Anziehende Kunst im Torhaus Rombergpark

[fruitful_alert type=“alert-success“]Alexander Pohl hat „Blackboxen“ mitgebracht.[/fruitful_alert]

Siebzehn Künstlerinnen und Künstler der „Dortmunder Gruppe“ zeigen vom 2. bis 23. Juli 2017 im Torhaus Rombergpark ihre Werke und Positionen zum Thema „Anziehung“. Die Beschäftigung mit Dingen zum Anziehen haben sie zu einer Vielfalt an Objekten, Installationen, Bildern, Fotos und Drucken inspiriert. Dabei wurden zumeist Dinge des alltäglichen Gebrauchs wie zum Beispiel Papier von Werbematerialien oder alten Zeitungen sowie andere Stoffe wie Holz oder Wolle verwendet. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

Monika Pfeiffer erstellte beispielsweise mit „second life“ eine aus Stoff und alten Zeitungsausschnitten anonymisierte folkloristische weibliche Person. „Ich wollte hiermit die Absurdität von Mode verdeutlichen“, so Pfeiffer.

Etwas besonderes hat sich Alexander Pohl einfallen lassen. Im Laufe seiner langjährigen Künstlergeschichte sind auch viele Fotografien angefallen. Diese platziert er in von ihm erstellten fünfzehn „Black-Boxen“, wie wir sie im Zusammenhang von Flugzeugabstürzen und deren Rekonstruktion her kennen. Durch ein Guckloch können die Besucher diese Fotografie ansehen. Eine interessante Retrospektive einer langen Künstlergeschichte.

Michael Odenenwaller erschuf dagegen aus verschieden farbigen Leinwandsträngen eine „STRIP TEASE“ Lady.

Ein interessanten Beitrag zur Thematik liefert Marianna Conzález Alberti. Sie zeigt den Besuchern, was von unserer Kleidung übrig bleibt, wenn man sie verbrennt. Das unterschiedliche Ergebnis stellt sie in Gläsern, stilvoll drapiert in einem alten Koffer auf einem antiken Tisch zum Anschauungsmaterial. Das Endergebnis je nach Verbrennung von Baumwolle oder synthetischer Kleidung wird erschreckend deutlich vor Augen geführt. Die Objekte und Bilder sind in ihrer Vielfalt gut in den Raum des Torhauses zusammen gestellt und arrangiert worden..

Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, den 2. Juli 2017 um 11:00 Uhr im Torhaus Rombergpark. Die Einführung hält die Künstlerin Gudrun Kattke nach einer Begrüßung durch Alexander Pohl, Vorsitzender der Dortmunder Gruppe.




Grenzen der Fotografie ausgelotet

[fruitful_alert type=“alert-success“]Marvin Eil (Student TU Dortmund) führte durch die Ausstellung auf der Hochschuletage (1. Etage) des Dortmunder U.[/fruitful_alert]

Im Rahmen des f2 Fotofestival Dortmund widmen sich zur Zeit an verschiedenen Orten Studierende (Fotografie und Design), Fotografen und Fotojournalisten dem Thema „Grenzen“ unter verschiedenen Blickwinkeln.

In einer Kooperation zwischen dem Arbeitsbereich für Fotografie am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der TU Dortmund und dem Master-Studiengang Photographic Studies am Fachbereich Design der FH Dortmund entstanden spezielle Arbeiten, mit denen die „Grenzen der Fotografie“ auf unterschiedliche Weise ausgelotet wurden. Dies versuchten sie mit verschiedenen Mitteln.

Wie Marvin Eil (TU Dortmund) Ars tremonia vorab erzählte, ist die TU-Ausstellung der auf der ersten Etage des Dortmunder U in drei Sparten aufgeteilt. 1. Störungen und Irritationen 2. Zeitlichkeit und Kontrast und 3. Fotografische Realität.

Die Künstlerinnen und Künstler arbeiten dabei mit verschieden Mittel der Irritation durch Spiegelungen mit Plexiglas (auch buntes), dem fotografieren von Fotografien, experimentieren mit Belichtungen, irritierende Bewegungsaufnahmen und Foto-Negativen. Sie lassen unter anderem auch den Eindruck einer Fotografie durch Haare, Draht oder anderem vor der Kamera entstehen. Was ist Realität?

Bei seiner eigenen Arbeit mit alten schwarz-weiß Fotografien aus den 50iger bis 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts „What‘s left?“ (Was ist Links? Stellen sich den Betrachtern unter anderem Fragen wie: „Was links und was ist rechts?“Auf den Fotos ist einiges an den Seite weiß gebleicht. Oder: „Was ist übrig geblieben und vom damaligem Kontext noch erkennbar ?“ Diese Fotografien sind alte Erbstücke und Eil hat sie auf 80 cm mal 60 cm Format gebracht. Formate und Ränder lösen sich auf.

Interessant ist die Installation „Tisch“ von Verena Wolf, die mit der Gleichzeitigkeit verschiedener Perspektiven und Dimensionen spielt und die Grenzen der zweidimensionalen Fotografie durchbricht. Bei Anja Migge werden Fotos von Verletzungen der Haut werden zur Haut selber, beziehungsweise zur Verletzung des Fotos. Das ist nur ein kleiner Einblick in die große Ausstellung.

Am Freitag, den 30.06.2017 um 17:00 Uhr ist die Eröffnung (TU) auf der ersten Etage des Dortmunder U.

Am gleichen Tag wird dann um 19:00 Uhr Werkshalle (Union Gewerbehof), Rheinische Straße 143 die Ausstellung der FH Dortmund zum Thema „Design“ eröffnet werden.




