Robin Hood entführt uns ins Mittelalter

In der neuen Familienausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte dreht sich alles um die Sagengestalt Robin Hood. Durch unzählige Bücher und Filme ist Robin Hood und seine Begleiter untrennbar in die Gegenwartskultur eingedrungen. Die Ausstellung zu dem ehrenhaften Räuber, der von den Reichen stiehlt, um es den Armen zu geben, bietet ein gutes Vehikel, um das Leben im Mittelalter plastisch vor Augen zu führen. Die Ausstellung „Robin Hood“ geht vom 01. September 2019 bis zum 19. April 2004 und bietet ein umfangreiches Begleitprogramm für die ganze Familie.

Ob es nun Robin Hood als reale Person gegeben hat oder nicht – die Ausstellung entführt die Besucher auf 1000 Quadratmeters tief in die Welt des Mittelalters. In verschiedenen Themenbereichen wird das Leben in der Stadt, auf dem Land, im Kloster oder auf einer Burg gezeigt. Das schöne dabei ist, dass viele Exponate aus Dortmund gezeigt werden können. Philipp Sulzer, der Leiter des Kindermuseums Adlerturm und Robin Hood-Projektleiter, hat tief im Keller in den Magazinen gewühlt. „Wir können zeigen, wie die Leute gelebt haben und das an Hand Dortmunder Funde“, freut er sich. Viele Stücke werden zum ersten Mal öffentlich gezeigt, beispielsweise Spitzen von eisernen Spitzen von Pfeilen und Armbrustbolzen.

Reisen im Mittelalter war langsam und gefährlich, vor allem wenn Banditen wie Robin Hood auf lohnende Ziele warteten.
Reisen im Mittelalter war langsam und gefährlich, vor allem wenn Banditen wie Robin Hood auf lohnende Ziele warteten.

Natürlich bietet eine Familienausstellung mehr als nur das Betrachten von Funden. Schließlich ist Robin Hood ohne Pfeil und Bogen nicht denkbar. Auf dem Turnierplatz der Ausstellung können die Besucher selbst zu Bogenschützen werden und Konzentration und Zielgenauigkeit üben.

Mehrere animierte Kurzfilme erzählen die einzelnen Episoden der mittelalterlichen Balladen um den Helden von Sherwood Forest, Robin Hood. Vertiefend dazu gibt es ein eigens für die Ausstellung produziertes Hörspiel, die die Geschichte um Robin Hood wiedergibt.

Daniela Brechensbauer, die Leiterin Bildung und Vermittlung und Robin Hood-Projektleiterin, berichtete über das umfangreiche Begleitprogramm. So gibt es „Kräuter-Spaziergänge zu Fuß“ durch die Dortmunder Innenstadt. Am 12. September 2019 um 18 Uhr hält Philipp Sulzer einen Vortrag über Robin Hood. Natürlich gibt es weiterhin die Möglichkeit an einer Führung, einem Workshop teilzunehmen oder einen Kindergeburtstag durchzuführen.

Mit einer Bastelbox kann jeder zum Experten für Robin Hood werden. 24 Themenbögen bieten Anregungen zum Spielen, Basteln oder Kochen. Sie ist zum Preis von 15 € im Museumsshop erhältlich. Das erwähnte Hörspiel ist auch einzeln und um viele Geschichten erweitert zum Preis von 12,90 € zu bekommen.

Info-Hotline und Buchung
Tel 0231/ 50-26028
info.mkk@stadtdo.de

Weitere Informationen unter:
www.mkk.dortmund.de

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Samstag und Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag und Freitag 11.00 bis 20.00 Uhr
Montag geschlossen
Feiertage: Öffnungszeiten wie Sonntag

Geöffnet:
Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag,Pfingstmontag, Fronleichnam, 3. Oktober, Allerheiligen, 2. Weihnachtstag

Geschlossen:Neujahr, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester

Eintrittspreise
Erwachsene: 6 EUR
Ermäßigt: 3 EUR
Kinder ab 8-17 Jahren: 2,50
Familien bis (zwei Erwachsene mit Kindern): 12 EUR

Roma-Kulturfestival „Djelem, Djelem“ – zum sechsten Mal in Dortmund

Zum Kennenlernen der vielfältigen Roma-Kulturen und als ein Zeichen gegen die weiterhin präsente Stigmatisierung der Roma, findet in Dortmund nun schon zum sechsten Mal das Roma-Kulturfestival „Djelem, Djelem“ vom 12.09.2019 bis zum 20.09.2019 an neun verschiedenen Orten statt.

