Zauberhafte Filmmusik im Konzerthaus

Welch starke Emotionen und Bilder Musik transportieren kann, bewiesen am 13.03.2017 im Konzerthaus die Dortmunder Philharmoniker unter der gewohnt temperamentvollen und engagierten Leitung von GMD Gabriel Feltz.
Sie luden unter dem Motto „Hollywood Hits – Fairy Tales!“ zum 2. Konzert für Junge Leute ein. Moderiert wurde der Abend locker und flockig von Johannes Döbbelt. Gesanglich zeitweise unterstützt wurde das Geschehen durch die starke Stimme von Viviane Essig. Die ganze Palette von Gefühle wird im Film erst durch die wunderbare Musik der Film-Komponisten deutlich.
Eingeläutet wurde das Konzert passend mit dem 20th-Century-Fox Fanfare von Alfred Neumann. Wie das Motto schon andeutet, standen Fantasy-Filme und andere Traum- oder Märchenwelten im Mittelpunkt.
So ließ man das Publikum „Hedwig‘s Theme“ aus „Harry Potter“ (Musik: John Williams) eintauchen oder mit dem gefühlvoll von Viviane Essig gesungenen „Somewhere over the Rainbow“ aus „ der Zauberer von Oz“ (Musik: Harold Arlen) dem Alltag entfliehen. Stimmungsvoll und dramatisch ging es mit der Musik von Klaus Doldinger aus „Die unendliche Geschichte weiter. Da konnte auch die Querflöte oder das Saxophon als Solo-Instrumente ihr Können zeigen.
Es folgte der vom Ballett bekannte „Tanz der Zuckerfee“ aus „Der Nussknacker“ (Peter Tschaikowsky). Viel bejubelt wurde dann „Let it go“ aus „Frozen (Die Eiskönigin)“ mit der stimmungsvollen Musik von Robert Lopez. Danach waren musikalische Themen aus Piraten-und Karibikfilmen mit „Flight to Neverland“ aus „Hook“ (John Williams) und die „Fluch der Karibik“ Suite (Klaus Babelt) angesagt.
Einen besonderen Schatz bekam das Publikum auf besonderen Wunsch des  Generalmusikdirektors mit der „The Sea Hawk“ Suite von Erich Wolfgang Korngold zu hören. Der Komponist musste in den 1930iger Jahren als Jude aus Nazi-Deutschland fliehen.
Dramatisch-melancholisch weiter ging es mit „I see Fire“ aus „The Hobbit“ von Ed Sheeran (arr. Viktor Åslund), gesungen von Viviane Essig. Archaisch endete der Abend mit der „Avatar“ Suite von James Roy Horner, eindrucksvoll begleitet von einer Abordnung des Dortmunder Opernchors.
Starke Beifall nach einer Zugabe am Schluss war der verdiente Lohn für die beteiligten Akteure.




Die wundersame Welt der Fußballlieder

Tommy Finke präsentierte am 13. März 2017 ein Auswärtsspiel seines „Mundorgelprojektes“ im Dortmunder Fußballmuseum unter dem schönen Titel „Lieder aus der Kurve“. Die erste Erkenntnis: Fußballvereine müssen Schiffe sein. Anders kann man die Zeile „Verein XY darf nicht untergehen“ in vielen Vereinsliedern nicht begreifen. Zweite Erkenntnis: Gemeinsam singen macht Spaß und verbindet Fußballfans aller Couleur.

Tommy Finke, der musikalische Leiter des Dortmunder Schauspielhauses, präsentierte mit seinen drei Mitmusikern vom Mundorgelprojekt, ein buntes, schräges Potpourri an Fußballliedern. Dritte Erkenntnis: Manche Lieder sind nur wegen des Klatschrythmus in Stadien beliebt wie beispielsweise „Amarillo“ („Sha la la lala lalala“), manche Lieder wie „7 Nation Army“ werden unbeliebter, weil sie die Torhüter eines Vereins aus Bayern sind und manche Lieder werden sogar von Fans zweier Mannschaften gesungen, die sich absolut nicht leiden können, wenn auch mit verschiedenen Texten. „Steht auf, wenn ihr…“ und „Olé, hier kommt der…“ haben ihren Ursprung in „Go West“ von den Pet Shop Boys, auch wenn das Original von den Village People stammt.

Dazu gab es weitere schöne Lieder wie „Fußball ist unser Leben“ oder „Er steht im Tor“. Natürlich durfte der „Kaiser“ nicht fehlen, denn „Gute Freunde darf niemand trennen“. Dass es auch wirklich sehr gute Fußballsongs gibt, bewies das Lied „Three Lions (Football‘s coming home)“.

Wenn man schon im Ruhrpott ist, durfte natürlich das passende Lokalkolorit nicht fehlen. Wolfgang Petrys Hymne ans Ruhrgebiet ist eher im blau-weißen Lager zu verorten, während „Leuchte auf, mein Stern“ ans schwarz-gelbe Herz gerichtet ist. Doch der Höhepunkt war Schwarz-Weiß. Nein, nicht Essen, sondern es ging um Wattenscheid 09. Ja, der Verein, der einige Jahre in der Ersten Bundesliga spielte (Lesniak und co). Und hier kommen wir wieder zurück zur Einleitung. Wie heißt es so schön im Vereinslied der Wattenscheider? „Hat man eins gesehen, dann kann man es verstehen, Wattenscheid 09 wird niemals untergehen“. Was singen die Schalker? „1000 Freunde, die zusammenstehen, dann wird der FC Schalke niemals untergehen“ Da kann Borussia Dortmund nicht zurückstehen: „Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen, Borussia Dortmund wird nie untergehen“.

Als Zugabe gab es das Lied, das zur Quintessenz aller Fußballlieder geworden ist: „You‘ll never walk alone“, danach – wir sind ja im Ruhrgebiet – „Das Steigerlied“.

Vierte Erkenntnis: Der Abend schreit nach einer Wiederholung. Und es gibt noch viele schöne Vereinslieder zu entdecken.