Kunstausstellung zwischen Fantasie, Humor und Konventionen

Der Dortmunder Kunstverein am Park der Partnerstädte 2 zeigt vom
06.09.2019 bis zu 19. November 2019 in seinen Räumlichkeiten die
erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland von Gijs
Milius. Der Künstler ist 1985 in Utrecht geboren, lebt und arbeitet
in Brüssel.

Für diesen
speziellen Ort hat Milius unter dem Titel „Der Kampf der Kinder“
einen fiktiven Arbeitsraum entworfen.

„Der Kampf der
Kinder“ ist übrigens in eine weiteren Sinne gedacht. Es ist der ja
bei Kindern noch offen, ganz eigen Blick auf die Konstruktionen und
Gegebenheiten des Erwachsenseins. Den sollten wir uns bewahren.
Hinter einer gehörigen Portion Humor und kinematografischer Magie
verborgen, beschreiben die Arbeiten des Künstlers sowohl Isolation
als auch die Absurdität der Dinge des Lebens. Bei dieser Ausstellung
geht es um Sichtverschiebungen auf die Dinge des Lebens.

Ausgestattet ist der
Raum mit einem weißen Eingangstor, einfachen Holzmöbeln,
Fotografien aus speziellen Lebenssituationen (Momentaufnahmen), auf
Kalender gedruckt, einem fast schon philosophischen Hörspiel als
Zwiegespräch angesichts der Frage, ob man heute noch Kinder in die
Welt setzten kann. Es geht unter anderem um Fragen von Gleichheit und
Ungerechtigkeit, Aggression und Gewalt.

Neben surrealistisch
anmutenden Bildern spielt die Zeit bei der Rauminstallation eine
wichtige Rolle. Wenn die Besucher den Raum betreten, fällt der Blick
geradeaus auf eine mit einer Art weißen Wolke bemalten Uhr an der
grün gestrichenen Wand. Die Zeit wird sinnbildlich „relativiert“.

Gijs Milius hat mím Kunstverein Dortmund für seine Ausstellung "Der Kampf der Kinder" eine eigene Umgebung geschaffen.
Gijs Milius hat mím Kunstverein Dortmund für seine Ausstellung „Der Kampf der Kinder“ eine eigene Umgebung geschaffen.

Dazu passt ein
selbst entwickelte witziges Videospiel, bei dem eine
computergenerierte Figur davor bewahrt werden muss, von einer
herunterfallenden Uhr getroffen zu werden.

An einem anderen
Computer können die Besucherinnen und Besucher wahlweise kleinere
Videofilme zu verschiedenen Situation wie etwa eine Fahrt mit der
Fähre, oder einen Busfahrer bei seiner Arbeit und andere anklicken
und ansehen. Das spiegelt das Verhalten vieler Nutzer in der moderne
digitalen Welt wieder. Ständig wird irgend etwas angeklickt, was im
Augenblick das Interesse weckt, die Zeit der Langeweile vertreibt.

Eingefangene Momente
der Erinnerung spielen eine wichtige Rolle.

An einem anderen
Tisch gibt es die Möglichkeit, Hits aus den 80-iger Jahren des
letzten Jahrhunderts in modifizierter Form als ein Spiel mit
Nostalgie zu erleben.

Persönlich wird es
an anderer Stelle, wo ein kleiner geheftetes Schriftband mit
Anekdoten zu sehen ist, die aus einem Schriftverkehr mit Milius‘
Cousin entstanden sind.

Ein Modellhaus mit
einer Miniaturversion von verschiedenen Versionen eines Hausmeisters
(in einem kleinen Glaskasten) bilden den Eingangsbereich des fiktiven
Arbeitsraumes.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 05.09.2019 um 19:00 Uhr statt.

Begrüßung. Marion Edelhoff (Vorsitzende)
Einleitung: Oriane Durand (Künstlerische Leiterin)




Michael Jaspert – Alte Technik mit neuer Technologie

Makrofotografie und Radierungen präsentiert der Dortmunder Künstler
Michael Jaspert unter dem Titel „Augenblicke“ in der Galerie im
Depot. Die Ausstellung läuft vom 05. bis zum 29. September 2019 in
der Reihe „Depot stellt vor“.

Die großen
Makrofotografien von Jaspert schärfen den Blick ins Kleine, das uns
umgibt, was wir aber kaum wahrnehmen. Die Schönheit der Libellen und
Spinnen in den farbigen Bildern wird uns erst bewusst gemacht, wenn
wir nah drauf schauen. Plötzlich sieht eine vertraute Spinne aus,
wie aus einer anderen Welt. Für Jaspert ist es faszinierend „wie
Spinnen ihre acht Beine und Augen koordinieren.“ Die Motive findet
er meistens in seinem Garten.

Michael Jaspert bei seinen beiden Radierungen, die auf Fotos aus der Werkstatt von Geigenbauer Bley beruhen.
Michael Jaspert bei seinen beiden Radierungen, die auf Fotos aus der Werkstatt von Geigenbauer Bley beruhen.

Neben den
Makrofotografien zeigt Michael Jaspert auch wieder seine Radierungen.
Hier verknüpft er die alte Technik des Kupferstiches mit
fotografischen Methoden. Fototechnik und Tiefdruck ersetzen die
Nadel. Bei den Radierungen gehört neben der Natur auch Orte der
Technik wie beispielsweise ein Umspannwerk zu seinen Motiven. Zwei
neue Arbeiten entstanden in der Werkstatt des Geigenbauers Bley. Hier
setzte Michael Jaspert die Werkstatt eindrucksvoll als Radierung um.
Alle Radierungen erscheinen in einer Auflage von maximal zehn Stück.

Ganz am Anfang des
Raumes steht eine Arbeit von Michael Jaspert bestehend aus 625
unterschiedlich hohen Buchenholzklötzchen. Der Betrachter sieht von
oben eine Spinne. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Klötzchen
käuflich zu erwerben.