Doppelausstellung mit spitzer Feder im Kunstbonbon

Nach der Sommerpause geht es in dem kleinen, aber feinen Kunstbonbon (Chemnitzer Str. 11) in Dortmund mit einer erfrischend boshaften und „spitzfedrigen“ Ausstellung unter dem Titel „Nur nicht persönlich werden!“ (Zeichnungen, Malerei und Literarisches von Volker Krieger und Peter Bucker) vom 03.08.2019 bis zum 07.09.2019 weiter.

Ungewohnt ist, dass zwei Männer ausstellen und dass es eher „unbunt“ wird. Es werden hier überwiegend Zeichnungen gezeigt. Für seine Bilder, Zeichnungen, Grafiken und Illustrationen (etwa Plakate für das Mikrofestival, Buchcover oder Motive für Kampagnen) ist vor allem Peter Bucker bekannt. Mit dem Namen Volker Krieger verbindet man eher Filmisches (Beteiligungen mit experimentellen und satirischen Kurzfilmen, Videoclips über Kunstausstellungen u.a.).

Nun entwickelte sich wieder seine literarische und zeichnerische Ader als Ausdrucksform. Seit 2015 sehr intensiv in „Selbstgesprächen“, die ihren lyrischen Niederschlag zu Nachtzeiten als „Facebook-Elegien“. Seit 2018 wurde sein zeichnerisches Talent wieder neu belebt. Mit schwarzem Fineliner entstanden in Hochformat (13 x 15 cm) intensive Selbstporträts. Sie stellen stark reduzierte minimalisierte Köpfe/Gesichter dar, die eine Haltung und eigenen Charakter ausdrücken.

Volker Krieger und Peter Bucker zeigen ihre Arbeiten im Kunstbonbon.
Volker Krieger und Peter Bucker zeigen ihre Arbeiten im Kunstbonbon.

Von Peter Bucker werden unter anderem Federzeichnungen aus der reihe „Wicht-Ich“ zu sehen sein. Der Künstler nimmt sich die „Leute von heute“ ironisch – humorvoll mit einem feinen Federstrich vor. Mal fein schraffiert, mal etwas ruppig ausgeführt. Außerdem sind auch Werke der Serie „ego“ auf Wellpappe zu sehen. Sie sind mit Hilfe von Tusche, Acryl und Pigment entstanden und Bucker nennt sie einen „kalligrafischen Ausflug ins innere Zentrum deiner selbst“.

Die Kunst kann zudem jeweils in kleiner Buchform gekauft werden.

Die Vernissage findet am Samstag, den 03.08.2019 um 15.00 Uhr im Kunstbonbon (Chemnitzer Str. 11) in Dortmund statt. Worte: Peter Bucker und Volker Krieger

3D-Drucke zum Eintauchen im Torhaus Rombergpark

In der Städtischen Galerie im Torhaus Rombergpark sind vom 28.07.2019bis zum 18.08.2019 über 25 neue manuelle 3D-Drucke (teils digitale 3D-Drucke) des bildenden Künstlers Marc Bühren (Atelier in Dortmund-Hörde) zu bewundern. Seit 2917 entdeckte er den manuellen 3D-Druck für sich und konnte seine erste Installation zum DEW21 Kunstpreis im Dortmunder U auch schon erfolgreich präsentieren.

Für die Technik des manuellen 3D-Drucks erhält er maßgebliche Unterstützung durch eine amerikanische Firma, die Ausstellungen wie diese erst ermöglichen.

Bühren arbeitet mit einem sogenannten „3Doodler“, einem 3D Stift, der es ermöglicht, kreative dreidimensionale Kunstwerke zu erschaffen. Da ihm die Nachhaltigkeit wichtig ist, werden hier Bio-Kunststoffe verwendet, die auch kompostierbar sind. Die Ausstellung mit dem Titel „Immersion“ wurde extra für das Torhaus Rombergpark konzipiert und hat auch einen Bezug zur Flora, Fauna und Geschichte des Parks, wie etwa die Ermordung jüdischer und politische Häftlinge hier noch kurz vor ende des NS-Regimes.

Der Titel „Immersion“ bezieht sich auf das emotionale „Eintauch-Erlebnis“ in das Kunstwerk. Es ist zunächst frei von jeglichen Interpretationsversuchen. Erstmals kombiniert der Künstler zum Teil den manuellen und den digitalen 3D-Druck miteinander. Die BesucherInnen werden zu einer optischen Erforschung aus verschiedenen Blickwinkel eingeladen.

Marc Bühren zeigt außergewöhnliche Arbeiten im Torhaus Rombergpark, die mit der 3d-Drucktechnik entstanden sind.
Marc Bühren zeigt außergewöhnliche Arbeiten im Torhaus Rombergpark, die mit der 3d-Drucktechnik entstanden sind.

