Bilder in Musik gebannt

Auch wer die verderbte Geschichte des Fanfarenstoßes von Franz Liszts „Les preludes“ nicht kennt, die laute und drohende Musik scheint Verderben anzukündigen. Liszt sagt selbst „wenn der Drommete (Trompete) Sturmsignal erklingt, eilt der Mann, wie immer der Krieg heißen möge, der ihn in die Reihe der Streitenden ruft, auf den gefahrvollsten Posten.“ Ist es da verwunderlich, dass die Nationalsozialisten diese Musik für die Wochenschau-Berichte über den Russland-Feldzug benutzten? Der Beginn des 6. Philharmonischen Konzertes am 07.03. und 08.03.17 im Konzerthaus Dortmund mit dem Titel„klang_gemälde“ war schon ein ein Paukenschlag.

Doch was kann ein Komponist wie Liszt für den Missbrauch eines Teils seines Werkes? Liszt war ein Komponist der Romantik. Seine „Preludes“ beschrieben auf musikalischer Art die Stationen eines Menschen (besser: Manns) im Laufe seines Lebens. Die sinfonische Dichtung ist mehr als der „Fanfarenstoß“ und die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Charles Olivieri-Munroe stellten das auch unter Beweis. Viele unterschiedliche Stimmungen charakterisieren das Stück und auch die leisen, wehmütigen Passagen kamen zu ihrem Recht.

Mit Liszt ging es weiter. Das 2. Klavierkonzert stand auf dem Programm und als Solist saß Bernd Glemser am Flügel. Klavierkonzerte von Liszt sind besonders herausfordernd, denn der Komponist war ja selber ein Klaviervirtuose. Kein Wunder, dass Glemser in einigen Passagen sein Können zeigen konnte. Bemerkenswert war, dass die Sätze nicht mit einer kleinen Pause voneinander getrennt waren, sondern ineinander übergingen. Denn die Themen sind so stark miteinander verbunden, dass das Werk wie ein Gesamtkunstwerk behandelt werden muss.

Nach der Pause war es Zeit für einen „Klassiker unter den Klassikern“ Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ in der Orchesterbearbeitung von Maurice Ravel. Das Stück ist ein Musterbeispiel von Programmmusik. Der Betrachter geht von Raum zu Raum (symbolisiert durch das Stück „Promenade“, das mehrfach von unterschiedlichen Instrumenten intoniert wird) und schaut sich verschiedene Bilder an. Je nach Bildmotiv verändert sich die Klangfarbe der Musik. Bei „Gnomus“, einem Bild mit einem stampfenden Zwerg, wird diese Art der Bewegung vom Orchester musikalisch imitiert. Am bekanntesten ist vielleicht das „Ballett der Küken in ihren Eierschalen“, bei der das Orchester das Bild von federleichten, quickenden Küken zeichnet.




Mit Cro an der Frittenbude

So langsam füllt sich das Feld der Künstler und Bands, die am 28. und 29. Juli im Dortmunder Westfalenpark beim Festival Juicy Beats für musikalische Highlights sorgen. Neben Headliner Cro sind die Elektropunker von Frittenbude wieder dabei und Freude von Indiefolk kommen ebenfalls nicht zu kurz: Mighty Oaks werden in Dortmund dabei sein.

Von Wochen zuvor haben Cro, Trailerpark, Bilderbuch, SDP und Alle Farben zugesagt. Jetzt sind Acts wie Frittenbude, die Mighty Oaks, Megaloh oder Pat Thomas aus Ghana mit dabei. Freunde elektronischer Tanzmusik können sich über Dirty Döring aus Berlin freuen.

Das bewährte Programmkonzept bei Juicy Beats bleibt erhalten: Der Festival-Freitag bietet von 14 bis 22 Uhr ein Live- und DJ-Programm auf drei Bühnen und mehreren Dance-Floors. Cro spielt seine einzige NRW-Show im Festivalsommer 2017, der Headliner auf der „Dortmund.macht.Lauter.“-Bühne des Dortmunder Kulturbüros ist der Rapper Goldroger. Die Zuschauerzahl für Freitag bleibt auf 18.000 begrenzt.

Samstag können dann 32.000 Gäste von 12 Uhr mittags bis 4 Uhr morgens feiern. Top-Acts sind Trailerpark, SDP, Bilderbuch und Bonez MC & RAF Camora. Auf der zweiten Hauptbühne spielen OK Kid und Mighty Oaks. Weltmusik gibt es auf der Bühne des Radiosenders Cosmo (früher Funkhaus Europa). Hier treten Tinariwen (Marokko), Pat Thomas (Ghana) und das Duo Dicht&ergreifend (Bayern) auf.

Zuwachs bekommt das Festival im Floor-Programm: Das Booking-Kollektiv Polytype präsentiert einen eigenen Floor. Das Label steht für eingängigen Elektro-Pop und bringt neben Alle Farben auch Nicolas Haelg, Younotus und Pretty Pink nach Dortmund.




Surprise Meetings im Megastore

[fruitful_alert type=“alert-success“]Surprise! Wer sich wohl unter dem Laken verbirgt? (Foto: ©Sara Hartmann) [/fruitful_alert]

Die Eigenproduktion „Surprise Meetings“ des Jugendclub Theaterpartisanen 16+ in Kooperation mit der Tanztheaterwerkstadt vier.D hat am Samstag, den 11.03.2017 um 19:30 Uhr Premiere im Megastore. Seit dem Herbst letzten Jahres haben die jungen Leute zwischen 16 und 19 Jahren unter der Leitung von Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak und der Choreografin und Tänzerin Birgit Götz selbständig Texte und Choreografien entwickelt.

Grundlage für die Textentwicklung und Tanzchoreografie war die Frage, wer sie sein könnten, wenn sie einmal einen rücksichtslosen Tag würden oder wie für sie der perfekte Moment aussieht. Es entstehen interessante Spiegelungen und Ergänzungen zwischen den sieben Theaterpartisanen und den sieben Tänzerinnen auf der Bühne.

Zu den Themen gehört zum Beispiel das marode und stressige Schulsystem mit dem G8, oder auch umweltpolitische Themen. Es geht um Stärkung des Selbstbewusstseins, Fragen zischen Verantwortung und Selbstbestimmung. In den 75 Minuten werden die jungen Leute ständig auf der Bühne präsent sein. Die Jugendlichen haben etwas zu sagen und beziehen deutlich Stellung,“ erklärte Götz. „Die Jugendlichen konnten sich schon einmal bei einer Übernachtung im Megastore besser kennen lernen,“ verriet Jasinszczak.

Zu Produktion sei soviel verraten:

Es werden sechs verschiedene Figuren dargestellt und es beginnt immer mit: „Als ich eines morgens erwachte…. Repräsentanten der Gesellschaft wie zum Beispiel Lehrer fungieren als Gegenfiguren. Auch die Tänzerinnen wechseln von ihren Positionen von Jugendlichen zu Erwachsenen. Zum Schluss vereint alle eine gemeinsame Aktion im Hambacher Forst. Das Ende ist aber noch Surprise!

Lara Möhl war als eine der Theaterpartisanen bei der Pressekonferenz am 08.03.2017 anwesend und erzählte etwas über die von ihr dargestellte Figur Tiffany.

Meine Figur verändert sich. Sie wird stark und nimmt sich sich das Recht heraus, anders zu sein.. Sie lässt sich nichts gefallen und ist selbstbewusst,“ so Möhl.

Informationen und weitere Termine finden sie unter www.theaterdo.de