Cartoon-Ausstellung im im Kulturort Depot

Im Rahmen der Reihe „Depot stellt vor“ sind vom Freitag, den 14.09.2018 bis Sonntag, den 23.09.2018 in der Galerie Dieter Fischer (Kulturort Depot Dortmund) unter dem Titel „Kunst macht Rücken“ eingerahmte komische Grafiken, Cartoons, bemalte Bierdeckel (Sammelpappen), lustige Postkarten oder einfach alberne Malereien von dem bekannten deutschen Cartoonisten und Illustrator Ari Plikat (geb 1958 in Lüdenscheid) zu sehen. Seit neuestem ist er ein Mieter im Depot und folgt somit seiner Lebensgefährtin Lotte Wagner.

Der Titel ist ein Hinweis darauf, dass Kunst durchaus Arbeit mit entsprechenden Folgen für den Körper bedeutet. Plikat ist nicht nur ein politischer Cartoonist, der gesellschaftspolitisch relevante Probleme wie etwa rechtes Gedankengut oder soziale Ungerechtigkeit mit bunten Bildern auf den Punkt gebracht und humorvoll visualisiert hat. Er veröffentlicht u.a. in der Titanic, dem Eulenspiegel, Zitty, Pardon, taz, Stern und im Berliner Tagesspiegel.

Ari Plikat stellt in seiner neuen Heimat, dem Depot, in der Galerie Dieter Fischer aus.
Ari Plikat stellt in seiner neuen Heimat, dem Depot, in der Galerie Dieter Fischer aus.

Einer Palette von relevanten Themen des alltäglichen Lebens wie etwa Essen und Trinken, Fußball, die Kirche u.a. sowie unsere kleinen Schwächen und Unzulänglichkeiten nimmt er sich mit prägnanten Federstrichen und „Nutella-Farben“ (wie er sie selbst nennt) an.

Er benutzt besondere Pinsel, Füller und Filzstifte für seine Zeichnungen voll markanter Nasen und mit viel Ausdruckskraft.

Immer wieder spielen Tiere wie zum Beispiel Hunde , Vögel, Schweine oder besonders Katzen eine entscheidende Rolle. Eines der wenigen großformatigen Bilder zeigt eine Katze, deren Gesichtszüge doch sehr an den Dichter und Essayisten Gottfried Benn erinnern. Die Cartoons lassen aber viel Raum für eigene Assoziationen.

Sonst bevorzugt der Plikat jedoch eher das Kleinformat. Gerne nutzt er deshalb für seine bunten Cartoons Bierdeckel als Unterlage für versteckte oder offensichtliche Statements.

Als Grundlage für seine Arbeiten dient ihm zunächst oft ein Skizzenbuch als vorläufige Vorlage. Das „Sammelsurium“ dient ihm als Fundus.

Sowohl die Auftragsarbeiten als die freien, auch mal „banalen“ Cartoons, sind in der Ausstellung zu bewundern. Neben den gesellschaftspolitischen, satirischen Werken, wie zum Beispiel Rechtsradikalismus oder soziale Ungerechtigkeit geht es um Themen, die uns trauriger weise – jenseits von Tagesaktualität – über einen längeren Zeitraum immer wieder beschäftigen und erhalten bleiben.

Die Vernissage der Ausstellung ist am Freitag, den 14.09.2018 um 19:00 Uhr in der Galerie Dieter Fischer im Kulturort Depot

Am Mittwoch , dem 19.09.2018 findet unter dem Titel seiner Buches „Das ist mein Hip Hop“ zusätzlich eine besondere humorvolle Cartoonlesung mit Ari Plikat statt. Er liest in seiner eigenen Art zu an die Leinwand projizierten Zeichnung.




