Ob Claudio Monteverdi ein Singer-Songwriter genannt werden kann, wie es Wolfgang Katschner, der Leiter der Lautten Compagney Berlin, bleibt wohl jedem selbst überlassen. Aber es ist natürlich mehr als ein Körnchen Wahrheit dran. Denn Monteverdi schrieb eine Vielzahl von Lieder, die sich neben religiösen auch um weltliche Themen wie Liebe und Schmerz drehten. Da kann man schnell einen Bogen zu Mine schlagen, die eine waschechte Singer-Songwriterin ist. Zusammen führen sie am 03. Juni 2016 im domicil eine muntere Kombination aus Liedern von Monteverdi und Mine auf.
„Wahnsinning spannend“, fand Mine das gemeinsame Projekt mit der Lautten Compagney Berlin und das war es auch für die Zuhörer. Abwechselnd sang Mine ihre eigenen Songs im Barockgewand und Robin Johannsen interpreitierte die Lieder von Monteverdi. Die elf Musiker waren das verbindende Element und verhinderten, dass zwei parallele Konzerte entstanden. Denn das barocke Feeling passte sehr gut zu Mines Liedern, die sie am E-Piano oder Omnichord selbst begleitete. Perkussionist Peter Kuhnsch hatte dabei eine wichtige Rolle zu spielen.
Aber auch Monteverdi wurde neu arrangiert, bei Liedern, die für mehrere Sänger geschrieben waren, wurden die weiteren Stimmen durch Instrumente ersetzt. So erklang streng genommen neue Musik. Für Mine war es keine neue Erfahrung, denn sie spielte 2013 für ein Konzert bereits mit einem Kammerkonzert zusammen.
Auf jeden Fall war das Konzert im domicil eine neue Klangerfahrung für Freunde von Monteverdi und von Mine.
Juicy Beats präsentiert Dortmunder Bands auf eigener Bühne
Am 29. und 30. Juli 2016 startet wieder das Juicy Beats Festival im Dortmunder Westfalenpark. An zwei Tagen werden rund 200 Bands und DJ für gute Stimmung sorgen. Neben bekannten Acts wie Deichkind oder AnnenMayKantereit gibt es erstmals eine Bühne für lokale Bands. Der Vorverkauf läuft bereits auf Hochtouren.
Am Festivalfreitag findet ein Live- und DJ-Programm auf drei Bühnen und Dancefloors statt. Der Headliner ist Deichkind. Unter dem Motto „Dortmund.Macht.Lauter“ gibt es erstmalig auch eine Bühne für lokale Bands. Parallel zum Bühnen-Programm kann auf den Floors zu Electronic Beats getanzt werden. Ab 22 Uhr wird dann bei zahlreichen Aftershow-Partys im Park und anderen Locations weiter gefeiert. Die Karten für den Freitag sind auf 15.000 begrenzt.
Der Festival-Samstag bietet von 12 Uhr mittags bis 4 Uhr nachts die musikalische Bandbreite, für die Juicy Beats bekannt ist: ein Programm aus Pop, Rap, Electro, Indie, Alternative, Reggae und Global-Beats mit mehr als 100 Bands und DJs auf über 20 Bühnen und Floors. Auf der Festwiese sorgen Fritz Kalkbrenner, das Rap-Duo Genetikk, die Indie-Pop-Durchstarter AnnenMayKantereit und die Ska-Punk-Rap-Formation Irie Révoltés für gute Stimmung. Headliner auf der zweiten Hauptbühne ist die Indie-Rock-Band Wanda aus Wien. Daneben treten Feine Sahne Fischfilet, Antilopen Gang, Chefket und Drangsal auf.
Erneut präsentiert WDR Funkhaus Europa eine eigene Global-Beat-Bühne, von der den ganzen Tag lang live gesendet wird. Hier treten unter anderem Grossstadtgeflüster, Bukahara und Symbiz auf. Feinsten Indie-Pop bietet die Bühne des Konzerthaus Dortmund mit Dan Mangan aus Kanada, Me And My Drummer und Dear Reader aus Johannesburg. Das Netzwerk Liveurope präsentiert erstmalig eine eigene Bühne mit aufstrebenden Bands aus ganz Europa.
Für das Programm der vielen Floors, das von Electro, House und Techno über Hip Hop, Dubstep, Drum’n’Bass und Global Beats bis hin zu Reggae, Trashpop, Rare Grooves, Funk und Soul reicht, arbeiten die Juicy Beats-Macher erneut mit einem breiten Netzwerk aus Clubs, Partyreihen und Labels aus der Region zusammen.
So wird die Festwiese am Samstag nach dem Live-Programm zur großen Silent Disco mit über 3.000 Kopfhörern. Die Plattform „Bring your own Beats“ präsentiert ein Hip-Hop-Camp inklusive Live-Graffiti und Frühstücks-Jam. Die junge Literatur- und Poetry-Szene der Region wiederum wird auf der „Sounds & Poetry“- Bühne vorgestellt. Designer, Labels und Künstler aus ganz NRW kann man auf der Kreativ.Meile entdecken und der neue Festivalpartner Glaceau Vitamin Water präsentiert einen eigenen „Playground“ mit Erwachsenen-Hüpfburg, Bällebad und Kopfballtischtennis. Im Open-Air-Kino an der Seebühne gibt es zudem ein Musikvideo- Programm der internationalen Kurzfilmtage Oberhausen sowie Videospiele auf Großleinwand zum mitspielen.
