Surprise Meetings im Megastore

[fruitful_alert type=“alert-success“]Surprise! Wer sich wohl unter dem Laken verbirgt? (Foto: ©Sara Hartmann) [/fruitful_alert]

Die Eigenproduktion „Surprise Meetings“ des Jugendclub Theaterpartisanen 16+ in Kooperation mit der Tanztheaterwerkstadt vier.D hat am Samstag, den 11.03.2017 um 19:30 Uhr Premiere im Megastore. Seit dem Herbst letzten Jahres haben die jungen Leute zwischen 16 und 19 Jahren unter der Leitung von Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak und der Choreografin und Tänzerin Birgit Götz selbständig Texte und Choreografien entwickelt.

Grundlage für die Textentwicklung und Tanzchoreografie war die Frage, wer sie sein könnten, wenn sie einmal einen rücksichtslosen Tag würden oder wie für sie der perfekte Moment aussieht. Es entstehen interessante Spiegelungen und Ergänzungen zwischen den sieben Theaterpartisanen und den sieben Tänzerinnen auf der Bühne.

Zu den Themen gehört zum Beispiel das marode und stressige Schulsystem mit dem G8, oder auch umweltpolitische Themen. Es geht um Stärkung des Selbstbewusstseins, Fragen zischen Verantwortung und Selbstbestimmung. In den 75 Minuten werden die jungen Leute ständig auf der Bühne präsent sein. Die Jugendlichen haben etwas zu sagen und beziehen deutlich Stellung,“ erklärte Götz. „Die Jugendlichen konnten sich schon einmal bei einer Übernachtung im Megastore besser kennen lernen,“ verriet Jasinszczak.

Zu Produktion sei soviel verraten:

Es werden sechs verschiedene Figuren dargestellt und es beginnt immer mit: „Als ich eines morgens erwachte…. Repräsentanten der Gesellschaft wie zum Beispiel Lehrer fungieren als Gegenfiguren. Auch die Tänzerinnen wechseln von ihren Positionen von Jugendlichen zu Erwachsenen. Zum Schluss vereint alle eine gemeinsame Aktion im Hambacher Forst. Das Ende ist aber noch Surprise!

Lara Möhl war als eine der Theaterpartisanen bei der Pressekonferenz am 08.03.2017 anwesend und erzählte etwas über die von ihr dargestellte Figur Tiffany.

Meine Figur verändert sich. Sie wird stark und nimmt sich sich das Recht heraus, anders zu sein.. Sie lässt sich nichts gefallen und ist selbstbewusst,“ so Möhl.

Informationen und weitere Termine finden sie unter www.theaterdo.de

Der Frosch als Erklärbär

[fruitful_alert type=“alert-success“]Fritz Eckenga (im Vordergrund) führte in seiner gewohnten Art durch die Operette. (Foto: © Oper Dortmund)[/fruitful_alert]

Für viele (jüngere) Menschen gelten Operetten als altbacken und angestaubt. Dass es auch anders sein kann, zeigte die Premiere der halb konzertanten Operettenaufführung der „Fledermaus“ von Johann Strauss (Sohn) in der Oper Dortmund am 05.03.2017. Die szenische Einrichtung kamen von Jens-Daniel Herzog und Alexander Becker.

Die Idee, Operette mit Kabarett zu verbinden war ein guter Schachzug. In der Geschichte wird betrogen und getrickst, gesoffen und gefeiert. Sie eignet sich also für die Kombination eines bekannten Ruhrgebiets-Kabarettisten wie Fritz Eckenga mit seinem lakonisch-trockenen Humor, der als lockerer Erzähler und Erklärer Frosch durch das Programm führt, mit den wunderbaren SängerInnen des Dortmunder Ensembles. Auf der Bühne im Hintergrund spielte die Dortmunder Philharmoniker unter der schwungvollen Leitung des stellvertretenden GMD Motonori Kobayashi. Sie mussten sich nicht nur auf die Musik Johann Strauss (Sohn) konzentrieren, sondern wurden von Eckenga als Hausmeister Frosch schon zu Anfang „angemacht“. Wie man es von Eckenga gewohnt ist, wurde das Publikum, einzelne Personen aus dem Publikum oder die SängerInnen die Performance humorvoll-ironisch einbezogen. Das trug zur Auflockerung der Atmosphäre bei. Er scheute sich auch nicht, im Laufe des Abends hintergründige politische Spitzen mit aktuellem Bezug auszusenden.