Giallo-Slasherfilm-Hommage im Studio des Schauspiels Dortmund

Arthouse-Horrorspezialist Jörg Buttgereit (mit Dramaturgin Anne-Kathrin Schulz) entführt das Publikum in seinem sechstem Stück „Im Studio hört dich niemand schreien“ am 16.09.2018 um 18:00 Uhr im Studio des Dortmunder Schauspiels in die ganz eigene Welt des italienischen Giallo-Slasherfilms der 1970iger Jahre. Grundlage für die Inszenierung bildet das Stück „Berberian Sound Studio“ aus dem Jahr 1976 vom Regisseur Peter Strickland und freien Anleihen nach Filmen des Genre-Regisseurs Dario Argento. Typisch für Argentos Arbeiten sind vor allem formal stilistisch extravagante Inszenierung mit -Traum- ähnlichen , surrealem Charakter des Plots.

Buttgereit nimmt mit seiner Inszenierung die Zuschauer und Zuhörer nicht nur in das Making-of eines Giallo-Genre-Films mit, sondern sie erfahren darüber hinaus auch etwas über die Familie Argento. Einiges erinnert an eine italienische Oper, so der Regisseur.

Wie indem Film „Berberian Sound Studio“ wird der Bühnenraum des Studios im Schauspielhaus durch Susanne Priebs (Bühne und Kostüme) in ein Tonstudio der 1970iger Jahre gestaltet. Dabei stammen alle Requisiten bis hin zum Aufnahmegerät in spannender und aufwendiger Suche aus dem Fundus der 70iger Jahre. Wie Priebs beim Pressegespräch erklärte, war die etwas knifflige Aufgabe, bei der Gestaltung des Bühnenbilds und der Kostüme die 1970iger Jahre und die italienische Komponente zu berücksichtigen. So werden von ihr etwa Säulen und Art déco -Elemente eingefügt. Wichtig für die atmosphärische Spannung ist insbesondere das Sounddesign (Frank Behnke) und das spezielle Licht.

Maximilian Schall (Uwe Rohbeck) beim Vertonen des Films: (v.l.n.r.) Christian Freund, Uwe Rohbeck, Alexandra Sinelnikova, Marlena Keil, Caroline Hanke und Ekkehard Freye. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Maximilian Schall (Uwe Rohbeck) beim Vertonen des Films: (v.l.n.r.) Christian Freund, Uwe Rohbeck, Alexandra Sinelnikova, Marlena Keil, Caroline Hanke und
Ekkehard Freye. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Zum Plot: Maximilian Schall (Uwe Rohbeck), der sensible Geräuschemacher für Tierfilm-Nachvertonungen, bekommt von dem visionären Schmuddelfilmer Dario Winestone (Ekkehard Freye) den Auftrag, dessen frisches abgedrehtes Filmmaterial nach zu vertonen. Die Katastrophe für Schall. Winestone zeigt – auf einem ästhetisch höchsten Niveau – Menschen, die foltern, töten und grauenvoll sterben.

Um einen blutigen Mord klanglich zum Höhepunkt zu treiben, wird schon mal herzhaft ein Messer in einen Kohlkopf gebohrt. Ihm zur Seite stehen sechs sechs SchauspielerInnen (teils Familie) für die Synchronstimmen. Diese haben mehr oder weniger Erfahrungen in dem Giallo-Horror-Genre. Daraus entsteht eine reizvolle Spannung, wie die Dramaturgin Anne-Kathrin Schulz erklärte.

Die Kunst und schwierige Aufgabe ist“, so Frank Behnke, „Klangwelten mittels Tönen entstehen zu lassen und Gedankenräume zu öffnen.“ Das Publikum blickt sozusagen „in den Kopf“ des Geräuschmachers Schall.

Nicht nur für Horrorfilm-Experten mit interessanten Einblicken. Die Aufführungsdauer liegt bei ca. zwei Stunden. Zur eigenen Absicherung wurde die Altersempfehlung auf ab 18 Jahren gesetzt.

Die Premiere am 16.09.2018 ist schon ausverkauft.

Für die weiteren Aufführungstermine am 20.09.2018 (20.00 Uhr), 06.10.2019 (20:00 Uhr) und den 28.10.2018 (20:00 Uhr) gibt es noch (Rest)-Karten.

Informationen und Karten unter: 02317 50 27 222 oder www.theaterdo.de