Von Rohstoff zur Schokoladentafel

Vor dem Schokoladengenuss ist ein wenig Handarbeit vonnöten. Drei Kinder zeigen den Prozess des Zermahlens der Kakaobohne. Museumsleiterin Elisabeth Limmer (1.v.l.) und Dezernentin Daniela Schneckenburger (2.v.l.) mit den Rohstoffen.
Vor dem Schokoladengenuss ist ein wenig Handarbeit vonnöten. Drei Kinder zeigen den Prozess des Zermahlens der Kakaobohne. Museumsleiterin Elisabeth Limmer (1.v.l.) und Dezernentin Daniela Schneckenburger (2.v.l.) mit den Rohstoffen.

Zum zweiten Mal zeigt das Kindermuseum „mondo mio“ im Westfalenpark die Ausstellung „Kakao und Schokolade“. Bis zum 08. November 2015 lernen die Kinder in der Mitmachausstellung alles über die Geschichte der Schokolade und ihre Herstellung.

Das hatte Dezernentin Daniela Schneckenburger wohl nicht erwartet. Auf ihre Fragen bei der Ausstellungseröffnung, wie Schokolade hergestellt wird, konnten die Kinder erstaunlich gute Antworten geben. Kein Wunder, denn die Kinder haben die „Sendung mit der Maus“ geschaut.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch im Kindermuseum „mondo mio“, denn das Wissen um den Kakao und die Schokolade wird noch weiter vertieft. Die Kinder erfahren nicht nur, dass Schokolade aus bitteren Kakaofrüchten gemacht wird, die im tropischen Regenwald wachsen, sondern können die frischen Kakaofrüchte auch probieren. Aus getrockneten Kakaobohnen wird dann gemeinsam das aztekische Kakaogetränk „xocoloatl“ zubereitet. Im zweiten Teil des Programms wird dann in der Schokoladenwerkstatt Schokolade selbst hergestellt. „Im Gegensatz zum ersten Mal haben wir jetzt eine Küche“, freute sich Museumsleiterin Elisabeth Limmer.

Der Ausstellungsbesuch besteht aus einem 90-minütigen Mitnasch-Programm, für das man sich vorher anmelden muss. Termine für Familien finden immer sonntags von 14.00 bis 15.30 Uhr und von 16.00 bis 17.30 Uhr statt. Die Kosten betragen 5,00 € pro Person zuzüglich zum Parkeintritt. Unter dem Titel „Das Schokoladengeheimnis“ gibt es während des Ausstellungszeitraums auch ein spezielles Angebot für Kindergeburtstage. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 130,00 Euro für zehn Kinder. Zudem werden Termine für Schulklassen und Gruppen angeboten. Anmeldung unter 0231 – 50 26 12 7.




Die Welt in einer Straße

Am Ende der Münsterstraße wartet der Fredenbaumpark auf erholungssuchende Bewohner.
Am Ende der Münsterstraße wartet der Fredenbaumpark auf erholungssuchende Bewohner.

Wenn die Bewohner wollten, sie bräuchten kaum woanders hinzugehen. Denn Cafés, Geschäfte,Schulen, Kino, Museum und Kneipen: Das gibt es alles in der Münsterstraße. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt die Geschichte und die Vielfalt der Straße in der stadthistorischen Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“, die bis zum 25. Oktober 2015 zu sehen ist.

Die Münsterstraße heißt Münsterstraße, weil ihr Weg nach Norden Richtung Münster führt. Seit dem Mittelalter ist sie in ihrer charkteristischen Form erkennbar, aber erst durch die Industrialisierung und dem Bau des Bahnhofes 1847 wird sie zu einer Wohn- und Geschäftsstraße.

In der Ausstellung wird in zehn Abschnitten der Bogen zwischen dem historischen und dem heutigen Alltag gespannt: Erzählt wird die Geschichten zu den Geschäftshäusern mit den Hausnummern Hausnummern 15 und 133 ½ oder mit der Hausnummer 231, die des CEAG-Gebäudes. Mit der Hausnummer 273, dem Fredenbaum, endet geografisch die Ausstellung.

Ergänzt werden die Ausflüge in die Geschichte durch die Themen Einkaufen, Schlemmen, Ausgehen, Lernen und Glauben im Umfeld der Münsterstraße. Migration und Integration, Kommen und Gehen gehören seit dem 19. Jahrhundert zu Dortmund.

