Spielerische Skulpturen und Drucke in der Artothek

Claudia König neben zwei ihrer Figuren aus Cartapenta.
Claudia König neben zwei ihrer Figuren aus Cartapenta.

Bis zum 30. Dezember 2016 zeigt die Artothek der Stadt- und Landesbibliothek Arbeiten von Claudia König unter dem Titel „Spielereien“. Neben ihren androgyn oder weiblich wirkenden Figuren zeigt sie auch noch Drucke, die aber meist Unikate sind.

Claudia König mag den Begriff „Pappmaché“ nicht wirklich. Daher sagt sie, dass ihre Skulpturen aus dem Material „Cartapesta“ sind. Was nichts daran ändert, dass die Künstlerin es schafft, aus dem Material sehr ausdrucksvolle Figuren zu erschaffen. Dabei benutzt sie feine Details, wenn sie beispielsweise einer Figur eine Stola aus gestricktem Papier um die Schultern legt. Die Oberflächen werden mit Eisen-, Kupfer- oder Bronzepatina behandelt. Die meisten Figuren haben eigentlich eine androgyne Gestalt, doch wirken sie trotzdem weiblich.

Ihre Bilder tragen meist abstrakte Motive. Die älteren Werke sind von den Farben her kräftiger, die neueren Arbeiten zeichnen sich durch fahlere Farben aus. Ihre Drucke sind Unikate, weil sie auch noch mit Aquarellstift, Stempel und Monotypie bearbeitet werden. Ab und an verwendet sie Gedichte und Kunstzitate als grafische Elemente.

Faszination des menschlichen Körpers

Skulpturen von Karl-Friedrich Fritzsche, im Hintergrund zwei Arbeiten aus der Reihe "Sisyphus" von Barbara Wolff.
Skulpturen von Karl-Friedrich Fritzsche, im Hintergrund zwei Arbeiten aus der Reihe „Sisyphus“ von Barbara Wolff.

Bis zum 08. Januar 2017 zeigt die Galerie Dieter Fischer im Depot die Ausstellung „PaarWeise“. Gezeigt werden Bilder von Barbara Wolff und Skulpturen von Karl-Friedrich Fritzsche. Im Mittelpunkt beider Künstler steht die menschliche Figur.

Während die Wände seiner Frau gehören, bespielt Fritzsche mit seinen Holzskulpturen den Raum. Die weibliche Figur hat es ihm angetan, denn sie ist in der gesamten Kunstgeschichte ein ständig wiederkehrender Topos. Angefangen von den uralten Muttergottheiten. Die üppigen Formen sind Fritzsche lieber als dürre Modelle. „Ich finde die barocken Formen wunderbar“, so der Künstler. „Aber es würde auch mit männlichen Figuren funktionieren.“ Die Schönheit und die Körperlandschaft der weiblichen Figur setzt er mit heimischen Hölzern um.

Dazu stellt Fritzsche einige Skizzen aus, die er nach frühen Aktfotografien aus den Jahren 1850 bis 1920 gezeichnet hat.

Seine Frau, Barbara Wolff, zeigt einige Arbeiten auf Reis- oder Japanpapier. Auch hier ist eine menschliche Figur zu sehen, deutlich abstrahierter als Fritzsches Skulpturen, aber immer als Mensch zu erkennen. Thema ihrer Arbeiten ist das Verhältnis von Mensch und Natur. So thematisiert sie die legende von Sisyphos oder lässt sich von Schuberts Lied „Der Wanderer“ inspirieren. Da Papier ein sehr empfindliches Material ist und sehr leicht reißt, muss die Künstlerin schnell mit Tusche arbeiten.

Barbara Wolff arbeitet auf Reis- oder Japanpapier.
Barbara Wolff arbeitet auf Reis- oder Japanpapier.

Musikalische Glanzlichter im Konzerthaus

Gleich drei Glanzlichter aus dem musikalischen Repertoire von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) bekam das Publikum beim 1. Konzert Wiener Klassik 2016 am 28.11.2016 im Konzerthaus von der Dortmunder Philharmoniker unter schwungvoller Leitung des 1. Kapellmeisters Motonori Kobayashi zu hören. Die ausgewählten Kompositionen entstanden alle auf großen Reisen aber unterschiedlichen Schaffenszeiten Mozarts.

