Theater ohne Worte

Bettina Zobel, Johanna Weißert und Philip Pelzer spielenj die drei Wesen, die die Welt der Klänge erleben. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Bettina Zobel, Johanna Weißert und Philip Pelzer spielenj die drei Wesen, die die Welt der Klänge erleben. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Mit ihrem Projekt „Als die Musik vom Himmel fiel“ im Kinder-und Jugendtheater Dortmund für die Kleinen (und Großen) ab 3 Jahren experimentieren der Leiter des KJT Andreas Gruhn und Peter Kirschke mit einem Theater ohne Worte, nur mit Klang. Die Premiere ist am 11.09.2015 um 18 Uhr.

„Die Idee dahinter ist, kleinen Kindern nahe zu bringen, wie es zur Musik kommt. Diese ist nicht bloß alleine im Radio zu hören, sondern kann von ihnen selbst mit Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs erzeugt werden“, erklärte Gruhn. Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich dabei um eine Kartoffelpresse, eine alte Schreibmaschine, ein gezupftes gespannte Seil oder echte Musikinstrumente handelt. „Es stellt sich die Frage, welche Qualität ein Klang haben kann“, so Gruhn.

Zur Geschichte: Drei vergessene „Wesen“ in einer vergessenen Ecke der Welt haben nur einfache Laute zur Verständigung. So sitzen sie stumm in ihrer stillen Welt, bis eines Tages ein kleiner Würfel vom Himmel fällt. Aus diesem kommen wunderbare Töne, die Haah (ängstlich), Beeh (halb blind) und Fiih (wild) verzaubern. Nach einer Wiederholung dieses wunderbaren Klangerlebnisses verstummt die Musik plötzlich. Nun versuchen die Drei, Geräusche zu erzeugen und aus allen möglichen Gegenständen Instrumente zu bauen. Sie tuten, zupfen und trommeln auf alles was sie finden können. Gemeinsam üben sie hartnäckig so lange, bis sie die zauberhafte Musik aus dem Würfel nachspielen können…

Peter Kirschke, auch bekannt als Regisseur von der Produktion „Ein Freund für Löwe Boltan und Musik und Video der Produktion aus dem letzten Jahr „Ach je die Welt“, ist bei diesem Projekt für die Musik verantwortlich. „Wir wollen mit einer kleinen bezaubernden Melodie den vergangenen Sommer (wieder) ins KJT holen“, verriet Kirschke.

Von großer Bedeutung ist bei dieser Produktion auch die Ausstattung. Die Verantwortliche Sandra Linde erläuterte dazu: „Wir haben als Symbol für eine vergessene Welt irgendwo eine Art Iglu-Zelt als Wohnstätte ausgewählt. Für die drei Wesen wurden extra übergroße Pullover hergestellt. Der Würfel ist ca. 25 cm x 25 cm groß und zwei riesige Rohre, werden von oben ihre Kommentare abgeben. Ein Rohr als „Good Rohr“, das andere als auch mal schimpfendes „Bad Rohr“.

Andreas Gruhn wies auf die Bedeutung dieser Produktion in unsere Zeit mit vielen Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund ohne deutsche Sprachkenntnisse hin.

Die Spieldauer des Stückes ist 40 Minuten.

Die Premiere am 11.09. 2015 ist bereits ausverkauft. Weitere Termine: So, 13. September 2015, So, 20. September 2015, Di, 29. September 2015, Do, 15. Oktober 2015, So, 18. Oktober 2015 und So, 25. Oktober 2015.

Am Mittwoch, den 09. September gibt es um 17:30 Uhr einen Themenabend für Pädagogen. Infos bei der Theaterpädagogin Erika Schmidt-Sulaimon eschmidt@theaterdo.de

Besonders für Kitas geeignet sind die 10 Uhr Termine am 29. September und am 15. Oktober 2015.




Wie klingt der Markt?

Was wohl in der Tüte ist? Rolf Dennemann wird es beim "Forum Markt" verraten.
Was wohl in der Tüte ist? Rolf Dennemann wird es beim „Forum Markt“ verraten.

Ein Markt hat viele Geräusche. Die Gespräche zwischen Verkäufern und Kunden, das Rufen von Angeboten, das Hin- und Herlaufen zwischen den Ständen. Und es gibt noch vieles mehr. Artscenico präsentiert vom 11. bis zum 13. September 2015 auf dem Vorplatz des Dortmunder U eine performative Installation unter dem Titel „Forum Markt“.

Welchen Sound haben Märkte? Gibt es hörbare Unterschiede zwischen einem Markt in Dortmund oder einen in Riga oder Athen? Für Rolf Dennemann, den Kopf von artscenico haben Märkte eine besondere Funktion: „Sie bieten einen unmittelbaren Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer, man kann ein Schwätzchen halten. Dennoch haben es Märkte immer schwerer. „Die Mittelschicht kauft mehr, die armen Schweine eher weniger auf dem Markt“, so Dennemann.

Was ist die „performative Installation“? „Es wird fünf verschiedene Räume geben“, erklärte Dennmann, die in großen Containern beheimatet sind. Die Filmemacher „knallrotfilm“ präsentieren ihre Dokumentation über Märkte. Foto, Film und Sound laden die Besucher ein, Geschichten über Händler und Käufer zu erleben.

Rolf Dennemann präsentiert im „Sounds of markets“ Marktschreier aus Dortmund-Aplerbeck und Soundcollagen aus Spanien, Litauen und dem Ruhrgebiet.

Einen Apfel von einer Birne blind zu erkennen ist noch einfach. Aber der Unterschied zwischen Petersilie und Pastinake zu erfühlen, ist schon schwieriger.

Macht Obst und Gemüse Geräusche? Wenn ja, welche? Im vierten Container findet eine Soundcollage statt, die interessante und spannende Geräusche aufnimmt, die man mit Obst und Gemüse so machen kann: Essen, schaben, kratzen, kauen.

Was darf auf einem Markt nicht fehlen? Der Eiermann. Beim „Forum Markt“ ist sogar die ganze Familie Eiermann anwesend. Vier Schauspieler (Matthias Hecht, Denise Rech, Elisabeth Pleß und Sandra Wickenburg) machen ein kleines experimentelles Stück mit möglicher Beteiligung der Besucher. Machen Sie es sich im Wohnzimmer der Familie Eiermann gemütlich, es gibt sogar etwas zu essen.

Noch etwas typisches für einen Markt: Die Plastiktüten, in der die Ware hineingesteckt wird. In der Mitte des Vorplatzes wird Photini Melatiadis mit 200 dieser kleinen Tüten eine Tanzperformance aufführen.

Die genauen Zeiten:

Freitag, 11.09.2015 18 bis 21 Uhr

Samstag, 12.09.2015 16 bis 20 Uhr

Sonntag , 13.09.2015 16 bis 20 Uhr