Neue artscenico Theaterproduktion zwischen Lüge und Wahrheit

Nach der Trilogie
rund um das Thema „Seele“ geht es in dem Projekt von Rolf
Dennemann (Regie) und seinem artscenico-Team mit dem Titel „Stille
in feindseligen Intervallen“ um die Schwierigkeit der Menschen in
einer komplexen und schnelllebigen Welt., Die „Informationsflut im
Datennetz“ erschwert es zunehmend, Orientierung und Sicherheit zu
finden. Was ist Wahrheit, was ist Lüge (Fake)? Wem kann man trauen?
Kann ich mir eigentlich selbst trauen? Wer ist hier „bekloppt“?

Eine Zeit, in der
das Individuum auf sich selbst zurück geworfen und aus einem
sicheren gesellschaftlichen Rahmen herausgeworfen scheint. Räume
für Stille und Besinnung scheinen dringen notwendig zu sein.

Am Freitag, den
28.09.2018 um 20:00 Uhr ist im Theater im Depot ( Immermannstraße
29) ist die Uraufführung für diese Stückentwicklung.

Das Theater wird zu
einem fiktiven Raum, in dem die beiden professionellen Schauspieler
Elisabeth Pleß (Sie) und Matthias Hecht (Er) sowie Jürgen Dilling,
ein Amateur-Schauspieler mit Erfahrungen bei artscenico-Projekten,
der als Allegorie das „Volk“ repräsentiert. „Jürgen Dilling
bewegt sich als das „Volk“ zwischen Wut, Sorge und Gleichmut,“
so der Regisseur.

(v.l.n.r.) Elisabeth Pleß, Matthias Hecht und Rolf Dennemann laden den Zuschauer ein in die Gemengenlage zwischen Unwissen und Wissen.
(v.l.n.r.) Elisabeth Pleß, Matthias Hecht und Rolf Dennemann laden den Zuschauer ein in die Gemengenlage zwischen Unwissen und Wissen.

In einem
minimalistisch ausgestatteten Bühnenraum versuchen die Schauspieler,
„Gestörte“ zu spielen ( auch wenn sie selbst noch so ungestört“
sein mögen). Letztendlich wird deutlich, wie schnell sich
Unwissenheit als Wissen, und Schwachsinn sowie Verschwörungstheorien
als Wahrheit verkaufen lassen. Ein spannendes Experiment, bei dem
Spaß, Unterhaltung und Ironie ( wie immer bei artscenico) nicht zu
kurz kommen sollen.

Als atmosphärische unterstützendes Mittel werden im Hintergrund verschiedene, teils psychedelische Bild auf die Leinwand projiziert werden. Musik von „Vivaldi bis Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten) sowie ein angekündigter kleinerer Live-Musik Beitrag werden begleitend zu hören sein. Es wird wohl auch eine selbstironische humorvolle Reise zu unseren eigenen Unzulänglichkeiten werden.

Premiere ist am Freitag, den 28.09.2018 um 20:00 Uhr (Theater im Depot). Weitere Aufführungstermine im Depot : Samstag, den 29.09.2018 und Samstag , den 20.10.2018, jeweils um 20:00 Uhr.

Vorverkauf und
Bestellungen unter: 0231/ 983 2336 oder E-Mail:
info@theaterimdepot.de

Es gibt auch eine
Vorstellung am 17.11.2018 im Prinz-Regent-Theater, Prinz-Regent-Str.
50-60, 44795 Bochum.

E-Mail:
info@prinzregenttheater.de




Geburtstagsgala – 50 Jahre Schauspielhaus Dortmund

Aus Anlass des
fünfzigsten Geburtstags hatte sich das Schauspielhaus am 23.09.2018
mit einer Gala mächtig ins Zeug gelegt. Es wurden keine Mühen
gescheut, möglichst viele Protagonisten von den insgesamt neun
Intendanten und auch ehemaligen SchauspielerInnen für diese Feier
nach Dortmund zu locken. Oberbürgermeister Ullrich Sierau und vor
allem Hans-Josef Vogel (Regierungspräsident Arnsberg) wiesen
deutlich auf die wesentliche Bedeutung des „aus der Zukunft
gerichtetes“ Theaters für die Stadt nicht nur zur Unterhaltung,
sondern auch für den kritischen Diskurs in Zeiten einer
gesellschaftlichen Metamorphose. (Stichwort Digiale Gesellschaft).