Die Farben schwarz, weiß und rot sind dabei vorherrschend. Benutzt werden zudem Substanzen wie Schellack, Moorlauge, Pigmente, Kreide, Bienenwachs, Canauberwachs, Leinölfirnis oder Eitempera

Die Natur sowie Aspekte zur kritischen Hinterfragung der Wohlstandgesellschaft spielen eine bedeutende Rolle in dieser Ausstellung. Das zeigt zum Beispiel eine als Herzstück sich mitten im Raum freistehende Installation mit dem Titel „Evolution“. Sie besteht aus einer raumgreifenden multiplen Zeichnung, eine Baumstruktur kombiniert mit kulturellen Fundstücken aus dem Rombergpark. Wie Bühren beim Presserundgang erklärte, stammen diese „Hinterlassenschaften“ von einer großen Hochzeitsfeier hier im Rombergpark zur Pfingstzeit.

Außerdem werden fünf Kunstwerke auf Galeriesockeln sowie verschiedene Wandobjekte präsentiert.

Es lohnt sich, in diese außergewöhnliche Kunst-Installation mit der 3D-Technik einzutauchen und sich auf sie einzulassen. Der Künstler spielt geschickt mit der Multiplikation und Imitation natürlicher Formen und Strukturen, sowie auch mit den Sehgewohnheiten der Ausstellungsbesucherinnen und Besucher.

Die Vernissage der Ausstellung „Immersion“ findet am Sonntag, den 28.07.2019 in der Städtischen Galerie Torhaus Rombergpark um 11:00 Uhr statt.

Werkeinführung: Michael Schulz-Runge (Kunstvermittler)

Öffnungszeiten:

dienstags bis samstags: 14.00 – 18:00 Uhr

sonntags und freitags: 10:00 – 18:00 uhr

Ausstellung im Künstlerhaus erinnert an Christine Refke

Eine beeindruckende Werkschau von Christine Refke ist zur Zeit im Dortmunder Künstlerhaus zu sehen. Die Dortmunder Künstlerin starb im November 2017 mit nur 57 Jahren. Unter dem Titel „Wo komm ich her, wo gehe ich hin“ haben ihre Kinder Nehle und Manuel gemeinsam mit Freunden aus dem Nachlass eine wunderbare Auswahl an Grafiken, Malereien, Skizzen und Skulpturen zusammengestellt, die die große Begabung von Christine Refke aufzeigt.

Im Andenken an Christine Refke weicht das Künstlerhaus vom Konzept ausschließlich Gruppenausstellungen zu zeigen ab, und stellt die gesamte Ausstellungsfläche für mehr als 100 Werke zur Verfügung. Die Objektdesignerin arbeitete von 1988 bis 1994 im Künstlerhaus.

Die Organisation vor Ort übernahmen Peter Schmieder und Mira Posingies vom Künstlerhaus, die Laudatio am Abend der Vernissage hielt Hans Dieter Christ, heute stellvetetender Kurator des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart. Er war zeitgleich mit Christine Refke im Künstlerhaus tätig.

Bei der Sichtung des Nachlasses reifte bei den Kinder Nehle und Manuel Refke und den Freundinnen Claudia Schurian, Dina Nur und Ulla Illerhaus der Entschluss das umfangreiche Werk von Christine Refke in einer Ausstellung zu zeigen.

Künstlerkollegen Dina Nur, Hans Dieter Christ und Claudia Schurian (links) und die beiden Kinder Manuel und Nehle Refke präsentieren Arbeiten von Christine Refke. (Foto: © Anja Cord)
Künstlerkollegen Dina Nur, Hans Dieter Christ und Claudia Schurian (links) und die beiden Kinder Manuel und Nehle Refke präsentieren Arbeiten von Christine Refke. (Foto: © Anja Cord)

Monatelang sichteten, fotografierten und katalogisierten die Geschwister die über 1000 Werke von Christine Refke und waren immer wieder von der großen Bandbreite der Arbeit ihrer Mutter beeindruckt.

Christine Refke studierte Objektdesign an der Fachhochschule Dortmund mit den Schwerpunkten Malerei und Bildhauerei. Sie beteiligte sich an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen, war häufig in der Ausstellung zum Dortmunder Kunstkalender zu sehen und ihre Bilder wurden mehrfach für den Kalender ausgewählt.

Seit 2001 arbeitete sie im Fachbereich Architektur der FH Dortmund im Bereich Mediendidaktik und Visualisierung. Dass ihre künstlerische Arbeit dadurch nur noch eingeschränkt möglich war, war für sie manchmal schwer zu ertragen.

Während die älteren Bilder und Grafiken sich sehr mit düsteren und melancholischen Themen beschäftigen, sprühen die Bilder ihres späteren Schaffens voll Lebensfreude in hellen, grünen und rosa Farben. Bilder dieser Periode waren in ihrer letzten Ausstellung im Torhaus Rombergpark zu sehen. Ein immer wiederkehrendes Motiv ist der „Meaux“. Fabeltiere oder Ungeheuer, manchmal wie vorwitzige Comicfiguren gezeichnet und doch in keinem Fall eindimensional tauchen in den verschiedensten Varianten und Zusammenhängen immer wieder auf. Die Faszination der „Meaux“ packte die Künstlerin während der Besichtigung französischer Kirchen und der skurrilen Anmutung der Wasserspeier.