Um nur einige zu nennen: der Kulturort depot, das Dietrich-Keuning-Haus und das domicil, das Literaturhaus, Schauspiel Dortmund (Studio), das Literaturhaus und die Auslandsgesellschaft.

Über 30 Partner und viele Organisatoren und Förderer zeugen von der Bedeutung dieses Festivals.

Veranstalter sind die Stadt Dortmund, Theater im Depot, AWO Unterbezirk Dortmund und Romano Than e.V. und Carmen e.V.

Es ist eine Einladung, in dem umfangreichen und vollständig kostenlosem Programm eigene Bilder und Erzählungen von Roma und Sinti, über Roma und Sinti zu entdecken, so die diesjährige Schirmherrin Julia Wissert (neue Schauspiel-Intendantin des Schauspiels Dortmund ab der Spielzeit Ende 2020).

Kulturdezernent Jörg Stüdemann wies zu Beginn des Pressetermins auf die mittlerweile verschlechterte Situation und massiven Diskriminierungen der Roma und Sinti in Bulgarien (unsere Partnerstadt ist Plovdiv) oder auch in Ungarn hin

Abwechslungsreiches Programm

Das vielfältige Festival startet in diesem Jahr mit einem großen Familienfest am 12. September 2019 (14.00 bis 18:00 Uhr) auf dem Nordmarkt mit einem abwechslungsreichem Bühnenprogramm und diversen Angeboten für Kinder.

Gefeiert wird am Donnerstag um 15:00 Uhr die von einem neu gegründetem Werkstattmodell zur Gestaltung einer Hausfassade (mit der Nachbarschaft) in der Schleswiger Straße 31 um 15:00 Uhr am Nordmarkt.

Einen SchülerTalk gibt es am am Freitag, den 13. September um 14:00 Uhr im Helmholz-Gymnasium mit Roma-Aktivisten und Musikern über die Situation der Roma in Dortmund.

Am Samstag, den 14. September wird der Weltkindertag auf dem Friedensplatz gefeiert und Djelem Djelem ist mit „Tanz-Mäuse“ dabei.

Interessant geht es dann am frühen Abend (18:00) im Theater im Depot. Das Jugendtheater „Playhood Theatre Bukarest (Rumänien)“ spielt „FORMA“, ein selbst verfasstes Stück über Verständigung ohne Worte, nur mit Mitteln der Improvisation, der Pantomime und des Tanzes.

Am 15.09.2019 um 18:00 Uhr eröffnet in der Halle im Depot die Ausstellung „Roma und Hochzeiten“ mit Fotografien aus Stolipinovo von Aydin Ҫetinbostanoglu,

Die Veranstalter und Organisatoren freuen sich auf ein abwechslungsreiches Festival Djelem, Djelem.
Die Veranstalter und Organisatoren freuen sich auf ein abwechslungsreiches Festival Djelem, Djelem.

Um 19.00 Uhr beginnt dann im Kino sweetSixteen im Depot der Film „Just the Wind“, ein hochpolitischer Streifen über Mordanschläge auf Roma-Familien.

Am Montag, den 16. September lädt die Auslandsgesellschaft um 19:00 Uhr zu einer Buchpräsentation („Innenansichten aus dem Leben und Kultur der Sinti & Roma“, von Mare Manuscha mit anschließender Diskussion zwischen Mit-Herausgeberin Cornelia Wilß und dem Schauspieler und Dichter Nedjo Osman.

Eine Lesung aus dem Gedichtband „Die Morgendämmerung der Worte“ mit musikalischer Begleitung findet am 17. September um 19:00 Uhr im Literaturhaus Dortmund statt.

Das Theaterstück „Heroes“ von Romano Svato (Wien), ein Psychogramm aus der Illegalität mit Sandra Selimovic, Denise Teipel, Cristina Ablinger und Jörg Waltenberger zeigt das Theater im Depot am Mittwoch, den 18. September um 19:30 .

