Kunstakademie Düsseldorf zu Gast im Künstlerhaus

Das Dortmunder Künstlerhaus im Sunderweg 2 zeigt vom 21.10 bis 19.11.2017 die Ausstellung „Aus jedem Dorf ein Hund“ der Klasse Martin Gostner – Düsseldorfer Kunstakademie Düsseldorf. Der Titel nimmt Bezug auf einem bei einer bei Skatspielern bekanntem Redewendung. Man hat von jeder Farbe etwas auf der Hand. Damit kann man zumeist kein Spiel bestimmen, jedoch den vermeintlich „Starken“ das Spiel eventuell verderben und die Richtung des Spiels im entscheidenden Moment drehen und für Spannung sorgen.

Bei Kurator Martin Gostner und seiner Klasse verhält es sich ähnlich. Worauf es ihm bei der Berufung der Studierenden ankommt, erklärte beim Pressegespräch. Selbstbestimmtheit und Freiräume für die Absolventen und Offenheit für die unteren Klassen. Ebenso wichtig ist aber das kreatives gegenseitiges Fordern und „künstlerisches befruchten“. In den Klassen wird das Augenmerk bewusst auf formale und inhaltlich Heterogenität und interdisziplinäres und multimediales Arbeiten gelegt.

Die großen Räume im Künstlerhaus bieten den achtzehn KünstlerInnen viel Raum für einen breit angelegten plastischen Diskurs. Die Bandbreite reicht von Plastik, Skulptur, Installation, Kinetik, Video und Audio, Fotografie, Grafik und Malerei. Sie wenden diese verschiedenen Ausdrucksformen nach dem Ort an und bringen sich jeweils gegeneinander oder zueinander ins Spiel.

Detail der Arbeit "Zentrum" von Aylin Leclaire. Zu sehen im Künstlerhaus im Rahmen der Ausstellung "Aus jedem Dorf ein Hund".
Detail der Arbeit „Zentrum“ von Aylin Leclaire.

So entsteht beispielsweise bei Almut Rabenau eine Art gewebter Wandteppich aus Textilien bunte Stofffäden in Neonfarben als Vokale und Konsonanten als weißer Gardinenteppich. Dahinter steckt unter anderem ein verschlüsselter Text von Else Lasker Schüler. Daneben sind von Alesha Klein, die auch die Konzeption der Ausstellung mit entwickelt hat, drei verschlüsselte Briefe als Symbol für das „nicht Gesagte“ zu sehen. Marina Bochert nimmt mit ihren Arbeiten Bezug auf die Bergbau-Vergangenheit. Ein interessante Installation hat Aylin Leclaire mit ihrer Arbeit „Zentrum“ entwickelt. Ein ganzer Raum wird zu einer krakenartigen, surreal anmutenden Landschaft aus hellem Kunststoff mit eingebauten bunten Ketten mit LED-Lämpchen. Dieses Gebilde reagiert auf akustische Reize von außen mit Aufleuchten im unterschiedlichen Rhythmus der pochenden Musik. Es kann Symbolhaft für emotionale Interaktion gedeutet werden.

Poetisch zeigt sich der kurze Videofilm einer romantischen Waldlandschaft mit einer Reiterin auf einem Pferd von Di Yang.. Er arbeitet dabei mit Looping-Effekten.

Das ist nur ein kleiner Einblick in die Ausstellung. Es lohnt sich, viel Zeit mit zu bringen.

Die Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, den 20. Oktober um 20:00 Uhr im Künstlerhaus.

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 16:00 bis 19:00 Uhr




Afrofuturismus zwischen Fiktion und Realität

Der Hardware MedienKunstVerein zeigt vom 20.10.2017 bis 22.04.2018 auf der dritten Etage des Dortmunder U in Kooperation mit Interkultur Ruhr & Büro medienwerk.nrw und mit Unterstützung durch den Africa Positive e.V. die Ausstellung „Afro-Tech and the Future of Re-Invention“.
Daneben findet an verschiedenen Orten in Dortmund vom 20. – 28.10.2018 ein Afro-Tech Festivalwoche mit Gesprächen, Performances, Workshops, Filmen und Musik statt. Neben dem HMKV sind als Orte das Kino im U e.V., Tanzcafé Oma Doris, Union Gewerbehof, das Künstlerhaus Dortmund und der Rekorder in der Nordstadt beteiligt.
Worum geht es? Wenn wir von Afrika hören, geht es meistens um Hungersnöte, Terror und Korruption. Diese Ausstellung will ein differenziertes Bild von diesem Kontinent vermitteln. Wie die Kuratorin Dr. Inke Arns vom HMKV sich bei einer Reisen in die Hauptstädte von Kenia, Südafrika und Nigeria überzeugen konnte, gibt es dort aktuell eine erstaunliche Entwicklung im Bereich digitaler Technologien. Ein Reihe von Startup-Unternehmen und KünstlerInnen sowie ErfinderInnen bezeugen das eindrucksvoll. Afrika wird in der Ausstellung als ein Kontinent der technologischen Innovation präsentiert. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Science-Fiction-Erzählungen und Vorstellungen von Technologie, die nach den eigenen afrikanischen Regeln funktionieren und nicht den „westlichen Vorbildern“ folgen.

 

Die beiden Kuratoren der Ausstellung über Afrofuturismus: Fabian Saavedra-Lara und Inke Arns.
Die beiden Kuratoren der Ausstellung über Afrofuturismus: Fabian Saavedra-Lara und Inke Arns.

Der die künstlerischen Arbeiten beeinflussende Afrofuturismus ist im 20. Jahrhundert in Folge der Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung in den USA entstanden. Er dient als Raum für Emanzipation und Selbstbestimmung. Drei große Themen durchziehen die Ausstellung: Der Weltraum, das Meer und die Technologie. Was, wenn zum Beispiel das Weltraumprojekt in Sambia 1964 erfolgreich durchgeführt worden, und er erste Mensch auf dem Mond ein Afrikaner wäre? Die Tech-Projekte, Installationen, Videos, Performances und Objekt in der Ausstellung sind so vielfältig wie die die zwanzig KünstlerInnen aus Afrika und Europa. Die Ausstellung stellt eine Verbindung zwischen Afrofuturismus, alternativen technologischen Energien und Imaginationen her. Spekulative Narrative in den künstlerischen Arbeiten werden in einer doppelten Verfremdung mit den realen Erfindungen aus der Makerszene in Beziehung gebracht und konfrontiert.
Das reichhaltige Festival-und Ausstellungsprogramm erhalten Sie an allen Veranstaltungsorten. Der verantwortliche Kurator für die Festival-Woche ist Fabian Saavedra-Lara (Leitung Büro medienwerk.nrw & Co-Leitung Interkultur Ruhr).

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 20. Oktober 2017 um 19:00 Uhr im Dortmunder U, Kino im U e.V. auf der Ebene 0.
Der Eintritt zu den Veranstaltung ist frei.