Wenn man von Raum zu Raum wandelt und die Kraft und Dynamik der Bilder sich dem Besucher mitteilt, wird es nie langweilig. Die Kunstwerke bieten dem Betrachter immer neue Anknüpfungspunkte um einen Einstieg in das jeweilige Bild zu finden. Ein Oeuvre, das einmal mehr bedauern lässt, dass es keine Fortsetzung erfahren wird.

Die wunderbaren Bilder von Christine Refke sind noch von Donnerstag (25. 7.) bis Samstag 27.7.) jeweils von 16 Uhr bis 19 Uhr zu besichtigen. Am Sonntag den 28. 7. beginnt die Finissage um 17 Uhr.

Programm zur 21. Museumsnacht liegt jetzt aus

Eine überwältigende Auswahl erwartet die Fans der Dortmunder Museumsnacht beim diesjährigen Programm. „So jung wie in diesem Jahr war die Museumsnacht noch nie“ beschreibt Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichsleiterin der Dortmunder Museen) das Angebot. Als Stamm-Kulturorte sind das Deutschen Fußballmuseum, die DASA, das Dortmunder U oder das Museum für Kunst und Kulturgeschichte und die DEW21 dabei. Nach einer Pause öffnen nun das Polizeipräsidium, das Heimatmuseum Lütgendortmund und das Druckzentrum Lensing wieder ihre Türen. Zum ersten Mal sind der Rekorder und JunkYard in der Nordstadt dabei ebenso wie das domicil, die Musikschule Dortmund und das Baukunstarchiv NRW am Ostwall. Mit über 500 Einzelveranstaltungen an beinahe 50 Orten findet jeder seine persönliche Tour durch die Museumsnacht mit vielen Highlights zum Staunen und Genießen.

An vielen Veranstaltungsorten werden mehrere Themenwelten angeboten.

So laden in der DASA viele Mitmachaktionen zum Spielen und Ausprobieren ein. Zum Beispiel die Escape-Rooms von key & free, oder ein virtueller 5D-Simulator, Magic Waxhands oder auch eine VR-Challenge bei der es gilt auf einer schmalen Planke einen Abgrund zu überwinden. Am Dortmunder U gibt es diverse Kreativstationen, Führungen durch die verschiedenen Ausstellungen, Künstlergespräche und Workshops. Im Deutschen Fussballmuseum kann sich jeder ein eigenes Fußballerfoto als Polaroid machen lassen, es kann Bubblefußball gespielt werden oder man baut mit an einem Lego-Stadion.

Keine Angst vor dem Raptor haben (v.l.n.r.) Heike Heim (Vorsitzende der Geschäftsführung von DEW21), Dr. Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichsleiterin der Städtischen Museen Dortmund) und Kerstin Keller-Düsberg (Projektleiterin der DEW21-Museumsnacht/Agentur konzeptschmiede-do). (Foto: © Anja Cord)
Keine Angst vor dem Raptor haben (v.l.n.r.) Heike Heim (Vorsitzende der Geschäftsführung von DEW21), Dr. Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichsleiterin der Städtischen Museen Dortmund) und Kerstin Keller-Düsberg (Projektleiterin der DEW21-Museumsnacht/Agentur konzeptschmiede-do). (Foto: © Anja Cord)

In der Rotunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte spielen verschiedene Bands des Wettbewerbs DEW21Dortmund Calling, es gibt 20minütige Führungen zu verschiedenen Themen, eine Bastel- und Kreativwerkstatt und vieles mehr.

Auf der Zeche Zollern geht es auch sportlich zu, wer Bewegungsdrang verspührt kann sich an den Highlandgames für Kinder beteiligen.

Auf dem Günter-Samtlebe-Platz bietet Sponsor DEW21 für Kinder in einer kleinen Zeltstadt vielfältige Angebote. So kann die Leonardo-Brücke unter fachkundiger Anleitung aufgebaut werden, ein Raptor treibt sein Unwesen, es gibt Führungen durch das Kindermuseum im Adlerturm, Fotoaktionen oder eine Feuer-Mitmachstation an der Kinder das aufregende Element entdecken können.

Im Polizeipräsidium zeigen Polizeihunde ihr Können, der Rekorder 2 bietet stündlich wechselnde Vorträge mit Künstlern an, abends ab 22 Uhr geht es im Rekorder 1 mit der Party „Ringelbeats mit Anbassen“ weiter. Von 18 Uhr bis Mitternacht zeigt die WDR Lokalzeit in der Schauburg Archivmaterial mit Schwerpunkt in den 68er Jahren.

Zur DEW21-Aftershow-Party lädt der Yunkyard ab Mitternacht ein, bis 5 Uhr morgens kann dort gefeiert werden. Eine Show rund um die Elemente Feuer, Wasser und Licht, musikalische Highlights mit dem Ensemble du Verre und DJ Oliver Korthals versprechen eine kurzweilige Nacht an der Schlägelstraße 57. Von 16 bis 22 Uhr sprüht das Künstlerkollektiv „More than words“ auf 350qm das größte Dortmunder Graffiti-Mural auf eine Mauer des Geländes mit Blickrichtung zur Bornstraße.

Schnäppchenjäger können bis Ende Juli noch die ermäßigten Tickets für 5 Euro pro Person ergattern. Um zwischen den vielen Veranstaltungsorten hin und her zu fahren sind wieder speziell eingerichtete Buslinien im Einsatz, die mit den Eintrittskarten kostenlos genutzt werden können.

