH Dortmund) und Dr. Stefan Mühlhofer, Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund. (Foto: © Katrin Pinetzki / Stadt Dortmund)

Kunstschaffende und ihre Arbeiten vorstellen – das ist ein Ziel des künstlerischen Experiments „Der erste Kontakt“. Im ersten Schritt geht es zunächst um die virtuelle Erkundung ihrer Ateliers und Werkstätten. Die User des „Ersten Kontakts“ wandern durch einen dreidimensionalen Kunstraum, neu zusammengebaut von diesen Ateliers und Werksstätten.

Die Nutzer können darin Kunst mit eingebetteten Videos, Sounds, 3D-Modelle (von den Objekten) entdecken.

Kunstschaffende, die sich an dem Projekt beteiligen, müssen zuvor ihre Räume und Kunstobjekte nach dem speziellen Verfahren der Photogrammetrie ablichten. Aus diesen Fotos entsteht der virtuelle Raum, der mit Performance und virtueller Kunst gefüllt wird.

Wie die Vordenker des innovativen Projekts beim Pressegespräch verrieten, geht es dann letztendlich um eine interdisziplinäre Kooperation über alle Kultursparten hinweg

Das ist eine große Aufgabe und Experiment. Wo es hinführt, wird man sehen.

Neben dem künstlerisch-innovativen Ansatz ist es das Ziel dieses Projekts, Kunstschaffenden eine finanzielle Unterstützung zu bieten. Dafür wird ein Budget bereit gestellt. Wie Harald Opel erklärte, hoffen die Initiatoren auch auf Gelder vom Land NRW.

Über die weitere Entwicklung wird die Öffentlichkeit über die Medien informiert.




Gedankenbilder zur Schöpfungsgeschichte im Torhaus

In der Städtischen Galerie Torhaus Rombergpark in Dortmund ist vom 07. bis zum 21. Juni 2020 die Ausstellung „Gedankenspross“ mit 28 Werken der Künstlerin Bärbel Thier-Jaspert zu sehen. Ursprünglich studierte Thier-Jaspert an der Fachhochschule Münster visuelle Kommunikation. Seit1999 ist sie Mitglied des Depot Dortmund und hat dort auch ihr Atelier. Neben Deutschland stellte sie unter anderem in Korea, China oder Ägypten aus.

Ihre Arbeiten in verschiedenen Formaten präsentiert sie zum großen Teil mit Grafitstift auf Papier oder Leinwand als zusammenhängende Rauminstallation. Die grafischen Arbeiten stehen gleichwertig neben malerischen Umsetzungen.

„Gedankenspross“ ist wie ein wachsender Keimling, der etwas zartes und gleichzeitig kraftvolles hat, so die Künstlerin. Als Zentrum in der Mitte des Raumes befinden sich im Halbkreis angeordnete über neun Gestelle hängende Zeichnungen auf Pappelholzstele („ Der Kreis“). Inspiriert wurde die Ausstellung von einem indischen (Veba) Text.

Mit dem Oberthema Schöpfungsgeschichte verbunden sind die grundsätzlichen Fragen wie: War am Anfang „Nichts“? Wo war oben, wo unten? Welcher Art sind die Gedanken, die alles formten? Die Natur spielt natürlich eine große Rolle.

Bärbel Thier-Jaspert zeigt ihre Arbeiten in der Galerie Torhaus mit dem Titel "Gedankenspross".
Bärbel Thier-Jaspert zeigt ihre Arbeiten in der Galerie Torhaus Rombergpark mit dem Titel „Gedankenspross“.

Sinnbildlich für diese vielen Gedanken erkennt man bei näherer Betrachtung auf einer Arbeit ganz klein eine „nachdenkende“ Person in hervorstechender roter Farbe.

Es entsteht ein Raum voller Gedankenbilder, der den Betrachtern viel Raum für eigene Assoziationen und Überlegungen lässt.

Die Arbeiten können auch käuflich erworben werden (Preisliste liegt aus)

Corona-bedingt fällt die übliche Eröffnungsveranstaltung am Sonntag, den 07.06.2020 aus. Das Torhaus ist jedoch für interessierte BesucherInnen geöffnet. Es dürfen jeweils acht Personen (natürlich mit Mund-Nasen-Schutz) herein gelassen werden.

Zur näheren Information ist ein Film mit einer Einführung der Kunsthistorikerin Anke Schmich unter www.virtuellegalerie-dortmund.de im Netz zu sehen.

Darüber hinaus macht das Kulturbüro die Ausstellung unter der Web-Adresse http://www.torhaus-rombergpark.de als virtuellen Durchgang verfügbar.