Zu Anfang stand die Ouvertüre zu „Mitridate, Re di Ponto“ KV 87 (1770), Mozarts erster Opernauftrag im jugendlichen Alter von vierzehn Jahren in Mailand, auf dem Programm.

Grundlage für das Libretto war das gleichnamige Drama des Franzosen Jean Racine.

Eine dramatische Geschichte einer erbitterten Bruderrivalität um die Liebe zu der Verlobten ihres Vaters und das Verhältnis zu ihm. Diese konfliktgeladenen Irrungen und Wirrungen finden schon zu Beginn der Ouvertüre ihren kraftvollen und stürmischen Ausdruck. Der Mittelteil (Andante grazioso) bringt etwas andächtige Ruhe durch die Leitung der Flöte und der ersten Geige. Ein auf brausendes Presto beendet die Idylle.

Das folgende Flötenkonzert G-Dur KV 313 entstand mehr als sieben Jahre später (1778) während einer Reise nach Paris. Der jetzt erwachsene Mozart schrieb es für den jungen niederländischen Musikliebhaber und Amateur-Flötisten Ferdinand Dejean.

Felix Reimann konnte hier sein Können auf der Querflöte unter Beweis stellen. Das vom Orchester im Allegro maestoso zu Beginn schwungvoll vorgegebene Thema greift er locker auf um es dann weiter aus zu zieren.

Der dreigeteilte ,romantische-melodische zweite Satz Adagio non troppo erlaubte dem Flötisten sein ganzes technisches und musikalisches Vermögen mit zwei anspruchsvollen Solo-Kadenzen zu zeigen. Das abschließende Rondo ist sehr kontrastreich mit wechselnden Sechzehntel-Kaskaden und ruhigeren Passagen gestaltet.

Nach der Pause folgte als drittes Glanzlicht mit Mozarts Sinfonie Nr.36 C-Dur „Linzer Sinfonie“ KV 425 (1783). Graf Thun hatte den noch frisch verheirateten Wiener Komponisten bei ein Aufenthalt auf einer Rückreise in Linz kurzfristig zu einem Konzert genötigt. In nur vier Tagen entstand die sogenannte „Linzer-Sinfonie“.

Dies ist nicht nur Mozarts bis dahin längste Sinfonie, sondern hat Überraschenderweise eine langsame Einleitung und punktiertem Rhythmus des Orchesters im ersten Satz Adagio -Allegro spirituoso. Den feierlich-behutsamen Charakter des zweiten Satzes Andante unterstreichen die Trompeten und Pauken. Das folgende Menuetto fällt gegensätzlich aus. Der freche, eher ruppige Rahmenteil steht im Kontrast zum eleganten Trio-Teil.

Der vierte Satz führt das Publikum schließlich zum furiosen Finale hin.

Ein Abend, der nicht nur Mozarts Musik lebendig werden ließ, sondern auch einen kleinen Eindruck von der Entwicklung seiner Schaffenskraft bot.

Disney im Zauberflötenland

Tamara Weimerich (Papagena) und Morgan Moody (Papageno). (Foto: © Theater Dortmund)
Tamara Weimerich (Papagena) und Morgan Moody (Papageno). (Foto: © Theater Dortmund)

Die Interpretationen zu Mozarts „Zauberflöte“ sind Legion. Mal steht Sarastro für die Aufklärung, mal für die Fürstenmacht, mal für die Vernunft oder auch für eine zweifelhafte Persönlichkeit. Für Regisseur Stefan Huber ist Sarastro Walt Disney und er lässt Karl-Heinz Lehner im goldfarbenen Anzug Disneys Wunderwelten erkunden. Von den drei kleinen Schweinchen (die drei Knaben) über Papageno, der ein wenig Donald Duck ähnelte, bis hin zu Monostatos mit seinen Mickey-Maus-Ohren. Passend dazu kam Tamino in einem Pfadfinder-Outfit, als wäre er Mitglied im Fähnlein Fieselschweif. Ein Premierenbericht vom 26. November 2016.