Kunst-Installation von Ana Novakovic aus Novi Sad

Seit einigen Jahren gibt es gute Kontakte zwischen den Künstlerinnen und Künstlern der Dortmunder Gruppe und ihren Kollegen aus unserer Partnerstadt Novi Sad. Gefördert werden verschiedenenKooperationen auch von den hiesigen Kulturbetrieben.

Im Jahr 2021 ist Novi Sad als Kulturhauptstadt vorgesehen. Ein Grund mehr, verschiedene KünstlerInnen zu einem „künstlerischen Sommer“ mit ihren neuen Projekten einzuladen. Den Anfang von drei vorgesehenen Ausstellung macht die bildende Künstlerin Ana Novakovic ( *1987, Pristina). Sie studierte im Bereich Interdisziplinäre Studien/Digitale Kunst (Universität der Künste, Belgrad) und arbeitet nun an ihrer Doktorarbeit: Beseitigung von Fehlern/Instrumentalisierung des weiblichen Körperbildes in Massenmedien (Kunstakademie Novi Sad).

Im Kunstraum Dortmund des Langen August in der Braunschweiger Str. 22 (Dortmund) zeigt sie nun ihre Multimedia-Kunst in einer Ausstellung vom 20.07. 2019 bis zum 13.09.2019 als eindrucksvolle Installation mit dem Titel „MAKEL(LOS) – FLAW(LESS)“.

Es geht um das von den modernen Massenmedien protegierte „Schönheitsideal“ in Konfrontation mit der Realität. Das Selbstbild und Selbstverständnis gerade von jungen Menschen wird von den ständigen „Photoshop-geschönten“ Bildern verzerrt und auf unrealistische Weise beeinflusst. Sie suggerieren ihnen, dass nur wer nach ihren Maßstäben „makellos Schön“ ist, erfolgreich und „prominent“ werden kann. Die Individualität und Persönlichkeit gehen dahinter verlören. Eine „einflussreiche Industrie“ möchte natürlich ihren Reibach mit Botox, Schönheits-Operationen und vielen anderen Mitteln machen.

Ana Novakovic vor ihren Collagen im Kunstraum Dortmund (Braunschweiger Straße 22).
Ana Novakovic vor ihren Collagen im Kunstraum Dortmund (Braunschweiger Straße 22).

Novakovic stellt sich dem Thema mit unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen. Das geht über Zeichnungen, Collagen, drei Video-Filmen bis ins Abstrakte getriebene, mit Photoshop bearbeitete Darstellungen eigener Körperteile. Sie stellt nicht nur das makellose Wunschbild der Realität direkt gegenüber und entlarvt die täuschende Selbstwahrnehmung, sonder zeigt auch die eigene „Schönheit“ des allgegenwärtigen realen „natürlichen Makel“, die zum Leben und zu jedem Individuum gehören, ja ihn ausmachen.

Dabei werden Falten, Schwangerschaftsstreifen, Warzen und anderes nah beleuchtet.

Wie stark das Selbstbild und die eigene Wahrnehmung verzerrt werden kann, führen uns die von Magersucht betroffenen jungen Mädchen (und Jungen) in den Kliniken deutlich vor Augen.

Die Ausstellung ist ein Plädoyer, sich kritisch mit den unrealistischen Vorgaben durch die Massenmedien auseinander zu setzten und ein positiveres Verhältnis zu seinen persönlichen, ganz individuellen Körper zu bekommen.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, den 20. Juli 2019 um 14:00 Uhr im Dortmunder Kunstraum & Kultur Café (Langer August) in der Braunschweiger Str. 22 (Dortmund) statt.

Begrüßung und Einführung:

Alexander Pohl – Bildender Künstler & Kurator

im Gespräch mit

Ana Novakovic, Novi Sad, Serbien

Werkschau zeigt Arbeiten von Jan Bormann im Torhaus

Noch bis zum 21. Juli 2019 zeigt die städtische Galerie Torhaus Rombergpark die Ausstellung „Skulpturen Plastiken Montagen“ von Jan Bormann. Bormann ist 1939 in Dortmund geboren, lebt aber im benachbarten Castrop-Rauxel. Die Ausstellung präsentiert ein großes Spektrum seines Schaffens.

Nicht alles hat Platz gefunden im Ausstellungsraum, so scheint es. Im Einzelstrangbereich sind verschiedene Holz- und Stahlskulpturen von Bormann zu sehen. Eindrucksvoll Basieren die Formen auf geormetrischen Mustern: Würfel, Kugel oder vor allem Stelen. Auch im eigentlichen Ausstellungsraum in der ersten Etage hat man manchmal den Eindruck, Votivfiguren von alten, vergessenen Völkern aus der Südsee zu begegnen.

Schon im Eingangsbereich des Torhauses präsentiert Jan Bormann seine typischen Arbeiten.
Schon im Eingangsbereich des Torhauses präsentiert Jan Bormann seine typischen Arbeiten.

