Grenzerfahrungen und theatrale Versuche der Überwindung

Das Dortmunder Theater im Depot hatte am Samstag, den 28.04.2018 das Ensemble Drangwerk aus Köln mit dem interdisziplinären und performativen Stück „Grenze, Die – und ihr tragischer und erhellender Tod“ in einer Inszenierung von Elisabeth Pleß zu Gast.

In einem Zusammenwirken von Schauspiel, Tanz und Live-Musik geht es in einer Art Parabel auf die Menschheit um „Grenzen“ im weitesten Sinne. Die Grenzen sowohl in unserem Kopf, wie auch unsere nach außen, dem Unbekannten und Fremden gegenüber.

Schon beim Eintritt in den Theaterraum begann die Performance. Wegweiser führten die Eintretenden gezielt zu der in einer Hängematte liegenden „Grenze“ , personifiziert durch die Tänzerin Photini Meletiadis, geleitet und sie bekamen Sitzplatznummern zugewiesen. Schwarze Trennbänder zwischen den Gängen symbolisierten die Begrenzungen. Atmosphärisch eindrucksvoll begleitet vom Jazz- und Improvisationsmusiker Pablo Giw, trifft diese Grenze dann auf zwei Figuren diesseits (Raschid Daniel Sidgi) und jenseits (Annika Weitershagen) ihrer selbst. Beide werden von der Grenze im Spannungsverhältnis von Sicherheitswunsch und Freiheit, Privatsphäre und Überwachung, gezielt gegeneinander ausgespielt. Die beiden Schauspieler bewegen sich gekonnt in diesem Spannungsfeld. Vorsichtige Annäherungen wechseln mit fortschreitender Einengung und der ständigen Beobachtung. Das führt zur Entfremdung und verzweifelten Versuchen der Loslösung und Überschreitung der beengenden Grenzen. Mit viel – oft schmerzhaftem – Körpereinsatz lassen die Schauspieler das Publikum diesen Prozessen und furiosen Grenzkämpfen teilhaben. Die naheliegende Lösung ist: Die Grenze muss weg, und Grenzfreiheit ist das Ziel.

Jazz- und Improvisationsmusiker Pablo Giw sorgte für die passenden Klangwelten. (Foto: © Simon Howar)
Jazz- und Improvisationsmusiker Pablo Giw sorgte für die passenden Klangwelten. (Foto: © Simon Howar)

Die Todesfeier wird mit Marshmallows und Popcorn – auch für das Publikum – als „Happening“ zelebriert, und am Ende wird eine vorbereitete Grabrede gehalten.

Es bleiben aber offene Fragen. Wie schaffen wir es, grenzen zu überwinden? Was passiert danach? Und: Wo kam die Grenze überhaupt her? Ist sie nicht eine ständiger Begleiter in unserem Leben . Auf alle Fälle eine große Herausforderungen für die Menschen. Wir kommen nicht darum herum, uns immer wieder mutig und neugierig mit den inneren und äußeren Widerständen auseinander zu setzen und Grenzen zu überwinden. Es könnte sich lohnen!

Eine emotional aufwühlende Inszenierung mit ausdrucksstarken Schauspielern zu einem aktuellen und existenziellem Thema.

Preisträger des diesjährigen Bajazzo steht fest

Am 08.11.2018 verleihen die Theater-und Konzertfreunde im Dortmunder Konzerthaus wieder den begehrten Bajazzo. Seit 1984 verliehen, ist dieser Preis mit 15.000 Euro einer der höchst dotierten Kunstpreise des Landes NRW. Die Auszeichnung von Künstlerinnen und Künstlern erfolgt sparten-übergreifend für des Bereich Schauspiel, Oper, Ballett und Musik.

Zu der Liste der bisher geehrten gehören beispielsweise Iris Atzwanger (Schauspielerin). Dirk Kaftan (1. Kapellmeister), Anke Briegel (Sopran) und Ileana Mateescu (Mezzosopran), der Tenor Lucian Krascznec, Franziska Batzdorf (Cello) oder etwa das KJT Ensemble des Theater Dortmund.

Die diesjährigen Preisträger werden sein:

Hannes Brock erält den diesjährigen "Bajazzo"-Preis. (Foto: © Theater- und Konzertfreunde)
Hannes Brock erält den diesjährigen „Bajazzo“-Preis. (Foto: © Theater- und Konzertfreunde)

1. Kammersänger Hannes Brock, der seit mehr als 25 Jahren in – großen Rollen – , als Moderator der Ballettgala und Entertainer das Dortmunder Publikum begeistert hat.