Die Handlung in aller Kürze: Tamino soll im Auftrag der Königin der Nacht ihre Tochter Pamina aus den Händen von Sarastro befreien. Jedoch wird unser Held durch die Güte von Sarastro überzeugt und lässt sich in die Mysterien einweihen und bekommt am Ende seine geliebte Pamina. Auch Taminos Begleiter Pagageno findet am Ende seine Papagena.

So weit, so gut, der Text von Emanuel Schikaneder vereint drei Elemente: Freimaurertum, die französischer Revolution und die altägyptische Exotik, die damals in Wien Mode war. O Isis und Osiris. Heute würde man ergänzen, dass der Text nicht ganz politisch korrekt ist. Vor allem Sarastros patricharchalische Welt duldet keine Frauen: „Ein Weib tut wenig, plaudert viel“. Seinem schwarzen Diener Monostatos geht es ähnlich. Nichts ist mehr von „Menschenliebe“ zu spüren, wenn ihn Sarastro mit 77 Sohlenhieben bestraft, nur weil er seine Pflicht erfüllt hat und Pamina zurückbringt.

Unbeeindruckt von allen Interpretationen bleibt Mozarts Musik und der wahrscheinlich ungewöhnlichste Beginn einer Oper: Der heldenhafte Tenor flieht vor einem Untier und muss von drei Frauen gerettet werden. Mozarts Musik wurde meisterhaft dargeboten von den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von Gabriel Feltz.

Auch die Sänger machten einen guten Job: Joshua Whitener bot als Tamino ebenso eine Klasse Vorstellung wie Lehner (Sarastro), Marie-Pierre Roy (Königin der Nacht), Morgan Moody (Pagageno) oder Hannes Brock (Monostatos). Wobei Moody seine schauspielerischen Fähigkeiten immer wieder aufblitzen ließ. Auch die Nebenrollen waren sehr stark besetzt, für die drei Kaben (Jushua Krahnefeld, Vincent Schwierts und Nick Esser) gab es verdientermaßen großen Applaus. Chor und Statisterie ergänzten auf positive Weise das Gesamtbild.

Vielleicht ist die Kostümierung für den einen oder anderen zu schrill, doch dem Dortmunder Publikum hat es zumeist gefallen. Auch das Bühnenbild mit den europäisch-westlichen Wahrzeichen (u.a. Brandenburger Tor, Schiefer Turm von Pisa, Freiheitsstatue) passte zur Inszenierung.

„Die Zauberflöte“ ist in der Dortmunder Inszenierung von Huber ein schönes buntes Stück geworden zusammen mit der unsterblichen Musik von Mozart.

Weitere Infos unter www.theaterdo.de

Aschenbrödel in der Tanke

Das Beste waren die Tauben? Nein, ganz bestimmt nicht. Das gesamte Stück „Aschenbrödel – Nuss mit Lustig“ von Stefan Keim nach dem tschechischen Film „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ machte gute Laune, sorgte für vorweihnachtliche Stimmung im Theater im Depot und hat definitiv das Zeug zu einem Klassiker. Ok, die Tauben waren schon echt Klasse. Ein Premierenbericht vom 18. November 2016.

Der Film „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ orientiert sich stark an das Märchen von „Aschenputtel“, so dass ich mir die Inhaltsangabe mal erspare. Keims „Nuss mit Lustig“ ist ein Stück im Stück, denn es spielt einerseits in einer Dortmunder Tankstelle am Heiligabend und andererseits nimmt es Bezug zum Film. In aller Kürze: Drei Menschen treffen sich in einer Tankstelle und stellen fest, dass sie eine Gemeinsamkeit haben, sie alle kennen den Film „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. Sie beschließen also, die wichtigsten Szenen des Films nachzuspielen.