Begleitprogramm

Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“

Sonntag, 16. August 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 13. September 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 27. September 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 11. Oktober 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 25. Oktober 2015, 15-16 Uhr

Kosten: 3 € pro Person zzgl. Eintritt

Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“

Sonntag, 30. August 2015, 13:30-14:30 Uhr,

kostenfrei im Rahmen des Familiensonntags „200 Jahre Westfalen“

Öffentlicher Spaziergang über die Münsterstraße mit „Borsigplatz VerFührungen“

Samstag, 29. August 2015, 14:30-16:30 Uhr

Sonntag, 06. September 2015, 14:30-16:30 Uhr

Samstag, 24. Oktober 2015, 14:30-16:30 Uhr

Kosten: 12 € pro Person, Treffpunkt: Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Erzählcafé „Meine Münsterstraße“ zur Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“, Moderation: Dr. Marion Grob, WDR-Journalistin

Samstag, 12. September 2015, 15-16:30 Uhr

Eintritt frei, Kaffee und Kuchen 5 € pro Person, Anmeldung erbeten unter Tel. (0231) 50-26028 oder info.mkk@stadtdo.de

DEW21-Museumsnacht

Samstag, 19. September 2015, 18:15 Uhr, 19:15 Uhr, 20:15 Uhr

Back in 20 minutes-Führungen mit der Kuratorin der Ausstellung

Diskussionsabend zu Migration in Dortmund

Dienstag, 22. September 2015, 18:00 Uhr

Eine Veranstaltung mit der Ausstellung „Onkel Hasan und die Generation der Enkel“ des Hoesch-Museums mit dem VMDO

Eintritt frei

Salongeschichten

Dienstag, 20. Oktober 2015, 14:30-16:30 Uhr

mit der Kuratorin der Ausstellung Isolde Parussel, Treff für ältere Menschen: „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“,

10 € pro Person (inkl. Kaffee/Tee und Kuchen), Anmeldung unter Tel. (0231) 50-26028 oder info.mkk@stadtdo.de, Mindestteilnehmerzahl 10 Personen

Gruppen können diese Angebote buchen:

1) Führungen durch die Ausstellung

Dauer: 60 Minuten

Kosten: 36,00 €

Informationen unter 0231 50 26028 und info.mkk@stadtdo.de

2) geführte Spaziergänge über die Münsterstraße mit Borsigplatz VerFührungen

Dauer: 120 Minuten

Kosten: 12,00 €/ pro Person; ab 15 Personen 10,00 €/ pro Person

Informationen unter 0231 981 8860 und www.borsigplatz-verfuehrung.de




Onkel Hasan und seine Enkel

Im Hoeschmuseum ist der Arbeitsalltag der ersten Generation der Arbeitsmigranten nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben.
Im Hoeschmuseum ist der Arbeitsalltag der ersten Generation der Arbeitsmigranten nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben.

Dortmund ist eine Einwanderungsstadt. Spätestens seit der Industrialisierung sind ständig Menschen von außerhalb in die Stadt gezogen. Auch meine Familie kam um 1900 nach Dortmund, damals noch aus den preußischen Gebieten, die heute zu Polen gehören. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen erneut Menschen nach Dortmund. Aus Italien, Portugal, Spanien und der Türkei wie Hasan Koşan. Die Ausstellung „Onkel Hasan und die Generation der Enkel“ findet an zwei Orten statt. Das Hoeschmuseum erzählt die Geschichte der ersten Generation, während das Haus der Vielfalt die Enkelgeneration präsentiert. Beide Ausstellungen laufen vom 16. August 2015 bis zum 28. Februar 2016.

Die Geschichte der Ausstellung beginnt mit der Suche nach dem Grab von Hasan Koşan, dem Onkel von Ümit Koşan, dem Vorsitzenden des Verbund der sozial-kulturellen Migrantenvereine in Dortmund (VMDO). Die Idee entstand,  eine Ausstellung über sein Schicksal zu machen. Doch diese Ausstellung sollte nicht nur die erste Generation der Arbeitsmigranten zeigen. „Viele Ausstellungen haben einen nostalgischen Blick auf die erste Generation“, berichtete Wilfried Kruse, der Kurator der Ausstellung. Daher wurde für das „Haus der Vielfalt“ ein zweiter Ausstellungsteil konzipiert, der die Enkelgeneration der Arbeitsmigranten präsentiert. Aber es geht in beiden Ausstellungen nicht nur um die Angeworbenen, sondern generell über Menschen, die beispielsweise als Migranten oder Flüchtlinge nach Dortmund gekommen sind. So ist die Generation der Enkel in jeder Hinsicht vielfältiger geworden.

Da Hasan Koşan bei Hoesch in Hohenlimburg arbeitete, präsentiert das Hoeschmuseum die Welt der Arbeitsmigranten in den 50er und 60er Jahre. In zehn Stationen wird gezeigt, wie die Menschen angeworben wurden, wie die Arbeitsstelle aussah, welche Verbindungen zur Heimat bestanden und wie die Menschen sich in Dortmund eingerichtet haben.

Zu den beiden Ausstellungsteilen gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm unter www.onkel-hasan.de. Auf dieser Seite gibt es weitere Informationen zu den Ausstellungen. Zu den Höhepunkten des Programms gehört sicher der Vortrag von Günter Wallraff am 11. November um 18 Uhr im Haus der Vielfalt (Beuthstr. 21, 44147 Dortmund).