Frischer Wind beim Internationalen Frauenfilmfestival 2019 in Dortmund

Turnusmäßig hat
das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund /Köln (09. –
14.04.2019) in diesem Jahr seinen Hauptsitz in unserer Stadt. Einiges
hat sich seit dem Herbst 2018 getan.

Die langjährige engagierte künstlerische Leiterin des IFFF Silke Räbiger, hat den Staffelstab an Dr. Maxa Zoller, die als freie Filmkuratorin, Dozentin für Experimentalfilmgeschichte und Dozentin für zeitgenössische Kunst das Filmprogramm vor allem auch dem jungen Publikum nahe bringen will. Dr. Zoller war zuletzt Lehrbeauftragte an der American University in Kairo, wo sie sechs Jahre lebte.

So wird zum Beispiel
auch Musik, tanzbarer Rap, Hiphop und Reggae der aufstrebenden
Dortmunder Musikerin TriXstar im Jazzclub domicil mit einem Konzert
zu hören sein.

Das Motto des IFFF
„Bilderfallen: Täuschung, Tarnung, Maskerade“ ist Programm.

Die Festivalleitung
und das Team wollen das Publikum anregen, genauer hinzusehen „Das
Trugbild hat eine enorme Kraft“, so Zoller. Für Momente wird das,
was wir als Wahrheit bezeichnen, aus den Angeln gehoben. Eine
Bilderfalle wird zu einer Störung der Bezüge zu den Dingen an sich.
Sie schafft so Raum und Zeit zwischen den Dingen und Körpern, die
sich auf einmal frei bewegen können. Doppelungen von Bildern sollen
irritieren und schaffen eine surreale Atmosphäre.

Dr. Maxa Zoller ist die neue künstlerische Leiterin des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln. Hier in einer der Spielstätten des Festivals, dem Jazzclub domicil. Das Kassenhäuschen aus den 50iger Jahren zeugt von der ehemaligen Kinogeschichte des Ortes. Das Festival läuft in diesem Jahr vom 9. - 14. April 2019. (Foto: © Anja Cord)
Dr. Maxa Zoller ist die neue künstlerische Leiterin des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln. Hier in einer der Spielstätten des Festivals, dem Jazzclub domicil. Das Kassenhäuschen aus den 50iger Jahren zeugt von der ehemaligen Kinogeschichte des Ortes. Das Festival läuft in diesem Jahr vom 9. – 14. April 2019. (Foto: © Anja Cord)

Neben den über 100
Filmen aus 32 Ländern, Sonderveranstaltungen wie Radtouren zu
verschieden Filmen auf den Fassaden der Stadt, einem trotz der
politischen Probleme aufbauend optimistischen Dokumentarfilm über
die sudanesische Frauennationalmannschaft (porträtiert von Marwa
Zein) im Deutschen Fußballmuseum, Konzerten und mehr auch diesmal
wieder 8 Wettbewerbsfilme von nationalen und internationalen
Regisseurinnen gezeigt in der Schauburg gezeigt. Das Publikum kann
per Stimmabgabe mit entscheiden, wer das ausgelobte Preisgeld als
bester Regisseurinnen-Film erhält.

Im Jahr 2019 sind
zur Freude der Festivalleitung gleich zwei deutschsprachige Filme im
Rennen.

Zum umfangreichen
Themenbereichen gehören bei den Filmen die Genader-Problematik,
Genitalverstümmlung bei Frauen, deutsche und internationale
Geschichte aus verschieden Blickwinkeln oder auch ein religions-
kritischer Film aus Mazedonien. Wer dem Horror-Genre zugeneigt ist,
kommt zum Beispiel bei dem Film „Endzeit“ auf seine Kosten.

Für Kinder ab 4
Jahren und ihre Familien wird auch am Wochenende ein spezielles
Programm angeboten.

Die Vernetzung
gewinnt immer mehr an Bedeutung. So ist es erfreulich, das sich neben
den zahlreichen Sponsoren und Förderern, immer mehr Spielstätten am
IFFF beteiligen. Neu sind neben dem CineStar, der Schauburg, Innogy
Forum und dem Kino im U jetzt das Fußballmuseum sowie das domicil
dabei.