Ergebnisse eines Forschungsprojekts von Studierenden der FH Münster zur Situation der Diskriminierung und Armut in Stolipinovo. Jugendliche aus Plovdiv sind an diesem Abend anwesend und stellen gemeinsam mit Jugendliche aus Dortmund ihr transnationales Projekt „Radio Plovmund“ vor.

Das Schauspiel Dortmund bietet am Donnerstag um 20:00 Uhr eine Diskussion (Vier Wellen des Feminismus) sowie ein Konzert mit Sonja Eismann vom Missy Magazine und der Romnja-Rapperin Mindj Panther.

Das Festival wird mit einem Flamenco Abend mit Rafael Cortės y Grupo im Dortmunder domicil stimmungsvoll enden.

Kunstbonbon zeigt bemaltes Porzellan und Bilder von Markus Jöhring

In der Zeit vom 14.09.2019 bis zum 19.10.2019 sind im kleinen aber feinen Kunstbonbon in der Chemnitzer Str. 11 in Dortmund unter dem Titel „Der Pubertäter und Krümel-App 1.0“ wunderbar verrückte und humorvoll-skurril bemalte Porzellan-Teller und einige Bilder des Künstlers Markus Jöhring (geboren 1966) aus Recklinghausen zu sehen.

BesucherInnen konnten schon in der diesjährigen Gemeinschaftsausstellung „Unter Hundert – Kunst Total“ einige seiner farbenfrohen Werke zwischen schmunzeln und bitterem Beigeschmack bewundern.

Markus Jöhring ist ein scharfer Beobachter, der Verdecktes sichtbar macht und so zum Nachdenken anregt.

Markus Jöhring präsentiert auch einen Kaffeefilter-Halter aus Porzellan mit einer wichtigen Botschaft. (Foto: © Markus Jöhring / Kunstbonbon)
Markus Jöhring präsentiert auch einen Kaffeefilter-Halter aus Porzellan mit einer wichtigen Botschaft. (Foto: © Markus Jöhring / Kunstbonbon)

Frech, unvermittelt oder auch poetisch, feinsinnig kommen seine schrulligen Geschichten daher und seine Bild- und Textbotschaften ergänzen sich sowohl auf Porzellan wie auf der Leinwand.

Die Vernissage findet am Samstag, den 14.09.2019 um 15:00 Uhr im Kunstbonbon statt.

Die Arbeiten des Künstlers sind natürlich auch käuflich zu erwerben.

Öffnungszeiten:

Dienstags von 13:00 bis 18:00 Uhr, freitags von 15:00 bis 20:00 Uhr und samstags nach der Vernissage von 12:00 bis 15:00 Uhr

Farb-Therapie im Torhaus Rombergpark

Dass Farben eine bestimmte Bedeutung haben, ist Gegenstand der Farbenlehre. Schon die alten Griechen haben sich damit beschäftigt. Am bekanntesten ist sicher die Farbenlehre Goethes (Zur Farbenlehre, 1810). In Zeitalter des Internets werden für Webseiten bestimmte Farbmuster und Farbkombination gesucht, die der gewünschten Zielgruppe und Intention der Seite entsprechen. Mit diesen Farbkombinationen haben Werber schon lange zuvor experimentiert.

Natürlich ist für Malerinnen und Maler die Farbe ein besonders wichtiges Element. Die serbische Künstlerin Maja Erdeljanin zeigt vom 25.August bis zum 15. September unter dem Titel „Color Therapy“ neunzehn abstrakte Arbeiten, die ab 2007 entstanden sind.

„Eine Farbe hat immer etwas mit Emotionen zu tun“, erklärt Erdeljanin. „Jede Farbe hat eine Bedeutung“. Rot kann energiegeladen, aber auch aggressiv sein, Blau kann friedvoll oder leise sein. In ihrer Ausstellung zeigt die Künstlerin jedoch nur die „positiven Eigenschaften“ der Farben. So trifft ein „Confidental Yellow“ (zuversichtliches Gelb) auch ein „Peaceful Blue“ (friedliches Blau). Manche Farben sind in Erdeljanins abstrakten Bildern stark in den Hintergrund geraten, obwohl sie im Titel stehen. Das ist bewusst so. „Manchmal mache ich mir einen Spaß mit den Farben“, so die Künstlerin.

