Spielerische Skulpturen und Drucke in der Artothek

Claudia König neben zwei ihrer Figuren aus Cartapenta.
Claudia König neben zwei ihrer Figuren aus Cartapenta.

Bis zum 30. Dezember 2016 zeigt die Artothek der Stadt- und Landesbibliothek Arbeiten von Claudia König unter dem Titel „Spielereien“. Neben ihren androgyn oder weiblich wirkenden Figuren zeigt sie auch noch Drucke, die aber meist Unikate sind.

Claudia König mag den Begriff „Pappmaché“ nicht wirklich. Daher sagt sie, dass ihre Skulpturen aus dem Material „Cartapesta“ sind. Was nichts daran ändert, dass die Künstlerin es schafft, aus dem Material sehr ausdrucksvolle Figuren zu erschaffen. Dabei benutzt sie feine Details, wenn sie beispielsweise einer Figur eine Stola aus gestricktem Papier um die Schultern legt. Die Oberflächen werden mit Eisen-, Kupfer- oder Bronzepatina behandelt. Die meisten Figuren haben eigentlich eine androgyne Gestalt, doch wirken sie trotzdem weiblich.

Ihre Bilder tragen meist abstrakte Motive. Die älteren Werke sind von den Farben her kräftiger, die neueren Arbeiten zeichnen sich durch fahlere Farben aus. Ihre Drucke sind Unikate, weil sie auch noch mit Aquarellstift, Stempel und Monotypie bearbeitet werden. Ab und an verwendet sie Gedichte und Kunstzitate als grafische Elemente.




Faszination des menschlichen Körpers

Skulpturen von Karl-Friedrich Fritzsche, im Hintergrund zwei Arbeiten aus der Reihe "Sisyphus" von Barbara Wolff.
Skulpturen von Karl-Friedrich Fritzsche, im Hintergrund zwei Arbeiten aus der Reihe „Sisyphus“ von Barbara Wolff.

Bis zum 08. Januar 2017 zeigt die Galerie Dieter Fischer im Depot die Ausstellung „PaarWeise“. Gezeigt werden Bilder von Barbara Wolff und Skulpturen von Karl-Friedrich Fritzsche. Im Mittelpunkt beider Künstler steht die menschliche Figur.

Während die Wände seiner Frau gehören, bespielt Fritzsche mit seinen Holzskulpturen den Raum. Die weibliche Figur hat es ihm angetan, denn sie ist in der gesamten Kunstgeschichte ein ständig wiederkehrender Topos. Angefangen von den uralten Muttergottheiten. Die üppigen Formen sind Fritzsche lieber als dürre Modelle. „Ich finde die barocken Formen wunderbar“, so der Künstler. „Aber es würde auch mit männlichen Figuren funktionieren.“ Die Schönheit und die Körperlandschaft der weiblichen Figur setzt er mit heimischen Hölzern um.

Dazu stellt Fritzsche einige Skizzen aus, die er nach frühen Aktfotografien aus den Jahren 1850 bis 1920 gezeichnet hat.

Seine Frau, Barbara Wolff, zeigt einige Arbeiten auf Reis- oder Japanpapier. Auch hier ist eine menschliche Figur zu sehen, deutlich abstrahierter als Fritzsches Skulpturen, aber immer als Mensch zu erkennen. Thema ihrer Arbeiten ist das Verhältnis von Mensch und Natur. So thematisiert sie die legende von Sisyphos oder lässt sich von Schuberts Lied „Der Wanderer“ inspirieren. Da Papier ein sehr empfindliches Material ist und sehr leicht reißt, muss die Künstlerin schnell mit Tusche arbeiten.

Barbara Wolff arbeitet auf Reis- oder Japanpapier.
Barbara Wolff arbeitet auf Reis- oder Japanpapier.