2. Denis Chiarioni und Javier Cacelro Alemán (Tänzerin und Tänzer am Ballett Dortmund), die mit ihren außergewöhnlichen Talent und einer ausgeprägten Darstellungskraft bei verschiedenen Produktionen, unter anderem auch beim Nussknacker, Faust II und Rachmaninow-Tschaikowsky zu bewundern waren.

3. Das Dortmunder Jugendorchester

Mit der Förderung dieses Orchesters der Musikschule Dortmund DOJO wird eine umfangreiche Breiten- und Spitzenförderung der Musikschule gewürdigt. Eine intensive musikalische Nachwuchsförderung wird seit fast 10 Jahren durch dessen Leiter, Achim Fiedler, geleistet und wirkt über die Grenzen Deutschlands hinaus.

Die feierliche Preisverleihung wird im Rahmen einer Festveranstaltung am Donnerstag, den 08. November 2018 um 19:00 Uhr im Konzerthaus stattfinden.

Die Preisträger werden mit eigenen Beiträgen zum Festprogramm beitragen und zudem durch das Amadeus Kammerorchester Dortmund unter der Leitung von Felix Reimann umrahmt

Eintrittskarten können schon jetzt beim Ticketing des Konzerthauses, Telefon: 0231/22696-200 erworben werden.

 

 

Neues Konzerthaus-Programm – So klingt nur Dortmund

Benedikt Stampa stellte am 26.04.2018 in seiner vierzehnten und letzten Saison als Geschäftsführer und Intendant des Dortmunder Konzerthauses das Programm für das Jahr 2018/19 unter dem Motto „So klingt nur Dortmund“ vor. Die von ihm voran getriebenen Formate wie Exklusivkünstler, Porträts, der „Zeitinsel“ oder der Konzertanten Opern stehen auch in der nächsten Saison auf dem mit 100 Veranstaltungen umfangreichen und vielseitigen Plan.

Zufrieden konnte das Konzerthaus mit einer Auslastung von 74 % auf die letzte Saison zurück blicken. Wie Stampa betonte, war es immer ein Anliegen, internationale Künstler an das hiesige Konzerthaus zu binden und ihre Entwicklung zu verfolgen.

Da passt es gut, das mit Andris Nelsons ein „alter Weggefährte“ als Exklusivkünstler gleich viermal als Dirigent und neuer Leipziger Gewandhauskapellmeister mit dem Gewandhausorchester nach Dortmund kommt. Mit den Sinfonien Nr. 1 und 5 wird es dabei einen kleinen Mahler-Schwerpunkt geben. Beim Neujahrskonzert kommt dann Beethovens Neunte zur Aufführung. Bei der Gala zum Saisonabschluss gesellen sich ihm Kristine Opolais und Thomas Hampson mit einem italienischen Opernprogramm hinzu.

Der Intendant des Konzerthauses, Benedikt Stampa, wird das Haus mit der kommenden Spielzeit verlassen.
Der Intendant des Konzerthauses, Benedikt Stampa, wird das Haus mit der kommenden Spielzeit verlassen.

Als weiterer Porträtkünstler steht zudem der ebenfalls gefeierte Dirigent Teodor Currentzis auf dem Programm. Mit der von ihm gegründeten Chor und Orchester MusiAeterna wird er Verdis „La traviata“ interpretieren. Als neuer Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters wird Currentzis Schnittke und Tschaikowsky interpretieren und mit dem Mahler Chamber Orchestra Brahms‘ Requiem.

Mit einem Porträt wird auch Stammgast Thomas Hengelbrock mit seinem Balthasar-Neumann-Ensemble gewürdigt. Dabei steht wohl das bekannte Mozart-Requiem im Mittelpunkt. In Dortmund wird er zum ersten Mal das Royal Concertgebouw Orchestra (Amsterdam) zu Werken von Schuhmann und Schubert dirigieren. Als dritte im Bunde gehört die Star-Pianistin Yuja Wang, ehemals eine „Junge Wilde“, zu den Porträtierten.

Auf drei konzertante Opern mit „La traviata“ (Giuseppe Verdi), Richard Strauss „Elektra“ und „The Rake‘s Progress“ (Igor Strawinsky) mit Barbara Hannigan am Pult, kann sich das Publikum freuen. Andrés Orozcon-Estrada und sein hr-Sinfonieorchester können sich ausgiebig bei „Elektra“ austoben und ihr Können zeigen.

