Kraftvolle Sinfonien im Konzerthaus

Der Dirigent beim 5. Philharmonischen Konzert am 14. und 15.02.2017 mit dem Titel „schaffens_kraft“ war ein alter Bekannter. Marek Janowski war Generalmusikdirektor von 1975 bis 1979 hier in Dortmund. Einige Menschen im Publikum haben den großen Dirigenten sicher noch selbst erlebt. Ars tremonia war am 15.02.2017 mit dabei.

Im Mittelpunkt der Abende standen zwei 8. Sinfonien von bedeutenden Komponisten auf dem Plan. Die 8. Sinfonie F-Dur op. 93 von Ludwig van Beethoven (1770-1827) und die 8. Sinfonie C-Dur D 944, auch als „Die Unvollendete“ bekannt von Franz Schubert (1797-1828). Gemeinsam war beiden Komponisten, dass sie sich von den gängigen Gattungskonventionen der Sinfonie der damaligen Zeit emanzipiert haben. Mit Leidenschaft führte Janowski die Dortmunder Philharmoniker durch das anspruchsvolle Programm.

Beethovens 8. Sinfonie kommt im Vergleich zu seinen Vorgängern eher humoristisch und skurril daher. Der erste Satz beginnt schon überraschend ohne eine Herleitung mit dem Thema. Zunächst in Bewegung, kommt es am Ende zum stocken. Das anschließende zweite Thema bliebt im Ungefähren nebulös stecken und wirkt dann zwischendurch bedrohlich. Beethoven spielt hier mit (block-haften) Kontrasten, die er nach und nach zusammenführt und ins Dramatische steigert. Es entstehen ganz spezielle rhythmische Klangfelder. Interessant ist der zweite Satz mit seinen an eine Uhr oder Metronom erinnernden tickenden musikalischen Bewegungen. Mit feinen Nadelstichen (sempre staccato) werden sie bewusst durch überraschende Akkorde als Sand im Getriebe gestört. Unter feinen Kantilenen des Horns und der Klarinette geht es im dritten Satz rustikal-weiter. Der vierte Satz führt temperamentvoll hastend zum Finale zum parodistisch ausgedehnten Schluss.

Nach der Pause mit der fast doppelt so langen großen 8. Sinfonie von Schubert gewaltig-kraftvoll weiter. Wunderbar romantisch beginnt der erste Satz mit einem melodiösen Thema. Erst wird es allein von den Hörnern vorgetragen, dann in Variationen als Echo von übrigen Orchester aufgegriffen. Das Tempo nimmt der Motor nun immer mehr an Fahrt auf geht schnurrend weiter. Ein bäuerliches tänzerisches Seitenthema wird bis zu einem Posaunen-Passage, die Ähnlichkeit mit der Einleitung hat. Der kontrastreiche dritte Satz wechselt von einem ruppig-lauten Tonfall zum böhmischen Tanzlied. Mit einer triumphalen Fanfare beginnt der vierte Satz und wechselt wieder zu Tanzmusik. Pulsieren und kraftvoll Rhythmisch geht es weiter durch den Satz bis zum grandiosen Finale voll ungetrübter purer Lebensfreude.

Hoher Besuch am Borsigplatz

Politik und Wirtschaft gemeinsam für Kreativität. (v.l.n.r.) Volkan Baran (Landtagskandidat SPD), Uwe Goemann (Vivawest Stiftung), Oberbürgernmeister Ullrich Sierau, Volker Pohlüke (Vorstand Machbarschaft Borsig 11), Garrelt Duin (Wirtschaftsminister NRW), Dietr Gorny (Geschäftsführer ecce), Stefan Schreiber (Geschäftsführer IHK Dortmund), Verena Krah (Vivawest Wohnen) und Jürgen Howaldt (TU Dortmund).

Das Sozialunternehmen „Machbarschaft Borsig 11 e. V“. bekam am 13.02.2017 Besuch von NRW Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Bei der Diskussionsrunde zum Thema „Bedingungen und Wirkungen sozialer Kreativität“ waren zudem Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Prof. Dieter Gorny (Geschäftsfürer des european centre for creative economy), Stefan Schreiber (Hauptgeschäftsführer der IHK Dortmund), Prof. Dr. Jürgen Howaldt (Geschäftsführer der Sozialforschungsstelle TU Dortmund) und Volker Pohlüke (Vorstand Machbarschaft Borsig 11 e.V.). Das zeigt schon ein großes Interesse und Beachtung für das Kreativ.Quartier in der Nordstadt.

