Künstlergruppe aus Amiens stellt in der BIG gallery aus

Im Erdgeschoss der Direktkrankenkasse BIG befinden sich die Räumlichkeiten für die BIG gallery (Galerie der Dortmunder Künstlervereinigungen). Hier stellen aber nicht nur die Künstlerinnen und Künstler wie etwa der Dortmunder Gruppe.

Seit über fünfzig Jahren, noch bevor die Dortmund offizielle Städtepartnerschaften mit Amiens, Leeds, Rostow am Don und anderen Städten auf der ganzen Welt unterhielt, hat die Dortmunder Gruppe schon einen freundschaftlichen Austausch etwa mit Leeds oder Amiens betrieben. Es entstand eine rege Kooperation und Dialog über geografische und politische Grenzen hinweg mit mehreren wechselseitigen Besuchen und Ausstellungen.

In der BIG gallery am Dortmunder U werden nun erstmals Malereien, Zeichnungen, Fotografien und Objekte von acht Beteiligten des Künstlerkollektivs „La Marronnier“ unter dem Titel „Apostrophes!“ vom 17.06.2018 bis 15.07.2018 gezeigt.

In den letzten anderthalb Jahren ist die Idee für diese Ausstellung gereift, so der 1. Vorsitzende der Dortmunder Gruppe Alexander Pohl. Alle Werke sind in den letzten Jahren entstanden.

Im Eingangsbereich sind zunächst drei Objekt auf einem verschiebbaren Stahlgerüst mit vier Rollen von Jean-François Petiperrin zu sehen. Es handelt sich um als Menschen nur stilisiert erkennbare Objekte aus einem löchrigem,geflochtenem Netz aus buntem Stahlfäden. Eine bewegliches, porös wirkendes subtiles und sensibles Konstrukt, dass zu verschiedenen Assoziationen anregt.

Die Arbeiten der neun Künstler beschäftigen sich sowohl mit Landschaften und abstrakten Strukturen und unterschiedlichen Stoffen, wie auch unterschwellig mit Machtstrukturen.

Zwei der Künstler waren beim Pressetermin anwesend. Der französische Künstler und Fotograf Michel Gombart zeigt mit zwölf Fotografien unter dem Titel „Rough“ (rau), verschiedene interessante Sichtweisen auf Frauen. Dabei ist der Blick einerseits erotisch gefärbt, verrät zudem aber etwas über Machtstrukturen im Bezug von Mann und Frau, oder auch zwischen einem als Kolonialist verschwommen erkennbaren Mann hinter einer afrikanischen Frauenstatue. Die speziellen Bilder wurden von ihm als Motive bei seinen Besuchen auf einem Flohmarkt entdeckt.

Robert Laugier befindet sich zwischen Himmel und Erde (so der Titel der Bilder hinter ihm).
Robert Laugier befindet sich zwischen Himmel und Erde (so der Titel der Bilder hinter ihm).

Für dem zweiten anwesende Künstler, Fotograf Robert Laugier, sind seine Landschaftsfotografien eine Möglichkeit hervor zu heben, was diese spezielle Landschaft an der Somme eigentlich ausmacht und ausdrückt. Die dreizehn Fotografien unter dem Titel „Zwischen Himmel und Erde“ sind in zwei Reihen angeordnet. Die obere Reihe zeigt sieben ausdrucksstarke konkrete Landschaftsfotos, während die sechs Fotografien darunter verborgene abstrakte, zum Beispiel durch Eis-Einschlüssen entstandene Strukturen aufgenommen wurden.

Neben den genannten Künstlern stellen noch Geneviève Agache, France Dufour, Lolita Lejeune, Sausen Mustafova, Patrice Roger, Bernard Sodoyez ihre Werke aus.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, den 17. Juni 2018 um 11:00 Uhr in der BIG gallery am Dortmunder U statt.

Begrüßung:

Peter Kaetsch (Vorstand BIG direkt gesund)

Alexander Pohl (1. Vorsitzender der Dortmunder Gruppe)

Die Kunsthistorikerin Simone Rikeit wird eine Einführung geben.

Michael Gombart setzt sich künstlerisch mit unterschiedlichen Sichtweisen auf Frauen auseinander.
Michael Gombart setzt sich künstlerisch mit unterschiedlichen Sichtweisen auf Frauen auseinander.




Täglich Brot – ein Stück über Arbeit

Die Theaterwerkstatt am Theater im Depot präsentiert am 15.06.18 ihre Premiere „täglich brot“ um 20 Uhr im Theater im Depot. Dabei geht es nicht um den religiösen Begriff as dem „Vater unser“, sondern um die Arbeit, den Broterwerb. Das Stück von Gesine Danckwart wird mit eigenem Material (Statistiken und anderen) ergänzt.

Es scheint in dieser Zeit zwei Möglichkeiten zu geben: Entweder man geht an zuviel Arbeit kaputt (Burn-out) oder an zu wenig (Arbeitslosigkeit). Die unterschiedlichen Aspekte der Arbeitswelt hat Danckwart in ihrem Stück „täglich Brot“ (UA 2001) anhand von verschiedenen Charakteren herausgearbeitet. Es gibt den Arbeitslosen, der sein Leben strukturieren muss, die Hausfrau und Mutter, die Managerin, für die Arbeit alles ist und die Praktikantin, die am Anfang ihrer Karriereleiter steht.

Winston Churchill soll gesagt haben: Winston Churchill Es gibt drei Sorten von Menschen: solche, die sich zu Tode sorgen; solche, die sich zu Tode arbeiten; und solche, die sich zu Tode langweilen. (Foto: © Barbara Müller)
Winston Churchill soll gesagt haben: Es gibt drei Sorten von Menschen: solche, die sich zu Tode sorgen; solche, die sich zu Tode arbeiten; und solche, die sich zu Tode langweilen. (Foto: © Barbara Müller)

Karriereleiter ist ein gutes Stichwort für die Bühne: der bildende Künstler Mathias Schubert hat die Bühne mit Leitern und Schrauben konstruiert. So bilden sie das tägliche Hamsterrad und die Karriereleitern ab, auf denen man hinauf- und wieder hinabsteigen kann.

Die acht Schauspielerinnen und Schauspieler sind allesamt Laien. Sie bringen eine Produktion im Jahr auf die Bühne. Seit September vorigen Jahres haben sie zwei Stunden pro Woche geprobt und haben in den vergangenen Wochen in Wochenenden intensiv gearbeitet. „Das Stück ist unglaublich anspruchsvoll“, findet Barbara Müller, seit 2004 die Leiterin der Theaterwerkstatt. Trotz des ernsten Themas gibt es in dem Stück durchaus poetische Momente. Zusätzlich hat Müller auch drei Choreografien eingebaut.

Das Stück dauert 90 Minuten ohne Pause. Weitere Termine sind 16.06.18 um 20 Uhr, 17.06.18 um 18 Uhr sowie 21.06.18 um 20 Uhr.

Der Eintritt beträgt 10 € (5 € ermäßigt) Karten gibt es unter ticket@theaterimdepot.de oder 0231/9822336