Die Zeitinsel beschäftigt sich in der neuen Saison unter dem Titel Klang der Seidenstraße“ mit der klassischen Musik Zentralasiens. Ein interessanter Blick in eine „fremde Musikwelt“.

Nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen musikalischen Bereichen werden sich ein Stelldichein geben. Zu hören sind beispielsweise Cecilia Bartoli mit Arien von Vivaldi, Annette Dasch und nach längerer Zeit Diana Damrau mit Liederabenden.

Das Pop-Abo, die diverse Konzerte der Dortmund Philharmoniker, Musik für Freaks und die „Jungen Wilden“ runden das vielfältige Programm ab.

Bei der Pressekonferenz war auch der designierte Geschäftsführer und Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech anwesend. Er hat bereits die neue Staffel mit acht „Jungen Wilden“-Musikern für die kommenden drei Jahre geplant.

Die neuen Programmhefte sind ab sofort im Konzerthaus erhältlich.

Spielzeitvorstellung Theater Dortmund – gute Zahlen und ein neues Gesicht

Am 25. April präsentierte das Theater Dortmund das neue Spielzeitheft. Der kommissarische Direktor Tobias Ehinger konnte mit den Zahlen zufrieden sein. Die Auslastung in der vergangenen Spielzeit betrug 81 Prozent gegenüber den 76,2 Prozent davor. Die Spartenleiter präsentierten das Programm für die Spielzeit 18/19. den Beginn machte ein neues Gesicht: Heribert Germeshausen, designierter Opernintendant und Nachfolger von Jens-Daniel Herzog.

Germeshausen möchte die Oper weiter in die Stadtgesellschaft tragen. Dazu beitragen soll das Stück „MusiCircus“ nach John Cage, bei der Dortmunder Bürger aktiv mitmachen werden. Dazu wird im Herbst 2018 das Projekt „Bürgeroper Dortmund“ starten.

Ein besonderes Highlight ist „Fin de Partie“, dessen Premiere am 18.04. 2019 sein wird. Sie ist die erste Neuinszenierung nach der Urauführung in der Mailänder Scala.

Erfreuliches für Wagner-Fans: Ein neuer „Ring“ ist in Dortmund geplant.

Die „Junge Oper“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen. Am 10.11.2018 gibt es eine Geburtstagsfeier. Gleichzeitig ist die Premiere von „Romeo & Zeliha“.

Ballettdirektor Xin Peng Wang beginnt mit einem Projekt, das ihn über mehrere Spielzeiten begleiten wird: „Die göttliche Komödie“ von Dante. In der kommenden Spielzeit beginnt er mit dem „Inferno“. Als weitere Premiere ist „Visionen“ geplant mit Choreografien von Douglas Lee, Jacopo Godani und Wubkje Kuindersma.

Für Freunde des klassischen Balletts: „Schwanensee“ steht in der kommenden Spielzeit wieder auf dem Programm.

Gute Zahlen machen die Spartenleiter und den kommissarischen Leiter zufrieden. (v.l.n.r.) Kay Voges (Schauspiel), Xin Peng Wang (Ballett), Tobias Ehinger (kommisarische Direktor), Andreas Gruhn (KJT) und Herbert Germeshausen (Oper).
Gute Zahlen machen die Spartenleiter und den kommissarischen Leiter zufrieden. (v.l.n.r.) Kay Voges (Schauspiel), Xin Peng Wang (Ballett), Tobias Ehinger (kommisarische Direktor), Andreas Gruhn (KJT) und Herbert Germeshausen (Oper).

Eine Welturaufführung steht beim Schauspiel ins Haus. Mit „Die Parallelwelt“ wird zum ersten Mal ein Stück gleichzeitig in Berlin und in Dortmund aufgeführt. Die Besucher dürfen gespannt sein. Die Premiere ist am 15.09. 2018. Ein Wiedersehen gibt es mit einem alten Bekannten: Jörg Buttgereit wird wieder ein Stück in Dortmund produzieren. Mit „Im Studio hört dich niemand schreien“ wird dank eines Geräuschemachers der Horror wieder in unseren Köpfen aktiv.

Vom norwegischen Schriftsteller Henrik Ibsen wird nach einigen Jahren Abstinenz mit „Hedda Gabler“ wieder ein Stück präsentiert.

Der Liedermacher, Schauspieler und Kabarettist Rainald Grebe war schon in Dortmunder Schauspielhaus mit seinem Soloprogramm, aber in der kommenden Spielzeit wird er das Stück „Dieser Titel ist in Ihrem Land derzeit nicht verfügbar“ inszenieren.