Es wurden in den letzten Jahren mit zahlreichen Partnern und finanziellen Mitteln von Stadt und Land schon zahlreiche innovative Projekte realisiert. Von der Jugendarbeit in der Youngsters-Akademie bis hin zu einer eigenen Kulturwährung (Chancen) u.a., um die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels zu aktivieren , ihr soziales Umfeld lebendig zu gestalten.

Nordstadtbarde Boris Gott unterhielt das anwesenden Publikum vor der Diskussion mit seinen musikalischen Liebeserklärungen an sei Viertel. Die Diskussion wurde professionell von Matthias Bongard (WDR) geleitet.

OB Sierau wies auf die beachtliche Außenwirkung der Nordstadt mit seinen vielen Ateliers oder dem Theater am Depot auf auswärtige Besucher hin. Er stellte die Frage: Was macht eine soziale Stadt aus? Künstlerische und kulturelle Einrichtungen haben eine wichtige Aufgabe. Soziale Innovationen sind Impulsgeber und Motor für die Wirtschaft. Eine Sensibilisierung dafür, dass die Menschen dazu befähigt und dabei unterstützt werden, ihr soziales Umfeld zu gestalten ist dringend notwendig.Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass es in diesem Bereich noch viel Ausbaubedarf gibt. Auch Preise wie der N:I:C:E: Award für soziale Innovation, den Machbarschaft Borsig 11 im Jahr 2016 erhalten hat, sind Impulsgeber für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung eines Viertels.

Bei klammer Finanzlage müssen sich Städte und Kommunen immer wieder rechtfertigen, wenn sie freie Gelder für Kunst und Kultur verwenden, merkte Sierau an. Deren Wirkung ist nicht so direkt „messbar“, wie etwa bei ökonomische Prestigeprojekte z.B. das Technologie-Zentrum. Kurzfristiges Wirtschaftliches Profit denken allein wird auf lange Sicht die vielfältigen gesellschaftlichen Probleme nicht lösen. Die Kultur ist Motor und Impulsgeber für die Wirtschaft. „In Detroit, dass wirtschaftlich danieder liegt, entstehen erst wieder Clubs und Ateliers. Ein Grundlage dafür, dass auch wieder Unternehmen ansässig werden,“ gab Prof. Gorny mit auf den Weg.

Die Jugendlichen, in der Nordstadt wohnen viele junge Menschen, sind für die Zukunft von besonderer Bedeutung. Die IHK sieht sich als Brückenbauer zwischen Unternehmen und Schülern. So berichtete Stefan Schreiber von Projekten wie Besuche durch Auszubildende an Schulen.

Diese Diskussion war zumindest ein weiterer Impuls für einen innovativen und positiven Umgang von Wirtschaft und Kultur.

Große Erwartungen und Realität

Das neue Projekt vom Tanztheater des Theaters im Depot und Kobi-Seminare mit dem Titel „Die Scheußlichkeit der schönen Momente“ handelt von hohen und immer höher Erwartungen an unser Leben. Immer mehr und besser sollen die „Highlight“ werden. Die persönlichen individuellen Erwartungen kollidiert natürlich des öfteren mit der Realität. Ars tremonia war bei der Vorstellung am 12.02.2017 anwesend.

Die 14 Tänzer/innen des Tanztheaterprojekts (13 Frauen und 1 Mann) haben zusammen unter der Konzeptleitung und Choreografie von Birgit Götz eine Geschichte um vierzehn Freunden entwickelt, die sich nach längerer Zeit wieder treffen und auf eine gemeinsame Kreuzfahrt gehen. Jeder bringt seine eigene Vorfreude und Erwartungen mit auf diese Reise. Auf engem Raum prallen auch verschieden Charaktere aufeinander.

Die unterschiedlichen Typen wurden gut von den einzelnen Ensemble-Mitgliedern humorvoll und glaubwürdig auf die Bühne gebracht. Da ist die Frau, die ständig von ihrer Familie angerufen wird, die panisch Ängstliche, die mit dem Überblick und den Plan für die Reise, oder diejenige, die eigentlich gar keine Schiffsreise wollte. Natürlich ist auch eine Frau anwesend, die dauernd betont, wie sehr sie sich auf diesen Moment gefreut hat. Eine Sonderstellung hat Holger, der einzige Mann in der Gruppe und schon damals Schwarm der Mädchen auf der Schule. Er spielt mit viel Humor und Ironie den bei den Damen ein wenig Überforderten. Als „Running Gag“ will eine Frau ständig ein Foto der Gruppe machen achtet dabei auf die genaue Positionierung.

