Spotlight für Rosa Fehr-von Ilten

Die Produzentengalerie in der Arneckestraße 42 stellt in ihrem
Programm “Spotlight” eine Künstlerin oder einen Künstler in den
Vordergrund. Vom 03. November bis 10. November 2019 stellt Rose
Fehr-von Ilten insgesamt 17 Arbeiten aus.

Im
Mittelpunkt stehen Arbeiten von 2013 bis 2019, Fehr-von Ilten zeigt
zehn Bilder und sieben Zeichnungen. Darunter ältere Arbeiten wie die
Zeichnungen aus dem Rombergpark, aber auch Werke aus der
Marina-Serie, bei der die Künstlerin einen eigenen Blick auf die
Hafenszenerie wirft.

Fehr-von
Ilten ist fasziniert von der Vergänglichkeit, sogenannten Lost
Places oder Abrisshäusern, in denen sie ihre Motive findet. Dabei
sucht sie die Orte nicht gezielt auf. „Ich sehe mit dem Blickwinkel
einer Ethnologin”, erzählt sie, „ich entdecke die Motive mehr
zufällig in meiner gewohnten Umgebung.”

Rosa Fehr-von Ilten vor ihren Arbeiten "Gestreiftes Tuch", "Rosa Tuch" (beide links) und "Ofenklappe".
Rosa Fehr-von Ilten vor ihren Arbeiten „Gestreiftes Tuch“, „Rosa Tuch“ (beide links) und „Ofenklappe“.

So
entstand das Bild “Ofenklappe”, das die Künstlerin in einem
Abrisshaus entdeckte und ein vergessener Schaukasten im ehemaligen
Museum am Ostwall wird zum “Mauerloch altes Museum Ostwall”.

Zu
sehen sind die Arbeiten Donnerstag, Freitag und Samstag von 16 bis 19
Uhr sowie Sonntag von 15 bis 18 Uhr, Die Vernissage ist am 03.
November um 15 Uhr.




Dortmunder Kurzfilmfestival – Keine Zeit für lange Filme

Das 19. XXS Dortmunder Kurzfilmfestival im Roxy wurde wieder souverän
durchgeführt von Studierenden der Medienakademie WAM. Am 26. Oktober
waren zehn Filme aus unterschiedlichen Genres am Start.

Die
Filme stammten nicht nur aus verschiedensten Genres, sondern wiesen
auch eine unterschiedliche Qualität auf. Beim ersten Kurzfilm “Ania”
über ein Mädchen mit Asperger-Syndrom und ihre Beziehung zu einem
Hund hatte ich das Gefühl, dass das gezeigte nur ein Ausschnitt aus
einem längeren Film gewesen sei. Viel zu wenig erklärt und das Ende
kam völlig abrupt.

Besser
machte es der chilenische Animationsfilm “La chica del vestido rojo
y sombrero amarillo” Hier träumt der Titelheld von einer jungen
Frau im roten Kleid und gelben Hut. Er selbst ist aber bereits älter
und mit einer gleichaltrigen Frau verheiratet, die nicht mit der
Traumfrau zu tun hat. Oder etwa doch?

“Hush
up” ist ein sehr witziger bis zynische Film über einen Jäger, der
statt Wild einen Menschen erschießt und verzweifelt versucht, die
Leiche loszuwerden.

“Next
door” war der komödiantischste Film. Hier geht es um einen Typen,
der nackt von seiner Freundin aus der Wohnung geschmissen wird und
sein Glück an der nächsten Tür bei der Nachbarin versucht. Das
führt wiederum zu weiteren Komplikationen.

Ein
sehr berührende Film ist “Miedos”. Hier fürchtet sich ein
kleines Mädchen vor einer alten Frau, die im Kleiderschrank haust.
Sind das nur Spinnereien oder steckt da mehr hinter? Einer meiner
persönlichen Favoriten des Abends neben “Next door”.

Im
italienischen Beitrag “Il tratto” trifft ein introvertiert Junge
auf einen Künstler aus dem Senegal, der ihm das Zeichnen beibringt.
Doch im Italien der Salvini-Ära sind Flüchtlinge nicht gern
gesehen.

“Trois
francs six sous” ist ein französischer Animationsfilm, der in er
Zeit der deutschen Besatzung spielt. Bauer Marcel versucht mit
Lebensmitteln die hungernden Menschen zu helfen, was aber zu Ärger
führt.

Die Medienakademie WAM organisierte das Dortmunder Kurzfilmfestival in gewohnt professioneller Manier.
Die Medienakademie WAM organisierte das Dortmunder Kurzfilmfestival in gewohnt professioneller Manier.

Einen
weiteren Beitrag aus dem Horror Genre bot “Hunting fever”. Etwas
zu klischeehaft ausgeführt, dreht sich die Geschichte um ein Mann,
dessen Auto liegengeblieben ist und der Hilfe in einem Bauernhof
sucht.

Zu
langatmig ist “Good Luck” ausgefallen. Die Geschichte von Tom,
der sich durch einen Lottogewinn verändert und zwar alles “gut
meint”, aber nicht gut macht und damit sein persönliches Glück
aufs Spiel setzt, ist nicht sehr spannend erzählt.

Der
letzte Beitrag “Verstehen statt Vergelten” ist in meinen Augen
kein Kurzfilm, sondern eine (löbliche) Werbung für das Konzept der
“restaurativen Gerechtigkeit”, bei dem Opfer und Täter in einen
Gespräch kommen können. In Belgien wird dies bereits erfolgreich
durchgeführt. Mit dabei sind zwei Bekannte aus dem Kinder und
Jugendtheater: Ann-Kathrin Hinz und Thorsten Schmidt.

Die
Jury hatte nun die schwierige Aufgabe, drei Filme zu benennen, die
den Kurzfilmpreis bekommen sollten. In der Jury saßen Kerstin
Thielemann, Heinz Dietz und Volkan Isbert.

Den
dritten Platz belegte “Il tratto”, den zweiten Platz “Miedas”
und den ersten Platz sicherte sich “La Chica del vestido Rojo Y
Sombrero amarillo”. Den Pulblikumspreis räumte ebenfalls “Il
tratto” ab.