Der Ausstellungsraum zeigt auch eine ganz besondere Facette von Jan Bormann: Kunst im öffentlichen Raum. Seine Installationen und Skulpturen im öffentlichen Raum. Da diese absolut den Rahmen des Torhauses sprengen würden, sind sie auf Fotos präsent, die an den Wänden hängen. Beeindruckend sind sie durch ihre Verschiedenheit allemal.

Neben lebendigem Material wie Holz und dem Werkstoff Stahl hat sich Bormann in jüngster Zeit einem besonderen Material gewidmet: Computerplatinen. Auch wenn Platinen massenhaft industriell hergestellt werden, sind sie doch von Menschen konzipiert worden. Platinen bestehen aus Kunststoff und Metall und Bormann verbindet sie beispielsweise mit dem Ur-Material Holz zu einem eigenen Kunstwerk. Ein Beispiel ist aktuell auch in der Gemeinschaftsausstellung in der BIG gallery zu sehen.

Alles in allem zeigen die über 50 Werke eine große Bandbreite des künstlerischen Schaffens von Jan Bormann.

Kooperations-Musical „Joseph“ mit aktuellen Bezügen und viel Engagement

Ein Jahr lang haben über 😯 Schülerinnen und Schüler des Märkischen Gymnasiums Iserlohn in Kooperation mit der jungen Oper Dortmund, dem Jugendclub „Tortugas“ (Oper Dortmund) hart garbeitet, um zusammen mit Profis des Musiktheaters (wie etwa Tanzprofi Jutta Maas) unter der Leitung von Regisseur Alexander Becker und dem Dirigenten Christoph JK Müller sowie Unterstützung durch die Musikschule Dortmund ihre Version von Andrew Lloyd Webbers „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ (Lyrics : Tim Rice 1968) einzuüben. Die SängerInnen werden dabei von der eigens gegründeten Projektorchester „Orange Groove“ (Musikschule Dortmund) begleitet. Am 10.07.2019 war dann um 19:30 Uhr Premiere in der Dortmunder Oper. Am 11.07.2019 gab es dann sogar noch zwei Aufführungen.

Das Musical bezieht sich auf die biblische Geschichte von Joseph dem Träumer, Lieblingssohn von Jacob (gelobtes Land Kanaan). Seine elf Brüder sind neidisch und er wird von ihnen gehasst. Ausgestoßen sowie an den reichen Potiphar nach Ägypten verkaufen, macht er sich wegen seiner guten Ratschläge zunächst unentbehrlich. Aus Eifersucht wird er dann an einen Pharao weiter verkauft. Wegen seinem Sachverstand, Traumdeutungen und Prophezeiung der „sieben schweren Jahre“ kommt er zu viel Ansehen. Alles ändert sich, am Ende auch die Beziehung zu seinen Brüdern…

Die Geschichte wird von einer Erzählerin vor einer großen Gruppe von Kindern und aus deren Blickwinkel berichtet.

Bei dieser Inszenierung wird zusätzlich ein Schulszene vorangestellt, wo der junge Schüler Joseph (wie leider heute so oft) gemobbt und davon sogar ein Selfie gemacht wird. Damit ist ein aktueller Bezug zur heutigen Zeit geschaffen, wo es Außenseiter jedweder Art schwer haben. Es ist die Story von Neid, Missgunst, Außenseitern und möglicher Versöhnung. Tenor: Glaub gegen alle Widerstände an dich, deine Träume und Visionen.

Der junge Joseph wird wunderbar verkörpert von Jonathan Pannek, dem wirklichen Bruder von Lennart Pannek, dem „Joseph“ in der erzählten Geschichte. Lennart hat nicht nur eine gute und warme Stimme, sondern sieht seinem Bruder Jonathan praktischer Weise auch noch recht ähnlich.

Eine wichtige Rolle spielt die Erzählerin, die ständig bei Joseph ist und ihm auch Mut zuspricht. Als dieser zunächst glaubt, es geht nicht mehr weiter, sagt eine Stimme ihm als Aufmunterung „Hey Joseph, you‘re not beaten, yet!“ Mit ihrer klaren, starken Stimme und viel Engagement füllt Lisa Pauli (bekannt durch ihre großen Rolle aus dem Projekt „Beethoven“ (2017)) diese schwierige Rolle aus.

Joseph (Lennart Pannek) rechts mit seinen Brüdern. (Foto: © Theater Dortmund)
Joseph (Lennart Pannek) rechts mit seinen Brüdern. (Foto: © Theater Dortmund)

Die weiteren beteiligten Personen, die Darsteller der Brüder, der Vater und Pharao, Potiphar, seine Frau und natürlich die beteiligten Chöre oder Musiker, wussten zu überzeugen.

Modern war auch der gezielte Einsatz von Video-Projektionen und der gekonnte Umgang mit der verschiebbaren Bühne, die für verschiedene Ebenen sorgten.

Musikalisch besteht das Musical aus einer Vielzahl von Parodien verschiedenster Musikstile (ob Cha Cha Cha, Country-Ballade, Pop oder Chanson) und Hommagen an bekannte Größen wie Harry Belafonte (Benjamin Calypso), Elvis Presley (Song of King). Gut, das der Pharao nicht übertrieben als Elvis-Imitator (in Elvis-Kleidung) auftrat , sondern als Pharao gekleidet wurde. Er wurde von Felix Kriewald mit viel Humor auf die Bühne gebracht.

