Collective Ma‘louba gastiert im Schauspiel Dortmund

Das syrisch-arabische Künstler- und Theatercollectiv „Collective Ma‘louba“ mit dem Regisseur Rafat Alzakout, der Schauspielerin und Regisseurin Amal Omran und der Autor Mudar Al Haggi ist seit dem Jahr 2017 am Theater an der Ruhr in Mülheim in Residenz. Das zunächst auf zwei Jahre angelegte Projekt wird durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW und durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Nun können sie, unter anderem gefördert und realisiert von der Auslandsgesellschaft NRW und dem Dortmunder Kulturbüro, am Samstag, den 12.05.2018 um 19.30 Uhr mit dem Stück „Your Love is Fire“ (Autor Mudar Al Haggi) im hiesigen Schauspielhaus gastieren.

Syrisch-arabisches Theater im Schauspielhaus mit "Collective Ma'louba". (Foto: © Mihaela Bodlovic)
Syrisch-arabisches Theater im Schauspielhaus mit „Collective Ma’louba“. (Foto: © Mihaela Bodlovic)

Zum Stück: Der Titel bezieht sich auf einen ägyptischen Schlagerschnulze aus den 1960er Jahren, als die Welt scheinbar noch in Ordnung war. Wie eine Endlosschleife geistert dieser Schlager durch die Köpfe der syrischen Protagonisten. In einem brutalen Krieg ohne Hoffnung für die Menschen, der kein Ende nehmen will, sind all ihre Sinne auf „Durchkommen“ und „Überleben“ gerichtet. Hala und Rand teilen sich eine kleine Wohnung in Damaskus. Da die Front immer näher rückt, möchte Hala nach Deutschland fliehen. Rand will dagegen nicht ohne ihren Freund Khaldoun fliehen. Dieser ist Soldat in Assads Armee. Beide Frauen bedrängen ihn, zu desertieren und mit ihnen zu kommen. Khaldoun hat Angst um seine Familie, sein Leben und vor ungesicherten Zukunft. In einem heftigen Streit mischt sich der Autor des Stücks höchst persönlich ein.

Denn der Autor lebt ja schließlich schon in einem deutschen Flüchtlingslager. Die Personen, von ihm selbst geschaffen befragen ihn und bitten um Auskunft. Zudem aber auch darum, sie nicht allein zu lassen und ein (hoffnungsvolles?) Ende zu schreiben…So berichtet der Autor hautnah von einer Wirklichkeit, die er selbst erlebt hat. Formal eine pfiffige Idee.

Aus Gründen der Authentizität wird in diesem Stück auf arabisch mit deutscher Übersetzung (Übertitel) gesprochen.

Der Präsident der Auslandsgesellschaft Klaus Wegener betonte, dass es nicht nur darum geht, den geflüchteten Menschen Sprachkurse oder Unterkünfte zu bieten. Für eine notwendige Integration sei kulturelle Teilhabe unabdingbar.

Der Bedarf ist groß und alle Beteiligten hoffen auf Nachhaltigkeit für derartige Projekte.

Die Vorstellung dauert ungefähr 90 Minuten und der Eintritt ist frei!

Weitere Informationen erhalten Sie unter: 0231/50 27 222 oder www.theaterdo.de.




Meditation – Kunst von Roul Schneider im Torhaus

Die Städtische Galerie Dortmund im Torhaus Rombergpark stellt vom 06. bis 27. mai 2018 unter dem Titel „Meditation (vom wERDEn und verGEHEN oder vom Glück hier zu SEIN) Erdarbeiten sowie Skulpturen (Objekte) oder Fotografien des Künstlers und Fotografen Roul Schneider aus.

Der Themenschwerpunkt des Künstlers liegt im Zusammenspiel von von Natur und Mensch, im Zyklus vom Werden und Vergehen. Es sind Werken aus Materialien der Natur, wie Ton, Erde, Sand, Lehm oder Moos, die er während seiner vielen langen Ausflüge mit dem Fotoapparat gefunden hat. Diese werden von ihm in einem meditativen Prozess bearbeitet oder in ihrer Einzigartigkeit in den Raum platziert. So stellt er beispielsweise unter dem Titel „Sternenwanderer“ in einem quadratischen Glaskasten ein Paar hohe mit Moos oder Erde behaftete Schnürschuhe aus, die er auf einem Zechengelände gefunden hat. Das sind auch zeitgeschichtlich interessante Objekte, die Fragen nach der dazu gehörenden Person beim Betrachter aufkommen lassen.

Roul Schnieder möchte mit seinen Kunstwerken die Besucher einladen unter der Oberfläche zu schauen.
Roul Schnieder möchte mit seinen Kunstwerken die Besucher einladen unter der Oberfläche zu schauen.

Schneider möchte mit seiner Ausstellung zum Innehalten und Entschleunigen sowie zum „Sehen mit dem Herzen“ und meditativen Schauen auf die einmalige grenzenlose spirituelle Natur hinführen. Es geht darum, die Perspektive zu wechseln und in das Innere und hinter die Oberfläche zu Blicken. Die Überlagerung von von Abbild und Struktur, von Körper und Natur, schafft ein spannendes Wechselspiel zwischen Wirklichkeit und Illusion. „Die Erde ist für mich ein lebendiger, nicht toter Mechanismus“, so Schneider.

Die Schönheit des Lebens und der Natur und Vergänglichkeit spielen in seinen Werken eine große Rolle. So zum Beispiel bei einem von ihm am Rheinufer gefundenen Holz-stumpf mit einer interessanten Struktur, den er künstlerisch bearbeitet hat und auf einen rostenden Sockel gestellt hat.

Die helleren Strukturen seiner Erdarbeiten wurden aus der Wurzel einer speziellen einzigartigen Buche aus Mecklenburg-Vorpommern heraus gekratzt. Moos sorgt etwa für die dunkleren Färbungen. Die quadratischen, großflächigen umrahmten „Erdarbeiten“ sind durch meditative Kreise gekennzeichnet. Sind sind gleichzeitig eine Begrenzung. Diese höchst persönliche Ausstellung hat der Künstler seiner vor einem Jahr verstorbenen Frau, der Objekt-Designerin Anja Schneider gewidmet.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, den 06.05.2018 um 11.00 Uhr im

Torhaus Rombergpark, Städtische Galerie Dortmund statt.

Atmosphärisch musikalisch begleitet wird die Vernissage von Freya Deiting (Violine).

Öffnungszeiten:

dienstags bis samstags: 14.00 – 18:00 Uhr

sonntags und feiertags: 10.00 – 18.00 Uhr

Eintritt frei