Cordula Hein als Angestellte der Tankstelle, Thorsten Strunk als besserwisserischer Familienvater und Sandra Wickenburg als tschechische Truckerin sorgen schon von Beginn an für gute Stimmung unter den Zuschauern. Denn das Besondere von Keims Inszenierung ist, dass alle Requisiten quasi aus dem Fundus der Tankstelle entnommen wurden. Zwei Scheibenwischer verwandeln sich in eine Armbrust und Autoreifen werden zu Pferden. Glücklicherweise hat Libuše, die tschechische Truckerin, einige Altkleider geladen, die prima zum Nachspielen geeignet sind. Auch Libušes Weihnachtsgeschenk an ihre Tochter, ein Erdmännchen aus Plüsch, wird als Akteur verpflichtet.

Das Schöne an dem Stück ist, dass der Humor durchaus unterschiedlicher Art ist. Lokalkolorit (Nä?/Woll?) und Kmamauk haben ebenso ihren Platz wie feinsinnige Bemerkungen. Dazu kommt die große Spielfreude der drei Akteure auf der Bühne, die sich auch auf das Publikum überträgt. Ein ganz besonderer Abend.

Ob es zum Klassiker reicht wie bei der „Weihnachtsgeschichte“ von Dickens? Das wird die Zukunft zeigen, aber Stefan Keim und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben schon einmal gut vorgelegt. Jetzt muss das Publikum entscheiden.

Theaterabenteuer im Klassenzimmer

Agentin Emma Stern (Bianka Lammert) recherchiert, wo alles Zucker drin ist. (Foto: Birgit Hupfeld(
Agentin Emma Stern (Bianka Lammert) recherchiert, wo alles Zucker drin ist. (Foto: Birgit Hupfeld)

Mit der Premiere von „Zuckeralarm“ (für die Klassen 2 bis 5) von Ulrike Willberg am 02.12.2016 um 18:00 Uhr im ehemaligen Robert-Schumann-Berufskolleg startet das Dortmunder Kinder- und Jugendtheater ihr neues Theaterstück fürs Klassenzimmer, die Schulküche und andere Einraumwohnungen.

Neben den Sondervorstellungen in den Kollegräumen können Schulen dieses Stück auch mobil buchen. Regisseurin Isabel Stahl erklärte vorab, worum es geht: „Wir wollen mit diesem Stück auf eine lustige „unpädagogische“ Art einfach darauf aufmerksam machen, wo überall Zucker versteckt ist. Das ist uns oft gar nicht so bewusst.“ „Es geht uns nicht darum, Zucker zu verteufeln“, fügte Dramaturgin Lioba Sombetzki hinzu.

Zum Stück: Emma Stern, gespielt von Bianka Lammert vom KJT-Ensemble, ist Agentin der Agentur für Weltverbesserungspläne aus der Sektion „lecker“. Sie möchte den Menschen nach einem Zuckerschock in ihrem Leben Appetit auf gesundes Essen machen und der „Zuckermafia“ den Kampf ansagen und aufklären. Diese Mafia verfolgt sie und ist ihr auf den Fersen. Die Zeit ist also knapp.Es bleiben ihr nur ungefähr 45 Minuten, um etwas leckeres zu kochen und Co-Agenten für ihr Anliegen zu gewinnen. „Dabei spielt ein Koffer (Kochplatte) sozusagen die zweite Hauptrolle“, verriet Stahl.

Das Stück ist als rasantes und humorvolles Abenteuer konzipiert. Emma erzählt aus ihrem Leben, ist in Bewegung und am Ende entsteht auch noch etwas leckeres zum Essen.

Mobile Buchungen für Schulkassen unter: www.theaterdo.de

Die Vorstellungstermine im ehemaligen Robert-Schuhmann-Berufskolleg:

So, 22.01.2017, 16:00 Uhr

So, 26.02.2017, 16:00 Uhr

So, 05.03.2017, 16:00 Uhr

So, 26.0302017, 16:00 Uhr

Die Premiere am 02.12.2016 ist schon so gut wie ausverkauft.

Informationen unter www.theaterdo.de

Wasser und finnische Mythologie

Taru Mäntynen (links) und Erika Schäfer entführen die Besucher in die nordische Welt.
Taru Mäntynen (links) und Erika Schäfer entführen die Besucher in die nordische Welt.

