Das Dortmunder U als Sendestation

Eine kleine Auswahl von Hüttners Acrylbildern im Museum Ostwall.
Eine kleine Auswahl von Hüttners Acrylbildern im Museum Ostwall.

Vom 08. Mai bis 30. August 2015 zeigt das Museum ostwall die 13. Augebae des Schaufensters. Der Künstler Florian Hüttner fand in der Umgebung des Dortmunder U rund 30 „Reviere“. Für ihn sind das Orte, die von bestimmten Gruppen geprägt werden. Neben Bildern präsentiert das Museum Ostwall auch Geräusche, die Hüttner aus diesen Revieren gesammelt hat.

Das Hüttner sich mit der Umgebung des Dortmunder U beschäftigt, ist kein Zufall. „Wir ahben immer wieder Künstler bewegt, sich mit diesem Viertel zu beschäftigen“, erklärte Kurt Wettengl, der Direktor des Museum Ostwalls. Doch diese Ausstellung ist etwas ganz besonderes, denn zum ersten Mal wird das Museum auch ein Sender. Die Geräuschfetzen, die Hüttner aufgenommen hat, werden in einem Internetradiosender versendet, der unter der Adresse http://www.sendermuseumostwall.de zu erreichen ist. Daneben können die Besucher auch über einen Sender im Ausstellungsraum die Atmo hören. Ein besonderer Service kommt von Radio 91,2: Sie werden ab dem 08. Mai 30 Tage lang ein anderes Geräusch aus einem der Reviere spielen. Jedes Geräusch läuft zweimal, einmal morgens und einmal am Nachmittag.

Hüttner machte bei seinen Besuchen rund ums Dortmunder U Fotos als eine Art Gedächtnisstütze, die er dann in seinen Acrylbildern verwendete. Hüttner fiel bei seinen Touren durch das Viertel auf, das „die linke und die rechte Seite der Rheinischen Straße sich ziemlich unterschieden. Die linke Seite ist mehr multikulti, während die rechte etwas kühler ist.“

Eintrittspreise
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
Schulklassen 30 Euro

Öffnungszeiten
Di, Mi 11 Uhr – 18 Uhr
Do, Fr 11 Uhr – 20 Uhr
Sa, So 11 Uhr – 18 Uhr
Sonderöffnung für angemeldete Schulklassen Di – Fr ab 10 Uhr




Ode auf unbesungene Berühmtheiten

Rolf Dennemann hat anscheinend eine spannende Geschichte entdeckt, Annette Kritzler (rechts) ist skeptisch, während Nora Reul erfreuter ist.
Rolf Dennemann hat anscheinend eine spannende Geschichte entdeckt, Annette Kritzler (rechts) ist noch skeptisch, während Nora Reul erfreuter ausschaut.

Am 10. Mai 2015 um 15:30 Uhr geht die erste Führung der „Borsig Vips“ los. Entlang der Oesterholzstraße werden an 18 Stationen Personen und Typen präsentiert, die bisher in den Geschichtsbüchern keine Erwähnung fanden.

Entstanden ist diese Idee während den sonntäglichen Sprechstunden bei den „Borsig-Blinks“ mit Schauspieler, Regisseur und Autor Rolf Dennemann im ehemaligen Ladenlokal in der Oesterholzstraße 103. Hier erzählten die Besucher Geschichten, die Dennemann künstlerisch „hochbearbeitet“ hat. „Wenn aus den Geschichten ein Mythos wird, dann haben wir einen Meilenstein geschafft“, so Dennemann. Denn die Gegend bestehe fast nur aus „Normalbürgern“. Wenn hier Tourismus stattfinde, dann nur wegen Fußball, dem Hoeschmuseum oder um sich Elend anzugucken.

Die „Borsig-Vips“ sollen diesem Umstand abhelfen. Ähnlich wie in Wien oder anderen Städten werden an den Stationen Informationstafeln an den Häuserwänden angebracht. So beginnt die Tour in der Oesterholzstraße beim Imbiss „Kohldampf“ (Nummer 51) und endet an der Hausnummer 103. Die Geschichten der neuen Berühmtheiten „werden nicht humorfrei sein“, erklärte Dennemann. Bei der Tour wird Dr. h.c. Wilfurt Loose ein wenig antropologische Informationen geben. Die Studentin Nora Reul, die durch die „Borsig-Blinks“ hinzugestossen ist, wird assistieren und hat zwei Geschichten zur Tour beigesteuert.

Organisiert wird die Tour von Annette Kritzler, die bekannt ist durch ihre Borsigplatz-VerFührungen. „Für mich ist das eine Herausforderung“, so Kritzler, „die Borsig-Vips sind jenseits der standardisierten Tourismusführungen der Städte“. Das Ziel der Aktion formuliert Dennmann so: „Die Bewohner sollen zu ihrem Wohnort eine andere Identität bekommen.“

Neben dem 10. Mai gibt es weitere Termine: 14.05. (11 Uhr), 15.05. (18 Uhr), 22.05. (18 Uhr), 23.05. (14 Uhr), 24.05. (18 Uhr), 30. Mai (14 Uhr und 18 Uhr).

Die Teilnahme ist kostenlos, nur Anmeldungen werden erbeten an rolf@borsig11.de, denn es können maximal 15 bis 20 Personen pro Tour mit.