Zu Beginn der Aufführung schleppte er als Hausmeister einige Requisiten in den vorderen Bereich der Bühne, darunter auch einen alten staubigen Sessel. Dieser wurde sinnbildlich vor den Augen des Publikums entstaubt.

Kammersänger Hannes Brock hatte in der Person des amourösen Abenteuern und guten Feiern nicht abgeneigten Gabriel von Eisenstein wieder mal eine Paraderolle gefunden. Emily Newton als seine Frau Rosalinde, ebenfalls untreu, stand ihm stimmlich und mit ihrem komödiantischen Talent in nichts nach. Diese Qualitäten waren auch bei den anderen Beteiligten, dem Gefängnisdirektor Frank (Luke Stoker), Alfred ( Joshua Whitener), dem rachsüchtigen Notar Dr. Falke (Gerado Graciacano), dem Kammermädchen Adele (Ashley Thouret) mit ihren Künstlerträumen und die sie begleitende Schwester Ida (Enny Kim) gefordert. Ileana Mateescu konnte wieder einmal in einer „Hosenrolle“ als Prinz Orlofsky überzeugen.

Bekannten Ohrwürmer wie etwa „Mein Herr Marquis“, das bezeichnende „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“ oder die beliebte Ode an den Champagner „Im Feuerstrom der Reben“ und die festlichen Kostüme sorgten für den Glamour-Faktor der Operette, geerdet durch das Kabarett.

Wenn die Welt schon Richtung Abgrund taumelt, dann bitte nicht nüchtern. Der Alkohol spielte also auch eine große Rolle an diesem Abend. Nicht nur im Hintergrund auf der Leinwand perlte der Champagner, sondern auf der linken Seite der Bühne wartete eine Kiste Bier darauf, dass der Inhalt getrunken wird.

Der entstaubte Operettenspaß wurde mit viel Beifall vom Publikum belohnt.

Informationen zu weiteren Terminen erhalten sie unter: www.theaterdo.de

Beschäftigung mit dem Stofflichen

[fruitful_alert type=“alert-success“]Babette Martini mit ihren Spaten. (Foto: © Anja Cord)[/fruitful_alert]

Wenn man fragt, was Babette Martini und Hanfried Brenner verbindet, ist es mit Sicherheit ihr gemeinsames Thema: Die Stofflichkeit des Materials. Zwar sind ihre Arbeiten vielleicht sehr unterschiedlich, doch auf dem zweiten Blick treten beide in den Dialog mit dem Material. Die Galerie Dieter Fischer im Depot zeigt bis zum 26.03. Arbeiten der beiden Künstler unter dem Titel „stofflich – virtuell – leibhaftig“ im Rahmen der Reihe „Depot stellt vor“.

Für Martini und Brenner steht fest, dass ihre Kunst nicht aus schönen Bildern bestünde. Ihre Arbeiten sollen den Betrachter erreichen, neugierig machen und dann Fragestellungen bei ihm auslösen, die weiter in die Tiefe gehen.

Brenners Beschäftigung mit Celan

Ein gutes Beispiel dafür ist Brenners großes Werk, bestehend aus fünf Tafeln. Der Text der „Todesfuge“ von Paul Celan wurde immer wieder geschrieben und danach mit Leinöl und Farbe übermalt. Das Werk ist expressiv, beeindruckend, aber auch bedrückend. Brenner, der ein sehr politischer Mensch ist, sieht diese Arbeit als Beschäftigung mit den Opfern des Nationalsozialismus, die für ihn immer noch nicht bewältigt ist. Darüber hinaus zeigt er noch einige kleinere Gemälde, die bis auf eines alle abstrakt sind. Dabei ging es ihm um die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien wie pastöse schwarze Ölfarbe mit Acrylfarbe, die sich nicht verbinden können.

Verbindung Werkzeug und Hand

Die Skulpturen von Babette Martini sind aus Terrakotta gebrannte abstrahierte Spaten oder Schaufeln. Wichtig ist ihr das Zusammenspiel von Prozess und Medium. Dies ergibt die unterschiedlichsten Formen, z. T. sind in den Objekten auch Gewebe eingearbeitet, die das Materialverhalten verändern. Die Künstlerin interessiert die Spannung des Werkzeugs als Verlängerung der Hand. Teilweise sieht auch das Werkzeug wie eine Hand des Nutzers aus.

