Es ist wieder da

Da ist es wieder. Kulturdezernent Jörg Stüdemann (links) und Klaus Fehlemann (Vorsitzender der Freunde des Museum Ostwall) enthüllen das zurückgekaufte Bild.
Da ist es wieder. Kulturdezernent Jörg Stüdemann (links) und Klaus Fehlemann (Vorsitzender der Freunde des Museum Ostwall) enthüllen das zurückgekaufte Bild.

Die Freunde des Museum Ostwall haben das Gemälde „Sonnenblumen mit welker Kresse“ von Heinrich Nauen für das Museum Ostwall zurückgekauft, das von den Nationalsozialisten 1937 als „entartete Kunst“ beschlagnahmt wurde. Im Frühjahr 2017 wird das Werk nach seiner Restaurierung wieder zu sehen sein.

Es liest sich wie ein Krimi: Am 31. August 1937 wurden 11 Gemälde, 81 Grafiken, 25 Grafikmappen und eine Skulptur konfisziert und nach Berlin gebracht. Das damalige Museum für Kunst und Kulturgeschichte erhielt als Besitzer nur einen sehr geringen Entschädigungsbeitrag. Die Kunstwerke sollten den Nazis auf dem internationalen Kunstmarkt Devisen einbringen. Doch das Vorhaben funktionierte nicht und so verschwand die Spur des Bildes. Ein aufmerksamer Nutzer der Seite alfredflechtheim.de gab den Tipp, dass das Bild von Nauen wieder auf dem Kunstmarkt angeboten wurde. So konnte es Ende November 2015 wieder von den Freunden des Museum Ostwalls zurückgekauft werden.

Warum nicht wieder zurück ins Museum für Kunst und Kulturgeschichte? Das Museum Ostwall wurde 1947 auf Initiative von Leonie Reygers, der ehemaligen stellvertretenden Direktion des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, gegründet. Das Ziel war, die Kunst der klassischen Moderne nach der NS-Zeit zu rehabilitieren. Daher gehört das Bild von Nauen auch ins Museum Ostwall.




Mit Kultur ankommen

Mechthild Eickhoff (Leiterin der UZWEI_Kulturelle Bildung) und Wolfgang Euteuner (Leiter des Projektes "Angekommen") zogen eine erfreuliche Zwischenbilanz.
Mechthild Eickhoff (Leiterin der UZWEI_Kulturelle Bildung) und Wolfgang Euteuner (Leiter des Projektes „Angekommen“) zogen eine erfreuliche Zwischenbilanz.

Ankommen in einer fremden Stadt ist wichtig. Vor allem für Jugendliche. Wie kann man die fremde Kultur besser kennenlernen als durch Sport oder Kultur. Seit Beginn des aktuellen Schuljahres arbeitet die UZWEI des Dortmunder U mit dem Projekt „Ankommen“ zusammen. Hier lernen die zugewanderten Berufsschülerinnen und -schüler Fotografie und Filmpraxis kennen. Betreut werden sie dabei von entsprechenden Künstlern.

Wolfgang Euteuner, der Projektleiter von „Angekommen“ kann nach den ersten vier Monaten ein erfreuliches Fazit ziehen. „Ich bekomme nur positive Rückmeldungen.“ Für die Schüler ist die Beschäftigung mit den Formaten nicht nur künstlerische Freude, sondern sie lernen auch Fähigkeiten, die sie im späteren Berufsleben brauchen können wie beispielsweise Photoshop oder Bildmontage. Die Kurse in der UZWEI werden von Feline Frey (Film) und Etta Gerdes (Fotografie) geleitet.

Viele Schüler sind aus unterschiedlichen Kulturen zusammen. Doch das führt nicht zu Problemen. „Es ist super still. Sie gehen sehr respektvoll miteinander um“, berichtet Euteuner von den Projektkursen. „Es gibt keinerlei Aggressionen, auch gegenüber Lehrerinnen nicht.“

Das Projekt „Angekommen“ ist für Zugewanderte im Allgemeinen gedacht, nicht nur für Flüchtlinge. Es sind zwar viele Syrer, Afghanen und Eritreer in den neuen Willkommensklassen der Berufsschulen, doch auch Schwarzafrikaner, die zehn Jahre in Spanien gelebt haben und dadurch einen spanischen Pass besitzen, kommen wegen der hohen Jugendarbeitslosigkeit nach Deutschland.

Das Projekt „Angekommen in deiner Stadt Dortmudn“ ist eine Kooperation der Walter-Blüchert-Stiftung, des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes NRW und der Stadt Dortmund.