Holz in Beziehung gesetzt

Waltraud Schroll hinter ihren beiden Schweben.
Waltraud Schroll hinter ihren beiden Schweben.

Bei ihren Holzskulpturen zeigt die Hagener Künstlerin Waltraud Schroll wie vielfältig das Material das Thema „Verbindungen“ umsetzen kann. Die Galerie Dieter Fischer im Depot zeigt eine Auswahl ihrer Skulpturen sowie einige Zeichnungen.

Schroll arbeitet sowohl figürlich als auch abstrakt. Ihre Paare sind zwar reduziert, das heißt man erkennt beispielsweise keine Gesichter, doch sind die beiden zusammenhängenden Figuren sind als zwei Personen zu erkennen. Durch die Natürlichkeit des Materials Holz entstehen auch Risse. Das macht die Skulptur noch spannender, denn es gibt wohl in jeder Paarbeziehung den einen oder anderen Riss im Laufe der Zeit.

Auch in ihren abstrakten Skulpturen ist eine deutliche Verbindung zu erkennen, die anders in Beziehung gesetzt wird als bei den Paaren. „Verbindung kann man auf viele Felder übertragen“, so die Künstlerin. Beim Objekt „ST -1 /14“ sieht es sogar so aus, als wenn die beiden Enden auseinander streben und irgendwann die Verbindung dahin ist.

Neu sind die sogenannten „Schweben“. Sie sehen ein klein wenig aus wie Bumerangs und bewegen sich beim Windhauch. Schroll dazu: „Man denkt, dass sie aneinander gearbeitet oder geklebt sind, aber sie sind eine lockere Verbindung.“

„Normalerweise arbeite ich in einem Stück, da ist nicht geleimt oder geklebt“, beschreibt die Künstlerin ihre Arbeitsweise. Doch bei zwei Skulpturen hat sie eine Ausnahme gemacht, denn hier bestehen die Verbindungen aus unterschiedlichen Hölzern, so dass ein interessanter Farbeffekt entsteht.

Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit einheimischen Hölzern, gerne mit Obsthölzern wie Birne, Pflaume oder Wildkirsche.

Zu den Holzobjekten sind noch einige Zeichnungen zu sehen. „Das sind im Grunde ausgearbeitete Skizzen. Zu meinen Objekten mache ich erst ganz viel Skizzen bevor ich anfange. Die habe ich mal etwas sortiert und aufgehübscht“, erklärte die Künstlerin.

Waltraud Schroll „Beziehungen“

Galerie Dieter Fischer im Depot

Immermannstraße 29

Öffnungszeiten: Donnerstag von 16 bis 20 Uhr.




Westfalens Wurzeln auf der Spur

Ein Motorrad, wie es für Steherrennen beim Sechs-Tage-Rennen benutzt wurde.
Ein Motorrad, wie es für Steherrennen beim Sechs-Tage-Rennen benutzt wurde.

Zweihundert Jahre Westfalen sind ein guter Anlass für eine große Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Rund 800 Exponate werden hier vom 28.08.2015 bis zum 28.02.2016 auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern mit großer Sorgfalt und hohem Aufwand zusammengetragen und platziert. Diese Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dem westfälischen Heimatbund unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Der Heimatbund feiert zudem in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.

Bei einer Ausstellung über Westfalen geht es natürlich auch über die Bewohner. Was zeichnet einen Westfalen aus? Ein Heimspiel für Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Wir Westfalen sind für unsere Dickschädel, Bodenständigkeit und Nachhaltigkeit bekannt“, so Sierau.

Auf die Frage nach den preußischen Tugenden der Westfalen ergänzte Harry Kurt Voigtsberger, Präsident der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, mit „Bescheidenheit, tiefe Verwurzelung und Sparsamkeit.“ Ob die Westfalen Verwandte der Schwaben sind?

Agrarland und Industriegebiet. Westfalen war schon immer reich von Kontrasten. Matthias Löb, LWL-Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe bemerkte: „Mit dieser Ausstellung gehen wir auf westfälische Identitätssuche. Westfalen war immer ein Land voller Gegensätze und Vielfalt. Daraus schöpfen wir Kraft.“

Die Ausstellung hat drei Schwerpunkte, die sich im Laufe der Zeit verändern. Das erste Territorium steht unter dem Motto „Aufbruch in die Moderne“. Die Eisenbahn, der Bergbau und die Stahlerzeugung sind natürlich sehr bedeutsam gewesen für die weitere Entwicklung Westfalens. Dieser Schwerpunkt wird bis zum 01. November zu sehen sein. Danach wird gewechselt und die „Wasserkraft“ steht im Mittelpunkt, bis sie von der „Toleranz“ abgelöst wird.

Für die Ausstellung wurden Objekte und Relikte zusammengetragen, die Veränderungen zeigen, Meilensteine markieren oder wichtig für die Menschen in Westfalen sind.

Zu dieser Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. Nähere Informationen unter www.mkk-westfalen.dortmund.de oder www.200jahrewestfalen.jetzt

Einen kleinen Einblick in die Ausstellung bietet dieses Video: [vsw id=“hIosc0VON0c“ source=“youtube“ width=“425″ height=“344″ autoplay=“no“]