Als Einleitung in die Aufführung, noch in Dunkelheit, werfen kleine Gruppen des Tanztheater jeweils verschiedene Worte wie zum Beispiel „Moment“ oder „Moment mal“ in den Raum. Beeindruckend waren die fantasievollen und schönen Gruppen-Tanzchoreografien zu passender rhythmischen Musik.

Ein Podest mit zwei seitlichen Treppenaufgängen mit einer Reling vorn und einem Rettungsring diente als Kreuzfahrtschiff.

Die Erwartungen werden schon am Anfang erheblich gedämpft. Anstatt ins Mittelmeer geht die Fahrt von Köln nach Trier. Also Mosel statt Mittelmeer. Während die Eine an einen festen Ablaufplan festhält, wollen andere „chillen“. Alles wird von den Beteiligten mit Spiel-und Tanzfreude dar gebracht.Den optischen Höhepunkt bildete der Abschlussball und gleichzeitige Geburtstag von Holger. Da war viel Gold und Glitzer zu sehen.

Für das unterhaltsame Tanztheater gab es vom Publikum viel Beifall.

Weitere Vorstellungen finden im Depot noch am 15. und 16.02.2017 um 20:00 Uhr statt.

Kartenreservierung unter: 0231/9822336 oder www.depotdortmund.de

Reflexion über Vergänglichkeit und die Schönheit des Moments

Hier trägt der Engel Schwarz: (v.l.n.r.) Frank Genser, Marcel Schaar (Fotograf), Uwe Schmieder, Julia Schubert, Ensemble- (Foto: ©Birgit Hupfeld)

Kann man einen Augenblick für die Ewigkeit festhalten? Diese Frage spielt nicht nur in Goethes Faust beim Packt mit dem Teufel (Mephisto) eine große Rolle. Die Fotografie versucht schon länger, besondere Momente des Lebens für die Zukunft einzufangen. Einerseits kann der Betrachter sich so vergangene Augenblicke wieder in das Gedächtnis rufen, führen uns aber auch die Vergänglichkeit unseres Lebens und die Relativität von Raum und Zeit vor Augen.

Schauspielintendant Kay Voges, drei Dramaturgen und sein gesamtes Ensemble haben zusammen mit dem Kunstfotografen Marcel Schaar versucht, sich der Thematik durch die Verbindung von Fotografie und Theater zu nähern. Am Samstag, den 11.02.02017 hatte im Megastore das Theater-Abenteuer „hell / ein Augenblick“ Premiere.

Wohl einmalig in der Theatergeschichte lichtet ein Fotograf während der Vorstellung live auf der dunklen Bühne ein Motiv ab, das dann direkt in den Zuschauerraum projiziert wird. Helligkeit und Dunkelheit tauschen ihre Plätze. Die Bühne wird zu einer Dunkelkammer, die nur ab und zu durch das Blitzlicht des Fotografen für eine 1/50 Sekunden durchzuckt. Insgesamt etwa 100 mal am Abend.

Zur Erläuterung: Auf der Bühne stehen an den Seiten zwei große Leinwände und zwei Minni-Flutlichtanlagen. In der Mitte befindet sich im Hintergrund eine Art weiße „Magic-Box“ ,wo der Fotograf als „Meister des Augenblicks“ Schauspieler in speziellen Momenten ablichtet. Diese werden als schwarz-weiß Bilder auf die großen Leinwände projiziert. Diese Reduktion verlangt von den Schauspieler/innen viel Mut, denn sie sind es normalerweise gewohnt, ihre Körper deutlich sichtbar dem Publikum zu präsentieren. Die entstehenden Bilder sind berührend ehrlich und zeigen die kleinste Poren im Gesicht und Körper.

Alles fließt, alles steuert der Blitz“ ,sagt Heraklit. So beginnt der Abend mit einer philosophische Abhandlung aus dem „Baum des Lebens“ (Rabbi Isaak, Luria, um 1590) erzählt von Friederike Tiefenbacher.. Es geht darin um die Themen Leben und Licht, Raum und Zeit. Die Schauspieler/innen befinden sich sowohl auf der Bühne und in der „Magic- Box“, wo sie abgelichtet werden. Die Bilder auf der Großleinwand werden von den Schauspielern mit passenden philosophische Texte von Arthur Schopenhauer, Nietzsche, Bertand Russel, Charles Bukowski, Rainald Götz und andere begleitet. Das verstärkte die Wirkung der Bilder.

