Klangvokal 2018 – Lily Dahab im Domicil

In der Sparte Weltmusik wurde dem Publikum am 13.05.2018 ab 19.00 Uhr im Rahmen des Klangvokal Festivals im Dortmunder domicil südamerikanische Rhythmen – gewürzt mit einer Prise Jazz – durch die argentinische Künstlerin Lily Dahab und ihrer Band geboten. Aber nicht nur das: Sieben Jahre nach ihrem letzten Auftritt bei Klangvokal präsentierten sie und ihr Quartett nun gleich sieben Titel aus ihrer brandneuen CD. Diese erscheint erst am 08.06.2018 auf dem Markt.

Lily Dahab ist eine Kosmopolitin, die als Enkelin syrischer und türkischer Immigranten in Südamerika (Argentinien) geboren wurde. Heute lebt sie mit dem deutschen Jazzpianisten Bene Aperdannier in Berlin. Zu dem Band-Quartett gehören neben ihm noch Jo Gehlmann an der Gitarre, Camilo Villa am Kontrabass und am Schlagzeug der argentinische Perkussionist Topo Gioia.

Lily Dahab und ihre Band brachten den Zauber Südamerikas ins domicil. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Lily Dahab und ihre Band brachten den Zauber Südamerikas ins domicil. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Seit 2000 hatten sie zusammen schon erfolgreich zwei Alben heraus gebracht. Die Band-Kollegen konnten die Zuhörer mit einigen starken Soli begeistern.

Das neue Programm bot viele neue Eigenkompositionen und kreative Adaptionen süd- und lateinamerikanischer Lieder. Dabei bestacht Dahab durch ihre klare und ausdrucksstarke Stimme und ihren sowohl einfühlsamen wie temperamentvollen Gesang.

Sie vereint zahlreiche traditionelle Musikstile verschiedener Länder. In ihren neuen Song vereint sie mit ihrer Band zum Beispiel bei „Nada“ Tango mit Jazz, in „Samba em Preludio“ hört man Bossa Nova-Anklänge heraus. Im Stil des traditionellen „CandombéUruguays war der Song „Hurry“ gehalten. Besonders temperamentvoll wurde es bei den brasilianischen Klängen.

Zu hören waren auch Klassiker wie etwa das Lied „Yo vengo a ofrecer mo corazón“ des argentinischen Sängers und Pianisten Fito Páez. Dahab und ihre Kollegen drückten dem Song auf Basis des traditionellen argentinischen Chacarera-Rhythmus einen eigenen Stempel auf. Beieindruckend war eine eigene kunstvolle (jazzigen) Version des weltbekannten Liedes „Gracias a la vida“.

Einflüsse arabischen Musik ihrer Vorfahren waren beim spanischen Flamenco-Song „Tres Notas“ von Lily Dahab deutlich erkennbar.

Die Künstlerin zeigte auch Kostproben als Vokalakrobatin. Sie begleitete ihren Gesang oft mit starken Gesten und ging humorvoll-offen mit dem Publikum um.




Klangvokal 2018 – Lina Knörr und Band im Domicil

Im Rahmen des Klangvokal Musikfestival trat am Sonntag , den 13.05.2018, Lina Knörr als neuer Stern in der Sparte Jazz mit ihrer Band beim SOUNDZZ Familienkonzert im Dortmunder Domicil auf. Die erst 17 Jahre alte Künstlerin wurde schon in das Bundesjazzorchester berufen. Wie sie beim Konzert erklärte, wird ihr Talent für den Jazz seit vier Jahren intensiv gefördert. Nach ihrem Abitur in diesem Jahr möchte sie Jazz-Gesang studieren.

Ihre Band-Kollegen Peter Köcke (Piano), Matthias Spruch (Gitarre), Sebastian Lindecke (Drums), Felix Jäger (Bass) sind zwischen 23 und 25 Jahre alt und haben den musikalischen Studiengang im Instrumental-Bereich schon eingeschlagen.

