Verflechtungen

Die Schreibmaschinenzeichnung  2015TLV02 von Denise Winter (2015, Tinte, Papier)
Eine Schreibmaschinenzeichnung von Denise Winter (2015, Tinte, Papier)

Wenn Künstlerinnen und Künstler für eine gewisse Zeit an einen anderen Ort gehen, so nennt man dies „artists in residence“. Was passiert mit ihrer Kunst? Gibt es neue Erfahrungen, die integriert werden? Oder hat man daran gearbeitet, seine Kusnt zu vervollkommnen? Die Ausstellung „Echoes – Residences revisted“, die bis zum 17. Januar 2016 im Künstlerhaus Dortmund stattfindet, setzt den Schwerpuntk auf den Austausch mit dem Salzamt Linz in Österreich.

Patrick Borchers präsentiert unter anderem eine dokumentarische Arbeit über den Künstler Hubert Ebenberger, der im Salzamt Linz sein Atelier hat. Darüber hinaus zeigt er die multimediale Wandinstallation „außer der reihe“, die sich per Zeichnung und Videoinstallation mit den Themen Flüchtlinge und Rechtsextremismus auseinandersetzt.

Wie eine Art Spinnennetz wirkt die Arbeit „Weiche Knie“ von Marita Bullmann. Sie kombiniert Strumpfhosen mit Eiern. Beide haben eine schützende Funktion. Die Eierschale schützt das Innere, die Strümpfe die Beine der Trägerin. Zugleich sind beide Materialien aber auch empfindlich. Diese Fragilität macht den Reit des Kunstwerkes aus.

Etta Gerdes zeigt eine Arbeit von 2002 mit dem Namen „Blaupause“. Hier werden alte Hochofen-Einzelteile von Phoenix-West wie in einem Baumarkt-Prospekt zum Verkauf angeboten. Selbst der blaue Himmel über dem stillgelegten Gelände ist gegen den entsprechenden Preis zu haben. Das Objekt erschien in einer Auflage von 97.000 in einer Dortmunder Tageszeitung als Beilage.

Im Keller ist die Rauminstallation „Not a burning floor“ von Thomas Kluckner zu sehen. Wie der Titel schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Simulation eines Feuers, der durch einen orange-gelb beleuchteten Nebel erzeugt wird.

Eine malerische Arbeit zeigt Kristyna Krabatschová. Ihre düster wirkenden Tuschezeichnungen entstehen aus Erinnerungen und Atmosphären im Moment der Verwandlung.

Was ist Leben? Eine Frage, über die es verschiedene Definitionen gibt. Sie präsentiert verschiedene Defintionen wie „Selbstorganisation“ oder „Belebt“ in verschiedenen Dias.

Buchstaben werden mit einer Schreibmaschine über Kanten und Brüche getippt. Damit entstehen Arbeiten, die einerseits einen literarischen Aspekt besitzen, aber durch ihre dreidimensionale Form auch eine geometrische oder architektonische Seite haben. Quasi Ecken und Kanten. So könnte man die Arbeiten von Denise Winter charakterisieren.

Beteiligte KünstlerInnen und Künstler:

Elisa Andessner, Patrick Borchers, Marita Bullmann. Hubert Ebenberger. Etta Gerdes. Philippe Gerlach. Kristyna Krabatschová. Thomas Kluckner. Kristina Kornmüller. Kurt Lackner, Haruko Maeda, Martin Music, Nina Nowak, Dirk Pleyer, Rona Rangsch, Jens Sundheim, UNIT (Penny Whitehead und Daniel Simpkins), Adriane Wachholz und Denise Winter

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1

Öffnungszeiten der Ausstellung Do – So 16 – 19 Uhr

 




Das Bier, die Kunst und das U

Das Motiv der Ausstellung in seiner vollen Pracht.
Das Motiv der Ausstellung in seiner vollen Pracht.

Pünktlich zum 500. Jubiläum des Reinheitsgebotes präsentiert das Dortmunder U auf der 6. Etage bis zum 01. Mai 2016 die Ausstellung „Dortmunder Neu Gold – Kunst, Bier & Alchemie“. Das ehemalige Gär- und Kellerhochhaus der Dortmunder Unionbrauerei beschäftigt sich sich auf künstlerische Art mit dem Thema Bier, das lange Zeit zum Dortmunder Dreiklang Kohle, Bier und Stahl gehörte.

In der Ausstellung lernt man nicht, wie man Bier braut, auch wenn Hopfen und Malz verführerisch im Eingangsraum steht. „Es geht um die Transformation beim Gären“, erklärt Kurator Stefan Riekeles. Das bedeutet, es entsteht etwas ganz Neues. Das ist sicherlich auch ein gutes Stichwort für den U-Turm, denn auch hier soll etwas Neues entstehen, nämlich eine Art Kraftwerk für Kunst.

Bier hat Künstlerinnen und Künstler schon immer inspiriert. Von Stillleben mit Bier, über Werbeplakate bis hin zur Dokumentation der Folgen von zu hohem Bierkonsum reicht die Palette. Der Biermönch ist ebenfalls zu finden wie Bierbäuche aus Silikon, ästhetisch schöne Werbeplakate stehen im Kontrast zu Bildern von Alkoholleichen. Passend dazu steht in der Mitte der Ausstellung ein typisch deutsches Wohnzimmer in Gelsenkirchener Barockoptik, dessen Fernseher pausenlos Bierwerbung sendet. Hier in der Ausstellung kann der Besucher also über sein Verhältnis zu Bier und dem Bierkonsum in all seinen Facetten nachdenken.

Passend zur Ausstellung gibt es auch ein Jubiläumsbier. Die Sonderabfüllung in der Ein-Liter-Bügelflasche gibt es im Museumsshop für 4,90 € käuflich zu erwerben. Das Restaurant „Zum Goldenen U“ und das „EMIL“ werden das Bier ebenfalls im Ausschank haben. Mit der Eintrittskarte erwerben die Besucher gleichzeitig die Möglichkeit, ein Glas des Dortmunder Jubiläumsbieres zu probieren (bei entsprechendem Alter) und das Brauereimuseum in der Steigerstraße zu besuchen.

Mehr Infos zu den Sonderveranstaltungen finden Sie unter www.dortmunder-neugold.de