Der Friedensplatz wird zum Konzertsaal

Hoffen auf gutes Wetter: für die vier Konzerte (v.l.n.r.) Sabine Gliniewicz (Sparkasse Dortmund) Dirk Rutenhofer (Cityring), Ashley Thouret (Sängerin Oper Dortmund), Generalsmusikdirektor Gabriel Feltz (Dortmunder Philharmoniker) und Frank Schulz (City Marketing Dortmund)
Hoffen auf gutes Wetter: für die vier Konzerte (v.l.n.r.) Sabine Gliniewicz (Sparkasse Dortmund) Dirk Rutenhofer (Cityring), Ashley
Thouret (Sängerin Oper Dortmund), Generalsmusikdirektor Gabriel Feltz
(Dortmunder Philharmoniker) und Frank Schulz (City Marketing Dortmund)

Oper, Musical, Familienkonzert und Elektro meets Classic. Der Sommer wird heiß auf dem Friedensplatz zwischen dem 26. und 28. August 2016. Denn erstmals finden dort die Cityring-Konzerte statt. Im Mittelpunkt stehen die Dortmunder Philharmoniker.

Die Auftaktveranstaltung gehört der Oper. Am 26. August heißt es ab 20:30 Uhr „Sempre libera!“ und es erklingen viele bekannte Opernmelodie wie dem „Zigeunerchor“ oder der Arie „Sempre libera!“ aus „La Traviata“. Neben dem Dortmunder Opernchor werden auch einige Solisten dabei sein wie Emily Newton, Ileana Mateescu und Karl-Heinz Lehner.

Am Samstag, dem 27. August um 20:30 Uhr vereinigen sich Orchesterklang mit Elektronischer Musik. Moonbootica feat. MIKI wollen mit den Dortmunder Philharmonikern einen Mix aus Soul, Elektro und HipHop zaubern.

Olympisch wird der Friedensplatz am 28. August um 11 Uhr. Denn dann erscheinen die Musiker des Orchesters nicht wie gewohnt im Anzug, sondern wie es sich bei Olympischen Spielen gehört, im Trainingsanzug und zeigen, zu welchen Leistungen sie in der Lage sind.

Der 28. August wird um 20 Uhr mit einer Musical-Night beendet. „A Night full of stars“ lautet der Titel und neben Alexander Klaws und Patricia Meeden steht auch das Dortmunder Ensemblemitglied Morgan Moody auf der Bühne. Die Besucher erleben dann eine Entdeckungsreise durch die Welt des Musicals von den Anfängen bis zu den Hits der Gegenwart.

Karten sind ab sofort erhältlich unter der Internetadresse: https://www.etix.com/ticket/v/11626/cityring-konzerte-friedensplatz-dortmund?cobrand=Cityring




Wenn Buchstaben zu Bildern werden

Buchstaben verschmelzen zu einer Implosion. (Emmett Williams, o.T., o.J. Gummistempelung auf Papier).
Buchstaben verschmelzen zu einer Implosion. (Emmett Williams, o.T., o.J. Gummistempelung auf Papier).

Emmett Williams (1925-2007) gehört zu den Begründern der Kunstrichtung „Fluxus“. Der Künstler hat sich in seinen grafischen Arbeiten aber auch mit visueller und konkreter Poesie beschäftigt. Das Museum Ostwall zeigt vom 15. März bis zum 11. September 2016 unter dem Titel „Emmett Williams: Visuelle und Konkrete Poesie“ 18 Arbeiten im Grafikkabinett in der 5. Etage.

Die gezeigten Arbeiten aus den 50er und 60er Jahren präsentierten eine fortwährende Auseinandersetzung mit Text und Sprache. Häufig benutzt Williams Stempel oder die gute alte Schreibmaschine. Im Bild „like attracts like“ (gleich und gleich gesellt sich gern) laufen zwei „likes“ trichterförmig in ein „attracts“ hinein. Wie gekonnt Williams mit den Möglichkeiten der Schreibmaschine arbeitete, sieht man deutlich an „Meditation No 1“. Hier sind Buchstaben und Leerzeichen so geschickt angeordnet, dass es aussieht, als wären dort Schraffuren zu sehen. Doch es sind „nur“ die Buchstaben von a bis z, die Williams in einer Raute angeordnet hat.

Mit verschiedenen Stempeln hat sich Williams dem Satz von Gertrude Stein „when this you see remember me“ genähert. Die Worte werden mit sechs farblich unterschiedlichen Stempeln zunächst in separaten Clustern platziert, die sich auf den weiteren Blättern immer stärker annähern und ein Wollknäuel aus Worten und Farben werden.

In der Tradition von John Cage und Fluxus-Kollege George Brecht steht die Arbeit „archaeological poem“. Brecht hatte gesagt, dass wir ständig Musik hören, wenn wir akzeptieren, dass jedes Geräusch ein Klang ist und jeder Klang die Grundlage von Musik ist. Williams „Archäologisches Gedicht“ ist eines ohne Worte oder Text, sondern es besteht nur aus den Altersspuren auf dem Papier, die für sich ein konkretes Gedicht formen.

Der Zufall erfährt beim „Fluxus“ eine gewisse Wertschätzung. In der Ausstellung zeigt das MO ein Blatt, auf dem man Umrisse von Fischen sieht, die einen Buchstaben auf dem Rücken tragen. Die Arbeit geht auf Williams „Fischgedicht“ von 1970 zurück, hier hat der Künstler Karpfen mit Buchstaben auf dem Rücken versehen und die zufällig entstehende Kombination notiert.

Williams ist zwar in den USA geboren, kam aber schon 1949 nach Europa, zunächst nach paris. Ende der 50er Jahre bewegte er sich im „Darmstädter Kreis“ zusammen mit Diether Roth, Claus Bremer und Daniel Spoerri.