Der Sprechchor darf natürlich nicht fehlen. Er wird sich dem Thema „Fußball und Homosexualität“ widmen mit dem Stück „Echte Liebe“.

Last but not least: Mit Anke Zillich ist eine neue Kollegin aus Bochum nach Dortmund gewechselt.

Das Kinder- und Jugendtheater pflegt stärker die internationalen Kontakte. So wird aus „Pottfiction“ jetzt „Eurofiction“ und das KJT bekommt einen Partner aus Paris.

Der Leiter des KJT, Andreas Gruhn, stellte den Spielplan kurz vor. „Fast Faust“ dreht sich um Goethes gleichnamiges Mammutwerk, „Emil und die Detektive“ von Kästner wird als Monolog aufgeführt. Das kommende Weihnachtsmärchen heißt „Cinderella“, wobei sich Gruhn eher an die französische als an die durchaus brutale deutsche Fassung halten wird.

Der Generalmusikdirektor Gabriel Feltz freute sich über 80% Auslastung bei den Konzerten. Er war wegen einer Verpflichtung im Ausland nur per Videobotschaft zu sehen. Das Thema der kommenden Spielzeit lautet „Krieg und Frieden“, passend zu den Ereignissen vor hundert Jahren. Bei der Wiener Klassik dreht sich alles um die drei Städte Berlin, Wien und Paris. Auch sie sehr stark von den Einwirkungen des Ersten Weltkrieges geprägt.

Das Spielzeitheft ist im Theater Dortmund kostenlos zu bekommen.

Juckpulver und Hagebuttentee im Hinterhof

„Prequels“ sind ja in. Damit bezeichnet man die „Vorgeschichte“ einer Erzählung oder eines Films. Beispielsweise ist der erste Teil der „Star Wars“-Saga 1999 erschienen, während der erste „Star Wars“-Film 1977 erschien. Es war allerdings die vierte Episode.

Im vergangenen Jahr brachte Rolf Dennemann und Artscenico das Stück „Im Tal der fliegenden Messer (Tohuwabohu)“ in den Hinterhof der Missundestraße 10. jetzt kommt mit „Juckpulver und Hagebuttentee“ die Vorgeschichte. Premiere ist am 05. Mai 2018.

Das Experiment mit dem Theater im Hinterhof war ein großer Erfolg 2017. Alle Aufführungen waren ausverkauft und das Publikum verlangte nach einer Fortsetzung. Auch die Hausverwaltung war positiv gestimmt, so dass einer Neuauflage nichts mehr im Wege stand. Doch statt einer Fortsetzung überlegte sich Dennemann etwas anderes. Er schrieb darüber, wie es zu der Show „Tohuwabohu“ kam.

Emmi (Elisabeth Pleß) auf dem weg nach oben. Probenfoto von "Juckpulver und Hagebuttentee".
Emmi (Elisabeth Pleß) auf dem weg nach oben. Probenfoto von „Juckpulver und Hagebuttentee“.

Und wie kam es dazu? Ein junger Mann (Linus Ebner), in der Nordstadt groß geworden, kommt nach dem Studium des „Manager of Communication“ zurück in seine alte Heimat. Mit seinen Flausen im Kopf will er was auf die Beine stellen und sucht nach Talenten in der Nordstadt, um eine Show – eben „Tohuwabohu“ auf die Beine zu stellen.

Bei „Juckpulver und Hagebuttentee“ spielen die gleichen Akteure mit wie in der letztjährigen Produktion. Elisabeth Pleß spielt „Emmi“, eine leicht missmutige Nachbarin, die bei sich zu Hase „Juckpulver“ und „Hagebutten“ anbaut und nicht gestört werden möchte.

Dazu kommen die bekannten Walla (Thomas Kemper) und Kalla (Mathias Hecht), die aber noch nicht die „Ommas“ sind. Ansonsten existiert immer noch ein Mix zwischen Profis und Laienschauspielern.

Für die musikalischen Arrangements ist der Cellist Daniel Brandl zuständig, der manchen vielleicht durch die Reihe „Mundorgelprojekt“ von Tommy Finke im Institut des Schauspielhauses bekannt ist.

Die Bühne ist die gleiche wie im vergangenen Jahr: Der Hinterhof der Missundestraße 8 bis 12. Im Hinterhof steht momentan ein Kran, weil die Häuser renoviert werden. Dennemann und sein Team bekamen die Erlaubnis, den Kran zu Aufführungszwecken zu benutzen.