Vom 20. November bis zum 11. Dezember 2016 zeigt die städtische Galerie im Torhaus Rombergpark die Ausstellung „Eis, Wasser, Mythen“ von Taru Mäntynen und Erika Schäfer. Neben großformatigen Fotografien werden Skulpturen aus Bronze ausgestellt. Das Torhaus entführt die Besucher in die raue nordische Welt voller Eis und fremden Mythen.

Eigentlich wäre der Termin im Torhaus für die Künstlerin Erika Schäfer alleine bestimmt, aber sie hat sich entschlossen, ihre Künstlerfreundin Taru Mäntynen mitzubringen. Das ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung gewesen, so bilden die teilweise archaisch ausschauenden Skulpturen von Mäntynen einen Kontrast zu den Fotografien von Schäfer. Insgesamt gibt die Ausstellungen einen künstlerischen Einblick in den finnischen Winter.

„Eis ist nicht nur ein Ärgernis“, erklärt Schäfer ihre Faszination zum gefrorenen Element Wasser und den nordischen Winter. „Ich möchte zeigen, wie schön Wasser im gefrorenen Zustand ist“. Dieses Ziel ist ihr gelungen. Von filigranen Eisstrukturen bis hin zu massiven Formationen reicht die Bandbreite ihrer Eisbilder, aber auch majestätisches Wasser stellt die Künstlerin in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten. Die Fotografien stammen zwar überwiegend aus Finnland, Schweden und Grönland, aber auch in Deutschland kann man Eisformationen bewundern.

Die Motive der Skulpturen von Mäntynen entstammen meist der finnischen Sagenwelt, der sogenannten „Kalevala“ wie beispielsweise beim „Mondteerer“. Hier handelt es sich um eine Geschichte über eine Hexe, die den Mond anmalt. Mäntynen thematisiert gerne Tiermenschen wie den „Wolfsmensch“ oder auch archaisch wirkende Krieger.

Mäntynen hat sich intensiv mit dem Bronzeguss auseinandergesetzt und sie gießt ihre Werke sogar selber. „Damit habe ich die Kontrolle über meine Arbeit und kann sie in jeder Phase steuern“, begründet die Künstlerin diesen Schritt.

Die Öffnungszeiten der Galerie Torhaus Rombergpark sind

dienstags bis samstags 14 bis 18 Uhr

sonntags und feiertags 10 bis 18 Uhr

Eintritt frei!

Kunstintegration im Westfälischen Schulmuseum

Jürgen Mans zeigt seine Werke im Westfälischen Schulmuseum und verbindet seine Kunstwerke mit der dortigen Dauerausstellung.
Jürgen Mans zeigt seine Werke im Westfälischen Schulmuseum und setzt seine seine Kunstwerke mit der dortigen Dauerausstellung in Bezug.

Mit der Ausstellung „Das Schulmuseum – künstlerisch betrachtet“ vom 18. November 2016 bis zum 29. Januar 2017 fügt der Künstler Jürgen Mans (Jahrgang 1959) dem Westfälischen Schulmuseum in Dortmund-Marten eine weitere integrative Ebene hinzu.

Er integriert seine Bilder, Skulpturen und Rauminstallationen in die Dauerausstellung des Schulmuseums zur Schul- und Kindheitsgeschichte des späten Mittelalters, der Zeit Kaiser Wilhelms II. Und der NS-Zeit sowie der aktuellen Sonderausstellung „und Stricken für‘s liebe Vaterland“ (22. März 2015 bis 30. Dezember 2018).

In dem Raum der Sonderausstellung ist auch eine der auffälligsten Installationen zu sehen und akustisch zu hören. Aus einem großen Trichter fließt tropfenweise Wasser auf eine heiße Platte in einer länglichen Vitrine und verpufft als Zeichen der Vergänglichkeit.

Ich möchte mich zu den Dingen die ich in den Räumen vorfinde, künstlerisch äußern“, so Mans.