Als typisch für das, was viele Menschen empfinden, wenn sie fotografiert wurden denken, steht Uwe Schmieder, abgelichtet mit einem Schild „You see me“. Erschrocken ruft er in die Dunkelheit: „Das bin ich nicht, das bin doch nicht ich!“ Andere hingegen finden sich fotogener und rufen: „Das bin ich. So sehe ich aus.“

Es entstehen schöne Bilder von Zuneigung und Liebe, aber auch viele ernste, nachdenklich machende eindrucksvolle Bilder von Vergänglichkeit.

Für das sinnliche Erleben war der sensible begleitende Soundtrack von Tommy Finke und die Musik von Mahler bis Brian Molko/Placebo von großer Bedeutung.

Es war ein meditativer,archaischer Abend mit Nachwirkung. Wenn es um sich nicht erinnern können, Tod und Vergänglichkeit geht, ist das keine leichte komödiantische Kost. Das der Tod nicht gerne gesehen ist, zeigen die Text von Christoph Schlingsensief oder Robert Gernhardt aus dem Jahr 1997. Gernhardts Gedicht „So“ besagt, dass der Mensch in keinem Monat gerne sterben will. Er will immer wieder neue Moment generieren, um sie fest zu halten.

Jahresbilanz und Ausblick im Dortmunder U

Freuen sich auf ein spannendes Jahr 2017 im Dortmunder U: (v.l.n.r.) Regina Selter (Museum Ostwall), Edwin Jacobs (Direktor Dortmunder U) und Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe).

Bei der Pressekonferenz am 10.02.2017 zog der Geschäftsführer der Kulturbetriebe Kurt Eichler zunächst eine positive Bilanz nach sechs Jahren Vollbetrieb im Dortmunder U.

Das Kunst- und Kulturzentrum inzwischen ist ein fester Bestandteil und eine prägende Landmarke für Dortmund und die Region mit internationaler Signalwirkung geworden,“ so Eichler. Besonders freut ihn, dass fast die Hälfte der Besucher (46%) unter 29 Jahre alt ist. Einige davon werden „Wiederholungstäter“ und kommen gerne wieder. „Die Zufriedenheit steigt,“ erklärte Eichler.

Eine besonders große Resonanz beim Publikum erfreut sich derzeit die MO-Ausstellung „Ich bin eine Kämpferin“ – Die Frauenbilder der Niki de Saint Phalle“. „Wir wollen die verschieden Facetten dieser rebellischen Künstlerin zeigen,“ erläuterte die stellvertretende Direktorin Regina Selter. Im Rahmen des Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln findet am 05.04.2017 in Kooperation ein Symposium zum Thema „Trauma, Subjekt- und Körperkonzepte“ statt. Seinen Bekanntheits- und Wirkungsgrad steigern konnte das Dortmunder U mit den sieben Ebenen unterschiedlicher Ausrichtung vor allem auch durch die WDR-Doku „Geheimnis Dortmunder U“ im letzten Jahr. Das Millionen-Projekt „smArtplaces“ der EU kooperiert das mit neun europäischen Partnern. Gemeinsam suchen sie nach Konzepten zur Publikumsentwicklung im digitalen Zeitalter. Einen besonderen Preis bekam das Dortmunder U mit der Auszeichnung als „Europäische Kulturmarke des Jahres“. Das Niveau des Vorjahres konnte mit 137.332 Besuchern im Vergleich zu dem Vorjahr gehalten werden.

Mit einem Neustart und Umbruch geht es im Jahr 2017 weiter. Der neue Direktor Edwin Jacobs setzt auf Partizipation, Kooperation und verlässliche Qualität. Eine Kooperation mit der Volkshochschule kann er sich auch gut vorstellen. „Die Menschen sind das Wichtigste, wofür wir arbeiten. Wir wollen das Beste anbieten, um uns in der Stadtgesellschaft zu verankern. Dazu gehört mindestens eine Top-Ausstellung im Jahr,“ erklärte Jacobs.