Neben Zeichnungen zeigt sie auch eine Serie Frottagen, die aus Berufskleidung von Arbeitern der Völklinger Hütte erstellt wurde. Sie wirken sehr lebendig und zeigen kräftige Gebrauchsspuren.

Trump – eine unfassbare Geschichte?

[fruitful_alert type=“alert-success“]Bildunterschrift: Die Party ist vorbei, wie geht’s mit Trump weiter? Andreas Beck und
Bettina Lieder erzählten einiges über die Geschichte des aktuellen US-Präsidenten. (Foto: © Birgit Hupfeld)[/fruitful_alert]

Am Freitag, den 03.03.2017 luden die Schauspieler Bettina Lieder und Andreas Beck unter der Regie von Marcus Lobbes im Megastore zu einer ganz besonderen Stehparty. Ganz im amerikanischen Style gehalten mit Fähnchen und passender Hintergrundmusik konnten die Premierengäste zunächst Hotdog und Popcorn zu sich nehmen. Der Stargast, über den der Abend ging, war zwar immer präsent, aber natürlich nicht anwesend: Donald Trump, seines Zeichens 45. Präsident der USA. Der amerikanische Performer und Autor Mike Daisey hat sich schon vor längerer Zeit mit dem Phänomen Donald Trump befasst. Für die Deutschsprachige Erstaufführung hier in Dortmund übersetzten die Dramaturgin Anne-Kathrin Schulz und ihr Mitarbeiter Matthias Seier den Originaltext „The Trump Card“ ins Deutsche.

Eigentlich ist „Trump“ oder „The Trump Card“ ähnlich wie „Die Ektase und Agonie des Steve Jobs“ (im Schauspielhaus 2012 mit Andreas Beck aufgeführt) als Monolog konzipiert. Mit der Bearbeitung des Stoffes für das hiesige Publikum und Aktualisierungen hat der amerikanische Autor keine Probleme. Daher konnte Regisseur Marcus Lobbes den Stoff nicht als Monolog, sondern mit zwei Schauspielern inszenieren. Bettina Lieder und Andreas Beck vom Dortmunder Schauspiel waren die Gastgeber für eine Art Dinner-Party.

Die beiden Schauspieler wurden von der für die Kostüme verantwortliche Mona Ulrich schick eingekleidet. Bettina Lieder im schönen, halb schulterfreiem Kleid in hellem Lila hatte aber mit ihren silbernen Pumps mit den sehr hohen Absätzen zu kämpfen.

Im Laufe des Abends erfahren wir viel über die Person Donald Trump. Vor allem aber auch über seiner prägenden Familiengeschichte mit seinem Vater, dem Rassismus und Skrupellosigkeit durchaus nicht fremd waren. Hinzu kommt seine überaus große Selbstinszenierung. Wussten Sie dass es beispielsweise Mineralwasser von Trump gibt oder ein Brettspiel namens „The Trump Game“? (Für Hardcore-Fans: auf Amazon erhältlich). Zudem arbeitet er mit Mechanismen, die auch für europäische populistische Parteien gelten: Provozieren, bei Bedarf zurückrudern, leugnen von Tatsachen und der Aufbau von Lügen um einen Kern Wahrheit.

Das Schöne an der Inszenierung ist auch, dass das Publikum mit einbezogen wird. Es ist beileibe kein Mitmachtheater, aber sowohl vom erhöhte Podest als auch mit Ausflügen in die Menschenmenge sprachen die beiden Gastgeber die Anwesenden direkt an. So zum Beispiel: „Sie haben sicher auch gedacht, dieser Mann wird doch nie Präsident…“

Die Schauspieler agierten mit viel Spielfreude und warfen sich humorvoll und mit Selbstironie die verbalen Bälle zu.

Ist Trump nun die Wurzel allen Übels? Müssen wir vielleicht einfach nur die Geduld aufbringen und warten, bis die vier Jahre Präsidentschaft von Trump vorbei sind? Die bittere Aussicht, die Mike Daisey uns am Ende mit auf dem Weg gibt, ist düster. So lässt er den verstorbenen Roy Cohn, einem jüdischen, aber zugleich antisemitischen Anwalt und engen Berater von Donald Trump, sagen: „Was ihr nicht versteht, ist, dass da draußen schon jemand ist, der ihn beobachtet, der alles, was er macht, beobachtet und sich Notizen macht. Alles, was er macht, aufschreibt. Und diese Person denkt sich: ‚Ich werde sein wie er, aber besser. Ich werde schärfer agieren und viel klüger.‘“

Am Ende ist die Party vorbei und es gibt einen langen verdienten Beifall für die beiden Schauspieler. Jeder, der sich auch nur einen Hauch für Politik und deren Mechanismen interessiert, sollte gehen in dieses Stück.

