Große Pläne für die Pop School der Musikschule Dortmund

Zusammen mit dem neuen Leiter der Pop School, Martin Peitz, und
kompetenten Lehrkräften geht die Musikschule Dortmund nach der
Sommerpause engagiert daran, ihr Angebot weiter auszubauen und
Zukunft orientierte Akzente zu setzten.

Zur Förderung der Popkultur in Dortmund wurde 2009 eine Kooperation der Musikschule, dem Jugendamt und Kulturbüro unserer Stadt ins Leben gerufen. Seitdem finden vor allem in den Räumen des Fritz-Henßler-Hauses Instrumental- und Gesangsunterricht sowie diverse Workshops oder Konzerte statt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit soll auch weiterhin, so Volker Gerland, der Leiter der Musikschule Dortmund, weiter fortgesetzt werden.

Nun geht man aber
noch einen Schritt weiter. In der Dortmunder Nordstadt hat man sich
in der Braunschweiger Straße ein Hausobjekt ausgeguckt, wo Kinder,
Jugendliche, Studenten und andere unter optimalen Bedingungen eine
professionelle, musikalische und pädagogische Betreuung erhalten
können. Sie sollen nicht nur ein Instrument lernen, sondern auch
sofort Band-Erfahrungen machen. Alle Kräfte sollen gebündelt
werden, und die Unterrichtskonzepte für Pop, Rock, Jazz,
Singer/Songwriter, World Music, elektronische Musik, Hip Hop,
Einbeziehung neuer Medien zusammengefasst, erweitert und
perspektivisch modernisiert werden. Dort soll ein „House of Popular
Music“ entstehen, das die jungen Menschen anzieht und beste
Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

„Im Moment gibt es
noch Diskussionen wegen Brandschutz oder etwa dem Schallschutz“,
verriet Gerland. Er hofft, noch im Jahr 2020 dort starten zu können.

Vielleicht gibt es neben der "Hamburger Schule" bald auch eine "Dortmunder Schule", was den Pop- und Rockbereich angeht. Dafür wollen der Leiter der Pop-School Martin Peitz (an den Drums) und der Leiter der Musikschule Volker Gerland arbeiten.
Vielleicht gibt es neben der „Hamburger Schule“ bald auch eine „Dortmunder Schule“, was den Pop- und Rockbereich angeht. Dafür wollen der Leiter der Pop-School Martin Peitz (an den Drums) und der Leiter der Musikschule Volker Gerland arbeiten.

Peitz bringt praktische Banderfahrungen an der E-Gitarre sowie als Musikpädagoge und Musik-Manager mit. Seine Dozenten, wie zum Beispiel ein Mitglied der Band von Sasha, bringen genug professionelles Know-how mit. Einen Eindruck von dem modernen Angebot gibt das neue Programm der Pop School Workshops, die ab dem 28.09.2019 im Fritz-Henßler-Haus.

Am Samstag, den
28.09.2019 geht es um 11:00 Uhr mit REMIX.ruhr (Dozent: Peter
Musebrink) los. Hier können den Tonspuren eines bekannten Musikers
mit einem Remix ein neues Gesicht gegeben werden. Teilnahmegebühr: 5

Am 18.10.2019 geht
es ab 18:00 Uhr um „Musik mit iPad und iPhone“ (Dozent:
Horst Rapp) Teilnahmegebühr: 5 €

Am Dienstag, den
22.10.2019 steht um 18:00 Uhr „Beatbox Basics“ (Dozent:
Kevin O‘ Neal) auf dem Programm. Beatboxing ist Kunst, mit dem Mund
Schlagzeug- und andere Percussions-Instrumente nur mit Hilfe eines
Mikrofons zu imitieren. Teilnahmegebühr. 5 €

Am Freitag, den
25.10.2019 um 18:00 Uhr oder Samstag, 26.10.2019 um 11.00 Uhr geht es
dann um „Akustisches Selfie“ . (Dozent Peter Musebrink).