Maja Erdeljanin präsentiert Farben mit Eigenschaften in ihrer "Color therapy" im Torhaus Rombergpark.
Maja Erdeljanin präsentiert Farben mit Eigenschaften in ihrer „Color therapy“ im Torhaus Rombergpark.

Eine besondere Arbeit ist „Hooloovoo Blue“, sie bezieht sich auf das Buch von Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“. „Hooloovoo“ ähnelt im Roman einem super-intelligenten Farbton der Farbe Blau. Hier machte sich Erdeljanin Gedanken, wie denn diese super-intelligente Farbe aussehen könnte.

Dass Farben bestimmte Eigenschaften zugesprochen werden, ist nicht nur im künstlerischen Bereich bekannt, sondern natürlich auch in der Werbung. So nennt die Firma Alpina beispielsweise eine ihrer Farben nicht einfach „Blaugrau“, sondern „steinblaue Schönheit“.

Die Ausstellung wird am 25. August 2019 um 11 Uhr eröffnet und ist dienstags bis samstags zwischen 14 und 18 Uhr sowie sonntags/feiertags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.

Micro!Festival mit Blick in die Welt

Wenn die Sommerferien sich dem Ende entgegen neigen, dann ist es wieder Zeit für das Micro!Festival. Vom 23. bis zum 25. August steht der Friedensplatz im Zeichen von Straßentheater und Weltmusik. Die 26. Ausgabe präsentiert wieder internationale Künstler aus 13 Nationen sowie ein multikulturelles Programm mit Souvenirständen und internationale Küche.

Dortmund als Zentrum für Weltmusik

Musikalisch können sich die Weltmusik-Fans wieder auf eine interessante Auswahl freuen. Einer der Finalisten des Global Music Contest „creole“ ist beim Micro!Festival mit dabei: Das Kioomars Musayyebi Quartett, das besonders durch die Verknüpfung von Musikstilen unterschiedlichster

Alles bereit für das Micro!Festival 2019: (v.l.n.r.) Claudia Kokoschka (Leiterin Kulturbüro), Annika Bender (Praktikantin), Sophia Schmidt (Praktikantin), Katrin gellermann (Festivalleitung) und Ilka Seuken (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Alles bereit für das Micro!Festival 2019: (v.l.n.r.) Claudia Kokoschka (Leiterin Kulturbüro), Annika Bender (Praktikantin), Sophia Schmidt (Praktikantin), Katrin gellermann (Festivalleitung) und Ilka Seuken (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Kulturen überrascht. Weitere musikalische Highlights sind die vier Berliner Jungs von „Il Civetto“ sowie extreme Frauenpower aus St.Petersburg mit Iva Nova. Kraftvoll und mit neapolitanischem Temperament singt die italienische Sängerin Flo Cangiano auf dem Micro!Festival 2019.

Straßentheater im aktuellen Bezügen

Die diesjährigen Straßentheater-Künstler des Micro!Festivals beschäftigen sich vor allem mit den existenziellen Problemen der Menschheit: Peter Trabner (bekannt u.a. aus dem Tatort Dresden) verknüpft in einem temporeichen und absurden Sprechtheater die Themen Artenvielfalt, Ressourcen-Verbrauch, Plastikflut, Vermüllung und die Selbstzerstörung der Menschheit. Und auch die zwölf jungen Menschen vom AlarmTheater fragen nicht nur danach, wofür es sich lohnt zu kämpfen, sondern auch, wie dieser Kampf aussehen kann. Darüber hinaus präsentieren sich beim Micro!Festival 2019 etliche clowneske Unterhalter sowie Akrobatikkünstler: „La Trócola Circ“ aus Spanien, „Sitting Duck“ aus Belgien und Natalie Reckert, die deutsche Handstandartistin, die während ihrer Performance humorvolle Einblicke in das Leben einer Artistin und die unglaubliche Belastbarkeit des Körpers gibt.

