13 Personen wollen spielen – ein Potpourri an Mini-Geschichten

Genau kann man es
nicht sagen, aber die Produktion „13 Personen wollen spielen“
könnte die 25. Produktion der „Theaterwerkstatt am Theater im
Depot“ von Regisseurin Barbara Müller sein. Wie dem auch sei, der
Zuschauer kann sich auf eine spritzige Mini-Dramen-Collage freuen.
Premiere ist am 24.05. 2019 um 20 Uhr im Theater im Depot.

Mini-Dramen
beinhalten die komplette Theaterwelt im Kleinen. Quasi das Theater in
einer Nussschale. Diese Mini-Dramen können sehr kurz sein, etwas ein
Vierzeiler oder natürlich etwas länger, sie sind jedoch thematisch
geordnet. Es kann über Gefühle gehen oder einfach nur über
Kulinarisches. Die kleinen Dramen sind romantisch, absurd oder
dramatisch,

Die
Rahmengeschichte: Die Schauspieler entdecken in einem Theater auf dem
Dachboden alte Requisiten und Textbücher. Dabei entdecken sie ihre
Spielfreude wieder.

Das Ensemble der Theaterwerkstatt bei den Proben mit den Requisiten. (Foto: © Barbara Müller)
Das Ensemble der Theaterwerkstatt bei den Proben mit den Requisiten. (Foto: © Barbara Müller)

Die Bühne ist
schwarz-weiß gehalten (Bühnenbild von Mathias Schubert) und auch
die Schauspieler auf der Bühne sind in schwarz-weiß-grau gekleidet.
Die Musik kommt von Cosmo Sheldrake. Auch wenn nicht alle vom
Ensemble bei jeder Szene beteiligt sind, so sind doch alle dreizehn
ständig auf der Bühne. Barbara Müller verspricht „ein Feuerwerk
von vielen Szenen“.

Die Regisseurin
konnte etwas Bemerkenswertes verkünden. Die Zahl der Männer im
Ensemble hat sich verdoppelt. Jetzt befinden sich mit Dirk
Leistenschneider und Adnan Zecevic zwei im Ensemble.

Neben der Premiere
am 24. Mai gibt es noch zwei weitere Vostellung am 25. Mai um 20 Uhr
sowie am 26. Mai um 18 Uhr.

Karten bekommt man
unter ticket@theaterimdepot.de,
die Karten kosten 10 €, ermäßigt 5 €.




Klangvokal 2019 – Wenn Musik verbindet

Das Musikfestival
Klangvokal war schon immer ein Mittler zwischen verschiedenen
Musikkulturen. Bereits 2015 baute Klangvokal „Brücken“ zwischen
den Kontinenten oder war wie 2016 „grenzenlos“. Da passte es
natürlich, dass die Organisatoren Jordi Savall für ein Konzert
einladen konnten, der mit einem Programm „Hommage an Syrien“ am
19. Mai 2019 im Konzerthaus das gebeutelte Land als
Inspirationsquelle für die Musik aus dem Orient. Ein besonderes
Erlebnis für die Besucher.

Das Thema Okzident
und Orient ist für den spanischen Musikwissenschaftler und Gambisten
Jordi Savall nicht neu. Bereits 2006 erschien eine CD mit dem Titel
„Orient – Occident“, 2013 brachte er „Orient – Occident II“
heraus. Seine aktuelle Tournee heißt „Hommage an Syrien“.
Hierbei spielen in seinem gegründeten Ensemble Hespèrion XXI und
dem interkulturellen Ensemble Orpheus XXI musikalische Freunde Musik
aus dem jüdischen, muslimischen und christlichen Mittelmeerraum. Mit
dabei sind Musiker, die vor dem Krieg in Syrien fliehen mussten.

Neben virtuosen Instrumentalisten hatte Jordi Savall auch gute Gesangssolisten mit nach Dortmund gebracht. Im Vordergrund: Rebal Alkhodari (links) und Waed Bouhassoun. (Foto: © Anja Cord)
Neben virtuosen Instrumentalisten hatte Jordi Savall auch gute Gesangssolisten mit nach Dortmund gebracht. Im Vordergrund: Rebal Alkhodari (links) und Waed Bouhassoun. (Foto: © Anja Cord)

Doch die Musik, die
im Konzerthaus erklang, war keinesfalls traurig oder deprimierend. Im
Gegenteil: Savall hatte einige Tänze aus der Türkei, Syrien oder
Afghanistan im Programm. Fröhliche Lieder wie „Lamuny“, die zum
Tanzen animierten und von den Musikerinnen und Musikern erfrischend
interpretiert wurden, gab es genügend. Auch melancholische Stücke
wie „Ce brun – Hal asmar“, gesungen von der eindrucksvollen
Waed Bouhassoun, waren im Programm.

Überhaupt war das
Konzert ein Genuss für Freunde der orientalischen Musik. Neben der
Oud, waren noch Instrumente wie Duduk, Ney (beides Flötenarten),
Sarod und Robab (zwei Saiteninstrumente) zu hören. Natürlich
gehörten auch exotische Percussioninstrumente zum Ensemble.

Das musikalische
Zentrum des Konzertes war Syrien. Traditionelle Lieder und Tänze aus
Damaskus oder Aleppo wurden kombiniert mit Stücken aus Kurdistan,
der Türkei oder Nordafrika. Daneben führte uns Savall nach
Afghanistan und sogar nach Indien, als der Raga „Muddhu gare
yashoda“ erklang. Einen kleinen Ausflug gab es nach Paris. Das
Stück „Le Quarte Estampie Royal“ aus dem 13. Jahrhundert zeigte,
dass die musikalische Verwandtschaft zwischen dem Osten und dem
Westen zu der Zeit noch sehr eng war. Lieder aus dem Kulturkreis der
sephardischen Juden rundete das Konzert ab.

Die Spielfreude der
über 20 Musikerinnen und Musiker sprang auf das Publikum über. Hier
zeigte es sich deutlich, dass die Musik ein verbindendes Element ist,
das imstande ist, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und ein
„Wir“-Gefühl zu stärken. Daher sind solche Konzerte ungemein
wichtig.