Der erste Schritt
für die Ausbildung Pop School Advanced und Pop School Reduced Class
ist allerdings eine Aufnahmeprüfung mit zwei Song entweder mit
anwesender Begleitband oder Solo vor einer Prüfungskommission aus
Dozenten der Pop School. Es ist egal, ob es sich bei den Songs um
Pop, Rock, Jazzstandards, Singer/Songwriter oder auch Heavy Metal
handelt. Im Anschluss wird über die Aufnahme des Prüflings
entschieden. Anmeldeschluss: 30.10.2019

Termine für die
Aufnahmeprüfungen: 25. /26. 11.2019 Ausbildungsbeginn: 06.01.2010.
(Preis: pop School Advanced mit Aufnahmeprüfung und
Abschlusszeugnis: 161 €

Die Pop School
Basics kosten zwischen 37,00 € und 93,00 € und die Pop School
Reduced Class und die Pop School Masterclass 91,00 €.

Anmeldeformulare
gibt es bei der Musikschule oder auch auch online auf deren
Internetseite.

Beratung und weitere
Informationen erhalten sie unter:

Martin Peitz Tel.
(0231) 50-2 59 34 oder E-Mail: mpeitz@stadtdo.de

sowie Musikschule
Dortmund, Steinstr. 35 44147 D

Tel. (0231) 50- 2 77
12 oder musikschule@dortmund.de




Abschieds-Sinfonie von Gustav Mahler zum Spielzeitende

Wie schon im vergangenem Jahr beendeten die Dortmunder Philharmoniker
unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz die
Spielzeit 2018/2019 mit einem großen Werk eines bedeutenden
Komponisten.

Auf dem Programm mit
dem Titel „Ewige Heimkehr“ stand die 9. Sinfonie D-Dur von Gustav
Mahler (1860-1911). Eine musikalisch wegweisende Sinfonie von großer
emotionaler Kraft. Das Werk ist streng genommen eigentlich keine
Sinfonie in D-Dur, denn im vierten und letzten Satz findet ein
Wechsel nach Des-Dur und somit eine bewusste musikalische
Abwärtsbewegung zum Ende hin statt.

Abschied spielt
allen vier Sätzen eine entscheidende Rolle

Das Besondere dieser
9. und letzten vollendeten Sinfonie ist aber die parallelen Krisen im
Privatleben des Komponisten und die gesellschaftlichen Umbrüche
wenige Jahre vor dem drohenden Ersten Weltkrieg (1914 -1918). In
seinem persönlichen Schicksalsjahr 1907 verstarb Mahlers Tochter
Maria Anna mit nur vier Jahren an einer
Scharlach-Diphterie-Erkrankung und seine Ehe ging nach und nach in
die Brüche. Als ein Arzt bei dem Komponisten auch noch einen
schweren Herzklappenfehler diagnostiziert wird klar, dass ihm nicht
mehr viel Lebens- und Schaffenszeit bleibt. Hin und her gerissen
zwischen Depression und Phasen voll Lebenshunger und Freude,
komponierte er rastlos.

In seiner 9.
Sinfonie spiegelt sich der wehmütige Blick auf eine vergangene
Epoche und das Wissen um die Endlichkeit einerseits, und das
musikalische, fast trotzige Aufbäumen auf der anderen Seite.
Entgegen der Tradition sind bei dieser Sinfonie der Anfang und
Endsatz langsam angesetzt, während die beiden Mittelsätze im
schnellen Tempo komponiert. Mahler verfolgt auch hier sein Motto, mit
allen vorhandenen technischen Mitteln musikalische eine Welt
aufzubauen.

Gabriel Feltz dirigierte die Dortmunder Philharmoniker gewohnt energiegeladen durch Mahlers 9. Sinfonie. (Foto: © Anneliese Schürer)
Gabriel Feltz dirigierte die Dortmunder Philharmoniker gewohnt energiegeladen durch Mahlers 9. Sinfonie. (Foto: © Anneliese Schürer)

Schon der erste Satz
lebt von seinen krassen dynamischen Gegensätzen. Nach einem leisen
Anfang fast aus dem Nichts, kommt es nach einer längeren
Piano-Passage gleich zweimal zu einem großen und wütenden
Orchester-Ausbruch. Die kurzen Passagen mit Abbrüchen und
Dissonanzen, dem Auf-und Ab, sind Sinnbildhaft für den sehnsüchtigen
Blick auf das bisherige Leben und Natur und das verzweifelte
Aufbäumen gegen dessen Vergänglichkeit und dem Ende.