Termine: Neben der Premiere am 05. Mai 2018 finden noch weitere Aufführungen am 06. Mai sowie vom 11. bis zum 13. Mai 2018 statt, jeweils um 19:30 Uhr. Am 18. und 19. Mai 2018 gibt es eine Wiederaufnahme von „Tohuwabohu“, ebenfalls um 19:30 Uhr.

Die Eintrittspreise betragen 12 € / bzw. 7 € ermäßigt. Karten gibt es unter orga@artscenico.de oder unter der Telefonnummer 0176 63826162 oder 0231 8634113. Auch im Quartiersmanagement Nordstadt (Mallinckrodtstraße 56) sind Karten erhältlich.

Festival der Dortmunder Bierkultur mit verschiedensten Bierfacetten

Es geht in die dritte Runde! Auf dem Vorplatz des Dortmunder U werden vom 27.04.2018 (16:00 Uhr, Bieranstich 17:00 Uhr) bis zum 30.04.2018 (bis 24:00 Uhr) werden von 50 unterschiedlichen Brauereien über 100 verschiedene Biere und Craftbiere, Bier-Cocktails und vieles mehr in den schon bekannten festlich dekorierten Hochseecontainern angeboten

„Die steigenden Besucherzahlen vom vorletzten (11.000) zum letzten Jahr (18.000) zeigt zunehmende Beliebtheit dieses einzigartigen Festivals“, so Jasmin Vogel (Leitung Marketing, Dortmunder U). Hier treffen Tradition, Innovation und Kult zusammen.

Ein großer Schwerpunkt neben Bier aus aller Welt (Deutschland bis USA) liegt selbstverständlich auf dem regionalen Dortmunder Bier und seinen Brauereien. So wird es wieder die „Straße der Dortmunder Biere“ geben, wo man neben vielen anderen zum Beispiel ein gutes Bergmann-Bier trinken kann. Neu im Angebot wird das „Union-Jubiläum Bier“ sein.

Als kleinen „Eintritts-Obolus“ erwirbt man für 4,- Euro ein spezielles Festival-Bierglas (0,1 ml). Dieses kann entweder am Schluss mit nach Hause genommen, oder für einen guten Zweck (Projekt in Indien) wieder abgeben werden. Dort kann man sich dann die verschiedenen Biere (unterschiedliche Preise) einfüllen lassen und genießen. Wer sich für das Handwerk des Bierbrauens interessiert oder einfach ein neues Geschmackserlebnis erfahren will, wird am Platz fündig.

Das Bierfestival erwartet seine Besucher. Die Organisatoren: (v.l.n.r.) Claudia Friederichs (Programmkoordinatorin Dortmunder U), Jasmin Vogel (Pressesprecherin Dortmunder U), Philipp Pöss (Go between) und Oliver Daniel Sopalla (Geschäftsführer Go Between).
Das Bierfestival erwartet seine Besucher. Die Organisatoren: (v.l.n.r.) Claudia Friederichs (Programmkoordinatorin Dortmunder U), Jasmin Vogel (Pressesprecherin Dortmunder U), Philipp Pöss (Go between) und Oliver Daniel Sopalla (Geschäftsführer Go Between).

Das breite Angebot an Bieren wird kulinarisch passend durch verschiedene Street Food Trucks ergänzt. Da können die Besucher ihren Hunger zum Beispiel mit Pommes Currywurst, Burgern oder Burritos stillen.

Während des Festivals der Dortmunder Bierkultur sind die innovativsten Brauer Deutschlands vor Ort. Sie bieten für 19;90 Euro exklusive Biertastings an. Das Angebot „Meet the Brewer“ beinhaltet eine Genussreise durch die Biere der Brauereien, Infos zu den Bieren und zum Brauprozess, Snacks sowie das Festivalglas. Dabei sind Michael Kesseböhmer und Dennis Pfahl (Mücke-Craftbier aus Essen), Johannes Kugler von „BrewAge“ aus Wien, Alexander Himburg („Himburgs Braukunstkeller“ aus München) und Axel Ohm (ÜberQuell) aus Hamburg.

Musikalisch wird das Festival unaufdringlich von Live-Musik umrahmt.

Außerdem wird ein Bierpass für 18,- Euro (VVK) bzw. 20,- Euro an der tageskasse angeboten. Dieser beinhaltet 10 verschiedene Biere, einen Essensgutsche8in, ein Festival-Bierglas sowie eine Tasche vom Festival.

Der limitierte Bierpass kann online auf der Webseite oder direkt auf dem Festival gekauft werden.