Kinderprogramm beim Micro!Festival

Am extra für sie reservierten Sonntag startet die Kinderband Lauschelieder auf eine kurzweilige musikalische Reise, und die Kinderkulturkarawane entführt mit der Nablus Circus School in ein

Land der Kreativität. Beim Kinderschminken zaubert der PIDO Club außerdem bunte Highlights in die Gesichter.

Weitere Informationen und das Programmheft als PDF sind zu finden unter www.microfestival.dortmund.de und erhältlich bei DortmundTourismus sowie an vielen öffentlichen Stellen. Auf der Facebook-Seite und dem Instagram-Account (kulturbuero.dortmund) des Festivals bekommt man außerdem bereits einen kleinen Vorgeschmack auf einige der Festival-Acts.

Künstlerische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus

Die Artothek in der 1. Etage der Dortmunder Stadt- und Landesbibliothek zeigt vom 16. August bis zum 27. September 2019 insgesamt 24 Drucke / Gemälde / Fotografien (2009 – 2019) der freischaffenden Künstler Marion und Jens Trübiger (Bönen).

Beide haben in Dortmund studiert. Marion Trübiger hat zunächst als Kunstlehrerin für die Primarstufe gearbeitet und später noch in ein weiteres Studium der Kunst für das Lehramt Gymnasium / Gesamtschule (Schwerpunkt Grafik und Fotografie) abgeschlossen. Jens Trübiger (geb. Düsseldorf) hat nach seinem Studium Fotodesign in Dortmund als freiberuflicher Fotograf gearbeitet und ist bis heute angestellter Mediengestalter und Fotograf.

Jens und Marion Trübiger zeigen in der Artothek Arbeiten, die sich mit den Begriffen Freiheit und Gefangenschaft auseinandersetzen.
Jens und Marion Trübiger zeigen in der Artothek Arbeiten, die sich mit den Begriffen Freiheit und Gefangenschaft auseinandersetzen.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Auswirkungen spielt für ihr Schaffen eine wesentliche Rolle. Es geht ihnen vor allem darum, mit ihrer Kunst anzuregen, sich mit den Begriffen Freiheit (Meinungsfreiheit, künstlerische Freiheit, Bewegungsfreiheit, Gedankenfreiheit) im Gegensatz zur Gefangenschaft (im umfassendem Sinn) auseinanderzusetzen und für sich neu zu definieren. Wenn auch Auschwitz in ihren Arbeiten im Zentrum steht, sind dabei die aktuellen Bedrohungen für die Demokratie immer im Hinterkopf.

Mit ihren Bearbeitungen. Kollagen, farbliche Verfremdungen und Einarbeiten von Original-Fotografien sowie Textfragmenten und Mixed Media Kunst gelingt es ihnen eindrucksvoll, den Schrecken der Lager und deren riesige Fläche vor Augen zu führen. Die Betrachter können immer wieder neue Details entdecken. Eindringlich weist ein Werk auf die „Todesmärsche“ hin, bei denen noch viele Menschen bis nach Kriegsende ums Leben kamen. Diese standen in den historischen Rückblicken nicht immer im Mittelpunkt,

Die (begrenzten) 360 º Fotografien (1,50 cm x 0,50 cm) als Nacht und Tag-Fotografien des Lagers, vermitteln die besondere Atmosphäre. Den richtigen Überblick über die Größe bekommen sie jedoch erst im Internet unter www.kunst-der-freiheit.de.

Im hinteren Teil am Ende der Ausstellung laden fünf Platten (20 cm x 20 cm) mit zwanzig Mixed Media Drucken zum Innehalten ein und zeugen von vielen eingeflossenen Emotionen der Künstlerin.

Es lohnt sich, die Artothek zu besuchen und sich etwas Zeit für die Werke zu nehmen.

Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag 10:00 – 19:00 Uhr

Eine künstlerische Annäherung mit Werken von Petra Ultsch

Genau 50 Bilder stellt die Dortmunder Künstlerin Petra Ultsch in den Räumen der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund bis zum 31. Januar 2020 aus. Unter dem Titel „Tendenzen“ zeigt Ultsch ihre mit kräftigen Ölfarben gemalten Werke, von denen manche durch ihre Abstraktion und Farbgebung an die Expressionisten wie Macke, Klimt oder andere erinnern.