Besonders die letzten Raum der Dauerausstellung des Museums mit dem Titel „Verführung zur Unfreiheit“ ausgestellten NS-Bücher verursachten Zorn und Übelkeit bei dem Künstler und waren ein wichtiger Impuls für ihn, an diesem Ort auszustellen. Als Nachkriegsgeneration sind ihm die Auswirkungen der Nazizeit noch sehr präsent.

Eindrucksvoll ist eine dem Mahnmal von Karel Niestrath für die Opfer des Nazi-Terrors in der Bittermark nachempfundene, teils offen begehbare Raumskulptur. Dunkle, harte Materialien aus Stein und Metall machen die Gräuel und den Schrecken assoziativ lebendig. „Ich will den ausgestellten Dingen die Realität gegenüber stellen“, erklärte Mans.

Der Künstler kann gut damit leben, dass seine seine oft aus verschiedenen Materialien zusammengesetzten Werke nicht „schrill und plakativ“ im Raum zu erkennen sind. Sie sollen als integrativer Bestandteil den Betrachter zu individuellen Assoziationen anregen.

Rüdiger Wulf, Leiter des Westfälischen Schulmuseums, freut sich über das große Engagement des Künstlers und viele „spannende Fremdkörper“, die geschaffen wurden.

Westfälisches Schulmuseum

An der Wasserburg 1

44379 Dortmund

Öffnungszeiten:

Dienstag-Sonntag 10.00-17.00 Uhr

– In den Sommerferien geschlossen

Information: www.museendortmund.de

schulmuseum@stadtdo.de

Neuer Weihnachtsklassiker im Theater im Depot

Das Ensemble mit Regisseur. (v.l.n.r.) Thorsten Strunk, Stefan Keim, Sandra Wickenburg und Cordula Hein
Das Ensemble mit Regisseur. (v.l.n.r.) Thorsten Strunk, Stefan Keim, Sandra Wickenburg und Cordula Hein

So wie Charles Dickens Weihnachtsgeschichte zum Fest gehört, ist auch der tschechische Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ oft ein fester Bestandteil zu Weihnachten. Ein guter Grund für das Theater im Depot neben „A Christmas Carol“ jetzt auch „Aschenbrödel“ ins Programm zu nehmen. Kulturjournalist und Kabarettist Stefan Keim hat aber eine besondere Version entwickelt. Bei ihm ist „Nuss mit Lustig“ und hat Premiere am Freitag, dem 18. November um 20 Uhr.

„Aschenbrödel – Nuss mit Lustig“ ist quasi ein Stück im Stück. Es spielt an einer Dortmunder Tankstelle. Eine, die 24 Stunden auf hat, auch an Heiligabend. So muss die Angestellte die Stellung halten. Zwei Gäste schneien herein: Ein besserwisserischer Familienvater, den seine Ehefrau raus geschmissen hat und eine tschechische Truckerin, die es leider nicht mehr nach Hause schaffen wird. Was die drei Personen zusammenschweißt ist, dass sie den Film „Aschenbrödel“ kennen, also spielen sie zwischen Kaffeeautomaten, Süßigkeiten und Autoreifen die Geschichte nach. Da werden die Autoreifen zu Pferden oder Scheibenwischer zu Armbrüsten. Selbstverständlich spielen die Schauspieler Cordula Hein, Thorsten Strunk und Sandra Wickenburg viele verschiedene Rollen und so wird jede(r) einmal Aschenbrödel sein.

Das Stück ist familientauglich wie Regisseur und Autor Stefan Keim verspricht. Kinder ab acht Jahren könne man problemlos mitnehmen. Inhaltlich gibt es keine Unterschiede zwischen den Nachmittags- und den Abendvorstellungen.

Passend zum Stück gibt es eine kleine Musikdramaturgie aus etwa 30 Stücken. Angefangen vom Italo-Western über Musikkomponisten Danny Elfman bis hin zur klassischen Aschenbrödel-Musik aus dem Film.

Eines war Keim besonders wichtig zu erwähnen: „Es ist keine Persiflage des Films“. Kenner des Films werden die gespielten Szenen mit Sicherheit wiedererkennen.

