Hoher Besuch am Borsigplatz

Politik und Wirtschaft gemeinsam für Kreativität. (v.l.n.r.) Volkan Baran (Landtagskandidat SPD), Uwe Goemann (Vivawest Stiftung), Oberbürgernmeister Ullrich Sierau, Volker Pohlüke (Vorstand Machbarschaft Borsig 11), Garrelt Duin (Wirtschaftsminister NRW), Dietr Gorny (Geschäftsführer ecce), Stefan Schreiber (Geschäftsführer IHK Dortmund), Verena Krah (Vivawest Wohnen) und Jürgen Howaldt (TU Dortmund).

Das Sozialunternehmen „Machbarschaft Borsig 11 e. V“. bekam am 13.02.2017 Besuch von NRW Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Bei der Diskussionsrunde zum Thema „Bedingungen und Wirkungen sozialer Kreativität“ waren zudem Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Prof. Dieter Gorny (Geschäftsfürer des european centre for creative economy), Stefan Schreiber (Hauptgeschäftsführer der IHK Dortmund), Prof. Dr. Jürgen Howaldt (Geschäftsführer der Sozialforschungsstelle TU Dortmund) und Volker Pohlüke (Vorstand Machbarschaft Borsig 11 e.V.). Das zeigt schon ein großes Interesse und Beachtung für das Kreativ.Quartier in der Nordstadt.

Es wurden in den letzten Jahren mit zahlreichen Partnern und finanziellen Mitteln von Stadt und Land schon zahlreiche innovative Projekte realisiert. Von der Jugendarbeit in der Youngsters-Akademie bis hin zu einer eigenen Kulturwährung (Chancen) u.a., um die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels zu aktivieren , ihr soziales Umfeld lebendig zu gestalten.

Nordstadtbarde Boris Gott unterhielt das anwesenden Publikum vor der Diskussion mit seinen musikalischen Liebeserklärungen an sei Viertel. Die Diskussion wurde professionell von Matthias Bongard (WDR) geleitet.

OB Sierau wies auf die beachtliche Außenwirkung der Nordstadt mit seinen vielen Ateliers oder dem Theater am Depot auf auswärtige Besucher hin. Er stellte die Frage: Was macht eine soziale Stadt aus? Künstlerische und kulturelle Einrichtungen haben eine wichtige Aufgabe. Soziale Innovationen sind Impulsgeber und Motor für die Wirtschaft. Eine Sensibilisierung dafür, dass die Menschen dazu befähigt und dabei unterstützt werden, ihr soziales Umfeld zu gestalten ist dringend notwendig.Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass es in diesem Bereich noch viel Ausbaubedarf gibt. Auch Preise wie der N:I:C:E: Award für soziale Innovation, den Machbarschaft Borsig 11 im Jahr 2016 erhalten hat, sind Impulsgeber für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung eines Viertels.

Bei klammer Finanzlage müssen sich Städte und Kommunen immer wieder rechtfertigen, wenn sie freie Gelder für Kunst und Kultur verwenden, merkte Sierau an. Deren Wirkung ist nicht so direkt „messbar“, wie etwa bei ökonomische Prestigeprojekte z.B. das Technologie-Zentrum. Kurzfristiges Wirtschaftliches Profit denken allein wird auf lange Sicht die vielfältigen gesellschaftlichen Probleme nicht lösen. Die Kultur ist Motor und Impulsgeber für die Wirtschaft. „In Detroit, dass wirtschaftlich danieder liegt, entstehen erst wieder Clubs und Ateliers. Ein Grundlage dafür, dass auch wieder Unternehmen ansässig werden,“ gab Prof. Gorny mit auf den Weg.

Die Jugendlichen, in der Nordstadt wohnen viele junge Menschen, sind für die Zukunft von besonderer Bedeutung. Die IHK sieht sich als Brückenbauer zwischen Unternehmen und Schülern. So berichtete Stefan Schreiber von Projekten wie Besuche durch Auszubildende an Schulen.

Diese Diskussion war zumindest ein weiterer Impuls für einen innovativen und positiven Umgang von Wirtschaft und Kultur.




Große Erwartungen und Realität

Das neue Projekt vom Tanztheater des Theaters im Depot und Kobi-Seminare mit dem Titel „Die Scheußlichkeit der schönen Momente“ handelt von hohen und immer höher Erwartungen an unser Leben. Immer mehr und besser sollen die „Highlight“ werden. Die persönlichen individuellen Erwartungen kollidiert natürlich des öfteren mit der Realität. Ars tremonia war bei der Vorstellung am 12.02.2017 anwesend.

Die 14 Tänzer/innen des Tanztheaterprojekts (13 Frauen und 1 Mann) haben zusammen unter der Konzeptleitung und Choreografie von Birgit Götz eine Geschichte um vierzehn Freunden entwickelt, die sich nach längerer Zeit wieder treffen und auf eine gemeinsame Kreuzfahrt gehen. Jeder bringt seine eigene Vorfreude und Erwartungen mit auf diese Reise. Auf engem Raum prallen auch verschieden Charaktere aufeinander.

Die unterschiedlichen Typen wurden gut von den einzelnen Ensemble-Mitgliedern humorvoll und glaubwürdig auf die Bühne gebracht. Da ist die Frau, die ständig von ihrer Familie angerufen wird, die panisch Ängstliche, die mit dem Überblick und den Plan für die Reise, oder diejenige, die eigentlich gar keine Schiffsreise wollte. Natürlich ist auch eine Frau anwesend, die dauernd betont, wie sehr sie sich auf diesen Moment gefreut hat. Eine Sonderstellung hat Holger, der einzige Mann in der Gruppe und schon damals Schwarm der Mädchen auf der Schule. Er spielt mit viel Humor und Ironie den bei den Damen ein wenig Überforderten. Als „Running Gag“ will eine Frau ständig ein Foto der Gruppe machen achtet dabei auf die genaue Positionierung.

Als Einleitung in die Aufführung, noch in Dunkelheit, werfen kleine Gruppen des Tanztheater jeweils verschiedene Worte wie zum Beispiel „Moment“ oder „Moment mal“ in den Raum. Beeindruckend waren die fantasievollen und schönen Gruppen-Tanzchoreografien zu passender rhythmischen Musik.

Ein Podest mit zwei seitlichen Treppenaufgängen mit einer Reling vorn und einem Rettungsring diente als Kreuzfahrtschiff.

Die Erwartungen werden schon am Anfang erheblich gedämpft. Anstatt ins Mittelmeer geht die Fahrt von Köln nach Trier. Also Mosel statt Mittelmeer. Während die Eine an einen festen Ablaufplan festhält, wollen andere „chillen“. Alles wird von den Beteiligten mit Spiel-und Tanzfreude dar gebracht.Den optischen Höhepunkt bildete der Abschlussball und gleichzeitige Geburtstag von Holger. Da war viel Gold und Glitzer zu sehen.

Für das unterhaltsame Tanztheater gab es vom Publikum viel Beifall.

Weitere Vorstellungen finden im Depot noch am 15. und 16.02.2017 um 20:00 Uhr statt.

Kartenreservierung unter: 0231/9822336 oder www.depotdortmund.de