Doch bei Petra Ultsch sind die Künstler nur die Inspiration, sie macht sich auf die Suche nach ihrer eigenen Bildsprache und benutzt eine kräftige Farbgebung. Komplementärfarben faszinieren sie, wobei bei einigen Arbeiten auch düstere Farbkombinationen gewählt wurden.

Petra Ultsch vor zwei ihrer Arbeiten in der IHK zu Dortmund. Die beiden Bilder sind gute Beispiele für ihre Ausstellung "Tendenzen".
Petra Ultsch vor zwei ihrer Arbeiten in der IHK zu Dortmund. Die beiden Bilder sind gute Beispiele für ihre Ausstellung „Tendenzen“.

Durch die abstrakte Malerei besitzen viele Bilder keinen Titel, dennoch lassen sich florale oder körperliche Strukturen erkennen. So ist der Betrachter gezwungen, sich mit den Bildern auf seine eigene Art auseinanderzusetzen und die Arbeiten von Ultsch zu interpretieren.

Den Titel „Tendenzen“ hat sie bewusst gewählt. Für die Künstlerin sind Tendenzen eine Annäherung an etwas. So ergeht es auch dem Betrachter ihrer Werke. Auch er muss sich ihrer Kunst annähern. Es lohnt sich auf jeden Fall, die IHK zu besuchen (Öffnungszeiten von Montag-Donnerstag von 8-17 Uhr und Freitag von 8 bis 15 Uhr) und sich von den Bildern von Petra Ultsch inspirieren zu lassen.

Spannende Einblicke in die Kunstszene von Novi Sad

„Schere, Stein, Papier“ ist ein einfaches Spiel, um Entscheidungen herbeizuführen. Bekannt ist es auch unter „Schnick, Schnack, Schnuck“. In der BIG gallery stellen 12 Künstlerinnen und Künstler aus Novi Sad vom 11.08. bis zum 30.08.2019 unter dem Titel „Stein-Papier-Schere“ ihre Arbeiten aus. In ihren Positionen geht es auch um die Frage von Macht, Gerechtigkeit, Entscheidungsfindung und Glück. Die Kuratorin der Ausstellung war Maja Erdeljanin vom Kultur Centrum in Novi Sad.

Das Schöne beim „Schere, Stein, Papier“, ist ja, dass kein Element eine führende Rolle einnimmt. Jedes wird von einem Element geschlagen und besiegt eines. Keines ist besser als der andere. Diesen Aspekt der Ausstellung greift Danijel Babić mit einem gleichnamigen Stück konkret auf. Babić stellt eine problematische emotionale Beziehung zwischen zwei Menschen dar, bei der jeder von ihnen versucht, über den anderen zu dominieren. Durch reduzierte Figuren und Linien, fast ohne Farbe, gibt er eine klare grafische Darstellung der persönlichen Enttäuschung.

Doch „Schere, Stein, Papier“ sind natürlich auch Materialien und Werkzeuge. Während Papier sofort Assoziationen mit Malerei oder Grafiken weckt, wird es bei Stein schwieriger, denn es sind kein Skulpturen zu sehen. Und die Steine, die zu sehen sind, führen den Betrachter in die Irre, denn Danica Bićanić zeigt weiche Objekte, die an Steine erinnern und eigentlich entweder Stapel von Plastiktüten mit Müll oder Nylons sind, die zu einer Collage auf einer Papieroberfläche verarbeitet wurden. Interaktive Skulpturen aus Weichgummi, genannt „Shaping“, sind für das Publikum da, um sich nach Belieben zu formen, so dass die willigen Besucher Künstler werden und gemeinsam die Realität, d.h. die Skulptur, in Abhängigkeit von ihren unterschiedlichen Wahrnehmungen, Beziehungen und Kommunikation gestalten können.