Die Nachfrage ist groß. Interessierte sollten sich beeilen!

Veranstalter: Dortmunder U in Kooperation mit Biwenko GmbH

www.dortmunder-bierfestival.com

Social Media: #fddb2018

Öffnungszeiten:

Freitag, den 27.04.2018: 16:00 – 24.00 Uhr

Samstag, den 28.04.2018: 14:00 – 24.00 Uhr

Sonntag, den 29.04.2018: 14:00 – 22:00 Uhr

Montag, den 30.04.2018: 16:00 – 24:00 Uhr

Peer‘s Poetry – ungewöhnliche künstlerische Verbindung im Konzerthaus

Das 3. Konzert für junge (und jung gebliebene) Leute lud am Montag, den 23.04.2018 zu einem interessanten Crossover-Projekt ein. Die Grundlage für diesen Abend im hiesigen Konzerthaus bildete Henrik Ibsen „Peer Gynt“ mit der Musik (zwei Suiten) des norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843 – 1907).

Den musikalischen Part des Konzerts übernahmen die wie immer hervorragend die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Motonori Kobayashi. Daneben wurde es Literarisch: LMBN, Dortmunds Poetry-Slam Lesebühne im domicil, schickte mit Sebastian23, Sulaiman Masomi, Jan-Philipp Zymny und Andy Strauß ein wortreiches Quartett auf die Bühne des Konzerthauses. Sie begleiteten Peer Gynt mit ihren Texten. Mal heiter – mal nachdenklich.

Mit im Team war DJ Nachtfalke und Artur Fast aka FastART, der live zu den Texten und zur Musik eindrucksvolle Bilder an die übergroße Leinwand im Konzert malte.

Es war beeindruckend die Kombination von Musik, Literatur und bildender Kunst live zu erleben. Vielleicht gibt es ja in der nächsten Spielzeit eine Neuauflage.

Musiker und Poetry Slammer am ende des Konzertes. Auf der Leinwand ist ein Werk von FastART zu sehen. (Foto: © Anneliese Schürer)
Musiker und Poetry Slammer am ende des Konzertes. Auf der Leinwand ist ein Werk von FastART zu sehen. (Foto: © Anneliese Schürer)

Line 1 hält jetzt auch in Dortmund

Platz ist in der kleinsten Hütte. Was Bühnenbildnerin Dorothee Schumacher in der Jungen Oper für das Musical „Linie 1“ gezaubert hat, ist ganz große Kunst. Auf engstem Raum wechselte der Ort von U-Bahn-Station bis U-Bahn-Waggon. Dortmund ist halt etwas kleiner als Berlin, aber dafür saßen die Zuschauer ganz nah dran.

„Linie 1“ bringt uns zurück in die 80er Jahre, 1986 um genau zu sein. Die Mauer stand noch. Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen, dass seine Heimat in Westdeutschland verlässt, weil ihr Traumprinz Johnnie, ein Rockstar, ihr versprochen hat, für sie da zu sein. Doch als sie in Berlin auftaucht, ist von dem Traumprinzen nichts mehr zu sehen.

Auf der Fahrt mit der U-Bahn lernt das Mädchen verschiedene Menschen kennen. So etwa den Punk Bambi, der ihr bei der Suche nach „Johnnie“ behilflich ist. Es kommt auch zu Begegnungen mit skurrilen Typen wie Bettlern, Schulschwänzerinnen und den berüchtigten Wilmersdorfer Witwen. Dann taucht tatsächlich die große Liebe auf.

Das Musical von Volker Ludwig und Birger Heymann hat die ganze Welt erobert, denn es handelt von Typen, die man wohl in jeder Großstadt dieser Welt begegnen kann, wenn man öffentliche Nahverkehrsmittel benutzt.

Schon der Beginn „Gegenüber“ macht deutlich, dass das Desinteresse an seinen Mitfahrenden keine Erfindung der Neuzeit mit ihren Smartphone ist, sondern schon vorher existiert hat. Jeder stiert in seine eigene Zeitung, oder beschäftigt sich mit sich selbst. Auch sonst sind die Probleme von damals aktuell geblieben: Punks, Bettler und Rassisten kann man heute auch noch in Dortmund und anderswo erleben. Nur die tiefbraunen „Wilmersdorfer Witwen“ werden sich mittlerweile zu ihren Männern gesellt haben.