Lebendige
Mittelsätze

Es folgen zwei
furiose und lebendige Mittelsätze, wobei der zweite Satz als ein
Tanzsatz „Im Tempo eines gemächlichen Ländlers“ zunächst
unbeschwert konzipiert wurde. Besonders die zweite Geige strahlte
behagliche Gemütlichkeit aus, um dann mit einem zweiten wilderen
Tanz in den dritten Satz über zu leiten, bei der zu Beginn die Oboe
für idyllische Gelassenheit sorgt. Doch nur für kurze Zeit, um sich
dann allmählich furioser und doppelbödiger zu entwickeln. Der
dritte Satz folgt als eine trotzige Rondo-Burleske, um in rasant
wechselnden Besetzungen voran zu preschen. Nach einem nur vorläufigen
elegischem Mittelteil kehrt die Musik zu einer beinah grimmigen und
verbissenen Rekapitulation des Anfangs zurück.

4. Satz –
Sehnsuchtsvoller Rückblick

Der vierte Satz ist
ein sehnsuchtsvoller Rückblick durch eine elegische weit gestreckte
Melodie der Streicher eingeführt. Mit dem Wechsel zu Des-Dur findet
nicht nur eine Stimmungsänderung mit der Halbton-Vertiefung im
Gegensatz zum Anfang statt, sondern auch eine bemerkenswerte
musikalische Abwärtsbewegung. Üblicherweise findet in der
Musikgeschichte am Ende einer Sinfonie eine Aufhellung statt. Doch
bei Mahler stirbt die Musik nach einem letzten Tutti-Ausbruch ganz
langsam wie das Leben.

Die Dortmunder
Philharmoniker meisterte die große Herausforderung dieser Sinfonie
zusammen mit ihrem Dirigenten mit Bravur und viel Sensibilität und
Temperament.

Abschied nehmen hieß
es auch von dem langjährigen ersten Bratschisten Roman Nowicki als
wichtigen Bestandteil der hiesigen Philharmoniker.




Internationale Ballettgala XXIX – facettenreich auf hohem Niveau

Im Opernhaus Dortmund wurde dem Publikum nun schon zum 29. Mal als
Höhepunkt zum Abschluss der Spielzeit am 06./ 07. 2019 eine
Internationale Ballettgala auf hohem Niveau geboten. In diesem Jahr
besonders vielseitig und facettenreich.

Neben dem Ballett
Dortmund und dem NRW Juniorballett beteiligten sich wieder
Spitzentänzerinnen und Tänzer aus anderen nationalen und
internationalen Ballettcompagnien unter der künstlerischen
Gesamtleitung von Intendant Xin Peng Wang. Durch das umfangreiche
Programm führte wie immer humorvoll und locker Kammersänger Hannes
Brock.

Der Abend begann und
endete mit zwei Kostproben aus den Visionen-Programm mit „Moto
Perpetuo“ (Choreographie: Jacopo Godani und der Besetzung: Ballett
Dortmund). Ein schönes Beispiel für das moderne zeitgenössische
Ballett mit seiner energetischen Dynamik und Musik (48Nord).

Für die Freunde des
klassischen Balletts gab es nicht nur den „Sterbenden Schwan“
(Choreografie: Mikhail Fokine, Besetzung: Svetlana Lunkina vom
National Ballet of Canada). Lunkina tanzte den Schwan berührend mit
Zartheit und Verletzlichkeit. Vor der Pause wurde den Liebhabern das
„Grand Pas de Deux“ aus Dornröschen (Musik: Tschaikowsky) in
Perfektion von Alina Cojocaru und Francesco Gabriele Frola (English
National Ballet) mit der Choreografie von Marius Petipa geboten.

In der zweiten
Hälfte dann noch das humorvolle „Grand Pas de Deux“ (Musik
Gioachino Rossini) unter der Choreografie von Christian Spuck in der
Besetzung: Elisa Badenes, Alexander Jones (Stuttgarter Ballett,
Ballett Zürich).

Als neues Element
der Gala zeigten auch Turniertänzer wie Antonia Skobina und Denys
Drozdyuk etwa beim „Paso Doble to España
Cani“ ihr Können und Temperament.

Zur
Musik von Tina Turner legten später Antonina Skobina und Denys
Drozdyyk auch noch
einen flotten
„Jive to Proud Mary“ aufs
Parkett.

Spanisch
und perfekt daher kam
„Folia de caballeros“ zur Musik von Arcangelo Corelli in der
Interpretation von Joaquin de Luz und Sergio Bernal (New York City
ballet / Ballet Nacional de España).