"Stein-Papier-Schere" - Kunst aus Novi Sad in der BIG Gallery vom 11.08. bis 30.08.2019. (v.l.n.r.) Peter Kaetsch (Vorstand der BIG direkt gesund), Pia Bohr (Dortmunder Gruppe), Mileta Poštić (Künstler), Alexander Pohl (Dortmunder Gruppe), Maja Erdeljanin (Kuratorin und Künstlerin), Georg Vinokic (Künstler) und ein Techniker.
„Stein-Papier-Schere“ – Kunst aus Novi Sad in der BIG Gallery vom 11.08. bis 30.08.2019. (v.l.n.r.) Peter Kaetsch (Vorstand der BIG direkt gesund), Pia Bohr (Dortmunder Gruppe), Mileta Poštić (Künstler), Alexander Pohl (Dortmunder Gruppe), Maja Erdeljanin (Kuratorin und Künstlerin), Georg Vinokic (Künstler) und ein Techniker.

Doch die Steine kommen auch vor, in Form von Lithographien. Denn Lithographie wird auch als Steindruck bezeichnet. Jelena Sredanović zeigt dem Betrachter eine Vision eines freien Vogelfluges. In ihren farbigen Drucken stellt sie den blauen Himmel über den Wolken dar und erhebt sich über die vorübergehenden Schwierigkeiten, die uns vergessen lassen, dass die Sonne immer wieder über uns scheint. Das Gefühl der Leichtigkeit in den fast fotorealistischen Bildern von weichen Wolken wird durch das sehr feine Japanpapier, auf dem diese großformatigen Stücke gedruckt werden, verstärkt.

Jetzt fehlt nur noch die „Schere“. Die ko0mmt bei den Kollagen zum Tragen. Ein gutes Beispiel sind die Arbeiten der Kuratorin Maja Erdeljanin. Sie versteht Collage als Ausgangspunkt für eine Geschichte über die Momente, die nicht unvergesslich sind, die wir am wenigsten schätzen, die aber den Großteil unseres Lebens ausmachen. Ihre Arbeit ist eine Collage aus Bustickets, Flyern, Quittungen für bezahlte Rechnungen. „The Days of Awareness“ ist ihr persönlicher Kalender und Tagebuch, den sie gelegentlich seit mehr als 10 Jahren wieder besucht, um für jedes Datum im Kalender ein Stück zu widmen.

Die Arbeiten der zwölf Künstlerinnen und Künstler hängen nicht nur an den Wänden. Goran Despotovski behandelt die menschliche Figur und die Rollen, die wir während unseres Lebens einnehmen, sich anpassen, uns von außen und innen verändern lassen. Die Druck- und Videoarbeit „Electricity“ schneidet die menschliche Hautoberfläche auf Segmenten wie ein Schneidermodell. Es zeigt auch „Muster“ in Form von Poren und Körperhaaren sowie Schäden, Hautstellen und Narben, die bei längerem Gebrauch auftreten.

Die Ausstellung bietet einen guten Einblick in die Kunstszene der serbischen Stadt Novi Sad. Dieser Blick lohnt sich, denn die Dortmunder Partnerstadt wird 2010/21 europäische Kulturhauptstadt werden. Sehr erfreulich ist, dass die Künstlerinnen und Künstler der „Dortmunder Gruppe“ die Kontakte nach Novi Sad kontinuierlich pflegt.

Zu sehen sind Arbeiten von: Danijel Babić, Danica Bićanić, Maja Erdeljanin, Goran Despotovski, Jelena Đurić, Goran Jureša, Nebojša Lazić, Lazar Marković, Mileta Poštić, Monika Sigeti, Jelena Sredanović und Georg Vinokić.

Die Vernissage ist am Sonntag, dem 11.08. 2019 in der BIG gallery um 11 Uhr.

Hoesch als bedeutender Motor des Dortmunder Hafens

Der Dortmunder Hafen feiert in diesem Jahr seinen 120-sten Geburtstag. Passend dazu zeigt das hiesige Hoesch-Museum vom 11.08.2019 bis zum 27.10.2019 mit ihrer Sonderausstellung „Hoesch maritim“ eindrucksvoll die besondere Funktion des Eisen- und Stahlwerks Hoesch und weiteren Stahlindustriellen als Motor und Förderer und starker Partner des Dortmunder Hafens sowie des Dortmund-Ems-Kanals.