Die Dortmunder Aufführung ist ein Projekt des Opernclubs „Tortugas“ und wurde von einem Ensemble präsentiert, das von 11 bis 60 Jahren alles dabei hatte. Natürlich auch tolle Stimmen wie die von Lilli Schnabel (Mädchen) oder von Lisa Pauli (Maria), die das herzerweichende Lied „Du bist schön auch wenn du weinst“ sang. Dass Johanna Schoppa eine enorme Stimme und Bühnenpräsenz hat, wissen Freunde der Dortmunder Oper schon lange. Dank ihrer verschiedenen Rollen, war sie des öfteren zu hören. Auch Eteeyen Ita als „Johnny“ oder „Mondo“ sowie der Rest des Ensembles konnten überzeugen. Manche von ihnen mussten in verschiedene Rollen schlüpfen. Auch der Jüngste, gerade einmal elf Jahre alt, mischte wie ein Großer bei der Inszenierung mit.

Musikalische Begleitung kam von „Orange Groove“, der Band der Musikschule Dortmund, die die Sängerinnen und Sänger kongenial unterstützten.

Alexander Becker hat als Regisseur eine Inszenierung hingelegt, die mit flottem Tempo überzeugen kann. Wer da nicht Spaß bekommen hat, in die nächste U-Bahn einzusteigen, dem kann ich auch nicht helfen. Auch Dortmund bietet hierfür die eine oder andere Gelegenheit.

Weitere Termine sind zu finden unter www.theaterdo.de

SOMMERNACHTSTANZ – Förderung von jungen aufstrebenden Künstlern in Dortmund

Mit einer besonderen Abend möchte das Theater Dortmund in Kooperation mit dem Lions-Club Rothe Erde junge Künstlerinnen und Künstler sowie künstlerisch nachhaltige Projekte unterstützen und fördern. Ziel des geplanten SOMMERNACHTSTANZ am 24. Juni 2018 um 17:00 Uhr ist es, mit einem speziell gestalteten Programm Gelder für diese notwendige Förderung zu generieren und den jungen Künstlern eine Plattform zu bieten. Geboten werden ein von Ballettdirektor Xin Peng Wang zusammengestelltes Tanzprogramm sowie eine Party mit Live-Musik im Foyer. Wie der geschäftsführende Direktor des Theater Dortmund erklärte, will man neben einem jungen, frechen Programm auch Gelegenheiten zu Gesprächen im Foyer der Oper bieten. Präsenz und Kontakte sind besonders wichtig für noch unbekannte, aber vielversprechende Künstler in den verschiedenen Bereichen Tanz, Schauspiel oder Musik.

Neben den jeweils 30 Minuten dauernden Tanzprogrammen mit zum Beispiel Auszügen aus aktuellen Ballett-Produktionen und Beiträgen des NRW Juniorballetts, wird nach einem Begrüßungstrunk vor der Veranstaltung in den Zwischenpausen vom Team DINNER & CO von Sascha Nies auch ein qualitativ hochwertiges Flying Buffet angeboten. Zum Abschluss ist dann noch „süßer Nachtisch“ angesagt.

Mit den erlösen des Ballettabends SOMMERNACHTSTANZ sowie durch zusätzliche Spenden wird eine Jury (sieben Personen) unter der Leitung von Bürgermeisterin Birgit Jörder Förderpreise in drei Kategorien vergeben.

1. Junge Künstlerinnen und Künstler in Dortmund (bis max. Vollendung 30. Lebensjahr)

2. Kulturelle/ künstlerische Vermittlungsprojekte (z.B. in Kindergärten und Schulen)

3. Nachhaltigkeit (Herausragende Projekte, die Kunst und Kultur nachhaltig für die nächste Generation in Dortmund etablieren.)

Die Höhe und Gestaltung der Preisgeldvergabe ist bis jetzt noch offen.

Interessierte können sich bis zum 15.0 Mai 2018 unter sommernachtstanz@theaterdo.de für eine der Kategorien bewerben. Dann bekommen sie einen speziellen Fragebogen (per E-mail) zugeschickt.

Hoffen auf viele Besucher beim Sommernachtstanz (v.l.n.r.) Dr. gerd Bollermann (Präseident des Lions Club Rothe Erde), Birgit Jörder (Bürgermeisterin), Xin Peng Wang (Ballettdirektor) und Tobias Ehinger (Geschaftsführender Direktor Theater Dortmund)
Hoffen auf viele Besucher beim Sommernachtstanz (v.l.n.r.) Dr. Gerd Bollermann (Präseident des Lions Club Rothe Erde), Birgit Jörder (Bürgermeisterin), Xin Peng Wang (Ballettdirektor) und Tobias Ehinger (Geschaftsführender Direktor Theater Dortmund)

Bis jetzt konnten zur Freude von Prof. Gerd Bollermann (Präsident Lions Club Rothe Erde) schon von 14 Unternehmen insgesamt 25.000 Euro generiert werden. Die Organisatoren erhoffen am Ende Einnahmen zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Des weiteren wünscht sich Bollermann eine Auswirkung auch auf die Lions-Clubs außerhalb von Dortmund.

