Konkrete Kunst in zwölf Streifen

Drei Bilder von Werner Block: (v.l.n.r.) 85 -9.3, 2015; 83 - 3.3, 2015; 82 - 27.2, 2015, alle Harzölfarbe auf Papier, 32x24 cm
Drei Bilder von Werner Block: (v.l.n.r.) 85 -9.3, 2015; 83 – 3.3, 2015; 82 – 27.2, 2015, alle Harzölfarbe auf Papier, 32×24 cm

Die städtische Galerie „Torhaus Rombergpark“ zeigt mit der Ausstellung „12 Striche“ Werke von Werner Block. Seine Arbeiten sind überwiegend streng geometrisch aufgebaut und leben vom Kontrast zwischen Licht und Farbe. Die Ausstellung ist bis zum 05. April 2015 zu sehen.

Blocks Bilder wirken auf den ersten Blick irritierend, bestehen sie hauptsächlich aus 12 waagerechten Balken aus verschiedenen Materialien wie Holzölfarbe, Aquarellfarbe oder Graphit. Doch das besondere ist die Komposition. Helle und dunkle Balken wechseln sich ab, sie unterscheiden sich je nach Lichteinfluss und führen uns so an die Grenzen der Wahrnehmung.

Die ausgestellten Werke des Künstlers sind der konkreten Kunst zuzuordnen. Hier hatte der Künstler Theo van Doesburg 1924 postuliert, dass Bilder ausschließlich aus plastischen Elementen bestehen dürfen, d.h. aus Formen und Farben. Also nichts aus der Natur oder etwas, das die Sinne anspricht. Ein Bildelement hat keine andere Bedeutung als sich selbst.

Das spannende an den Werken Blocks sind die kleinen Farbverschiebungen, die er in seinen Werken, vor allem aber in seinen seriellen Werken benutzt. Block malt gerne Diptychons oder Triptychons. Die Farbe, die beim ersten Bild noch die helle Farbe war, wird im zweiten Bild zur dunklen Farbe und so weiter. Der Betrachter kann also für sich selbst die Reihe solange weiterführen, bis keine Farbe mehr sichtbar ist.

Bei den Arbeiten mit Graphit arbeitet Block mit dem Licht. Hier liegt der Unterschied zwischen den Streifen einzig und allein in der Schraffur. So wirken die Balken je nach Lichteinfall anders.

In einer weiteren Serie hat Block den zweiten Streifen, der ursprünglich in einer der Grundfarben Rot, Grün oder Gelb gemalt wurde mit der Farbe des ersten Streifens, Preußisch Blau, übermalt. Hier kommt der Kontrast nur dadurch zustande, weil die Grundfarbe ganz leicht durchschimmert.

Etwas Besonders in der Ausstellung sind die drei mit Wasser gefüllten Glasobjekte. Sie haben eine organische Form und sind, im Gegensatz zu den Bildern, völlig farblos. Dafür spiegeln sie, – je nach Licht – ihre Umgebung wider.

Öffnungszeiten:

Dienstag-Samstag, 14:00-18:00 Uhr
Sonntag, 10:00-18:00 Uhr




Wer spielt hier wen?

Verstecken hinter Identitäten? Esther Wegelin und Kathrin Remus von den Theaterpartisanen. (Foto: ©Birgit Hupfeld)
Verstecken hinter Identitäten? Esther Wegelin und Kathrin Remus von den Theaterpartisanen. (Foto: ©Birgit Hupfeld)

Wer bin ich und welche Rolle spiele ich? Spiele ich vielleicht sogar mehrere Rollen, was passiert, wenn ich mein Gesicht wechsle? Die Theaterpartisanen erarbeiteten mit Hilfe von Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak und Dramaturg Thorsten Bihegue ein Stück namens „Identity“, das am 13. März 2015 im Studio des Schauspielhauses Premiere hatte.

Die insgesamt acht Theaterpartisanen beschäftigten sich in ihrem Stück mit der Frage, was ist eigentlich Identität. Spielt man sich selbst oder spielt man eine Rolle oder vielleicht sogar mehrere? Ist man ständig auf der Suche nach sich selbst und was passiert, wenn man „sich“ gefunden hat?

Nach einer kleinen Vorstellung und „Publikumsbeschimpfung“ – es ging schließlich auch darüber, wie man nicht sein möchte – begann das Stück. Es spielte auf einem Flughafen, die Bühne war in ein kleines Flugterminal umgewandelt worden. Die Theaterpartisanen schlüpften nun in bestimmte Rollen. Das Spektrum reichte von der Englischlehrerin über die Computerexpertin, das Model bis hin zur Studienabbrecherin.

Eine zentrale Rolle in dem Stück spielt der Clown (Jeremias Timoner), der eine Art metaphysische Figur spielte. Neben seinen absurden Seligsprechungen, konfrontierte er die Figuren mit ihrem „Tod“ und fragte sie in Form eines Moderators, ob sie denn im Leben zufrieden oder glücklich gewesen seien. Die Antworten waren unbestimmt, als ob die dargestellten Charaktere nicht so recht wüssten, ob sie denn ihre Ziele erreicht haben.

Die Quintessenz des Stückes ist vielleicht, dass Identität ein Prozess ist, der ständig in Bewegung ist. Oder wie es der Clown im Stück sagte: „Wir sind nichts, wir werden ständig ein Leben lang.“

Zu erleben ist das kleine Stück (Dauer etwa eine Stunde) mit viel Musik noch am 17. und 29. April 2015.

Neben Jeremias Timoner spielten mit: Finnja Loddenkemper, Maximilian Kurth, Mia Reiß, Helena Demantowski, Kathrin Remus, Esther Wegelin und Lara Mohl.