Inspiration von Jugendlichen erhält das Kino im U ab Frühling 2017. Die Jugendlichen sollen Dokumentarfilme aussuchen und mit dem Kinopublikum in Dialog treten.

Die kulturelle Bildungsarbeit und gute Zusammenarbeit mit der TU-Dortmund ist von großer Bedeutung und gehört zu den Stärken des Dortmunder U. Nirgendwo sonst gibt es auf ein so breites Bildungsangebot für junge Menschen auf einer einzigen Etage. Kunst nicht nur beobachten, sondern auch mitmachen, so soll das Motto sein. Partizipation ist ja schon in Teilen gelebte Praxis auf der UZWEI. So gibt es Formate wie „Schnittstelle“ zwischen Museum Ostwall und UZWEI, das Festival „Innovative Citizen“ oder etwa das junge Medienfestival „Feedback“. Der Geist des Mitmachens soll das ganze Haus erfassen. Das U bietet auf den verschiedenen Ebenen das ganze Spektrum vom kreativen Workshops bis hin zu analogen oder digitalen kunstwissenschaftlichen Projekten. Das U möchte sich mit seiner Sammlung und seinen Angeboten dynamisch und breiter aufstellen. Eine Ausstellung zum Thema Kohle ist geplant.

Mit dem Sommerfest am 26. August 2017 und weiteren verschiedenen Aktionen wird der Außenbereich auch 2017 wieder einbezogen. Die Gastronomie in Form des Moog wird durch panUrama am Westrand zum „Moog-Garden“ als eine grüne Oase erweitert.

Näheres zu dem umfangreichen Programm und andere Informationen erhalten sie unter www.dortmunder-u.de

Musikalische „Heimat Europa“

Simone Kermes kehrt nach Dortmund zurück und singt zusammen mit Special Guest Roland Kaiser bei „„Berlin, Mailand, Hollywood“. (Foto: © Simone Kermes)

Europa droht immer mehr zu zerfallen und nationale Populisten in den einzelnen Staaten Oberhand zu gewinnen. Ein Grund mehr für Festivaldirektor Torsten Mosgraber das 9. Klangvokal Musikfestivals vom 28. Mai bis zum 25. Juni 2017 unter dem Motto „Heimat Europa“ durchzuführen. Was verbindet Europa eigentlich musikalisch?

An verschiedenen Veranstaltungsorten wird das Publikum Gelegenheit haben, die musikalische Vielfalt und Einflüsse von Europa zu erleben. Mosbacher hat musikalische Entdeckungen aus 30 Ländern, von Norwegen bis Zypern, von Großbritannien bis Russland zusammengestellt. Es werden insgesamt in 29 Tagen 22 Aufführungen stattfinden. Dabei wird der Schwerpunkt in diesem Jahr auf der Oper und der Chormusik liegen. Das Programm von Jazz-Welt- und Popmusik wird diesmal einen kleineren, aber feinen Raum einnehmen. Die Aufführungen finden wieder an verschiedenen Orten statt. Die Propsteikirche fällt in diesem Jahr jedoch als Veranstaltungsort aus.

Im Fokus des Festivals steht die Oper vom 17. bis 20. Jahrhundert. Das Festival wird am 29.05.2017 mit der komischen Oper von Gioachino Rossini „Le Compte Ory“ eröffnet. Freunde des Barock können sich gleich auf drei Werke im Programm freuen.

Henry Purcells „King Arthur“ (24.06.2017) wird auch halb-szenisch für das Publikum in der Reinoldikirche sicher ein musikalischer Genuss werden. Das Gleiche gilt für Georg Friedrich Händels „Acis and Galatea“ am 10.06.2017 im Orchesterzentrum in einer originellen Neuinszenierung mit Puppen. Schon am 02.06.2017 werden die schönen, dynamische Melodien von Vivaldis „Tamerlano“ auch das Publikum auch konzertant am gleichen Ort erfreuen. Geachtet wurde bei der Organisation des Festivals auf eine hohes Qualitätsniveau bei den Sänger/innen.

Im Bereich der Chormusik sind international gefeierte Ensembles aus Belgien, Deutschland, Frankreich oder Großbritannien eingeladen. Dabei reicht die Spanne von der Musik des 14. Jahrhunderts mit der Schola Gregoriana Pragenensis über Kleinode des französischen Barock mit einem aktuellen ECHO-Preisträger, dem Ensemble Correspondances aus Frankreich, über skandinavische und russische Chormusik mit dem Chor des Lettischen Rundfunks, bis hin zu Chormusik von der Renaissance bis zur Gegenwart mit dem renommierten Chor Tenebrae aus Großbritannien. Eines der beliebtesten Oratorien der Spätromantik von Edward Elgar, „The Dream of Gerontius“ ist auf dem Programm.