Klangkunst, Technik und Poesie

[fruitful_alert type=“alert-success“]Tina Tonagel zeigt im Dortmunder U, dass auch Maschinenästhetik ihre Reize hat.[/fruitful_alert]

Die Kölner Medienkünstlerin Tina Tonagel gestaltet vom 30.06. bis voraussichtlich 29.10.2017 das Schaufenster # 19 im Dortmunder U mit ihren motorisierten Installationen aus alltäglichen Materialien. Sie arbeitet mit verschiedenen Projektionstechniken und nutzt elektromechanische Apparaturen für ihre Installationen voll poetische Anziehungskraft. Dabei steht die Technik und Elektronik, die ihre Installationen in Gang halten, nicht im Hintergrund. Sie wird offen gezeigt und sichtbar eingebaut. So wird dem Besucher das „Ursache-Wirkungsprinzip“ anschaulich gemacht.

Das zeigt sich gleich eindrucksvoll bei der humorvoll-spielerischen Wandarbeit „Sisyphos, zum Glück“. Auf einer Hartfaserplatte gleitet unermüdlich langsam wie von Geisterhand eines von vier Kästchen auf und ab. Wie die mythologische Figur, die als Strafe immer wieder einen Felsblock einen Berg hinauf wälzen muss, der kurz vor dem Erreichen des Gipfels wieder nach unten stürzt. Die technische Funktionsweise ist für den Betrachter offen zu sehen.

Bei ihrer zweiteiligen Arbeit „Andere Monde, andere Rubriken“ zeigen eine poetische Leichtigkeit, wobei die liebevoll gestalteten zugrunde liegenden elektronischen Leitungen offen zu sehen sind. Auf weißen lackierten Spanplatten sind verschieden große, weiße Muffinförmchen aus Papier angebracht, die auf kleinen Motoren sitzen sich dauernd im Kreis drehen. Die Kabel, auf der Rückseite verbaut, sind aber nicht zu sehen. Nur ein paar LEDs lassen durch ihr Blinken ahnen, dass die feine Kupferbahnzeichnung tatsächlich für Strom sorgt und im Hintergrund der Ästhetik ein konkreter Schaltplan steht.

Ein besonderes Klangerlebnis bietet die „Komposition für selbstspielende Triangeln“. Neunzehn Triangeln in sechs verschiedenen Größen und Tonarten werden über elektronische Impulse von kleinen sogenannten Hubmagneten angespielt.

Die Künstlerin zeigt hier auch ihre Fähigkeiten als Programmiererin. Sie hat die polyphone Komposition für diese spezielle Klanginstallation auch selbst komponiert.

Es ist ihr Anliegen, die scheinbar raue Maschinenästhetik und ihre Funktionsweise sichtbar für das Publikum zu machen und gleichzeitig ihre Klarheit und Schönheit zu verdeutlichen.

Weitere Informationen zum Begleitprogramm zur Ausstellung erhalten Sie unter www.tinatonagel.de




Jazz trifft Klassik

Im Orchesterzentrum Dortmund trafen beim 5. Kammerkonzert unter dem Motto „sax und co.“ am 26.06.2017 die beiden Musikrichtungen Klassik und Jazz aufeinander. Diese beiden Welten haben sich seit dem Beginn des 20 Jahrhunderts gegenseitig beeinflusst. Die Komponisten dieser Zeit bauten in die eher klassisch-romantische Kunstmusik Elemente von dem aus Amerika herüber schwappenden freien Jazz und Improvisationen ein.

Der polnisch-venezolanische Pianist Piotr Oczkowski, die Violinistin Vera Plum und Matthias Grimminger am Altsaxophon, an der Klarinette oder Bassklarinette gaben einige Kostproben aus diesem musikalischen Repertoire.

Bei Karol Szymanowskis (1882-1937) „Fantasie C-Dur op. 14 für Klavier solo“ sind neben Dissonanzen und freie Jazz-Element auch Einflüsse von Liszt und Chopin zu erkennen.

Temperamentvoll jazzig ging es bei der „Hot Sonate op. 70 für Altsaxophon und Klavier“ von Erwin Schulhoff (1894-1942) zu.

Musikalische Einflüsse des französischen Komponisten Maurice Ravel und Jazz-Element spielen bei Bernd Hänschkes (geb. 1948) „Traumgesichte“, Trio für Violine, Altsaxophon und Klavier eine Rolle. Den aufwühlend düsteren musikalischen Traumbildern von Klavier und Altsaxophon standen die „leiseren“ Traumsequenzen, der Violine entgegen.

Nach der Pause wurde dem Publikum mit „Rrrrrr – Fünf Jazzstücke“ von Mauricio Kagel (1931-2008) eine Bandbreite von verschiedenen Elementen und Stilen des Jazz dargeboten.

In seiner „Sonate für Violine und Klavier Nr. 2“ verbindet der Komponist Maurice Ravel (1875-1937) lyrische und tänzerische Elemente mit denen von Jazz und Blues. Das Ganze wird zu einem furiosem Ende hin gesteigert.

Mit Claude Debussys (1862-1918) „Rhapsodie für Altsaxophon und Klavier“ und Paul Bonneaus (1918-1995) „Piece concertante dans l‘esprit du „Jazz“ für Altsaxophon und Klavier endete der Einblick in diese besondere und manchmal auch gewöhnungsbedürftig Musikwelt. Eindrucksvoll war dabei auch die gelungene Interaktion der verschiedenen Instrumente.