Erneut richten die Veranstalter auch einen Zeltplatz ein. Das Campingareal zwischen Westfalenpark und dem Westfalenstadion ist nur drei Minuten Fußweg vom Festival entfernt und bietet von Freitag bis Sonntag Platz für bis zu 1.400 Zelte. Im Zentrum lädt eine 700 Quadratmeter große Beach-Area mit Kiosk und Imbiss zum Entspannen ein. In den Gebäuden des angrenzenden Sportvereins gibt es zudem eine Frühstücks- Lounge und Aftershow-Partys. Als besonderes Highlight können die Camper für einen kleinen Aufpreis das nahegelegene Freibad besuchen, in dem ebenfalls wechselnde DJs auflegen..
Kombi- und Einzeltickets sind auf der Festival-Homepage sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und Systemen erhältlich. Kombitickets kosten 65 Euro zzgl. Gebühren im VVK. Karten für einzelne Tage jeweils 34 Euro zzgl. Gebühren. Campingtickets kosten zusätzlich 26 Euro und gelten jeweils für ein Zelt (Camping- Parzelle) und bis zu zwei Personen. Für Teenager zwischen 12 und 14 Jahren gibt es die Teen-Tickets für 36 Euro (Kombi) und 18 Euro (Einzel) zzgl. Gebühren (nur print@home). Die kostenlose An- und Abreise mit Bus und Bahn aus dem gesamten VRR-Gebiet ist bei allen VVK-Karten enthalten. Sollte das Festival wie in den Vorjahren ausverkauft sein, gibt es am Samstag ab 22 Uhr wieder ein begrenztes Ticket-Kontingent an der Nachtpartykasse.
Mit „Say it loud – Stories from the brave new world“ hatte am 03.06.2016 ein bemerkenswertes Projekt mit Flüchtlingen (ab 14 Jahren) im Dortmunder Kinder-und Jugendtheater Premiere.
In Kooperation mit dem VMDO, Grone Bildungszentren NRW gGmbH, Haus der Vielfalt, Adlerhaus Dortmund arbeiteten Regisseur Andreas Wrosch, Theaterpädagogin Inga Waizenegger und mit Hilfe des Sprachcoaching von Dr. Ulrike Eichenauer seit August 2015 zusammen mit zunächst 17 damals frisch in unserer Stadt gestrandeten Flüchtlingen aus 5 verschiedenen Ländern.
Von diesen 17 Flüchtlingen wagten sich letztendlich zwei junge Mädchen und sieben junge Männer auf die Bühne. Das beweist ihre starke Persönlichkeit trotz ihrer traumatischen Erlebnisse und schwierigen Lebensbedingungen.
Mit einem Symbolischen pochenden Herzschlag begann die Aufführung, dann Musik und acht der Flüchtlinge kriechen aus ihren Schlafsäcken und Zelten. Auf der Bühne befinden sich acht flexibel einsetzbare Euro-Paletten, wo sie sich hinsetzen oder hinstellen können.
Oamile, Firas, Iman, Elias, Mamet, Ekrem, Osama, Ayam und Mohamad erzählten von ihrem Leben vor der Flucht, ihre Träume und Sehnsüchte, ihre Traurigkeit und Hoffnungen. Neben den anschaulichen Spielszenen und Erzählungen wurde die Aufführung durch Musik, Tanzeinlagen und akrobatischen Kunststücken aufgelockert. Eindrucksvoll berührende Lieder voll trauriger Melancholie wurden in der Heimatsprache gesungen und auf einer Leinwand projiziert in deutscher Sprache für das Publikum übersetzt.
Die neun Menschen kamen aus fünf verschiedenen Ländern (Nordsyrien, Mazedonien, Kosovo, Palästina und Marokko). Im Mittelpunkt stand die schreckliche Situation in den zerstörten Städten in Syrien, wo Assad (unterstützt von Russland und dem Iran ) einen Krieg gegen das eigene Volk führt, im Mittelpunkt. Unter die Haut gingen die authentischen Berichte über Folter, Armut, Angst und Hoffnungslosigkeit. Bilder der völlig zerstörten Stadt Homs waren auf der Leinwand zu sehen.
In Saudi Arabien, Katar, Jordanien oder Libanon gab es keine Hoffnung auf Aufnahme. So führt sie ihr Weg nach Europa. Nur ein System aus Bestechung führt sie dort hin.
Das Publikum bekam auch Einblicke in das strenge Schulwesen in Syrien, wo sich Schüler mit „kleinen Gefälligkeiten“ Erleichterung und bessere Behandlung durch die Lehrer erkaufen können.
An ihre emotionalen Grenzen kamen die aus Syrien geflüchteten jungen Männer, als sie von ihren getöteten Verwandten und Freunden sprachen, deren Bilder auf der Leinwand zu sehen waren.
Am Ende hatten die Flüchtlinge Fragen zu den Ängsten der Menschen in Deutschland und eine eindringliche Bitte an das Publikum und die Politiker.. Helft mit, die Fluchtursachen wie Krieg und Not zu beseitigen! Alle lieben ihre Heimat und wollen eigentlich so schnell wie möglich zurück.
Der Projektleiter Wrosch und Theaterpädagogin Waizenegger gaben noch ein paar Anekdoten über die teils schwierige, aber auch lustige Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen zum Besten.
Wie wichtig das Projekt auch von der Stadt Dortmund gesehen wird , zeigte die Anwesenheit von Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der vor der Aufführung „DORTBUNT“-Anstecker verteilte.
Werbung für mehr ein wenig mehr Verständnis für die Flüchtlings-Ursachen auf einer direkten, persönlichen Ebene.
Infos zu weiteren Aufführungsterminen erhalten sie unter www.theaterdo.de