Landschaftsbilder von Marlies Blauth im Kunstbonbon
Das Kunstbonbon in der Chemnitzer Straße zeigt vom 21.10.2017 bis 18.11.2017 die Ausstellung „Nicht nur Grün“ mit Landschaftsbildern der in Dortmund geborenen Künstlerin Marlies Blauth. Sie hat nicht nur das Talent, sich in malerisch auszudrücken, sondern zudem ist fähig, mit ihrer Lyrik Bilder vor unseren Augen entstehen zu lassen. Egal, ob sie sich an Geräusche, Gerüche oder Gegenden erinnert. Blauth lässt die Menschen mit ihrer eigenen Bildsprache daran teilhaben.
Die Farbe grün spielt bei ihren Landschaftsbildern zwar eine Rolle, steht aber nicht im Vordergrund. Es ist, wie sie sagt, eher ein „Hauch von Grün“, der über ihren Landschaften liegt. Sie mischt das Grün oft mit anderen Farben, damit es nicht dominiert und zu flächig wirkt. Der Eindruck der Räumlichkeit ist der Künstlerin wichtig.
Ihre Bilder lassen die Betrachter die Landschaften scheinbar wie durch Schlieren bei einem fahrenden Zugfenster sehen. Als Halt für die Augen bietet sie oft einen Horizont an, der die Betrachtung ein wenig lenkt.
Die Vernissage ist am Samstag, den 21.10.2017 um 15:00 Uhr im Kunstbonbon, Chemnitzer Str. 11. Die Künstlerin ist anwesend und wird außerdem ihren neuesten Lyrikband „Dornröschenhaus“ vorstellen.
Öffnungszeiten : di 13-18, fr 15-20 und sa 12-15 Uhr
Der Eintritt ist wie immer frei.
Erstes Philharmonische Konzert 17/18 – Himmelwärts mit Strauss und Mahler
Die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von GMD Gabriel Feltz schickte ihr Publikum beim 1. Philharmonischen Konzert (10.10. und 11.10.2017) im hiesigen Konzerthaus mit Werken von Richard Strauss (1864-1949) und Gustav Mahler (1860-1911) mit viel Sensibilität musikalisch „himmel_wärts“. Die dargebotenen Werke stehen zeitlich im Spannungsfeld zwischen Spätromantik und Moderne.
Auf dem Programm stand zunächst die Tondichtung für großes Orchester op. 24 „Tod und Verklärung“ von Richard Strauss. Nach seiner erfolgreichen Tondichtung „Don Juan“ widmete sich Strauss hier der Thematik „Sterben und Erlösung“.
Der Rückblicken auf Leben und Ideale, Schmerzen und erschöpfte Schafphasen bis hin zu Tod und Erlösung werden vertont und dem Publikum emotional vermittelt.
Nach Strauss verlässt die „Seele in der Todesstunde den Körper, um im ewigen Weltraum das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte.“
Das einsätzige Werk beginnt langsam und schleppend, mit einen von Geigen, Bratschen und Pauke eingeleiteten Largo. Es folgt ein von Streichern und Holzbläsern vorangetriebenes und steigert sich final hin zum aufgewühlten Allegro molto agitato und dem erlösenden Moderato (Musik der Verklärung)
Nach der Pause folgte Gustav Mahlers 4. Sinfonie G-Dur (1900),
Diese ist (wie seine beiden Vorgänger) von den romantischen Gedichten Clemens Brentanos und Achim von Arnim aus dem 19. Jahrhundert („Des Knaben Wunderhorn“) beeinflusst. Im finalen vierten Satz vertont der Komponist daraus „Wir genießen die himmlischen Freuden.“
Die Sinfonie ist, bis auf das Sopransolo (Schlusssatz) und den teils unerwarteter Tonarten, eher klassisch und traditionell strukturiert und ihr fehlt der starke Pathos. Die Streicher sind gegenüber den Holzbläsern im Vordergrund, und verschiedene Solo-Instrumente konnten öfter ihr können zeigen.
Der eher bedächtige erste Satz wird mit Schellen im Hintergrund eröffnet. Die scheinbare Heiterkeit der simpel anmutender Themen des Satzes werden von Mahler im weiteren Verlauf immer wieder durch Schellen gebrochen und verfremdet Diese „Verfremdung im zweiten Satz, einem grotesk-komischen Scherzo, weiter getrieben.
Eine Geige spielt zur Irritation eine ganze Tonart höher. Bezeichnend ist der Wechsel von komisch-skurril und geheimnisvoll-mystisch.
Damit setzt der Komponist dem naiven „kindlichen Glauben“ musikalisch etwas entgegen.
Der langsame und romantische dritte Satz ist ein kurzer Bruch in eine andere Welt, bis er fulminant in E-Dur endet.
Der Zwiespalt des „Himmlischen Leben“ wird mit der Vertonung von „Wir genießen die himmlischen Freuden“ (Des Knaben Wunderhorn) und den vorantreibenden, verfremdenden musikalischen Zwischenspielen. Die Sopranistin Jeannette Wernicke übernahm diesen Gesangspart mit professioneller Souveränität.