Neben der Premiere am 18. November 2016 um 20 Uhr gibt es weitere Termine:

Samstag, den 19. November um 20 Uhr,

Sonntag, den 27. Nove,ber um 16 Uhr,

Sonntag, den 04. Dezember um 16 Uhr und

Freitag, den 30. Dezember um 20 Uhr.

Das Baukunstarchiv wird DADA

Freuen sich auf ein DADA-Wochenende im Baukunstarchiv: (v.l.n.r.) Richard Ortmann, Dieter Gawohl und Anette Göke.
Freuen sich auf ein DADA-Wochenende im Baukunstarchiv: (v.l.n.r.) Richard Ortmann, Dieter Gawohl und Anette Göke.

Am 19. und 20. November 2016 verwandelt sich das Baukunstarchiv (ehemaliges Museum am Ostwall) in ein DADA-Festival. Unter dem Titel „Ab/sind“ gibt es hochprozentige Kunst unterschiedlichster Art von unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern. Der Eintritt ist kostenlos.

Die beiden „DADAdäys“ im November haben eine Vorgeschichte: Vom 21. April bis zum 29. Juli 2016 wurde der 100jährige Geburtstag von DADA innerhalb von 100 Tagen mit 25 Veranstaltungen gefeiert. An den beiden Novembertagen gibt es Neues und Altes aus dem Reich des Dadaismus, ein Wiedersehen mit bekannten Akteuren und die Erwartung auf neue Künstler.

Der Samstag (19.11.16) beginnt um 17 Uhr mit einem Flashmob vom Westenhellweg zum Baukunstarchiv. Lyriker und Musiker werden die Passanten mit ihrer Kunst konfrontieren und versuchen, Formen und Strukturen aufzubrechen. Mit dabei sind wieder die DADAinen, die die „Letzte Lockerung“ vorführen.

Der Höhepunkt des Tages dürfte das DADAerotische Lustspiel „ADDA et ONNO“ von Christiane Köhne und A. Diéga sein, das um 21 Uhr beginnt. Es ist frei ab 18 Jahre.

Der darauf folgende Sonntag (20.11.16) gehört eher den Literaten. Den Anfang machen Thomas Kade und Reinhard Lampe um 13 Uhr, Paul Dorn erzählt über die DADA Bewegung in Zürich (14 Uhr) und es gibt eine Lesung über Richard Huelsenbeck und Jürgen Wiersch (16 Uhr).

Daneben gibt es im Baukunstarchiv verteilt weitere Kunstaktionen, Ausstellungen und den „Vorurteilszertrümmerer“. Die Künstlerin Ulrike Fischer gibt den Besuchern die Möglichkeit ihre Vorurteile (symbolisiert durch Haselnüsse) aufzubrechen.

Programm für die zwei Tage im Baukunstarchiv Dortmund

Vorläufiges P R O G R A M M  Stand 09.11.2016

Samstag, 19.11.2016 von 18.00h bis 22.30hSonntag, 20. 11.2016 von 11.00 bis 18.00h
17.00hDADAFläshMob vom Westenhellweg zum BKA11.30hWir vermachen Dir das Huelsenherz
18.00hEröffnung12.00hDie DADA-Braut, ein Film von Paul Dorn u.a.
18.15hAschegeister13.00hThomas Kade, Reinhard Lampe
19.00hDie DADAinen – Letzte Lockerung14.00hPaul Dorn (Zürich)
20.15hSabine Küster (Berlin)15.00hMarika Bergmann – Fensterbilder
21.00hADDA et ONNO – DADAerotisches Lustspiel16.00hLesung – R. Huelsenbeck, Jürgen Wiersch
22.00hTrio Randale – Schwitters Szenen17.00hRadikal Audio Lab. & Scarlett Schauerte
im HausIntermezzi: Das Schwarze Einhorn, Paul Dornim HausIntermezzi: Das Schwarze Einhorn, Paul Dorn
 und Ausstellung/Aktionen der Künstler und Ausstellung/Aktionen der Künstler