Das Festival wird
programmatisch am 09.04.2019 um 19:00 Uhr im CineStar mit einem
ungewöhnlichen, eindringlichen Animationsfilm eröffnet. THE MAN
WOMAN CASE von Anaïs
Caura erzählt den Gerichtsfall von Eugene/Eugenia Falleni aus Sydney
– eine der ersten
dokumentierten Transgender-Personen aus dem Jahr 1920. Ein Film von
wegweisender künstlerischer Qualität.

Über
das umfangreiche Angebot, Termine, Orte und Preise können sie sich
schon jetzt über die Webseite: www.frauenfilmfestival.eu
einen kleinen vorläufigen Überblick verschaffen.

Nach
Ostern können sie dann das aktualisierte Programm abfragen.

Übrigens:
Schon vor dem Beginn des Festivals wird man in der Dortmunder
Innenstadt auf eigenartige Körperwesen in einem gestrickten Kokon
stoßen.

Lassen
Sie sich überraschen. Das IFFF kommt so auf alle Fälle mitten in
unsere Stadtgesellschaft.




Positives Resümee für Geierabend 2019

Einen erfolgreichen
Abschluss seiner 28. Session mit dem Programm „Zechen und Wunder“
und der Rekordzahl von 16.500 Zuschauern feiert der Geierabend samt.
Organisatoren und beteiligten KünstlerInnen. Als neues Regie-Duo
hatten Heinz-Peter Lengkeit und Till Beckmann die schwierige Aufgabe
übernommen, wieder ein frech-schräges Programm zwischen
Ruhrpott-Klamauk. Musik und bissiger politischer Satire zusammen mit
seinem engagiertem Ensemble auf die Beine zu stellen. Das gelang
ihnen allen Widrigkeiten zum Trotz erstaunlich gut.

Neben den
altbewährten Ensemble-Recken sorgte Andreas „Obel“ Obering als
der „Neue“ für frischen Wind und passte gut in das Gesamtgefüge.

Wie Kollegin
Franziska Mense-Moritz bei der Abschluss-Pressekonferenz erklärte,
sorgte er für gute Stimmung im Team und war ein Kollege „der alles
konnte“. Er bewies vor allem, dass er sich in vielen
Dialekt-Sprachen unseres Landes bestens einfühlen kann. Gut
arbeitete man mit dem neuen Regie-Duo zusammen.

Schwierig war, das
Thema BVB neu zu bearbeiten. Nach dem Abschied von Hans Martin
Eichmann und damit dem Aus für die „Zwei vonne Südtribüne“
musste man sich etwas Neues einfallen lassen.

Sandra Schmitz und
Franziska Mense-Moritz gaben letztendlich umjubelt das weibliche
(prollige) BVB Fan-Duo, und Fußball wurde zu einer Art Frauendomäne.

Vermutlich wird die DB Netz AG ebenfalls nicht den "Pannekopp-Orden" in Empfang nehmen. da kann sich "Steiger" Martin Kaysh noch so ins Zeug legen.
Vermutlich wird die DB Netz AG ebenfalls nicht den „Pannekopp-Orden“ in Empfang nehmen. da kann sich „Steiger“ Martin Kaysh noch so ins Zeug legen.

Bei der letzten
Vorstellung auf Zeche Zollern am Dienstag, den 05.03.2019
(Veilchendienstag), wird nun endlich auch der 28,5 kg schwere
„Pannekopp-Orden“ nun schon zum 17. Mal verliehen. Dieser schwere
Stahlschrott-Orden wird in jedem Jahr für „besondere“ Verdienste
um das Ruhrgebiet ausgelobt.

Während jeder
Vorstellung der Session hatten das Publikum Gelegenheit, zwischen
zwei vorgeschlagenen Kandidaten zu wählen.

1. NRW
Ministerpräsident Armin Laschet wegen seines Wahlversprechens, die
„A40 ohne Stau“ und

2. DB Netz AG für die „ungebremste Förderung der Stadt Herten“. Sie ist „die
größte Stadt Festlandeuropas ohne eigenen Bahnhof“, obwohl eine
S-Bahn auf einer alten Güterbahnstrecke ab Ende 2019 durch die Stadt
rollt, aber an keinem Bahnhof dort halten wird.