Ein Höhepunkt ist das Fest der Chöre am 17.06.2017 im gesamten Innenstadtbereich.

Ein kleines musikalisches Experiment findet am 18.06.2017 im Konzerthaus statt. Unter dem Titel „Berlin,Mailand, Hollywood“ tauschen Sopranistin Simone Kermes und Schlagersänger Roland Kaiser gesanglich auch schon mal die Rollen. Die Grenzen von Schlager, Oper und Filmmusik verschwimmen.

Jazz und Weltmusik werden durch Konzerte des polnischen Jazzstars Anna Maria Jopek, dem spanisch-norwegischen Ensembles Hirundo Maris, der Soul- und R&B-Sängerin China Moses und der zypriotischen Sängerin Vakia Stavrou vertreten.

Beendet wird das Musikfestival (bei schönem Wetter) am Sonntag, dem 25.06.2017 im Dortmunder Westfalenpark mit einer „Spanischen Nacht“ mit der Zarzuela, einer hoch emotionalen Form zwischen komischer Oper und Operette. Unter der Leitung des WDR Rundfunkorchesters werden exzellente Zarzuela-Interpreten werden an diesem Abend ein wenig spanischen Flair in unsere Stadt bringen. Ein Feuerwerk beendet den Abend.

Der Vorverkauf für die einzelnen Veranstaltungen läuft ab jetzt. Zur näheren Information sind Folder und Programmhefte bei Dortmund Tourismus, den Ruhr-Nachrichten und allen anderen bekannte Vorverkaufsstellen erhältlich.

Weitere Informationen zu Preisen und Terminen erhalten sie unter: www.klangvokal.de

Genaue Orte und Termine entnehmen sie bitte dem Programmheft zu erhalten bei Dortmund Tourismus, den Ruhr Nachrichten und allen anderen Vorverkaufsstellen.

Die Petra Meurer Theatertage 2017

Uwe Schmieder (Schauspieler beim Schauspiel Dortmund) zeigt Zähne für die freie Szene.

Unter dem Motto „Szene zeigen“ finden am 17.02. & 18-02.2017 im Theater im Depot in Dortmund in Kooperation mit der TU Dortmund und der DSW21 Kultur nun zum sechsten Mal die „Petra Meurer Theatertage“ statt.

Diese Theatertage zur Unterstützung der jungen Freien Theaterszene wurden in Gedenken an die 2010 unerwartet verstorbene Dr. Petra Meurer ins Leben gerufen. Während ihrer langjährigen Tätigkeit an der TU Dortmund wurde sie vor allem für ihr Engagement im Bereich der Theaterwissenschaften geschätzt. Die junge freie Theaterszene in ihren verschiedenen Ausdrucksformen lagen ihr dabei besonders am Herzen.

In diesem Jahr liegt die Projektleitung in den Händen von Anna Marienfeld. Die Moderation wird aber wieder Rainer Holl, der Projektleiter der letzten Jahre übernehmen.

Die Petra Meurer Theatertage sind traditionell auf zwei Tagen verteilt. Am Freitag , den 17.02.2017 findet ab 19:00 Uhr der Performance Abend statt. Hier wird ein Ausschnitt aus dem großen kreativen Pool der jungen Freien Theaterszene im Ruhrgebiet dargeboten. Die Spanne umfasst Performance, Musik , Theater und Poetry-Slam. Es werden die Besten aus der Szene im Ruhrgebiet zu sehen sein.

Alte Hasen im Geschäft sind Matthias Hecht & Philipp Ritter mit ihrem Objekttheater. Ritter am Klavier, Hecht in der Manege. Sie machen aus Gegenständen eine Geschichte. Es entsteht etwas Neues mit ungewissem Verlauf. Ihr könnt für diesen Abend gerne interessante Gegenstände von zu hause mitbringen!

Jan Phillip Zymny ist ein Meister im Poetry-Slam. Er ist ist auch Autor, Stand Up-Komiker und Kabarettist.

