Vielschichtige künstlerische Strukturen im „Drunter & Drüber“

Die Lünener Künstlerin Sabine Klemp zeigt vom 31.09.2018 bis zum 09.09.2018 in der Galerie Fischer im Depot verschiedene Steinskulpturen, Siebdrucke, Bilder mit diversen Mal- und Collagetechniken unter dem Titel „Drunter & Drüber… weil es Freude macht“ aus ihrer künstlerischen Arbeit der letzten zehn Jahre.

Eine wichtige strukturelle grafische Grundlage für ihre Exponate bildet das Viereck. Das Motto „Drunter & Drüber“ gilt in mehrfacher Hinsicht. Ob bei ihren Wandbildern mit verflochtenen , verwobenen Papierstreifen als Bänder in hellem Grün, Orange, erdigen Brauntönen, einer weiteren Wandbildserie mit ausgeschnittenen Fotos von Menschen aus Modemagazinen, von denen sie nur die Konturen und einige Streifen der Figuren übrig lässt. Es stellt sich die Frage, was hinter der bloßen Oberfläche steckt.

Klemp arbeitet mit verschiedenen Materialien und Collagetechniken und steht der konkreten Kunst inhaltlich nahe. Die Wirkung ihrer Arbeiten geht von der Kombination von Farben, Formen, Linien und Materialien und dem Spannungsfeld zwischen Chaos und Struktur aus. „Nur Chaos ist langweilig, aber nur Struktur auch“, so die Künstlerin beim Pressegespräch. Sie gestaltet ihren künsterischen Raum spielerisch frei aber strukturiert.

Sabine Klemp mit einer ihrer verschlungenen Steinskulpturen. Zu sehen in der Galerie Dieter Fischer.
Sabine Klemp mit einer ihrer verschlungenen Steinskulpturen. Zu sehen in der Galerie Dieter Fischer.

Eine Herausforderung und mit vielen Stunden Arbeit verbunden waren für sie die neueren Steinskulpturen, die von ihr wie ein um sich selbst geschlungenes Band oder anderen Strukturen „Drunter & Drüber“ durch Schleifen (und Polieren) in Form gebracht wurden. Verwendet wurden dabei Steine verschiedener Härtegrade. Das Spektrum reicht vom marmorierten „Galastone multicolor“ über feinen Sandstein bis hin zu harten Grafitstein.

Die Werke spielen bewusst mit Gegensätzen. Harter Stein, der weich aussieht oder zum Beispiel eine dunkle schwarze Struktur in einem bunteren Umfeld. Die komplexen Kunstwerke bieten den Betrachtern viel Raum für individuelle Assoziationen und regen zum Nachdenken und zum Gespräch an. Je nachdem, von welcher Seite man sie betrachtet, verändert sich die Sichtweise.

Klemp ist auch für neue Techniken wie etwa das „Glasfusing“, von ihrer Kunstkollegin Heide Kemper oft genutzt offen und verbindet diese mit einem ihrer Steinskulpturen. Anfassen und berühren der Skulpturen ist erlaubt. Nur ein Ring, der Kratzer verursachen könnte, sollte lieber vorher abgenommen werden. Lassen sie sich von dieser spannenden Ausstellung überraschen.

Die Vernissage für „Drunter & Drüber… weil es Freude macht“ findet am Freitag, den 31.09.2018 ab 19:00 Uhr in der Galerie Fischer im Kulturort Depot

44147 Dortmund, Immermannstraße 29 statt.

Musikalisch begleitet wird die Eröffnung der Ausstellung von Johanne Schopp & Jim Galakti

(Duduk, aramäische Oboe 6 Keyboard/ Flügelhorn)

Finissage: Sonntag, den 09.09.2018 ab 17:00 Uhr.




Kunstbonbon zeigt 3D-Installationen von Marc Bühren

Im kleinen aber feinen Kunstbonbon in der Chemnitzer Str. 11 in Dortmund sind vom Samstag, den 08.09.2018 bis zum 06.10.2018 die neuen 3D-Installationen des Dortmunder Künstlers Marc Bühren (Jahrgang 1974) unter dem Titel „Leidenschaft + Wahnsinn“ zu sehen. Es ist die zweite Ausstellung von Bühren im Kunstbonbon.

Ein wichtige Thema für den Künstler war schon lange die kritische künstlerische Auseinandersetzung mit unserem Umgang mit der Umwelt und miteinander. Obwohl ein Anhänger der Naturwissenschaften und eher ein rational denkender Mensch, treibt ihn in seiner neuen Ausstellung die Beobachtung der Religion und deren Wirkung auf uns Menschen um. Wie er sagt, erachtet er die Kirchengemeinden durchaus als wichtige Institutionen in einer Zeit, die von einem zunehmenden Werteverfall gekennzeichnet ist.

Der Titel verweist jedoch auch auf andere gebiete im menschlichen Dasein. Es stellen sich zum Beispiel die Frage, wo das eine endet und das andere anfängt. Sind die Grenzen fließend und wann verliert man das essentielle große Ganze aus den Augen.

Detail einer Arbeit von marc Bühren, die ab dem 08. September im Kunstbonbon zu sehen ist.
Detail einer Arbeit von marc Bühren, die ab dem 08. September im Kunstbonbon zu sehen ist.

Seine 3D-Installationen zeichnen sich unter anderem durch durch Wiederholung ein und des selben Motivs (etwa Christus am Kreuz) aus. Einmal angeordnet wie ein weißes, eher altmodischen Spitzendeckchen,das normalerweise Möbel vor Kratzern schützt (oder sie verdeckt?)… die alltägliche Wiederholung sinnfreier, nicht hinterfragter Rituale? Darauf ein schwarzes Kreuz mit dem selben Motiv, allerdings ist Jesus jetzt doppelköpfig als ein mögliches Zeichen für Doppelmoral.

Dann gibt es auch einen filigranen Flügel, der aus dem Objektrahmen ragt. Viel Raum für Assoziationen und zum Nachdenken. Wem wurden dieser Flügel entrissen? Wer oder was ist jetzt flugunfähig mit nur einem Flügel und seiner Freiheit und Gesundheit beraubt?…

Der fleißige Marc Bühren, dessen Werke auch bis zum 28.10.2018 im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm bei der Ausstellung „Hier und Jetzt“ zu sehen sind, wird im Januar in der Hagenring Galerie in Hagen, im April/Mai in der Artothek Dortmund und im weiteren Verlauf des Jahres auch noch im Kunstverein Unna und im Dortmunder Torhaus Einzelausstellungen haben.

Bei der Vernissage im Kunstbonbon am 08.09.2018 um 15:00 Uhr wird der Künstler über seine Arbeit erzählen und für anstehende Fragen offen sein.

Die Ausstellung dauert bis zum 06.10.2018 und ist dienstags 13-18, freitags 15-20 und samstag 12-15 Uhr zu sehen.

Der Eintritt ist wie immer frei.