Es war ein knappes Rennen. Nach der Publikums-Meinung per Applaus lagen die beiden Vorschläge für den Orden am Ende Kopf an Kopf (fast) gleich auf. Entscheidend war
letztlich das Votum der Abstimmung per Internet auf der
Geierabend-Website.

Der Gewinner ist:
die DB Netz AG!

Es darf wie in jedem Jahr bezweifelt werden, dass der „Pannekopp-Orden“ auch angenommen und abgeholt wird. Das mag neben vielen Gründen auch an den harten Auflagen liegen. Der Preisträger
verpflichtet sich unter anderem, diesen schweren Orden während der
gesamten Fastenzeit um den Hals zu tragen, und außerdem anzustreben,
keine weiteren Verdienste ums Ruhrgebiet zu erwerben.

Wer von den „Geiern“
nicht genug bekommen kann, hat übrigens in diesem Jahr wieder
Gelegenheit, sie während des Festivals „Ruhrhochdeutsch“ mit
einem „Best of“- Programm zu erleben.




Gelungenes musikalisches Doppel mit Bach und Bartók

Es klingt nicht sehr
positiv, wenn jemand sagt „Sie spielt nur die zweite Geige“. Doch
in einem Orchester haben die zweiten Geigen eine wichtige Funktion
und sind veritable Musiker. Das konnte die Gruppe der zweiten Geigen
der Dortmunder Philharmoniker beim 3. Kammerkonzert eindrucksvoll
unter Beweis stellen. Am 04. März 2019 erklangen Werke von Bach und
Bartók im Orchesterzentrum.

Im Mittelpunkt des
Abends standen die 44 Duos für zwei Violinen von Bartók. Diese
kurzen Etüden schrieb Bartók für den Freiburger Musikpädagogen
Erich Doflein. Um den Übungscharakter der Stücke aufzubrechen,
hatten die Musiker die gute Idee, die Etüden in Gruppen zu ordnen
und mit Chorälen von Johann Sebastian Bach in Bezug zu setzen. So
erklangen nach dem Choral „Das alte Jahr vergangen ist“ (BWV 614)
vier Neujahrslieder aus den 44 Duos von Bartók. Es ist schon eine
besondere Mischung. Auf der einen Seite der protestantische Bach,
dessen Choral „Seelenbräutigam“ (BWV 496) sich natürlich auf
Jesus Christus bezieht, während der als einer der großen Atheisten
der Musikgeschichte geltende Bartók in seinen Etüden die
weltlich-bäuerliche Natur zum Klingen bringt.

Eine weitere
Inspirationsquelle von Bartók ist die Volksmusik. Es ist daher nicht
überraschend, wenn in den 44 Duos viele Tänze aus Ungarn sowie den
umliegenden slawischen Ländern zu finden sind.

Die zweiten geigen spielten ein erstklassiges Konzert mit Werken von Bach und Bartók im Prchesterzentrum. (Foto: © Dortmunder Philharmoniker)

44 Duos, elf Choräle
und neun zweite Geigen: Wie wurde das Konzert organisiert? In der
Regel standen vier Violinistinnen und Violinisten in der Mittel der
Bühne, während die fünf anderen an der Seite auf der „Ersatzbank“
warteten. Die vier spielten zunächst gemeinsam einen Choral und dann
abwechselnd als Duo einige Stücke von Bartók. Nach einem solchen
Block wurde gewechselt.

Eine weitere gute
Idee war, Anne Kussmaul als Moderatorin zu integrieren. Kussmaul ist
freischaffende Musikvermittlerin und spielte zehn Jahre lang bei den
zweiten Geigen der Dortmunder Philharmoniker mit. Sie erklärte
zwischen den Blöcken die Funktion der zweiten geigen und führte
kleine Interviews.

Ein kleines Bonbon
gab es als Zugabe. Denn das Konzert fand ja am Rosenmontag statt. So
wurde im Orchesterzentrum das bekannte Kölner Karnevalslied „Denn
wenn et Trömmelche geht“ von „De Räuber“ gespielt.

Es spielten an
diesem Abend Oleguer Beltran Pallarés, Frank Rudolph, Renate
Morocutti, Ulrike Grosser-Krotzinger, Vera Plum, Iris Plettner,
Natalie Breuninger, Susanne Schmidt, Kathrin Averdung und Anne
Kussmaul.