Informationen über weitere Termine erhalten Sie unter : www.thaterdo.de

Die Malerei als Vorgang der Abstraktionen

[fruitful_alert type=“alert-success“]Aufgemalte Jalousien schaffen einen lebendigen Kunstraum.[/fruitful_alert]

Darauf konzentriert sich die aus Venezuela stammende und in Berlin lebende junge Künstlerin Sol Calero mit ihrer ersten großen Einzelausstellung „Interiores“ in Deutschland hier in den Räumen des Dortmunder Kunstvereins neben dem U. Die Ausstellung wird vom 4. März bis zum 7. Mai 2017 dort zu sehen sein. Die Eröffnung dieser Ausstellung ist am Freitag,den 3. März 2017 um 19 Uhr.

Der Raum als Gesamtgemälde

Sol Calereo verwandelt die gesamten Räume in eine malerisches Kunstwerk. Darin können die Besucher in Ruhe eintauchen. Sie spielt dabei geschickt und einem westlichen Blick mit den gängigen Klischees über Venezuela (Südamerika). Mit unterschiedliche bunten Motiven und verschiedenen schönen Ornamenten bedient sie die Sehnsucht nach Sinnlichkeit und Ablenkung.Die schönen bunten Farben wirken dabei nicht aufregend grell, sondern eher beruhigend. Mit einer guten Portion Humor hat sie einen schwarz-weißen PVC-Bodenbelag als Kontrast für den Boden ausgewählt.

Die Ausstellung lädt zum Flanieren und Entdecken von immer neuen Einzelheiten ein. An diesem Ort ohne Funktionalität werden aber auch die Widersprüche und Konflikte unseres eigenen Wertesystem deutlich.

Zu den zahlreichen Veranstaltungen während der Ausstellungszeit erhalten sie Informationen unter info@dortmunder-kunstverein.de oder aber auch unter Telefon: +49 (0) 231 57 87 36

Spiel mit der Uneindeutigkeit

Im Künstlerhaus Dortmund ist vom 4. März bis 9. April 2017 die Ausstellung „Ohne Netz und doppelten Boden“ (Über die Uneindeutigkeit von Bildern) zu sehen. Es wurden Werke und korrespondierende Werkgruppen von verschiedenen KünstlerInnen zusammengeführt. Kuratorin der Ausstellung ist Elly Valk-Verheijen.

Auf unterschiedliche Weise setzen sich die vier Künstler Sebastian Bartel, Christof John, Katharina Maderthaner und Christoph Westermeier mit dem Verhältnis von Bild und vermittelter scheinbarer Wirklichkeit auseinander. Bilder entstehen immer im Stil der Zeit sowie der jeweiligen Präsentation und lassen Spielraum für Interpretationen. Ein Mittel der Künstler ist die Überspiegelung von realen Strukturen und Täuschungen. So wird zum Beispiel bei Christoph Westermeiers „Ringberger Marmor“ „vorgetäuscht“, dass eine im 18. Jahrhundert als chic geltende Ottomane, ein kombiniertes Sitz-und Liegegelegenheit, ein orientalisches Möbelstück sei.

Bezogen ist die Arbeit aber nur mit fotografischen Abbildungen gemalten Marmors. Auf den Komfort einer bequemen Sitzgelegenheit wird dabei verzichtet. Seine Fotografien zeigen zum Beispiel Spiegelungen kleinen Stadtausschnitten durch Autofenster und als formale Verlängerung den nackten Torso eines Tänzers mit seinem Astralkörper.