Die Inszenierung war von viel Humor geprägt. Besonders witzig: Die Verführungsszene zwischen Mrs. Potiphar (Sabine Flora) und Joseph (Lennart Pannek), als dieser (vergeblich) verzweifelt versuchte, eine riesige Bibel zum „Schutz vor der Versuchung“ zwischen sich und der Frau zu schieben.

Ein großes Kompliment für die anspruchsvolle Tanz-Choreografie von Jutta Maas und die schönen bunten Kostüme, die nicht übertrieben auf „Hippie“ getrimmt waren.

Dem begeisterte Publikum wurden gleich mehrere Wiederholungen der eingängigen Songs aus dem Musical geboten.

Große Pläne für die Pop School der Musikschule Dortmund

Zusammen mit dem neuen Leiter der Pop School, Martin Peitz, und kompetenten Lehrkräften geht die Musikschule Dortmund nach der Sommerpause engagiert daran, ihr Angebot weiter auszubauen und Zukunft orientierte Akzente zu setzten.

Zur Förderung der Popkultur in Dortmund wurde 2009 eine Kooperation der Musikschule, dem Jugendamt und Kulturbüro unserer Stadt ins Leben gerufen. Seitdem finden vor allem in den Räumen des Fritz-Henßler-Hauses Instrumental- und Gesangsunterricht sowie diverse Workshops oder Konzerte statt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit soll auch weiterhin, so Volker Gerland, der Leiter der Musikschule Dortmund, weiter fortgesetzt werden.

Nun geht man aber noch einen Schritt weiter. In der Dortmunder Nordstadt hat man sich in der Braunschweiger Straße ein Hausobjekt ausgeguckt, wo Kinder, Jugendliche, Studenten und andere unter optimalen Bedingungen eine professionelle, musikalische und pädagogische Betreuung erhalten können. Sie sollen nicht nur ein Instrument lernen, sondern auch sofort Band-Erfahrungen machen. Alle Kräfte sollen gebündelt werden, und die Unterrichtskonzepte für Pop, Rock, Jazz, Singer/Songwriter, World Music, elektronische Musik, Hip Hop, Einbeziehung neuer Medien zusammengefasst, erweitert und perspektivisch modernisiert werden. Dort soll ein „House of Popular Music“ entstehen, das die jungen Menschen anzieht und beste Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

„Im Moment gibt es noch Diskussionen wegen Brandschutz oder etwa dem Schallschutz“, verriet Gerland. Er hofft, noch im Jahr 2020 dort starten zu können.

Vielleicht gibt es neben der "Hamburger Schule" bald auch eine "Dortmunder Schule", was den Pop- und Rockbereich angeht. Dafür wollen der Leiter der Pop-School Martin Peitz (an den Drums) und der Leiter der Musikschule Volker Gerland arbeiten.
Vielleicht gibt es neben der „Hamburger Schule“ bald auch eine „Dortmunder Schule“, was den Pop- und Rockbereich angeht. Dafür wollen der Leiter der Pop-School Martin Peitz (an den Drums) und der Leiter der Musikschule Volker Gerland arbeiten.

Peitz bringt praktische Banderfahrungen an der E-Gitarre sowie als Musikpädagoge und Musik-Manager mit. Seine Dozenten, wie zum Beispiel ein Mitglied der Band von Sasha, bringen genug professionelles Know-how mit. Einen Eindruck von dem modernen Angebot gibt das neue Programm der Pop School Workshops, die ab dem 28.09.2019 im Fritz-Henßler-Haus.

Am Samstag, den 28.09.2019 geht es um 11:00 Uhr mit REMIX.ruhr (Dozent: Peter Musebrink) los. Hier können den Tonspuren eines bekannten Musikers mit einem Remix ein neues Gesicht gegeben werden. Teilnahmegebühr: 5 €

Am 18.10.2019 geht es ab 18:00 Uhr um „Musik mit iPad und iPhone“ (Dozent: Horst Rapp) Teilnahmegebühr: 5 €

Am Dienstag, den 22.10.2019 steht um 18:00 Uhr „Beatbox Basics“ (Dozent: Kevin O‘ Neal) auf dem Programm. Beatboxing ist Kunst, mit dem Mund Schlagzeug- und andere Percussions-Instrumente nur mit Hilfe eines Mikrofons zu imitieren. Teilnahmegebühr. 5 €

Am Freitag, den 25.10.2019 um 18:00 Uhr oder Samstag, 26.10.2019 um 11.00 Uhr geht es dann um „Akustisches Selfie“ . (Dozent Peter Musebrink).