Man kann sagen, ohne das „komplexe Phänomen“ Hoesch mit seinem Netzwerk und innovativen Ideen, gäbe es den Dortmunder Hafen wohl nicht. Mit der Ansiedlung des Stahlwerks in unserer Stadt im Jahr 1871 hatte die Familie Hoesch dank der Erz- und Kohlevorkommen in Dortmund und Umgebung zunächst eine gute Wahl getroffen. Entscheidend war zudem, dass die Stadt zum Knotenpunkt eines weitverzweigten Eisenbahnnetzes geworden war.

Schon in den 1880er Jahren erforderten die technischen Veränderungen in der Stahlproduktion die Zufuhr von schwedischem Eisenerz. Um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, mussten neue Verkehrsweg und Zugänge zum Meer erschlossen werden. Eisenbahntransporte allein waren zu kostenträchtig und führten zu einem existenzbedrohenden Wettbewerbsnachteil. Gemeinsam mit den anderen Dortmunder Hüttenwerken sowie Bergbauunternehmen setzte sich Hoesch intensiv für den Bau des Dortmunder Hafens und des Dortmund-Ems-Kanals ein.

Die Geschichte des Dortmunder Hafens ist mit der Geschichte von Hoesch verknüpft. Am Steuerrad sind (v.l.n.r.) Wolfgang E. Weick (stellv. Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums), Hans Wacha (Hoesch-Museum) und Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums).
Die Geschichte des Dortmunder Hafens ist mit der Geschichte von Hoesch verknüpft. Am Steuerrad sind (v.l.n.r.) Wolfgang E. Weick (stellv. Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums), Hans Wacha (Hoesch-Museum) und Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums).

Die Ausstellung gibt Zeugnis von Stahlprodukten, Wasserwegen und Schiffsbau und dokumentiert über 100 Jahre maritime Partnerschaft. Die Firma Hoesch und ihre Unternehmen investierten in Reedereien und Werftanlagen,. Sie halfen bei der Erweiterung der deutschen Kanalwege. Die Erfordernisse der Globalisierung machte diese Maßnahmen auch damals schon notwendig. Übrigens: Der Hafen wurde überwiegend von holländischen und italienischen Arbeitskräften bewerkstelligt. Exponate unter anderem aus dem Thyssen-Krupp Konzernarchiv geben einen kleinen Überblick.

Historische Ansichten und Gemälde des Hafens, alte Fotografien aus der Union-Vorstadt (Werksiedlung 1871 -1961) oder Modellschiffe zeigen das Arbeiten und Leben mit dem Wasser. Globale maritime Verflechtungen von Hoesch lassen Teile einer Holzspundwand, kleine Anker sowie einer Auswahl von Erzen aus aller Welt die Besucherinnen und Besucher erahnen. Zwei kleinere Filme aus den 1950er Jahren geben Einblicke in die Kanalschifffahrt.

Mittelpunkt der Sonderausstellung ist allerdings die selten gezeigte Hoesch-Denkschrift aus dem Westfälischen Wirtschaftsarchiv. Diese handschriftlich festgehaltene Denkschrift aus dem Jahr 1894 war auslösend für den Bau des Hafens..

Zur Ausstellung erscheint ein Textheft „Hoesch Maritim“ (Hans Wacha, ehrenamtlicher Mitarbeiter Hoesch-Museum) und ein Fotoband „Streifzug durch 120 Jahre Dortmunder Hafen“.

Als Abschluss verbindet sich Vergangenheit und Gegenwart mit einem großen Steuerrad (Jahr 1930) vor der Silhouette des aktuellen Hafenkanals.

Die Ausstellung wird am Jahrestag der Hafeneinweihung am Sonntag, den 11.August 2019 im Hoesch-Museum ( Eberhardstr. 12, 44145 Dortmund) um 11:00 Uhr eröffnet.

Übrigens: Am Donnerstag, den 05.09.2019 findet um 18:00 Uhr ein Museumsgespräch statt. Unter dem Titel „Das Schiffshebewerk Henrichenburg und der Schleusenpark Waltrop“ gibt der Leiter des LWL-Industriemuseums in Waltrop, Dr. Arnulf Siebeneicker Einblicke in die Geschichte und Gegenwart des Schiffshebewerks (mit seinen aktuellen Problemen).