Bartels und die gebrochenen Strukturen

Sebastian Bartels ist nach eigener Aussage begeistert von gebrochenen Strukturen wie wir sie etwa von Bildern ferner Planeten kennen. Seine Bilder in der Installation „Observations are restricted to the Surface“ zeigen neben unterschiedlichen geologischen Erscheinungsformen der Erdoberfläche zudem die Spur menschlicher Eingriffe auf seine Umwelt. Die Perspektive aus Vorder-, Mittel und Hintergrund wird durch die Abbildung von Oberflächenstrukturen aufgebrochen. Die Perspektive von oben ermöglicht eine Wahrnehmung der Strukturen in einer abstrakten Form. Es gibt dem Betrachter die Gelegenheit, die Oberfläche zu durchdringen. Die individuelle Fantasie und persönliche Auseinandersetzung mit dem Werk wird angeregt. Zu der Installation gehören auch zylindrische, unebene und mit gebrochene Strukturen überzogene Kunstwerken auf dem Boden.

Christof John bekommt den Startimpuls für seine Kunst aus seinen alltäglichen Beobachtungen. Zwischen geometrischen Strukturen und informellen Abstraktionen im Hintergrund z.B. In Regenbogenfarben lotet er sensibel nonverbale Gedanken- und Stimmungsräume aus.

Maderthaner spielt mit visuellem Zierrat

Die Künstlerin Katharina Maderthaner konnte bei dem Pressrundgang nicht anwesend sein. In ihren Werken, zum Beispiel „ZickZack, 2910“ Acryl auf Holz arbeitet sie mit dem Mittel der Sublimierung. Formen, Texturen, Mustern und Oberflächen aus der Umwelt werden erst reduziert, verdichtet und eingekocht bis zum Mark. Maderthaner war bereits vor zwei Jahren im Künstlerhaus bei der Ausstellung „Artist Sweethearts“ mit Arbeiten zu sehen.

Die Vernissage ist am Freitag, den 3. März 2017 um 20 Uhr im Künstlerhaus, Sunderweg 1 in 44147 Dortmund.

Weitere Informationen erhalten sie unter www.kh-do.de

Phänomen Trump – Versuch einer Annäherung

[fruitful_alert type=“alert-success“]Bildunterschrift: Andreas Beck und Bettina Lieder laden zur Stehparty. (Foto: © Birgit Hupfeld) [/fruitful_alert]

Die Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staat am 9. November 2016 hat viele Menschen irritiert und fassungslos gemacht. Wer ist dieser Mensch? Seine Unberechenbarkeit, die rassistischen und frauenfeindlichen Bemerkungen sowie kritische Einstellung zu den freien Medien waren klar und deutlich. Wie konnte er von so vielen Menschen gewählt werden, und was hat das eigentlich mit Europa zu tun?

Der amerikanische Performer und Autor Mike Daisey hatte sich schon längere Zeit mit Donald Trump beschäftigt. Im Sommer 2016 entwickelte er den Monolog-Text „The Trump Card“. Daisey ist auch hier bekannt geworden durch seinen Monolog „Die Agonie und Ekstase des Steve Jobs“, der im Schauspiel Dortmund 2012 in der Regie von Jennifer Wigham mit Schauspieler Andreas Beck als genialen Erzähler seine erste deutschsprachige Aufführung erlebte und inzwischen über 40 mal gespielt wurde.

Der Kontakt zu Mike Daisey war nie wirklich abgebrochen und so kam es, dass wir uns kurzfristig unter der Regie von Marcus Lobbes diesem aktuellen Stoff annahmen,“ erklärte Dramaturgin Anne-KathrinSchulz. Zusammen mit Matthias Seier hat sie den Text ins Deutsche übersetzt. „Mike Daisey ist ein offener Typ, und hat uns freie Hand zu Aktualisierungen und Anpassungen an das hiesige Publikum gelassen,“ so Schulz.

Dinnerparty mit dem Publikum

Lobbes konzipiert den Abend als eine Art Dinner-Party für über 80 Gästen, nämlich das Publikum. Es wird auch keinen Monolog-Text geben, sonder die Schauspieler Bettina Lieder und Andreas Beck werden als „Gastgeber“ auftreten und sich geschickt die Text-Bälle zuwerfen. Das Publikum ist mitten drin statt nur dabei.

Es wird aber kein Mitmachttheater werden. Da wird niemand offensiv angesprochen,“ erläuterte der Regisseur. Beim Probepublikum konnten aber wohl einige der Anwesenden mit Reaktionen nicht an sich halten.

Wie es sich gehört, werden geschmückte Party-Tische im Aufführungsraum stehen. Es wird eine ca. 88-minütige Stehparty werden. Die Video-Einspielungen werden nicht die beherrschende Rolle spielen.