Der erste Schritt für die Ausbildung Pop School Advanced und Pop School Reduced Class ist allerdings eine Aufnahmeprüfung mit zwei Song entweder mit anwesender Begleitband oder Solo vor einer Prüfungskommission aus Dozenten der Pop School. Es ist egal, ob es sich bei den Songs um Pop, Rock, Jazzstandards, Singer/Songwriter oder auch Heavy Metal handelt. Im Anschluss wird über die Aufnahme des Prüflings entschieden. Anmeldeschluss: 30.10.2019

Termine für die Aufnahmeprüfungen: 25. /26. 11.2019 Ausbildungsbeginn: 06.01.2010. (Preis: pop School Advanced mit Aufnahmeprüfung und Abschlusszeugnis: 161 €

Die Pop School Basics kosten zwischen 37,00 € und 93,00 € und die Pop School Reduced Class und die Pop School Masterclass 91,00 €.

Anmeldeformulare gibt es bei der Musikschule oder auch auch online auf deren Internetseite.

Beratung und weitere Informationen erhalten sie unter:

Martin Peitz Tel. (0231) 50-2 59 34 oder E-Mail: mpeitz@stadtdo.de

sowie Musikschule Dortmund, Steinstr. 35 44147 D

Tel. (0231) 50- 2 77 12 oder musikschule@dortmund.de

Abschieds-Sinfonie von Gustav Mahler zum Spielzeitende

Wie schon im vergangenem Jahr beendeten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz die Spielzeit 2018/2019 mit einem großen Werk eines bedeutenden Komponisten.

Auf dem Programm mit dem Titel „Ewige Heimkehr“ stand die 9. Sinfonie D-Dur von Gustav Mahler (1860-1911). Eine musikalisch wegweisende Sinfonie von großer emotionaler Kraft. Das Werk ist streng genommen eigentlich keine Sinfonie in D-Dur, denn im vierten und letzten Satz findet ein Wechsel nach Des-Dur und somit eine bewusste musikalische Abwärtsbewegung zum Ende hin statt.

Abschied spielt allen vier Sätzen eine entscheidende Rolle

Das Besondere dieser 9. und letzten vollendeten Sinfonie ist aber die parallelen Krisen im Privatleben des Komponisten und die gesellschaftlichen Umbrüche wenige Jahre vor dem drohenden Ersten Weltkrieg (1914 -1918). In seinem persönlichen Schicksalsjahr 1907 verstarb Mahlers Tochter Maria Anna mit nur vier Jahren an einer Scharlach-Diphterie-Erkrankung und seine Ehe ging nach und nach in die Brüche. Als ein Arzt bei dem Komponisten auch noch einen schweren Herzklappenfehler diagnostiziert wird klar, dass ihm nicht mehr viel Lebens- und Schaffenszeit bleibt. Hin und her gerissen zwischen Depression und Phasen voll Lebenshunger und Freude, komponierte er rastlos.

In seiner 9. Sinfonie spiegelt sich der wehmütige Blick auf eine vergangene Epoche und das Wissen um die Endlichkeit einerseits, und das musikalische, fast trotzige Aufbäumen auf der anderen Seite. Entgegen der Tradition sind bei dieser Sinfonie der Anfang und Endsatz langsam angesetzt, während die beiden Mittelsätze im schnellen Tempo komponiert. Mahler verfolgt auch hier sein Motto, mit allen vorhandenen technischen Mitteln musikalische eine Welt aufzubauen.

Gabriel Feltz dirigierte die Dortmunder Philharmoniker gewohnt energiegeladen durch Mahlers 9. Sinfonie. (Foto: © Anneliese Schürer)
Gabriel Feltz dirigierte die Dortmunder Philharmoniker gewohnt energiegeladen durch Mahlers 9. Sinfonie. (Foto: © Anneliese Schürer)

Schon der erste Satz lebt von seinen krassen dynamischen Gegensätzen. Nach einem leisen Anfang fast aus dem Nichts, kommt es nach einer längeren Piano-Passage gleich zweimal zu einem großen und wütenden Orchester-Ausbruch. Die kurzen Passagen mit Abbrüchen und Dissonanzen, dem Auf-und Ab, sind Sinnbildhaft für den sehnsüchtigen Blick auf das bisherige Leben und Natur und das verzweifelte Aufbäumen gegen dessen Vergänglichkeit und dem Ende.

Lebendige Mittelsätze

Es folgen zwei furiose und lebendige Mittelsätze, wobei der zweite Satz als ein Tanzsatz „Im Tempo eines gemächlichen Ländlers“ zunächst unbeschwert konzipiert wurde. Besonders die zweite Geige strahlte behagliche Gemütlichkeit aus, um dann mit einem zweiten wilderen Tanz in den dritten Satz über zu leiten, bei der zu Beginn die Oboe für idyllische Gelassenheit sorgt. Doch nur für kurze Zeit, um sich dann allmählich furioser und doppelbödiger zu entwickeln. Der dritte Satz folgt als eine trotzige Rondo-Burleske, um in rasant wechselnden Besetzungen voran zu preschen. Nach einem nur vorläufigen elegischem Mittelteil kehrt die Musik zu einer beinah grimmigen und verbissenen Rekapitulation des Anfangs zurück.

4. Satz – Sehnsuchtsvoller Rückblick

Der vierte Satz ist ein sehnsuchtsvoller Rückblick durch eine elegische weit gestreckte Melodie der Streicher eingeführt. Mit dem Wechsel zu Des-Dur findet nicht nur eine Stimmungsänderung mit der Halbton-Vertiefung im Gegensatz zum Anfang statt, sondern auch eine bemerkenswerte musikalische Abwärtsbewegung. Üblicherweise findet in der Musikgeschichte am Ende einer Sinfonie eine Aufhellung statt. Doch bei Mahler stirbt die Musik nach einem letzten Tutti-Ausbruch ganz langsam wie das Leben.