Mit ihrer innovativen Musik werden das Publikum das Duo Aniyo Kore an diesem Abend mit ihrem Akustik-Set unterhalten. Sie kommen aus dem Dortmunder Norden und sind für ihre speziellen Synthis und dubbigen Echos bekannt.

Das Künstlerkollektiv „Anna Kpok“ bietet musikalisch Innovatives. Mit „Die Teeparty des Kalifen“ präsentiert es eine multimediale Performance mit Laptop.

Für diesen Abend kosten die Tickets 7 € oder 5 € ermäßigt.

Am 18.02.2017 ist dann ab 19:00 der Abend der Preisverleihung. Der Eintritt ist frei.

Die mit insgesamt 2.900 Euro ausgelobten Preise richten sich an innovative freie Performer/innen, Theatermacher/innen oder Literaturaktivist/innen. Eine Jury aus Studierenden, Theatermacher/innen, Lehrenden der TU Dortmund und einem Vertreter der DSW21 haben auch dieses Mal wieder das Beste aus einem breiten Bewerberfeld herausgesucht und präsentieren an diesem Abend die Preisträger.

Für den ersten Preis entfallen 1.500 Euro, die restlichen 1.400 Euro verteilen sich in diesem auf die beiden zweiten Preisträger und den Förderpreisträger.

Es werden Auszüge aus den Produktionen der Gewinner gezeigt. Katharina Neumann (Call me Mary) wird für unterhaltsame Live-Musik sorgen.

Weitere Informationen unter info@pm-theatertage.de oder Tel. 0231 / 982120.

Schönheit des Augenblicks und die Vergänglichkeit

Ein kleiner Ausschnitt aus dem Stück. Zu sehen sind v.l.n.r. Marcel Schaar (Fotograf), Bettina Lieder und Marlena Keil. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Die Stückentwicklung „hell / ein Augenblick“ von Schauspielintendant Kay Voges und seinem Team ist ein weiteres Theater-Abenteuer nach „Das Goldene Zeitalter“ und „Die Borderline Prozession“. Es schließt sich künstlerisch als Fortsetzung an.

Während bei der „Borderline Prozession“ die Gleichzeitigkeit von Ereignissen und deren sinnliche Darstellung im Theater mit einer Bilderflut verdeutlicht wurde, geht es bei „hell / ein Augenblick“ um Reduktion und Entschleunigung.

Der berühmte Satz „Werd‘ ich zum Augenblicke sagen, verweile doch du bist so schön…“ von Goethes Faust war Inspiration für das neue Stück unter Voges Regie.

Können wir den Augenblick , den Moment für die Ewigkeit festhalten?

Die Fotografie versucht das seit 200 Jahren.

Der Regisseur und das gesamte Ensemble versuchen mit einer neuen Theaterform, sich mit der Fotografie zu verbünden. Ein Grenzgang des Theaters zur Kunst der Fotografie. Vier Dramaturgen sind an der Aufgabe beteiligt. Für den musikalischen Soundtrack ist wieder Tommy Finke verantwortlich.

Der Hauptakteur an diesem Abend ist aber der Kunstfotograf Marcel Schaar. An diesem Abend tauschen Helligkeit und Dunkelheit die Plätze. Er wird als Live-Fotograf auf der dunklen Bühne als Meister des Augenblicks mit dem Blitzlicht seiner Kamera ein Motiv ablichten, das dann direkt auf eine große Leinwand in den Zuschauerraum projiziert wird. Für 1/50 Sekunde Licht lässt dann vor den Augen der Zuschauer als Abbild auf der Netzhaut Bilder entstehen und wieder vergehen. Es entstehen Fragen dem Verhältnis von Bild, Abbild, Raum und Zeit und der Flüchtigkeit des Moments. Insgesamt werden bei der Vorstellung 100 Momente aufgefangen. Mit dieser Reduktion umzugehen, verlangt ein mutiges Ensemble.

Das ist eine Reflexion über die Vergänglichkeit und die Schönheit des Augenblicks. Es wird ein sinnlicher und vielleicht archaischer Abend,“ so Voges.

Inhaltlich passend werden die Schauspieler Textzitate aus verschiedenen Jahrhunderten von der jüdischen Kabbala bis Charles Bukowski , Goethe, Nietzsche oder Baudelaire u.a. verwenden. Dabei spielen die Themen Vergänglichkeit,, Erinnerung, Vergessen und der Zauber des Augenblicks natürlich die wesentliche Rolle.