Noch bevor es los ging, konnten es sich die anwesenden Kinder (und wer Lust hatte) auch auf einem ausgelegten roten Teppich vor der Bühne gemütlich machen.

Lina Knörr (mit Band) begeisterte im domicil kleine und große Zuhörer. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Lina Knörr (mit Band) begeisterte im domicil kleine und große Zuhörer. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Lina Knörr ist eine Stilistin in Sachen Jazz. Ihre klare warme Stimme ist für diese Musikrichtung prädestiniert. Erstaunlich, welche ausdrucksstarke Stimme so eine zierliche junge Frau haben kann.

Einfühlsam und mit Einflüssen aus unterschiedlichen musikalischen Genre wie Jazz, Blues, Swing Funk, Gospel oder Pop zeigte sie ihr Können. Die Kollegen an den Instrumenten konnten ihre Fähigkeiten und Improvisationstalent mit eindrucksvollen Solo-Einlagen unter Beweis stellen.

Da hielt es auch die kleinen Zuhörer nicht auf dem roten Teppich.

Die Kinder tanzten nicht nur, sondern zeigten später auch Rhythmusgefühl mit ihnen zur Verfügung gestellten Rasseln. Bei einer Ballade schwangen und warfen sie leichte bunte Tücher durch die Lüfte. Alle hatten außerdem sichtlich ihren Spaß. Bei diesem Familienkonzert wurden die Kinder nicht nur einbezogen, sondern ihnen auch einiges zum Jazz kindgerecht vermittelt.

Eine sinnvolles und gutes Angebot für Familien und ganz besonders für die kleinen ZuhörerInnen.

Für das Klangvokal Festival wiederum ist es auch wichtig, solch großen Talenten eine Plattform zu bieten.




Klangvokal 2018 – Musikerfamilie Bach

Wenn es ein Name verpflichtet Musiker zu werden, dann ist es wohl „Bach“. Knapp 80 Musiker haben eifrige Familienforscher ausmachen könne, angefangen vom Stammvater Veit Bach, der Bäcker und Amateurmusiker(!) war. Vox Luminis aus Belgien präsentierten am 12.Mai 2018 in der Marienkirche Motetten aus dem „Familienalbum“ des Bachs, die im übrigen ihren Söhnen gerne den Vornamen „Johann“ gaben.

So erklangen zunächst zwei Motetten von Johann Bach (1604-1673) , den Begründer der Erfurter Linie: „Sei nun wieder zufrieden“ und „Unser Leben ist ein Schatten“. Gerade die erste Motette lies die Inspiration von Komponisten wie Schütz erahnen, denn auch Bach arbeitet mit dem Raumklang und ließ einen Chor aus großer Entfernung singen.

Weiter ging es mit vier Motetten von Johann Michael Bach (1648-1994) und zwei von Johann Christoph Bach (1642-1703).

Vox Luminis präsentierte Musik der Familie Bach in der Marienkirche. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Vox Luminis präsentierte Musik der Familie Bach in der Marienkirche. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Danach war ein Zeitgenosse von Johann Sebastian an der Reihe: Johann Ludwig Bach (1677-1731). Die schätzen auch einander und Johann Sebastian führte einige Kantaten seines Verwandten auf. Zu Gehör kamen seine beiden Motetten „Das Blut Jesu Christi“ und „Das ist meine Freude“.

Den Schlusspunkt setzte der berühmteste Bach: Johann Sebastian (1685-1750). mit seinem Werk „Jesu, meine Freude“.

Es war ein sehr inspirierendes Konzert in der Marienkirche, denn die Musik der Vorgänger von Bach hört man in den Konzertsälen nicht allzu oft, denn es ist auch sehr wenig überliefert. Dennoch konnten die Zuhörer einen kleinen Einblick in die musikalische Entstehung der Barockmusik bekommen – von den Anfängen bei Johann Bach bis hin zur Vollendung bei Johann Sebastian.

Vox Luminis konnte wie im vergangenen Jahr bei „King Arthur“ wieder mit ihren wunderbaren Stimmen überzeugen.