Die Dortmunder Philharmoniker meisterte die große Herausforderung dieser Sinfonie zusammen mit ihrem Dirigenten mit Bravur und viel Sensibilität und Temperament.

Abschied nehmen hieß es auch von dem langjährigen ersten Bratschisten Roman Nowicki als wichtigen Bestandteil der hiesigen Philharmoniker.

Internationale Ballettgala XXIX – facettenreich auf hohem Niveau

Im Opernhaus Dortmund wurde dem Publikum nun schon zum 29. Mal als Höhepunkt zum Abschluss der Spielzeit am 06./ 07. 2019 eine Internationale Ballettgala auf hohem Niveau geboten. In diesem Jahr besonders vielseitig und facettenreich.

Neben dem Ballett Dortmund und dem NRW Juniorballett beteiligten sich wieder Spitzentänzerinnen und Tänzer aus anderen nationalen und internationalen Ballettcompagnien unter der künstlerischen Gesamtleitung von Intendant Xin Peng Wang. Durch das umfangreiche Programm führte wie immer humorvoll und locker Kammersänger Hannes Brock.

Der Abend begann und endete mit zwei Kostproben aus den Visionen-Programm mit „Moto Perpetuo“ (Choreographie: Jacopo Godani und der Besetzung: Ballett Dortmund). Ein schönes Beispiel für das moderne zeitgenössische Ballett mit seiner energetischen Dynamik und Musik (48Nord).

Für die Freunde des klassischen Balletts gab es nicht nur den „Sterbenden Schwan“ (Choreografie: Mikhail Fokine, Besetzung: Svetlana Lunkina vom National Ballet of Canada). Lunkina tanzte den Schwan berührend mit Zartheit und Verletzlichkeit. Vor der Pause wurde den Liebhabern das „Grand Pas de Deux“ aus Dornröschen (Musik: Tschaikowsky) in Perfektion von Alina Cojocaru und Francesco Gabriele Frola (English National Ballet) mit der Choreografie von Marius Petipa geboten.

In der zweiten Hälfte dann noch das humorvolle „Grand Pas de Deux“ (Musik Gioachino Rossini) unter der Choreografie von Christian Spuck in der Besetzung: Elisa Badenes, Alexander Jones (Stuttgarter Ballett, Ballett Zürich).

Als neues Element der Gala zeigten auch Turniertänzer wie Antonia Skobina und Denys Drozdyuk etwa beim „Paso Doble to España Cani“ ihr Können und Temperament.

Zur Musik von Tina Turner legten später Antonina Skobina und Denys Drozdyyk auch noch einen flotten „Jive to Proud Mary“ aufs Parkett.

Spanisch und perfekt daher kam „Folia de caballeros“ zur Musik von Arcangelo Corelli in der Interpretation von Joaquin de Luz und Sergio Bernal (New York City ballet / Ballet Nacional de España).

Eindrucksvoll waren die Interpretationen der Ballett-Künstler zur klassischen Musik von Johann Sebastian Bach „Five Variations on theme“ (Choreografie: David Fernandez, Besetzung: Joaquin de Luz vom New York City Ballet) und der „Valse Triste“ zur Musik von Jean Sibelius (Choreografie: Young, Besetzung: Veronika Kornová-Cardizzaro).

Traditionell gab drei Uraufführungen und mit „Im Wald“ (Musik: Camille Pépin, Choreografie: Xin Peng Wang, Besetzung. NRW Juniorballett) auch eine starke Erstaufführung.

Alexander Abdukarimov tanzte und choreografierte die Uraufführung von "Deux ex machina". (Foto: © Yan Revazov)
Alexander Abdukarimov tanzte und choreografierte die Uraufführung von „Deux ex machina“. (Foto: © Yan Revazov)

Bei erste Uraufführung „Deus ex macina“ (Musik: Jonathan Heck, Choreografie: Alexander Abdukarimov) in der Besetzung Ksenia Ovsyanick und Alexander Abdukarimov wurde der historische Geist mit Hilfe von Videoprojektionen auch bildhaft „aus der Flasche“ gelassen. Die Uraufführung „In time we Trust“ (Musik Kirill Richter, Choreografie: Juliano Nunes) wurde in der Interpretation von Evan McKie (The national Ballet of Canada) zu einem besonderen Erlebnis der modernen Ballettkunst.

Das setzte sich nahtlos bei der letzten Uraufführung „Allegretto Apassionato“ (Musik Ezio Bosso, Choreografie: Nicholas Rose) in der Besetzung Svetlana Lunkina und Evan McKie und deren sensiblen Interpretation (The National Ballet of Canada) fort.

Dazwischen gab es noch einige andere eindrucksvolle und bewegende Beispiele für die Ausdruckskraft des modernen zeitgenössischen Balletts.

Die Leistungen wurden vom Publikum mit langanhaltendem Applaus belohnt.