Schon vor
Gala-Beginn rezitierten der Dortmunder Sprechchor souverän geleitet
von Schauspieler Uwe Schmieder eindrucksvoll im Eingangsbereich des
Schauspielhauses eindrucksvoll Passagen aus „Das unmögliche
Theater“ von Wolfram Lotz.

Für das
Musikprogramm konnten der aktuelle musikalische Leiter des
Schauspiels Tommy Finke und deren Vorgänger Paul Wallfisch und Merle
Wasmuth (Chanson) vom hiesigen Ensemble als stimmungs- und
eindrucksvolle Acts gewonnen werden. Später gab es auch ein „Happy
Birthday“ Ständchen von den vier „Ladys in Red“ Bettina
Lieder, Alexandra Sinelnikova, Merle Wasmuth und Marlena Keil.
(Schauspiel-Ensemble)

Durch das Programm
führten humorvoll das aus der „Die-Show“ bekannte
„Moderatoren-Paar“ Julia Schubert und Frank Genser vom Dortmunder
Schauspiel-Ensemble.

Der Abend begann
mit einem von Tommy Finke und Band musikalisch begleiteten Rückblick
auf 50 bewegende Jahre Schauspielhaus Dortmund in Bildern von der
Leinwand.

Das ganze Ensemble kam zum Schluss auf die Bühne. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Das ganze Ensemble kam zum Schluss auf die Bühne. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Bei seiner Begrüßung
mahnte Intendant Kay Voges bei aller Liebe für das
„Interims-Schauspielhaus“ mit Nachdruck eine dauerhafte Lösung
für die geplante „Junge Bühne“ neben dem Theater trotz der
anfallenden Kosten an.

Andreas Beck vom
Dortmunder Ensemble begeisterte danach als Staatsschauspieler
Brusconmit einem Ausschnitt aus dem Monolog der aktuellen
Inszenierung „Der Theatermacher“ (Regie: Kay Voges).

Einige der prägenden
SchauspielerInnen und auch MitarbeiterInnen aus den letzten fünfzig
Jahren im hiesigen Schauspielhaus waren vor Ort anwesend.

Ines Burkhardt (von
1975 – 2005 Mitglied des Dortmunder Ensembles) kam samt Hund Sunny
und erzählte einige Anekdoten. Zudem gab sie etwa aus ihrem Buch
„Theater-Leben in Deutschland“ zum Besten.

Die „Talkrunde“
mit den drei anwesenden Intendanten aus vergangenen Jahrzehnten mit
Andreas Weißert, Jost Krüger, Jens Pesel und Kay Voges als
aktuellem „Chef des Hauses“ mit vorgegebenen Leitfragen gab
einige interessante Einblicke in das Intendanten-leben gestern und
heute.

Besonders die
Vorgänger-Intendanten hatten – aus ihrer Sicht verständlich –
etwas ausführlicher zu antworten und zu erzählen. Der Zeitplan ließ
sich schon da nicht mehr einhalten.

Im Rahmen der
Feierlichkeiten wirkte der theoretische Vortrag von Uni-Professorin
Ulrike Haß über „die Entwicklung des Stadttheaters von der Antike
bis zur Gegenwart“ etwas unglücklich, zumal der konkrete Bezug zu
Dortmund fehlte. Denn die vergangenen 50 Jahre Schauspielhaus waren
nicht immer ein Zuckerschlecken für die Beteiligten wie man von den
Berichten der ehemaligen Intendanten erfuhr.

Nun war der Zeitplan
endgültig aus den Fugen geraten. Drei Musik-Einlage konnten nicht
gebracht werden, und Sebastian Franssen (Vorsitzender „Dortmunder
für ihr Schauspiel) musste sich mit seinem Vortrag über die Rolle
des Vereins gestern und heute sputen, um zusammen mit Dr. Michael
Hoffmann (Vorsitzender der Theater und Konzertfreunde Dortmund) für
das Schauspiel je einen Scheck von 5000,- Euro zu übergeben. Leider
musste aus Zeitgründen dann auch das geplante Interview mit dem
ehemaligen Ensemblemitglied Claus-Dieter Clausnitzer ausfallen.

Mit dem „Danke für
alles“-Song von dem aktuellen Ensemble auf der Bühne ging die
„lange“ Geburtstagsgala dann schließlich noch schwung- und
stimmungsvoll zu Ende.

Im Foyer wurde noch
lange diskutiert und gefeiert.