Eindrucksvoll
waren die Interpretationen der Ballett-Künstler zur klassischen
Musik von Johann Sebastian Bach „Five Variations on theme“
(Choreografie:
David Fernandez, Besetzung: Joaquin de Luz vom New York City Ballet)
und der „Valse Triste“ zur Musik von Jean Sibelius (Choreografie:
Young, Besetzung:
Veronika Kornová-Cardizzaro).

Traditionell
gab drei Uraufführungen und mit „Im Wald“ (Musik: Camille Pépin,
Choreografie:
Xin Peng Wang, Besetzung. NRW Juniorballett) auch eine starke
Erstaufführung.

Alexander Abdukarimov tanzte und choreografierte die Uraufführung von "Deux ex machina". (Foto: © Yan Revazov)
Alexander Abdukarimov tanzte und choreografierte die Uraufführung von „Deux ex machina“. (Foto: © Yan Revazov)

Bei
erste Uraufführung „Deus ex macina“ (Musik: Jonathan Heck,
Choreografie:
Alexander Abdukarimov) in der Besetzung Ksenia Ovsyanick und
Alexander Abdukarimov wurde der historische Geist mit Hilfe von
Videoprojektionen auch bildhaft „aus der Flasche“ gelassen. Die
Uraufführung „In time we Trust“ (Musik Kirill Richter,
Choreografie: Juliano Nunes) wurde in der Interpretation von Evan
McKie (The national Ballet of Canada) zu einem besonderen Erlebnis
der modernen Ballettkunst.

Das
setzte sich nahtlos bei der letzten Uraufführung „Allegretto
Apassionato“ (Musik Ezio Bosso, Choreografie: Nicholas Rose) in der
Besetzung Svetlana Lunkina und Evan McKie und deren sensiblen
Interpretation (The
National
Ballet of Canada) fort.

Dazwischen
gab es noch einige andere eindrucksvolle und bewegende Beispiele für
die Ausdruckskraft des modernen zeitgenössischen Balletts.

Die
Leistungen wurden vom Publikum mit langanhaltendem Applaus belohnt.




Was ist Vernunft – eine Annäherung

Mit
der Jugendclubproduktion „Kein einziger Begriff – eine chaotische
Annäherung an die Vernunft“ präsentierte der Dortmunder
Jugendclub des Kinder– und Jugendtheaters ihre Sicht auf die
Vernunft. Das Stück entstand im Zusammenarbeit mit Spielerinnen und
Spielern aus Paris und wird zur diesjährigen europefiction in
Gelsenkirchen seine premiere feiern. Am 04. Juli 2019 fand eine
Werkschau im KJT statt.

„Sei
doch vernünftig“. Wer hat als kleines Kind diesen Ausspruch seiner
Eltern nicht gehört? Doch was ist vernünftig? Das versuchten die
elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich zu Beginn herauszufinden.
Ist es vernünftig, bei Grün über die Ampel zu gehen? Ist
Klimaschutz vernünftig? Je länger geredet wurde, desto
durcheinander und verwirrender wurde es. Gibt es vielleicht nicht DIE
Vernunft, sondern verschiedene Varianten davon?

Das Ensemble für das diesjährige Festival europefiction bei "Kein einziger Begriff". (Foto: © Birigt Hupfeld)
Das Ensemble für das diesjährige Festival europefiction bei „Kein einziger Begriff“. (Foto: © Birigt Hupfeld)

Wenn
über Vernunft diskutiert wird, dann dürfen die Aufklärer natürlich
nicht fehlen. Zwei teilnehmer spielten den Beginn von „Die
zärtlichen Schwestern“ von Christian Fürchtegott Gellert. Auch
Gellert zählt zu den Aufklärern und in dieser Komödie werden
Bürgerliche nicht als Zielscheibe von Spott benutzt, sondern es
zeigt sich, dass sie auch zu moralischem Handeln fähig sind.

Daneben
gab es Tanz, Perfomances und Musik. Interessant war auch die
Video-Einspielung aus Paris, bei der Erklärung eines
Resistance-Kämpfers aus dem Zweiten Weltkrieg vorgelsen wurde. Bei
der Premiere im Sommer auf dem europefiction-Festival werden die
französischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dabei sein.