Improshow der Theaterpartisanen im Schauspielstudio Dortmund

Der Jugendclub des Schauspiels Dortmund unter der Regie und Moderation von Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak lud wieder einmal zu ein Improshow in das Studio des Hauses ein. Bei dieser Show sind Spielfreude, Mut und Teamfähigkeit gefragt.

Die 16 jungen Nachwuchsschauspiel*innen (8 weibliche und acht männliche Jugendliche) zeigten nicht nur ihr schauspielerisches Talent und Schlagfertigkeit, sondern dem Publikum wurde auch vorgeführt, wie wichtig Improvisationsvermögen als Rüstzeug für einen Schauspieler ist.

Nach einer kurze Aufwärmphase wurden vom Publikum die auf Zetteln in einem Hut steckenden unterschiedlichen Impro-Spiele gezogen. Mit einem motivierenden zurück zählen von 5,4,3,2,1, Go!!! gingen die einzelnen Improvisationsspiele dann los.

Die jungen Theaterpartisanen wurden in die unterschiedlichsten Spielsituationen praktisch ins kalte Wasser geschmissen, und mussten schnell und schlagfertig auf die unterschiedlichsten Kommandos der anderen Mitspieler und vorgegebenen Orte oder Wetterbedingungen reagieren.

Die Teamfähigkeit und das Zusammenspiel der Theatergruppe wurden besonders bei dem sogenannten „Expertenspiel“ auf die Probe gestellt. Die Einzelnen von fünf Theaterpartisanen außer einem ausgewählten leitenden Moderator mussten auf Fragen jeweils nur mit einem Wort antworten. Die Worte mussten in einem witzigen und logischen Zusammenhang von den Beteiligten möglichst passend hintereinander gebracht werden.

Die Theaterpartisanen boten eine gelungene Improshow. (Foto: © Schauspiel Dortmund)
Die Theaterpartisanen boten eine gelungene Improshow. (Foto: © Schauspiel Dortmund)

Dem Theater-Nachwuchs war der Spaß am Schauspielen und bei vielen von ihnen auch ein gewisses Talent erkennbar. Gegen Ende bekam das vorwiegend junge Publikum wie immer die Gelegenheit, selbst einmal in das Improvisation einzugreifen und mit zu spielen.

Vielleicht hat ja der eine oder andere von ihnen auch Lust am Schauspielen und Theater bekommen.

Der Jugendclub Theaterpartisanen ist ein Improvisationstheater ab 14 Jahren. Dort werden unterschiedliche Formen des Theatermachens ausprobiert. Jede oder jeder kann dort mitmachen, der über 14 Jahre alt ist. Treffen ist immer mittwochs 17.00 bis 19:00 Uhr ( erst wieder im neuen Jahr 2020) im Schauspielhaus (Probebühne 3).

Für junge Erwachsene, Studenten und Auszubildende zwischen 19 und 27, die Improtheater kennenlernen möchten, gibt es das spezielle Angebot „Improtheater für Studis“. Hier kann ausprobiert und der Spaß am Spiel entdeckt werden. Zusätzlich kann an der eigenen Präsenz gearbeitet und neue Kompetenzen entwickelt werden.

Treffen: immer mittwochs 19:00 bis 21:00 Uhr im Schauspielhaus (Probebühne 3).




Die Weihnachtsgeschichte durchgelüftet

Zur Einstimmung auf die anstehenden Festtage bot sich im Theater Fletch Bizzel mit „Drei Monarchen mit dem Weihrauchfass“ eine witzig-ironische Inszenierung an. In einer Mischung aus Kabarett, Musik und Klamauk streifen Leslie Sternenfeld und Stefan Keim in ihrem Stück durch die Weihnachtsgeschichte.

In einen roten und einen blauen Nikolausmantel gehüllt, mit tiefschwarzen Sonnenbrillen ziemlich cool aussehend, erschienen die Protagonisten auf der Bühne und intonierten zur Musik von „Highway to Hell“ den Text „Rentier zu schnell“ einen pompösen Auftakt. Der imaginierte Rentierschlitten geriet natürlich in eine Radarfalle und wurde geblitzt.

Die folgende Weihnachtsgeschichte wurde allerdings ganz neu erzählt. Denn: Eine Bibel wurde gefunden! Das Original! Geschrieben weit vor der uns bekannten! Sie enthält „Das Neue Testament nach Jussuf“ – eigentlich aus heutiger Sicht das älteste.

Drei Skatbrüder fungierten als die drei Könige, Stefan Keim als blindes Schaf Jossele kann nur bellen statt blöken und fragt ausdauernd „Wann sind wir da?“, ein Engel versichert, dass die Herberge noch zu besichtigen sei.

Zwischendurch fantasierten die Beiden über eine Neuinszenierung in Oberammergau. Der Ochsenkarren könnte durch einen E-Roller ersetzt werden, die Hirten durch Helikoptereltern, am Kreuz könnte eine feministische Maria hängen…

(v.l.n.r.) Stefan Keim als "Anita" und Leslie Sternenfeld als "Roy Black" in der skurrilen Weihnachtsshow "Drei Monarchen mit dem Weihrauchfass". (Foto: © Anja Cord)
(v.l.n.r.) Stefan Keim als „Anita“ und Leslie Sternenfeld als „Roy Black“ in der skurrilen Weihnachtsshow „Drei Monarchen mit dem Weihrauchfass“. (Foto: © Anja Cord)

Eine wilde Phantasie folgte der Nächsten. Abwechselnd singend oder am Piano spielend spickten Stefan Keim und Leslie Sternenfeld die Erzählung mit umgedichteten Schlagertexten. Auf den Song von Brings „Kölsche Jung“ dichteten sie: „Als kleiner Junge hab ich mich mal verlaufen, ich glaube ich wollte Jesuslatschen kaufen“

Neben der Weihnachtsgeschichte erfuhr in einem zweiten Erzählstrang die Hitparade mit Dieter Thomas (Stefan Keim) und dem Heck (Leslie Sternenfeld) eine Wiederbelebung. Im Countdown von acht Schlagerevergreens verpackten die Kaberettisten ihre neuen Texte in Ohrwürmer aus den siebziger Jahren oder auch der Neuen Deutschen Welle („Codo“ von DÖF). In schwarzen Glitzerjackets intonierten sie Songs von Roland Kaiser, Jürgen Marcus oder Udo Jürgens. Auf Platz eins landeten zum Höhepunkt der Vorstellung Roy Black und Anita, durch Stefan Keim mit blonden langen Zöpfen herzallerliebst dargestellt.

Mit viel Spaß am Wortwitz, manchmal absurden Gedankenkapriolen, aber immer mit viel Begeisterung und Phantasie bereiteten die Künstler ihrem Publikum einen sehr vergnüglichen Abend.

Eine weitere Vorstellung geht am Samstag, den 21. Dezember ab 20 Uhr im Fletch Bizzel (www.fletchbizzel.de) über die Bühne.