Ein Generalmusikdirektor in Doppelfunktion

Doppelte Arbeit musste Generalmusikdirektor Gabriel Feltz beim 2. Konzert Wiener Klassik am 01. Februar 2016 leisten. Beim Tripelkonzert von Beethoven dirigierte er nicht nur die Dortmunder Philharmoniker, sondern spielte auch den Klavier-Solopart.

Zunächst begann es mit Mozart. Die kleine, aber feine Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“ zeigte in wenigen Minuten, welche Schaffenskraft Mozart besaß. Bleibt zu hoffen, dass diese Oper mal wieder im Opernhaus aufgeführt wird.

Der Höhepunkt des Abends war mit Sicherheit das Tripelkonzert von Beethoven. Zusammen mit Shinkyung Kim an der Violine und Franziska Batzdorf, die schon im vergangenen Kammerkonzert mit ihrem Cello begeisterte, spielte Gabriel Feltz das Klavier. Das Stück könnte man durchaus als „geheimes“ Cellokonzert betrachten, denn das Cello hat durchaus eine dominierende Rolle in dem Konzert. Nichtsdestotrotz ist es ein schönes Stück Musik, das vor allem im ersten Satz die typische Beethovensche Klangwelt erkennen lässt. Ein großes Lob an die drei Solisten.

Schuberts Frühwer, seine 5. Sinfonie, war nach der Pause im Fokus. Das kurze Werk zeigt zwar Anleihen an Haydn und Mozart, aber Schubert versucht hier eigene Ideen einzuflechten.




Französisches Flair beim Philharmonischen Konzert

Die franzöischen Komponisten Fauré, Tomasi und Ravel sorgten zusammen mit Mozarts Pariser Sinfonie am 19. und 20. Januar 2016 für einen französischen Abend beim 5. Philharmonischen Konzert. Der Titel „amour_fou“ („Obession“) stand stellvertretend für die Suiten „Pelléas und Méliansde“ (Fauré) und „Daphnis und Chloë“ (Ravel). Wie virtuos eine Trompete klingen kann, zeigte Balász Tóth beim Trompetenkonzert von Tomasi.

Faurés romantische Suite über eine todgeweihte Liebe machte den Beginn des Konzertes. Gastdirigentin Julia Jones führte die Philharmoniker durch die vier Sätze. Besonders ergreifend war der vierte Satz „La Mort de Mélisande“, der auch zu Faurés Beerdigung gespielt wurde.

Mozarts „Pariser Sinfonie“ stand danach auf dem Programm. Von der Romantik zurück zur Wiener Klassik. Mozart komponierte die Musik im „Mannheimer Stil“ und veredelte sie mit seinem Ideen. Kurz, knapp, effektvoll. Musik zum genießen.

Nach der Pause war der Zeitpunkt für den Solisten des Konzertes, Balász Tóth, gekommen. Das Trompetenkonzert von Tomasi begann energisch mit einer Fanfare, wurde dann immer feiner und melodischer. Ein sehr gutes Zusammenspiel von Solist und Orchester.

Zum Schluß Ravel. Nein, nicht der bekannte „Bolero“, sondern die Suite zu „ Daphnis und Chloë“. Die „choreografische Sinfonie“, wie sie Ravel selbst nannte, hat einen besonders energischen Schlusssatz. Der „Danse générale“ fängt langsam an und steigert sich wie beim „Bolero“ ins Exzessive.