Textilkunst trifft Handwerk im Dortmunder MKK

Unter dem Motto „Transparenz – Kunst trifft Handwerk“ treten
vom 01. bis 10. November 2019 sieben Exponate aus der textilen
Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund (MKK)
mit zeitgenössischem Kunsthandwerk (Galeriehaus Grosche, Castrop
Rauxel) in einen interessanten Dialog. Zu sehen ist die
Sonderausstellung in der Rotunde des MKK. Es sind rund 100
verschiedene Arbeiten aus dem Bereich Textilkunst, Bildhauerei,
Schmuck, Keramik, Glas, Mode und Papier von Künstlern von
Deutschland bis Frankreich, Niederlande, Belgien oder Tschechien
vertreten.

Die sieben
Kunstwerke aus der textile Sammlung des Museums und die
kunsthandwerklichen Arbeiten korrespondieren dabei auf eine
besondere Weise.

Gezeigt wird zeitgenössische Handwerks-Kunst von Michael Becker (Schmuck), Wilhelm Beestermöller (Bildhauerei), Ursula Commandeur (Keramikobjekte), Lou de Bèoly (Mode), Galerist Matthias Grosche (Schmuck), Anke Hennig (Schmuck) , Angela Hübel (Schmuck), Steffen Lang (Glasobjekte), Christian Metzner (Glasobjekte) und Wilhelm Schramm (Papierarbeiten).

"Transparentes" Kunsthandwerk in der Rotunde des MKK.  (v.l.) Dr. Gisela Framke, stellvertretende Direktorin des MKK, Dr. Christian Walda, Sammlungsleiter am MKK, und Matthias Grosche, Galerist, Goldschmied und Kurator. (Foto: Roland Kentrup)
„Transparentes“ Kunsthandwerk in der Rotunde des MKK. (v.l.) Dr. Gisela Framke, stellvertretende Direktorin des MKK, Dr. Christian Walda, Sammlungsleiter am MKK, und Matthias Grosche, Galerist, Goldschmied und Kurator. (Foto: Roland Kentrup)

Diese Arbeiten
bestechen nicht nur durch „transparente“ Ausrichtung und
geschickte Nutzung verschiedener Materialien von Plexiglas mit darin
verarbeiteten Material bis über kunstvoller Gestaltung von Keramik.

Die Spitzen-Stücke
aus der Sammlung des MKK sind filigrane Exponate von Halsschmuck bis
zum Körperschmuck. Verwendet wurden ganz unterschiedliche
Materialien für die moderne Klöppelarbeiten. So wird zum Beispiel
bei Ines Schwotzer ein Kragen aus feinem Edelstahldraht geklöppelt.
Für den Halsschmuck (Klöppelspitze) verarbeitete Silvia Fedorová
sowohl Kupferdraht,
Silberdraht und sogar Plastiktüten. Der Kragen/Halsschmuck von Eva
Fialová ist eine
Klöppelspitze aus farbigeren
Leinengarn und
Goldlahn, wie es der tschechischen Tradition entspricht. Besonders
zeitintensiv war wohl die Arbeit von Ingeborg Rademacher am
Körperschmuck (Projekt „Zigarre“). Sie benutzte dafür
Nylonfäden, wie Dr.
Gisela Framke, die stellvertretende Museumsdirektorin des MKK veriet.

Der
Kurator der Ausstellung auf Einladung des MKK ist der Galerist,
Goldschmiedemeister und Schmuckgestalter Matthias Grosche. Ihn
begeistern die Variationsmöglichkeiten von Schmuck.

Die
Vernissage zur Ausstellung „Transparenz – Kunst trifft Handwerk“
findet am Freitag, den 01.11.2019 um 19:00 Uhr in der Rotunde des
MKK statt. Zur Eröffnung spricht Dr. Christian Walda,
Sammlungsleiter MKK Dortmund. Der Eintritt in die Ausstellung frei.