Inhaltlich wird auch versucht, die Persönlichkeitsentwicklung von Donald Trump durch seine Familiengeschichte zu erklären. Nicht als Entschuldigung, sondern eben als ein Faktor.

Wie sieht es in Europa aus?

Es geht aber um viel mehr als nur um Trump und die USA. Auch in Europa versuchen rechtspopulistische Parteien gezielt, durch Grenzüberschreitungen, ihre politischen Machtpläne durchzusetzen. Sie loten sie immer weiter aus. Sei es in Polit-Shows, auf Veranstaltungen oder im Internet. Wie weit sind wir bereit zu gehen? Wann wird es gefährlich?

Neben den humorvollen Momenten wird es am Ende wohl auch ein nachdenklicher Theaterabend werden.

Nähere Infos und Termine unter www.theaterdo.de

Es lohnt sich immer nachzufragen, ob man noch Karten für eine Vorstellung bekommen kann!

Schweres biegt ab

[fruitful_alert type=“alert-success“]Thomas Schweres mit seinem neuesten Krimi vor „seinem“ Regal bei grafit.[/fruitful_alert]

Letzte Anstoss für den vierten und neuesten Krimi von dem in Dortmund lebenden Journalisten und Krimi-Autor Thomas Schweres war der starke Frust seiner Lebensgefährtin über die vielen Baustellen auf der A 40. Das erklärte der Autor beim Pressegespräch im Grafit Verlag. Er schöpft nur seinen eigenen Erfahrungen.

So entstand ein komisch-skurriler Krimi Autobahnstaus und Unzulänglichkeiten der zuständigen Behörde Straßen.NRW, die immer so nett um Verständnis bei den Autofahrern bittet.

Lippermann hat Staus satt

Zum Krimi: Der biedere Sonderling Klaus-Werner Lippermann, ein Buchhalter bei Thyssen-Krupp in Duisburg, wohnhaft bei seiner Mutter in Dortmund-Dorstfeld, führt ein zurückgezogenes Leben mit seinen beiden geliebten Deutschen Riesenschecken (Kaninchen). Als diese grausam getötet werden, denkt er nicht an die schöne Zeit mit ihnen, sondern an die Zeit, die er wegen der vielen Staus nicht bei ihnen verbracht hat. Er hat es satt.

Mit seinem Kumpel und ebenfalls Kaninchenfreund Alfred entführt er den Chef der nach ihrer Meinung unfähigen Straßen.NRW-Behörde. Er soll am eigenen Leib erfahren, wie das ist, täglich über die A 40 fahren zu müssen.

Skurrilerweise benutzt Klausi eine harmlos aussehende Wasserpistole, die er aber mit Schwefelsäure befüllt. In einem Bekennerschreiben fordern sie als eine Organisation, die sich TuS-V! Nennt neben 55.000 Euro Lösegeld Maßnahmen zur Verkehrsflussverbesserung und die Aufklärung der Kaninchenmorde.

Trotz intensiver Suche unter Beteiligung von den bekannten Kommissar Georg Schüppe und Reporter Tom Balzack bleibt der Entführte verschwunden. In der Bildzeitung wird derweil verlautbart, das die Straßen.NRW Staus abschaffen will. Da stimmt doch irgend etwas nicht! Beim Versuch, der Geschichte auf den Grund zu gehen, führt Balzack erst mal zu einer ganz anderen Leiche…

Lesungen im März

Im Fokus stehen diesmal nicht der Kommissar und der Reporter, sondern die Entführer,“ so Schweres. Eine Rezension zu dem Krimi von Thomas Schweres wird demnächst in Ars tremonia erscheinen…

Terminhinweise:

Donnerstag, 2. März, 19:30 Uhr: Premierenlesung in der Stadt-und Landesbibliothek Dortmund – Eintritt: 3,00 Euro

Dienstag, 7. März, 19:00 Uhr: Lesung im Kulturzentrum Schloß Borbeck, Essen, Schloßstraße 101

Donnerstag, 23. März, 19:30 Uhr: Lesung im Landgasthof Genussvoll by Selter, Dortmund, Wulfkamp 194, Eintritt 6,00 Euro, Kartenreservierung unter Telefon: 0231 – 88 24 17 31

Thomas Schweres: Die Abbieger
285 Seiten; 11,00 €
ISBN: 978-3-89425-485-8; auch als E-Book erhältlich