Auf der Bühne werden zwei große Leinwände an den Seiten als Projektionsfläche dienen. Ein weißer Kasten für bietet ganz spezielle Beleuchtungsmöglichkeiten.

Die Vorstellung wird zirka zwei Stunden ohne Pause dauern.

Die Premiere von „Hell /ein Augenblick“ im Megastore um 19.30 Uhr am 11.02.2017 ist schon ausverkauft. Nachfragen lohnt sich aber immer! Manchmal werden auch Karten kurzfristig zurückgegeben.

Weitere Informationen erhalten sie unter www.theaterdo.de

Das Schauspielhaus rät: Menschen mit Dunkelangst, akuten Herzproblemen, einer Neigung zu Migräneanfällen und/oder Epilepsie wird dringend von einem Besuch der Vorstellung abgeraten.

Die Farbe als Klammer

Statische geometrische Formen unterstützen die Wirkung der Farben in den Arbeiten von Monika Pfeiffer wie in diesem Beispiel zu sehen ist. (Foto: © Monika Pfeiffer)

Im Torhaus Rombergpark ist vom 12.02.2017 bis zum 05.03.2017 die Ausstellung „Ohne Klammer“ der Künstlerin Monika Pfeiffer zu sehen. Pfeiffer zeigt dort diverse Leinwandbilder, Stein-Glas-Skulpturen und Arbeiten aus Holz. Der Titel entstand, als die Künstlerin anfangs noch keine Gemeinsamkeiten bei ihren Bildern erkennen konnte. Im Laufe der Zeit hat sich das geändert. Die Farbe ist die Klammer und steht unterstützt von Strukturen im Mittelpunkt.

Bevorzugte Pfeiffer in der Vergangenheit helle Farben und viel Weiß, stehen nun kräftige Farben im Mittelpunkt, die auf ganz ungewöhnliche Weise kombiniert werden. Das führt zu besonderen Farberlebnissen. Die Farbe wird Bildgegenstand und in klare Ordnungen.

Statische geometrische Formen unterstützen die Wirkung der Farben. Der Prozess des Entstehens ist durch das Auftragen vieler Schicht sichtbar gemacht. Ob das Bild sich im Auf-oder Abbau befindet nicht eindeutig erkennbar. Der Moment der Wende ist visuell festgehalten.

Ab dem Jahr 2007 sind die Skulpturen aus Travertin und Rohrglas mit dem Titel „Wenn das Wasser zu Stein wird“ entstanden. Die Skulpturen sind schlicht und die Form von Stein und Glas vorgegeben.

Die Farbe spielt hier wieder eine besondere Rolle. Das weiche Beige des Travertins und das eher kalte Türkis des Glases bilden einen interessanten Kontrast.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, den 12.02.2017 um 11.00 Uhr im Torhaus Rombergpark statt. Die Kunsthistorikerin Dr. Sabine Weicherding führt in die Ausstellung ein. Die Künstlerin ist selbstverständlich anwesend.

Die Schönheit des Unperfekten

Eine kleine Zusammenstellung von Werken von Virginia Novarin. (Foto: © Kunstbonbon)

Das Kunstbonbon in der Chemnitzer Str. 11 zeigt vom 18.02.2017 bis zum 25.03.2017 unter dem Titel „Einmal Universum bitte!“ eine Auswahl großformatige Bilder, Grafiken und Köpfe aus Papiermaché sowie Schmuckstücken der gebürtigen Argentinierin Virginia Novarin.

Ihre Werke sind gekennzeichnet von südamerikanischer Farbfreude und sie entsprechen nicht den Konventionen. Sie wenden sich ab von genormten Ideal für Schönheit und richteen den Blick auf die selbstbewusste Darstellung der individuellen Fähigkeiten und Vorzüge. In ihren Werken spielen Frauen eine Hauptrolle. Sie sind selbstbewusst und ruhen zumeist in ihrem „eigenen Universum“. Die Plastiken sind allesamt „Charakterköpfe“, die trotz vermeintlicher Makel wie eine große Nase oder seltsame Augen Stolz und Zufriedenheit ausdrücken. Der Schmuck der Künstlerin ist ebenfalls nicht „perfekt“ sonder eher rau und uneben. Die Schönheit des „Unperfekten“ wird zudem durch eine Komposition mehrerer unterschiedlicher Metallsorten wieder gespiegelt.

Die Vernissage findet am 18.02.2017 ab 15.00 Uhr im Kunstbonbon statt.