Übrigens:
Die Exponate der Künstler*innen sind käuflich zu erwerben.

Im
Rahmenprogramm wird der Universitätschor Dortmund am 08.11.2019 um
19:00 Uhr eine Klangperformance zum Thema „Transparenz“
aufführen.




Inhouse – Multikulti in einem ehrenwerten Haus

Mit einer kleinen Verzögerung
startete am 26. Oktober 2019 im Schauspielhaus Dortmund die
Tanzperformance „Inhouse“ mit einer Mischung aus folkloristischem
Tanz, Spielszenen und Spitzenballett im Schauspielhaus. Unter der
Regie und künstlerischen Leitung von Monica Fotesco-Uta erarbeiteten
zahlreiche KünstlerInnen und Tanzgruppen verschiedenster Nationen
eine unterhaltsame Aufführung.

Zum
Auftakt tanzten die Jugendlichen des Vereins „Romano Than“ einen
traditionellen Tanz der Roma. Die Figuren der Jungen erinnerten an
kunstvollen Schuhplattler, während die Mädchen ihre
farbenprächtigen Röcke schwangen. Der Tanz war die Einleitung zu
häufig wechselnden Szenerien. Als Rahmenhandlung wurde
die Geschichte einer Hausgemeinschaft erzählt, die sich durch
verschiedenste Nationalitäten kennzeichnet. Es wohnen Koreaner,
Italiener, Spanier, Deutsche und Argentinier und weitere
Nationalitäten Wand an Wand. Sie bilden im kleinen Kosmos eines
Hauses die Vielfältigkeit unserer Welt und auch unseres täglichen
Umfeldes ab. „In den eigenen vier Wänden“ prägen sich die
nationalen Eigenheiten aus, im Kontakt zur Außenwelt sind jedoch
Verständnis und Kompromissbereitschaft für die unterschiedlichen
Vorlieben gefragt. Tanzeinlagen vom argentinischen
Tango über Ballett, peruanische Tänze bis zum Steptanz bilden das
tänzerische und musikalische Korsett für die diversen
Spielsequenzen. Durch verschiedene Wendungen in den einzelnen
Geschichten finden sich am Ende alle zur gemeinsamen Tanzparty bei
Giovanni in der Pizzeria um die Ecke ein. Dort hält zuvor allerdings
Barbesitzer Giovanni in der Rolle des „Paten“ noch eine kleine
Audienz ab. Danach wenden
sich alle dem Vergnügen
zu.

Monica Fortesco-Uta und Georgios Kormanos zeigten mit den anderen Tänzerinnen und Tänzern einen  bunten Strauß an unterschiedlichen Stilen. (Foto: © Anja Cord)
Monica Fortesco-Uta und Georgios Kormanos zeigten mit den anderen Tänzerinnen und Tänzern einen bunten Strauß an unterschiedlichen Stilen. (Foto: © Anja Cord)

Tänzerisch durchaus interessant, waren die kurzen Dialoge der Spielszenen leider etwas flach. Es gab zwar witzige Formulierungen, die auch einige spontane Lacher beim Publikum hervorriefen, das Textbuch wäre jedoch noch ausbaufähig beziehungsweise die Interpretation der Sketche müsste pointierter sein, um wirklich zu zünden.

Der letzte Tanz gehörte der ehemaligen Primaballerina des Dortmunder Balletts Monica Fortesco-Uta. Sie zeigte einen wundervollen Pas de deux mit Georgios Kormanos. Damit setzte sie einen hochklassigen Schlusspunkt hinter die Aufführung.

Mitwirkende
des internationalen Abends waren: Amigo Tango, die Ballettschule „La
Pointe“ Hoskins, „Change“, LWL Klinik Dortmund, Color Peru,
Dance in Dance out“, FFHaus, Etnia y Folclor Colombia,
Experimentalensemble Kulturbrigaden, Kharisma Dewi, Misterio del Sur,
Julia Pferdekamp und Romano Than e.V.