Birgit Jörder verriet: „ Wir möchten mit einem entstaubten Programm für ein junges Publikum so eine Art verjüngten Opernball initiieren.“

Wenn es gut läuft, hoffen die Initiatoren auf eine jährliche Wiederholung und Etablierung des SOMMERNACHTSTANZ.

Die Roh-Einnahmen des Abend gehen so Tobias Ehinger voll in die Förderung vielversprechender Künstler und innovativer Projekte. Wobei ein Schwerpunkt der Unterstützung, bei aller Offenheit, wohl im Bereich Tanz liegen dürfte.

Karten sind zu den Preisen der üblichen Veranstaltungen (je nach Kategorie zwischen 50 und 84 Euro) zzgl. 35 Euro für das Buffet und dem Willkommensdrink an der Theaterkasse., unter der Telefonnummer 0231/ 50 27 222 oder unter www.theaterdo.de erhältlich.

Damenkarussell – ein witzig-philosophischer Theaterreigen

Im Theater Fletch Bizzel konnte das Publikum am 20.04.2018 die Wiederaufnahme-Premiere von „Damenkarussell“ unter der Regie von Hans Peter Krüger erleben. Idee und Texte für das zwei Personenstück hatte die Schauspielerin Jule Vollmer. Als kongeniale Partnerin konnte die vielseitige Schauspielerin Bianka Lammert gewonnen werden.

Die beiden Vollblutschauspielrinnen spielen in vier verschiedenen Rolle jeweils zwei Frauen, die sich in acht Szenen in unterschiedlichen Situationen und Konstellationen begegnen, eine Art Reigen wie inspiriert von Arthur Schnitzler. Es zeigt ein Kaleidoskop menschlichen (weiblichen) menschlichen Verhaltens. Die Frauen geraten dabei teilweise in absurde Alltagssituation So diskutiert eine pingelige Politikerin (Bianka Lammert) etwa mit einer wahrsagenden ausländischen Putzfrau über Malerei und Kunst. Als Running-Gag spielt nicht nur in dieser Szene eine Schutzauflage für die Toilettenbrille eine Rolle. Sehr tragikomisch wird es, wenn diese Politikerin in der nächsten Szene auf eine Anwältin trifft. Es geht um die Scheidung von ihrem Mann, der ausgerechnet mit ihrer Mutter nach Mallorca abgehauen ist und auch noch riesige Unterhaltsforderungen hat. Mit zunehmendem Alkoholkonsum brechen die unterdrückte Gefühle nur so heraus. Ob es um Probleme zwischen einer Schauspielerin und ihrer Regisseurin oder um Wechseljahresbeschwerden, Mutter-Tochter Beziehungen, eine schwierige Abgabe einer Steuerklärung oder am Ende um den gestalterischen Rat der Putzfrau aus Szene 1 für Renovierungsideen geht. Alle Widrigkeiten werden von den Frauen letztlich mit Humor, Selbstironie und Lebensfreude bewältigt. Zwischen den Szenen wurden von den beiden Schauspielerinnen passend zu den Situationen live Songs gesungen. Die Power und Lebenslust zeigte sich besonders bei dem von Jule Vollmer gesungenen „Ich will alles..“ (Gitte Haenning) deutlich. Am Ende der Vorstellung heißt es aufmunternd: „Lebe dein Leben“.

Jule Vollmer (links) und Bianka Lammert laden zu einer Fahrt im Damenkarussel ins "Fletch Bizzel". (Foto: © Fletch Bizzel)
Jule Vollmer (links) und Bianka Lammert luden zu einer Fahrt im Damenkarussel ins „Fletch Bizzel“. (Foto: © Fletch Bizzel)

Bei der Bewältigung der oft selbst gestellten Fallen und Situationen in den Szene ist sowohl Humor und philosophische Nachdenklichkeit hilfreich und unabdingbar.

Die Chemie stimmte bei den beiden Schauspielerinnen, die das Publikum zwischendurch direkt ansprach. Mit ihrer Spielfreude und Präsenz machten die Beiden den Theaterabend zu einem Erlebnis.